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Zangenkran mit seitlich ausbaubarem Zangenbaum Die Erfindung bezieht
sich auf einen Zangenkran mit seitlich ausbaubarem Zangenbaum, mit einer Hubtraverse,
die eine seitliche Ausbäuöffnung aufweist.
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Bei einem solchen aus der deutschen Auslegeschrift 1 106 468 bekannten
Zangenkran wird die eine seitliche Ausbauöffnung aufweisende Hubtraverse durch den
unteren Riegel eines rahmenförmigen Teleskopführungsgerüstes gebildet, das aus dem
von der Laufkatze des Kranes nach unten ragenden Führungsgerüst nach unten ausfahrbar
ist. Die Ausbauöffnung dieses Riegels ist beim Kranbetrieb durch einen Lagerdeckel
verschlossen. Die Seile des auf der Krankatze befindlichen Hubwerkes greifen nicht
an dem Teleskopführungsgerüst, sondern an einer Traverse an, die oberhalb des Riegels
an dem Zangenbaum 4 befestigt ist. Bei diesem Zangenkran muß man zum Ausbauen des
Zangenbaumes diesen in dem nach unten ausgefahrenen Teleskopführungsgerüst so weit
nach unten verfahren, daß die an seinem oberen Ende befindlichen Antriebsmittel
für die Betätigung der Zange tiefer liegen als die Unterkante des Führungsgerüstes,
ferner muß man den Lagerdeckel entfernen und die Verbindung zwischen den Seilen
des Hubwerkes und der am Zangenbaum befestigten Traverse lösen, indem entweder die
Seile aus den an der Traverse gelagerten Rollen ausgeschert oder die Lagerungen
dieser Rollen von der Traverse getrennt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Auswechseln des Zangenbaumes
eines Zangenkranes der genannten Art erheblich einfacher zu gestalten.
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Das wird dadurch erreicht, daß die Hubtraverse beim Ausbau des Zangenbaumes
und bei normalem Kranbetrieb am Führungsgerüst verbleibt, in bekannter Weise einseitig
neben dem Führungsgerüst geführt ist und auf der von diesem abgewandten Seite die
stets offene Ausbauöffnung aufweist, wobei der Zangenbaum auf der Hubtraverse in
an sich bekannter Weise abhebbar gelagert ist.
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Mit der Erfindung wird der Fortschritt erzielt, daß beim Ausbauen
des Zangenbaumes aus dem Führungsgerüst die Hubtraverse in dem Führungsgerüst verbleibt,
so daß die Seile des Hubwerkes nicht von der Hubtraverse gelöst zu werden brauchen,
daß ferner der Zangenbaum nur so weit abgesenkt zu werden braucht, daß er sich -
ohne Anwendung einer Ausbaugrube - auf den Boden absetzt und sich von der Hubtraverse
abhebt, sowie daß Verschlußmittel für die Ausbauöffnung der Hubtraverse entfallen.
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Die einseitige Führung der Hubtraverse neben dem Führungsgerüst ist
an sich aus der deutschen Auslegeschrift 1188 782 bekannt. Hierbei umgreift
die Hubtraverse mit zwei Seitenwangen das Führungsgerüst und wird an diesem mit
auf den Innenseiten der Seitenwangen gelagerten Rollen gehalten, die paarweise an
am Führungsgerüst sitzenden Führungsschienen anliegen.
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Einseitig in einem Führungsgerüst mit Gförmigem Querschnitt ist nach
dem deutschen Gebrauchsmuster 1845 124 die I-Iubtraverse eines Zangenkranes
geführt. Hierzu dienen Führungsschienen an Trägern, die an den Enden der die C-Schenkel
bildenden Seitenwangen des Führungsgerüstes sitzen.
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In diesen beiden Fällen kann man zwar den Zangenbaum aus dem Führungsgerüst
ausbauen, ohne daß es einer Montagegrube bedarf, doch muß zusammen mit dem Zangenbaum
die Hubtraverse von dem Führungsgerüst abgebaut werden, und zu dieseun Zweck müssen
die an einer Seite der Führungsschienen anliegenden Rollen von der Hubtraverse getrennt
und die Seile des Hubwerkes von der Hubtraverse gelöst werden.
