DE1245922B - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B7/00—Halogens; Halogen acids
- C01B7/01—Chlorine; Hydrogen chloride
- C01B7/03—Preparation from chlorides
- C01B7/04—Preparation of chlorine from hydrogen chloride
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B21/00—Nitrogen; Compounds thereof
- C01B21/20—Nitrogen oxides; Oxyacids of nitrogen; Salts thereof
- C01B21/38—Nitric acid
- C01B21/46—Purification; Separation ; Stabilisation
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)
Description
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 12 i - 7/04
Nummer: 1245 922
Aktenzeichen: D 41808IV a/12 i
1 245 922 Anmeldetag: 21.Juni 1963
Auslegetag: 3. August 1967
Es ist bekannt, daß sich Salzsäure mit Salpetersäure je nach den Reaktionsbedingungen zu Chlor
und Nitrosylchlorid oder Chlor und NO2 oxydieren läßt, doch haften allen bisher bekannten Verfahren
erhebliche Nachteile an. Arbeitet man mit billiger, technischer Salpetersäure als Oxydationsmittel, so
erhält man nach folgender Gleichung:
HNO3+ 3 HCl
CL + NOCl + 2 H9O
neben Chlor Nitrosylchlorid als Reaktionsprodukt, das durch Verseifen mit Wasser und Oxydation mit
Sauerstoff in Salpetersäure übergeführt werden kann. Es hat sich gezeigt, daß die Oxydation von Salzsäure
mit Salpetersäure aus thermodynamischen Gründen nicht bis zum Verschwinden eines Reaktionspartners
abläuft, sondern zu einem Gleichgewichtszustand führt, in dem beträchtliche Mengen an Salz- und
Salpetersäure unumgesetzt bleiben. Weiterhin macht die Entfernung des durch die Reaktionspartner eingeführten
Verdünnungswassers sowie des bei der Reaktion entstehenden Wassers Schwierigkeiten, da aus
den bis zum Gleichgewicht abreagierten, noch beträchtliche Säuremengen enthaltenden Lösungen
keine neutralen Destillate erhalten werden können.
Arbeitet man aber mit konzentrierter Salpetersäure (90 bis 100%), dann erhält man nach folgender
Reaktion:
Verfahren zur Herstellung von Chlor aus
gasförmiger oder wäßriger Salzsäure durch
Oxydation mit Salpetersäure
gasförmiger oder wäßriger Salzsäure durch
Oxydation mit Salpetersäure
Anmelder:
Dynamit Nobel Aktiengesellschaft,
Troisdorf (Bez. Köln)
Troisdorf (Bez. Köln)
Als Erfinder benannt:
Wilhelm Schmidt, Ranzel;
Dr. Karl Hass, Niederkassel;
Dr. Hans Epler, Ranzel
Wilhelm Schmidt, Ranzel;
Dr. Karl Hass, Niederkassel;
Dr. Hans Epler, Ranzel
2 HNO3+ 2 HCl-
C12 + 2N02 + 2H20
zwar kein Nitrosylchlorid, muß aber auf 1 Mol Chlor 1 Mol Salpetersäure anwenden. Außerdem muß man
die durch das Reaktionswasser verdünnte Salpetersäure nach kurzer Zeit wieder aufkonzentrieren und
das gebildete NO2 wieder in hochkonzentrierte Säure zurückverwandeln, was mit erheblichen, technischen
Schwierigkeiten verbunden ist. Daran ändert sich auch nichts Wesentliches, wenn man konzentrierte
Schwefelsäure als wasserbindendes Mittel einsetzt.
Das Wesen der Erfindung besteht nun darin, daß man die Oxydation der Salzsäure mit Salpetersäure
in Gegenwart von Chloriden und/oder Nitraten vornimmt, deren Löslichkeit in Wasser so groß ist, daß
konzentrierte, etwa 40- bis etwa 60°/oige Lösungen hergestellt werden können. Es wurde ein Verfahren
zur Herstellung von Chlor durch Oxydation gasförmiger oder wäßriger Salzsäure mit Salpetersäure
gefunden. Danach führt man die Reaktion in konzentrierten Lösungen von Chloriden und/oder Nitraten
der Metalle derl. bis III. oder der VIII. Gruppe des Periodensystems durch, trennt die Reaktionsprodukte
NOCl und Cl2 durch Destillation und überführt das vom Chlor abgetrennte NOCl durch Verseifen mit
Wasser und Oxydation mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen bei atmosphärischem oder erhöhtem
Druck in an sich bekannter Weise in eine Mischung von HNO3 und HCl, die in das Reaktionsgefäß zurückgeführt und dort mit zusätzlicher Salzsäure
zur Reaktion gebracht wird.
