DE124413C

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Publication number: DE124413C
Application number: DENDAT124413D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

M 124413 KLASSE 66 b.

Bei den bekannten Fleischschneidemaschinen, in welchen mittelst zwischen feststehenden Messerscheiben und Lochscheiben rotirender Messer Fleisch zerkleinert wird, bildet die geringe Schnittfähigkeit der Messer einen die Qualität des zerkleinerten Fleisches stark beeinflussenden Uebelstand, da die bekannten Messer das Fleisch nicht abschneiden, sondern abquetschen, wobei der in dem Fleisch enthaltene Saft ausgepreist und hierdurch das Fleisch minderwerthig und von schlechtem Aussehen wird.

Ein weiterer Uebelstand besteht darin, dafs das abgequetschte Fleisch einen Rückdruck auf das aus dem Cylinder der Maschine nachschiebende Fleisch ausübt, wodurch der Vorschub des Fleisches in der Maschine gehemmt wird.

Aufser diesen Uebelständen ist infolge der geringen Schnittfähigkeit der Messer ein stärkeres Anpressen der Schneidscheiben gegen die Messer erforderlich, wodurch gröfsere Reibungswiderstände auftreten, eine schnelle Abnutzung der Schneidewerkzeuge eintritt und eine gröfsere Betriebskraft für die Fleischschneidemaschine bezw. deren Werkzeuge erforderlich wird.

In Fig. 9 und 10 der Zeichnung ist die Anordnung der bekannten, mit u bezeichneten Messer veranschaulicht.

Die vorstehend beschriebenen Uebelstände sollen durch die in den Zeichnungen dargestellten neuen Sternmesser mit auswechselbaren Doppelklingen vermieden werden. Die Messer bestehen aus je zwei dünnen Klingen in verschiedener Ausführung und werden an einem mit Haken versehenen Messerhalter mittelst Stege befestigt, welche die Messerklingen federnd verbinden und Oeffnungen bilden, durch welche das zwischen die Klingen eindringende Fleisch abzieht, so dafs ein Festdrücken und Auspressen des letzteren, sowie ein Rückdruck auf das nachschiebende Fleisch verhindert wird. Durch die mittelst der Stege federnd bezw. elastisch verbundenen Messerklingen sollen ferner die Reibungswiderstände zwischen den Schneidscheiben und Messern verringert werden.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist das Sternmesser mit auswechselbaren Doppelklingen nebst dem Messerhalter veranschaulicht, und zwar ist

Fig. ι eine Seitenansicht des mit den Messern b, c, fund r ausgerüsteten sternförmigen Messerhalters a,

Fig. 2 ebenfalls eine Seitenansicht des Messerhalters, wobei die Art und Weise der Befestigung eines im Schnitt gezeigten Messers b veranschaulicht ist, dessen einer Steg χ unter den Haken η geschoben ist,

Fig. 3 ein Schnitt durch den Messerhalter a, wobei das Messer b ebenfalls im Schnitt und das Messer c in der Draufsicht dargestellt ist,

Fig. 4 eine Draufsicht und ein Querschnitt von dem Messer b,

Fig. 5 ein Schnitt der zusammengesetzten Schneidevorrichtung, bestehend aus Messerscheibe m, den Lochscheiben / /, Messerhalter a, Messer b und c und der Messerachse w,

Fig. 6 eine Seitenansicht des mit Messer b j und c ausgestatteten Messerhalters a mit dahinter angeordneter Messerscheibe m, deren Messerarme m¹ und niⁿ gemä'fs Patent 114630 ausgebildet sind,

Fig. 7 eine Ansicht des mit Messer f und r ausgestatteten Messerhalters α und dahinter angeordneter Messerscheibe m, deren Messerarme gleiche ■ Schneidewinkel haben,

Fig. 8 ein Schnitt durch Messer r und einen Arm des Messerhalters a,

Fig. 9 eine Ansicht der bekannten Messerscheiben m mit den Messern 11,

Fig. 10 ein Schnitt durch die bekannte Messerscheibe m, Lochscheibe / und Messer u. Der Pfeil 1 giebt die Richtung des aus der Maschine nachschiebenden Fleisches an. Die beiden Doppelpfeile vor den Schneiden des Messers 11 geben die Richtungen an, nach welchen beim Abquetschen des Fleisches mittelst der Messer u das Fleisch gedrückt wird,

Fig. 11 ein Schaubild und ein Grundrifs des Messers /,

Fig. 12 ein Schaubild und ein Grundrifs des Messers r.

Die Arme des sternförmigen Messerhalters a haben Ausschnitte p_t zum Durchlassen von Fleisch und Haken η zum Festhalten der auswechselbaren Messer.

Die Messer b, c, f und r bestehen aus zwei schräg gestellten Klingen, die durch schmale, zugleich als Auflagerung auf dem Messerhalter dienende Stege χ verbunden sind, so dafs zwischen und hinter den Stegen Oeffnungen 0 und ;[ zum Durchlassen von Fleisch und zur Führung der Messer am Messerhalter α bleiben, derart, dafs die Oeffnung ^ an dem einen Messerende über einen Arm des Messerhalters und die Oeffnung ο am anderen Messerende über den Haken η eines anderen Armes des Messerhalters greift, wodurch die Messer an beiden Enden geführt und gegen eine seitliche Verschiebung auf dem Halter gesichert sind. Bei der Befestigung der Messer auf dem Halter wird der eine Steg χ unter den Haken η des Messerhalters geschoben (Fig. 2) und hiernach durch einen Druck auf das andere Messerende der zweite Steg χ gegen den anderen Arm des Messerhalters gedruckt. Die Gestaltung der Klingenschneiden an den Messern b und c, f und r ist verschieden. Bei dem Messer b sind die Klingen i und k überall von gleicher Breite. Die Schneiden der Klingen des Messers c verlaufen in gebrochener Linie, und zwar in dem an die Achse w des Messerhalters heranreichenden Pfeil in der Richtung auf die Achse des Halters α (Fig. 1 und 6).