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Bei dem Zangenkran nach der deutschen Patentschrift 1005 691 bedient
man sich zum Ausbauen des Zangenbaumes eines Montagehilfgerätes in Form einer Traverse,
die eine mit einer Klappschelle verschließbare Ausbauöffnung für den Zangenbaum
aufweist. Aber auch hierbei verbleibt die eigentliche Hubtraverse beim Ausbauen
des Zangenbaumes an diesem, und es müssen die Seile des Hubwerkes von dieser Hubtraverse
gelöst werden, indem die die Unterflaschen dieser Seile tragenden Rollenkästen von
der Hubtraverse abmontiert werden. Im übrigen ist der Zangenbaum nicht seitlich
ausbaubar, sondern er muß nach unten hin aus dem Führungsgerüst ausgefahren werden,
so daß man eine Montagegrube benötigt.
Zweckmäßig ist bei einem
Zangenkran nach der Erfindung die abhebbare Lagerung des Zangenbaumes mittels vier
zwischen einer am oberen Ende des Zangenbaumes befestigten, den Zangen- oder Stripperantrieb
tragenden Plattform und der Hubtraverse angebrachter, an den Ecken eines Vierecks
angeordneter Kugelbolzen und zugehöriger Kugelpfannen verwirklicht, die jeweils
paarweise eine Kippkante für den Zangenbaum bilden. Eine abhebbare Lagerung des
Zangenbaumes mit Kugelbolzen und Kugelpfannen ist mit der Patentschrift
1211778
in der Weise vorgeschlagen worden, daß die Kugelbolzen an einem
Rahmen am oberen Ende des Führungsgerüstes und die Kugelpfannen an dem Katzgerüst
sitzen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 einen lotrechten Schnitt nach der Linie 1-I
in F i g. 2 durch einen Teil des Führungsgerüstes, die Hubtraverse und den oberen
Teil des Zangenbaumes eines Stripperkranes, F i g. 2 den Schnitt nach der Linie
II-11 in F i g. 1, F i g. 3 den Schnitt nach der Linie III-I in F i g. 2 für den
Fall, daß der Zangenbaum auf der Hubtraverse abkippt, und F i g. 4 einen der F i
g. 1 entsprechenden Schnitt bei einer Ausbaustellung des Zangenbaumes.
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Das Führungsgerüst 1, das starr an der Kran-Laufkatze befestigt ist
und von dieser aus sich nach unten erstreckt, ist nur schematisch mit seinen Umrissen
angedeutet. Es hat auf einer Seite zwei vorstehende Wangen, an deren Enden zwei
Träger 2 in lotrechter Anordnung befestigt sind. An diesen sitzen auf den einander
zugekehrten Seiten Winkeleisen, auf deren Schrägflächen Führungsschienen 3 befestigt
sind.
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Die Hubtraverse 4 ist ein C-förmiger Rahmen, der auf der von dem Führungsgerüst
1 abgewandten Seite -ine Durchbrechung 5 aufweist. Er ist zwischen den Trägern 2
an den Führungsschienen 3 mit Hilfe von Rollen 6 geführt, deren Drehachsen - von
oben betrachtet - einen Winkel von etwa 90° miteinander bilden. Die Hubtraverse
4 hängt an Seilen 7, die von der auf der Krankatze befindlichen Windentrommel des
Hubwerkes ausgehen. Sie sind um Seilscheiben 8 geschlungen, die an den Schmalseiten
der Hubtraverse mit Hilfe von Laschen 9 gelagert sind.
