DE1243302B - Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Anthrapyridinreihe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der AnthrapyridinreiheInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. Ο.:
C 09 b
Nummer; 1 243 302
Aktenzeichen: O 7750IV c/22 b
Anmeldetag: 1. Dezember 1960
Auslegetag: 29. Juni 1967
Fluoreszierende Verbindungen der Anthrapyridinrcihc und ihre Herstellung sind in der Technik bekannt.
Beispielsweise werden Pyridinoanthrone durch
Umsetzung von I-Aminoanthrachinon mit Ketonen in Gegenwart von Alkalien hergestellt, während unter
Verwendung von 1,2-Diaminoanthrachinon an Stelle von 1-Aminoanthrachinon als Ausgangsprodukt
2-Amino-pyridinoanthrone erhallen werden, die dann zu Azofarbstoffen umgesetzt werden können. Außerdem
ist auch die Herstellung von in 4-Stellung substituierten Pyridinoanthronen bekannt.
Die nach den genannten Verfahren herstellbaren Farbstoffe weisen jedoch eine nur sehr geringe
Fluoreszenz auf.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung stark fluoreszierender
Anthrapyridinfarbstoffe zu entwickeln.
Der Erfindung lag die Erkenntnis zugrunde, daß in 2-Stcllung eine substituierte Aminogruppe enthaltende
Pyridinoanthrone eine unerwartet hohe Fluoreszen/intensität aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird so durchgeführt,
daß man in einer ersten Verfahrensstufe das substituierte 1-Aminoanlhrachinon mit einem
Methylalkylketon zu einem in 2-Ste)lung durch ein Chlor- oder Bromatom, oder einen Sulfonsäurerest
substituierten Anthrapyridin umsetzt und sodann in einer zweiten Verfahrensstufe dieses substituierte
Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Anthrapyridinreihe
Anmelder:
John Wesley Orelup. Short Hills, N.J. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. E. Maier, Patentanwalt, Stuttgart 1, Werastr. 24
Als Erfinder benannt:
John Wesley Orelup, Short Hills. N. J. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 3. Dezember 1959 (856 934)
V. St. v. Amerika vom 3. Dezember 1959 (856 934)
Anthrapyridin mit einem primären Alkyl-, Cycloalkyl-, Morpholinoalkyl- oder Hydroxyalkylamin
umsetzt.
Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren fluoreszierenden Farbstoffe haben die folgende
Struktur
In dieser Formel bedeutet R' einen Alkylrest und R einen Substitucntcn aus der Klasse der Alkyl-,
Cycloalkyl-, Morpholinoalkyl-oder Hydroxyalkylreste. Ihre Herstellung erfolgt nach dem folgenden Schema:
-I-HX
wobei R und R' die in der Formel I angegebene Bedeutung haben und X ein Chlor- oder Bromatom
oder eine — SQsH-Gruppe ist.
709 608/387
Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren Farbstoffe können beispielsweise dazu dienen,
einzelne Erdölsorten zu markieren: sie sind auch zur unterschiedlichen Bezeichnung von Produkten
in Art von Schmierölen und Fetten, Wachsen. Polystyrol, Polyäthylen und anderen Kunststoffen sehr
geeignet. Auch können sie zur Anfärbung von synthetischen Fasern, wie Acetatseide oder synthetischen
linearen Polyamiden in leuchtend grünlichgelben Tönen verwendet werden. Die außerordentlich
starke Tageslichtfluoreszenz dieser 2-AlkyIaminoverbindungen
in Erdöl und anderen organischen Lösungsmitteln macht sie in der Industrie der Kunststoffe,
Lacke und überzüge zu sehr nützlichen Hilfsmitteln. Auch unter Einwirkung von ultravioletten
Strahlen fluoreszieren diese neuen Verbindung in einem leuchtenden grünlichen Gelb.
Unzweifelhaft besteht in der Technik eine starke Nachfrage nach kräftig gelb fluoreszierenden Farbstoffen
die in polaren wie nichtpolaren Kohlenwasserstofflösungsmitteln löslich sind. Es hat sich nun gezeigt,
daß durch Einführung der Gruppe
H
— N —R
— N —R
in die 2-Stcllung eines Alkyl-l,9-pyridinanthrones
entsprechend Formel I stark fluoreszierende gelbe Farbstoffe entstehen.