Durch letztere Messer in Verbindung mit Messerscheiben nach Patent 114630, deren Messerarme in ungleichen Schneidewinkeln angeordnet sind (Fig. 6), soll beim Abschneiden des Fleisches an den Messerarmen m¹, und zwar an dem in einer spitzwinkligen Ecke verlaufenden Ende derselben, dem Fleisch eine schnellere Bewegung in der Richtung des Pfeiles 3, nach der Oeffnung 0 des Messers c hin, ertheilt werden und das zwischen die Schneidscheiben (m und /,Fig. 5) bis zur Achsen des Messerhalters eingedrungene Fleisch von den Schneidscheiben abgeschabt und gelockert werden, welche Wirkung durch die Messer b nicht erzielt wird.

Demgemä'fs wird aufser der durch die Messerarme m¹ und m^u an Messerscheiben nach Patent 114630 bewirkten wechselweisen Verschiebung des Fleisches in den Messerscheiben, durch die abwechselnde Anordnung von Messern b und c eine schnellere oder langsamere Verschiebung des Fleisches bewirkt, je nachdem Messer c oder b das Fleisch an den Messerarmen m^J abschneiden. Die Messer f und r haben nach einem Ende verjüngt zulaufende Klingen mit zu einander gekreuzten Schneiden (Fig. 11 und 12). Bei dem Messer f (Fig. 11) hat die hintere Klingenschneide h bei der Oeffnung \ ein breites Klingenende und die gegenüberstehende vordere Klingenschneide^· ein schmales, verjüngtes Klingenende. Bei dem Messer r (Fig. 12) dagegen hat die hintere Klingenschneide t bei der Oeffnung ^ ein schmales, verjüngtes Klingenende und die gegenüberstehende vordere Klingenschneide s ein breites Klingenende. Die Messer/ und r sind gemäfs Fig. 7 derart auf dem Messerhalter a angeordnet, dafs am äufseren Umfang der Messerscheibe m ein schmales, verjüngtes Klingenende des einen Messers f, dann ein breites Klingenende des folgenden Messers r u. s. w. auf einander folgen.

Die verschiedene Wirkung der Messer/und r beim Zerkleinern von Fleisch an ruhenden Messerscheiben, deren Messerarme gemäfs Fig. 7 in gleichen Schneidewinkeln angeordnet sind, besteht darin, dafs mittelst der Klinge h an Messer / das Fleisch von der Mitte nach dem Umfang der Messerscheibe geschoben wird, wogegen bei weiterer Umdrehung des Messerhalters das aus der Messerscheibe hervortretende Fleisch mittelst der Klinge t des Messers r abgeschnitten wird. Hierbei wird auch das zwischen die Klingen eingedrungene, sowie das in der Messerscheibe befindliche Fleisch vom Umfang nach der Mitte zurückgeschoben, wodurch die gleiche Wirkung wie mittelst Messerscheiben nach Patent 114630 gemäfs Fig. 6 hervorgebracht wird.

Die gleiche Wirkung wie auf der Seite der Messerscheibe m wird in umgekehrter Richtung gleichzeitig mittelst der Klinge s an Messer r und der Klinge g an Messer /, sowie der Lochscheibe / hervorgebracht, welche gegenüber der Messerscheibe angeordnet ist (Fig. 5).

Claims

Pate ν τ-An Spruch e:

ι . Ein Sternmesser mit auswechselbaren Doppelklingen für Fleischschneidemaschinen mit zwischen Messer- und Lochscheiben umlaufenden Sternmessern, dadurch gekennzeichnet, dafs die Arme des sternförmigen Messerhalters Ausschnitte (p) zum Durchlassen von Fleisch und Haken (n) zum Festhalten auswechselbarer Messer haben, von denen jedes aus zwei schräg gestellten Klingen besteht, die durch schmale, zugleich als Auflagerung auf dem Messerhalter dienende Stege (x) verbunden sind,, so dafs zwischen und hinter den Stegen Oeffnungen (o und ^) zum Durchlassen von Fleisch bleiben.

Ein Sternmesser der in Anspruch ι angegebenen Art, gekennzeichnet durch die abwechselnde Anordnung von Messern (b und c) im Halter, deren Klingenschneiden theils in gerader und theils in gebrochener Linie verlaufen.

Ein Sternmesser der im Anspruch ι angegebenen Art, gekennzeichnet durch die Anordnung von Messern (f und r), deren zwei Klingen, nach einem Ende verjüngt zulaufend, zu einander gekreuzte Schneiden haben und derart auf den Messerhalter gestellt sind, dafs am äufseren Umfang der Loch- bezw. Messerscheibe . ein schmales, verjüngtes Klingenende des einen Messers, dann ein breites Klingenende des folgenden Messers u. s. w. auf einander folgen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.