Besonders geeignet sind die Salze, vorzugsweise die Chloride, des Lithiums, Calciums, Natriums,
Magnesiums, Kaliums, Strontiums, Zinks, Cadmiums, Aluminiums, Kobalts oder Eisens. Man bevorzugt
aber zweckmäßig solche Salze, die hydrolytisch nicht gespalten werden, z. B. LiCl. In derartigen Lösungen
verläuft die Oxydation der Salzsäure überraschenderweise schnell und fast quantitativ nach folgender
Gleichung:
HNOa + 3HCl-
NOCl+ Cl2 +2 H2O.
Da die nach Reaktionsablauf zurückbleibende Metallchloridlösung nur noch wenig Säure enthält,
läßt sich aus ihr das Reaktionswasser fast ohne Verlust an wertvoller Salpetersäure entfernen. Das bei
Reaktion gebildete Chlor kann vom Nitrosylchlorid, z. B. durch Tief temperatur- oder Druckdestillation,
getrennt werden und ist sehr rein. Das als Sumpfprodukt erhaltene Nitrosylchlorid erhält praktisch
den ganzen Stickstoff der eingesetzten Salpetersäure. Die Zerlegung des Nitrosylchlorids und die Rück-
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verwandlung in Salpetersäure erfolgt in an sich bekannter Weise durch einfaches Auflösen des Nitrosylchlorids
in Wasser unter gleichzeitiger oder anschließender Oxydation mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen
Gasen. Man erhält so eine Mischung von Salz- und Salpetersäure, die bei normalem Druck
bis zu einem Gehalt von etwa 160 g HCl pro Liter und 295 g HNO3 pro Liter konzentriert werden
kann. Dieses Ergebnis überrascht deshalb, weil andererseits eine Oxydation von Salzsäure mit Salpetersäure
zu Chlor und Nitrosylchlorid möglich ist. Die Erklärung ist aber, wie schon oben erwähnt, darin
zu finden, daß die Reaktion zu einem Gleichgewichtszustand führt, der von beiden Seiten aus erreicht
werden kann. Die durch die NOCl-Zerlegung gewonnene Salz-Salpetersäure-Mischung kann nun in
das Reaktionsgefäß zurückgeführt und dort unter Zusatz von weiterer Salzsäure wieder zur Reaktion
gebracht werden.
Auf Grund der Erfindung ist es also möglich, ein Kreislaufverfahren durchzuführen, das die fast verlustlose
Gewinnung von Chlor aus Salzsäure gestattet. Da das Verfahren bei relativ niedrigen Temperaturen
arbeitet, sind die sonst so erheblichen Korrosionsschäden auf ein Mindestmaß beschränkt.
Weitere Vorteile sind dadurch gegeben, daß verunreinigte Salzsäure verarbeitet werden kann, ohne
daß Katalysatorvergiftungen befürchtet werden müssen, und daß der Umsatz so schnell erfolgt, daß die
erforderlichen Apparaturen klein gehalten werden können.
Das Verfahren wird, z. B. mit einer 50°/oigen LiCl-Lösung, in einem Reaktionsgefäß durchgeführt,
daß aus säurebeständigem Material, wie glasiertem Porzellan, Glas Quarz, oder aus emailliertem oder
ausgekleidetem Stahl besteht, wobei als Auskleidung Graphit oder ein anderes säurefestes Material verwendet
werden kann. Das Reaktionsgefäß kann dabei mit einem oberflächenvergrößernden Material,
z. B. mit Raschigringen, gefüllt sein.
Die das Reaktionsgefäß verlassenden Gase bestehen aus Chlor, NitrosylchIorid und Wasserdampf,
neben geringen Mengen an HCl und HNOs, sowie Spuren permanenter Gase. Wasserdampf, Salzsäure
und Salpetersäure werden in einem Kühler kondensiert und in das Reaktionsgefäß zurückgeführt. Chlor
und Nitrosylchlorid werden durch Trocknung von Wasserdampfresten befreit und dann einer Tieftemperatur-
oder Druckdestillation unterworfen. Am Kopf der Kolonnen wird reines Chlor entnommen,
während aus dem Sumpf NOCl in flüssiger Form abgezogen wird. Dieses wird zusammen mit Luft oder
Sauerstoff einer Waschkolonne zugeführt, deren Kopf mit einer Flüssigkeit beschickt wird, die neben
Wasser geringe Mengen von Salz- und Salpetersäure enthält und die durch Destillation aus der abreagierten
Metallsalzlösung des Reaktionsgefäßes gewonnen wird. Die Auswaschung kann bei atmosphärischem
oder vorteilhaft bei erhöhtem Druck vorgenommen werden.
Als Waschkolonne kann eine Bodenkolonne oder eine Füllkörperkolorme geeigneter Konstruktion verwendet
werden. Sie wird zweckmäßig in ihrem unteren Teil mit einem Kühlmantel oder mit Kühlschlangen
ausgerüstet. Ihre theoretische Bodenzahl ist so zu wählen, daß eine gesättigte Lösung von
HNO3 und HCl ihren Auslauf verläßt, während am Kopf nur Sauerstoff oder Stickstoff austreten. Vier
theoretische Böden haben sich als ausreichend erwiesen. Die die Kolonne verlassende Flüssigkeit wird
dem Reaktionsgefäß wieder zugeführt. Sie kann, entsprechend ihrer Zusammensetzung von 1 Mol HNOij
zu 1 Mol HCl, durch Zuführung von 2 Mol gasförmiger oder wäßriger Salzsäure wieder nach der oben
gegebenen Gleichung reagieren.