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Der Zangenbaum weist ein Rohr 10 auf, das sich nach oben hin trichterförmig
erweitert. Es ist mit dem oberen Rand der Erweiterung um seine lotrechte Achse 11
drehbar an einer Plattform 12 gelagert, die sich mit Hilfe von vier Kugelbolzen
13 auf die Hubtraverse 4 stützt. Diese Lagerung erfolgt mit Hilfe eines doppelten
Kugeldrehkranzes 14, der sowohl nach oben als auch nach unten gerichtete Kräfte
überträgt. Der obere Rand der Erweiterung des Rohres 10 befindet sich hierbei etwa
in Höhe der Oberseite der Hubtraverse 4. Er trägt einen Zahnkranz 15, in welchen
ein Ritzel 16 (der Einfachheit halber nur in F i g. 2 dargestellt) eines nicht dargestellten,
auf der Plattform 12 angeordneten Drehwerkes eingreift. Auf der Plattform 12 sind
ferner die nicht näher dargestellten Einrichtungen zum Betätigen des Stripperwerkes
und der Zange, vorzugsweise mit hvdraulischen Mitteln, angebracht. Sie be- i finden
sich in einem Gehäuse 17, von dem aus sich die Kraftübertragungsglieder in einer
Ummantelung 18 innerhalb des Rohres 10 nach unten erstrecken. Die Kugelbolzen 13
stützen sich bei der Ruhelage der Plattform 12 auf die Hubtraverse 4 in vier Kugelpfannen
19, 20, 21, 22, von denen sich zwei - 19, 20 - beiderseits der Durchbrechung 5 und
. die beiden anderen - 21, 22 - sich auf der dem Führungsgerüst 1 zugewandten Seite
der Hubtraverse 4 befinden, wobei die Mitten der Kugelpfannen die Ecken eines Rechteckes
bilden. Die Auflagerung der den Zangenbaum tragenden Plattform 12 auf der Hubtraverse
mit Hilfe der Kugelbolzen 13 ermöglicht es, daß beim Anstoßen des Zangenbaumes an
einem Hindernis während der Fahrt der Katze oder des Kranes der Zangenbaum ausweichen
kann, indem sich -. je nach der Richtung des Stoßes - zwei der Kugelbolzen aus ihren
Kugelpfannen herausheben. F i g. 3 zeigt z. B., wie beim Katzfahren der Zangenbaum
10 infolge Anstoßens an einem Hindernis sich neigt, indem die Plattform 12 in den
Kugelpfannen 19 und 20 mit den betreffenden Kugelbolzen 13 kippt, wobei die beiden
anderen Kugelbolzen aus den Kugelpfannen 21 und 22 herausgehoben werden. Je nach
der Stoßrichtung kann der Zangenbaum auch um zwei beliebig andere Auflagerpunkte
in den betreffenden Kugelpfannen und unter Umständen diagonal um den Stützpunkt
in einer Kugelpfanne kippen. Auf jeden Fall werden durch dieses Ausweichen des Zangenbaumes
beim Anstoßen an Hindernissen harte Schläge in der Lagerung, insbesondere in dem
Kugelkranz 14 des Zangenbaumes, sowie in der Führung der Hubtraverse vermieden.
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Dies geschieht in Verbindung mit nicht dargestellten Dämpfungsvorrichtungen,
die bewirken, daß nach Beseitigung des Hindernisses der Zangenbaum nicht schlagartig
in seine lotrechte Lage zurückfällt, so daß auch hierbei durch harte Schläge bedingte
Schäden vermieden werden.
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Wenn der Zangenbaum 10 ausgebaut werden soll, wird die Hubtraverse
4 mit den Seilen 7 so weit abgesenkt, bis die Stripperzange sich auf dem Boden absetzt.
Wenn danach die Hubtraverse 4 noch weiter abgesenkt wird, heben sich die Kugelbolzen
13 aus ihren Kugelpfannen 19 bis 22 heraus, wenn vorher die durch die erwähnten
Dämpfungsvorrichtungen hergestellte Verbindung zwischen der Plattform 12 und der
Hubtraverse 4 gelöst worden ist. F i g. 4 zeigt den Zangenbaum 10 mit der Plattform
12 in der sich hieraus ergebenden Stellung, in welcher er durch nicht dargestellte
Mittel gegen Umkippen gesichert wird. Nunmehr braucht man die Katze nur nach links
(in F i g. 4 betrachtet) zu verfahren, um den Zangenbaum von der Hubtraverse 4 zu
trennen, da er hierbei durch die Durchbrechung 5 hindurchtritt.
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Das Einbauen eines Zangenbaumes erfolgt sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge
der beschriebenen Maßnahmen.
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Es ist auch möglich, daß die Kugelbolzen 13 beim Abheben der Plattform
12 von der Hubtraverse 4 nicht an der Plattform 12 gelöst sind, also beim Abheben
der Plattform in den Kugelpfannen 19, 20, 21, 22 liegen bleiben.