DE102408C

DE102408C -

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Publication number: DE102408C
Application number: DENDAT102408D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf diejenige Klasse von Steuerungsvorrichtungen der Dampfeinlafsorgane, bei denen HUlfsdarnpfmaschinen zur Anwendung kommen. Durch die neue Vorrichtung soll eine ungedrosselte Dampfeinströmung in den Kraftcylinder bei gleichzeitiger, fast gänzlicher Entlastung des Reglers und ferner ein rascher Schlufs des Einlafsorgans nach ο bis 90 pCt. des Kraftkolbenweges erzielt werden, welcher Schlufs durch die unter dem Einflufs des Reglers stehende Offenstellung des Auspuffkanals der Hülfssteuermaschine ins Freie oder in eine Luftleere und durch den schnellen, mittelst Gegendampfes, ä'ufseren Luftdruckes oder Federdruckes bewirkten Rückgang des Steuerkolbens erreicht wird.

Eine Ausführung einer solchen Steuerungsvorrichtung ist in Fig. 1 an einer mit zwangläufiger Steuerung von Rundschiebern ausgestatteten Dampfmaschine dargestellt. Für den Dampfeinlafs des Kraftcylinders sind die Rundschieber A A, für den Auslafs die Rundschieber B B vorgesehen. Die letzteren werden durch G vom Vertheilungsexcenter ohne Beeinflussung durch den Regler bethä'tigt.

Für die Steuerung der Einlafsschieber A A sind . die kleinen Hülfsdampfmaschinen C¹C¹ vorgesehen, deren Kolbenstangen durch Hebel mit den Einlafsschiebern verbunden sind.

Die Einlafsorgane EE¹ der Steuercylinder C¹ C¹ werden durch Hebel G³ und Zugstangen G² durch die die Auslafsschieber B des Kraftcylinders steuernde Stange G¹ bethätigt, sind also von der Bewegung des Vertheilungsexcenters durch Stange G ohne Beeinflussung durch den Regler abhängig.

Die Auslafsorgane F F¹ der Steuercylinder C¹ C¹ dagegen werden von dem Expansionsexcenter durch die Stange / bethätigt, und zwar unter Einflufs des Reglers durch dessen Zugstange H. Es geht hieraus hervor, dafs der Einlafs des Dampfes in den Kraftcylinder durch den Hub der Kolben C (Fig. 2) der Steuercylinder C¹ bis zu jedem Grade der Füllung in ungedrosseltem Zustande erfolgt.

Der Füllungsabschnitt wird durch das unter dem Einflüsse des Reglers stehende Oeffnen der Auspufforgane FF¹ der Steuercylinder C¹ C¹ erzielt, wobei gleichzeitig ein schneller Rückgang der Kolben C durch eine auf diesen einwirkende Kraft zum sofortigen Abschlufs der Einlafsorgane des Kraftcylinders stattfindet.

Für den schnellen Rückgang des Steuerkolbens C und den damit zusammenhängenden schnellen Schlufs des Einlafsorgans A ist das Steuerorgan C¹ mit vier in einander geschobenen wirksamen Kolbenflächen ausgestattet, wie im senkrechten Schnitt Fig. 2 beispielsweise dargestellt ist.

In dem Cylinder C steckt der mit dem Einlafsorgan A verbundene Kolben C, unter dessen Fläche 1 der durch die zvvangläufig gesteuerten Organe E E geleitete Dampf zum Aushub des Kolbens C eintritt, wobei der Ringraum 2, welcher durch kleine Oeffnungen nach aufsen Auslafs hat, als Buffer dient, um einen Stofs am Ende des Kolbenaushubes zu vermeiden.

Bei Oeffnen des Auslafsorgans F in Luftleere oder ins Freie und Abschlufs des Schiebers E nach dem Raum des Schiebers F wirkt der durch das Centralrohr eingeleitete Dampf

auf die innere Kolbenfläche im. Raum 3 zum schnellen Rückgang des Kolbens C, wobei der Luftraum mit der Fläche 4 als Buffer dient, um einen Stofs am Ende des Kolbenrückganges zu vermeiden.

Eine Modification der Hülfssteuervorrichtung ist in Fig. 3 insofern angegeben, als hier die Schieber E F zu einem Organ E* vereinigt sind, wobei dann der Dampfeintritt unter die Kolbenfläche 1 den Aushub des Kolbens zum Oeffnen des Rundschiebers A unter Einwirkung der Fläche in 2 als Luftbuffer bewirkt, während beim Oeffnen des Dampfauslasses durch Schieber E* in Luftleere der äufsere Druck der Atmosphäre auf die freiliegende Ringfläche des Kolbens C unter Beeinflussung des Luftdrucks auf Fläche 4 als Buffer schnell zurückgeht.

Diese vier Kolbenflächen können auch in getrennten Cylindern wirken und der Steuerung von Einlafsventilen, Flach- und Kolbenschiebern angepafst werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Eine Vorrichtung zur Steuerung der Einlafsventile von Dampfmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dafs die Einlafsorgane A des Kraftcylinders durch Hülfssteuerdampfmaschinen geöffnet, dagegen durch auf die Kolben der Hülfsmaschine in

gesetzter Richtung wirkenden Gegendampf, Luftdruck oder Federn rasch geschlossen werden.
2. Ausführungsform, der Dampfmaschinensteuerung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung des Dampfsteuerkolbens (C) mit vier Arbeitsflächen, je für Dampfdruck zum Oeffnen des Einlafsorgans (A), für Luftdruck als Gegenbuffer hierfür am Hubende des Steuerkolbens (C),

. für Dampf- oder Federdruck oder Luftleere zum Schliefsen des Einlafsorgans (A), für Luftdruck als Gegenbuffer hierfür am Hubende des Steuerkolbens (C), und mit einem Dampfeinlafs- und einem Dampfauslafshahn (E und F bezw. E¹ und F¹), von denen der erstere vom Gestänge des Vertheilungsexcenters (G) allein, dagegen der letztere vom Gestänge des Expansionsexcenters (I) unter Einflufs des den Auspuff früher oder später zwangläufig öffnenden Reglers (H) getrieben wird.
3. Ausführungsform der Dampfmaschinensteuerung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung des Dampfsteuerkolbens mit einem einzigen Dampfvertheilungshahn (E*), welcher nach seiner vom Regler beeinflufsten Auslösung durch Zurückspringen den Steuerdampf abstellt und den Auspuffkanal für letzteren öffnet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.