Die zur Zerlegung und Oxydation von NOCl dienende Waschflüssigkeit wird durch Destillation aus
ίο der abreagierten Metallsalzlösung gewonnen, wobei zweckmäßig so verfahren wird, daß der erste stärker
saure Teil des Destillats dem unteren Teil der Kolonne zugeführt wird, der mittlere Teil dem Kopf der
Kolonne, während der fast neutrale Rest verworfen werden kann.
Die Zeichnung zeigt schematisch eine geeignete Apparatur. Im Reaktionsgefäß 1 findet die Salzsäureoxydation
statt. Es enthält eine 40- bis 60%ige Metallsalzlösung und kann mit Füllkörpern versehen
zo sein. Es kann durch einen Dampfmantel oder durch eine Heizschlange auf die gewünschte Reaktionstemperatur gebracht werden. Die Reaktionstemperatur
stellt sich nach dem Siedepunkt des Reaktionsgemisches ein und wird im allgemeinen nach Anlauf
der Reaktion durch die Reaktionswärme konstant gehalten. Das Reaktionsgefäß 1 wird durch die Leitung
22 über den Rückflußkühler 2 mit der aus der Waschkolonne 15 abfließenden Salz- und Salpetersäuremischung
beschickt, während durch die Leitung 16 gasförmige Salzsäure zugeführt wird. Das aus dem
Reaktionsgefäß 1 abziehende Gasgemisch wird im Rückflußkühler 2 von Wasserdampf, Salz- und Salpetersäure
befreit und über den Trockner 3 und die Wärmeaustauscher 4 und 5 der Trennkolonne 6 zugeführt.
Das abgetrennte Chlor verläßt über den Wärmeaustauscher 5 die Kolonne 6 und kann im
Wäscher 14 von Spuren NOCl befreit werden. Über die Leitung 17 wird das Reinchlor entnommen. Über
die Leitung 18 und den Wärmeaustauscher 4 verläßt das Nitrosylchlorid die Trennkolonne 6, gelangt in
die Waschkolonne 15 und wird dort durch das aus dem Destillationsgefäß 9 stammende, im Kühler 12
gekühlte und auf den Kopf der Kolonne 15 aufgegebene Destillat verseift.
Durch Sauerstoff oder sauerstoffhaltige Gase, die durch die Leitung 19 der Kolonne 15 zugeführt werden,
wird das Verseifungsprodukt in ein Gemisch von Salz- und Salpetersäure verwandelt. Die im
Reaktionsgefäß 1 weitgehend abreagierte Salzlösung wird im Gefäß 8 von gelösten Gasen und den Resten
der nicht umgesetzten Säuren größtenteils befreit. Gase und Dämpfe werden dem Kühler 2 zugeleitet,
wo die kondensierbaren Anteile kondensiert und dem Reaktionsgefäß 1 wieder zugeführt werden. Im
Destillationsgefäß 9 wird das für die Waschkolonne 15 benötigte Waschwasser abgetrieben, während das
Destillationsgefäß 10 zur Entfernung des Reaktionswassers dient. Die nunmehr fast neutrale Metallsalzlösung
kehrt über die Pumpell in das Reaktionsgefäß 1 zurück. 7 stellt einen Dephlegmator dar, 11
und 13 sind Pumpen, 20 eine Waschdestillatleitung und 21 ein Abgasleitung.
B eispiel
In das Reaktionsgefäß 1, das eine etwa 50%ige LiCl-Lösung enthält, werden 1028 kg gasförmige
Salzsäure durch die Leitung 16 eingeleitet und 888,5 kg HNO3 sowie 515,8 kg HCl aus der Wasch-
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Chlor durch Oxydation gasförmiger oder wäßriger Salzsäure
mit Salpetersäure, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in konzentrierten
Lösungen von Chloriden und/oder Nitraten der Metalle der I. bis III. oder der VIII. Gruppe des
Periodischen Systems durchführt, die Reaktionsprodukte NOCl und Cl2 durch Destillation trennt
und das vom Chlor abgetrennte NOCl durch Verseifen mit Wasser und Oxydation mit Sauerstoff
oder sauerstoffhaltigen Gasen bei atmosphärischem oder erhöhtem Druck in an sich bekannter
Weise in eine Mischung von HNO3 und HCl überführt, die in das Reaktionsgefäß zurückgeführt
und dort mit zusätzlicher Salzsäure zur Reaktion gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Reaktionswasser aus
der Salzlösung abdestilliert und anteilig zur Zersetzung des gebildeten NOQ verwendet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 619/647 7.67 © Bundesdruckerei Berlin
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