Wie sich ge7.cigt hat, ist der Einfluß einer bestimmten Gruppe sowie ihre Stellung im Molekül
des Alkylpyridinoanthrons gleichermaßen bestimmend für die Fluoreszenz des FarbstolTcs. So ist
z. B. das Linsubslituierte Alkyl-l,9-pyridinanthron selbst sowie die entsprechende 2-Chlor-, 2-Brom-
oder 2-Siilfoverbindung farblos. Es hat sich weiter
gezeigt, daß das sorgfältig hergestellte und umkristallisierte 2-Aminomelhy)-pyridinanthron weniger
als 50% der Fluoreszenz der erfindungsgemäß hergestellten 2-Alkylaminoverbindungen aufweist und
außerdem sehr viel weniger in organischen Lösungsmitteln löslich ist (5 mg lösen sich in 100 ml Kerosin).
Die entsprechenden Arylaminoverbindungen fluoreszieren überhaupt nicht.
Ganz abgesehen von der Tatsache, daß die im Kern des 1,9-Pyridionoanthrones anwesende Gruppe
und ihre Stellung in auffälliger Weise die Fluoreszenz der Verbindung beeinflußt, hat sich des weiteren
gezeigt, daß die Anwesenheit einer Gruppe den Einfluß einer weiteren Gruppe, was diese Eigenschaften
betrifft, sehr stark beeinflußt. So stellt das 2-Hexylamino-4-blΌm-l,9-methyl-pyridinoanthron,
das aus 2,4-Dibrom-l,9-methyl-pyridinoanthron herstellbar ist, in organischen Lösungsmitteln einen
dunkelgrün fluoreszierenden Farbstoff dar, aber weist nur 39°/o der Fluoreszenzstärke einer entsprechenden
2-Hexylaminoverbindung ohne Brom in 4-Stellung auf (Schmelzpunkt 124,5'C, grünlichgelbe
Tafeln).
Des weiteren zeigten sich auch greifbare Unterschiede in der Fluoreszenz im Falle isomerer Verbindungen,
also isomerer Alkylaminoalkyl-pyridinoanthrone. So ist das 4-Hexylamino-l,9-methylpyridinoanthron,
das aus 4-Brom-l,9-methyl-pyridinoanthron dargestellt wurde und aus der Umsatzmisch
mig in langen Nadeln auskristallisierte, in organischen Lösungsmitteln sehr viel mehr löslich,
als die entsprechende 2-Hexylaminovcrbindung. Der Fluoreszenzton ist dunkler blaugrün, aber beträgt
nur 15°/o der Fluoreszenzstärke der 2-Hexylaminoverbindung.
In konzentrierter Schwefelsäure ist die Farbe ein klares Gelb anstatt des leuchtenden
Kirschrotes der 2-Alkylaminoprodukte. Die Vorzüge in Stärke und Leuchtkraft der 2-Alkylaminoprodukte
gegenüber den in 4-Stel)ung substituierten Produkten
ίο ist offensichtlich.
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die Alkylpyridinoanthronverbindungen gemäß Formel I
eine ganz bestimmte Gruppe von Verbindungen darstellen, die durch ausgezeichnete Fluoreszenzeigenschäften
auffallen, welche selbst bei nahe verwandten Verbindungen fehlen, was in höchstem Maße überraschend
ist.
Die vorliegende Erfindung befaßt sich daher mit der Herstellung solcher stark fluoreszierender 1,9-Pyridinanthronfarbstoffe
unter Berücksichtigung der dabei auftretenden Zwischenprodukte.
Der Substituent R' der Formel 1 stellt, wie oben bemerkt, einen höher- oder niedermolekularen Alkylrcst
dar. In der Praxis wird die Kettenlänge dieses Alkylrestes selten die Zahl von 30 Kohlenstoffatomen
überschreiten und meist nicht mehr als 18 KohlenstolTatome aufweisen. In der bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens nach der Erfindung stellt R' einen niedermolekularen Alkylrest, beispielsweise
Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, tert.-Butyl, Amyl oder Hexyl, dar.
R in Formel I stellt einen Alkyl-, Hydroxyalkyl-, Cycloalkyl- oder auch einen Morpholinoalkylrcsi
dar. Sofern R ein Alkyl- oder Hydroxyalkylrcst, vorzugsweise Monohydroxyalkylrest ist, wird er
selten mehr als 30 Kohlenstoffatome lang sein und vorzugsweise in einem Bereich zwischen 1 und 18 Kohlenstoffatomen
liegen. Sofern er ein Cycloalkylrest ist, wird er selten mehr als 8 Kohlenstoffatome im
Ring aufweisen. Vorzugsweise enthält der Cycloalkylrest bis zu 6 Kohlenstoffatomc im Ring.
Farbe und Fluoreszenz rühren von der Amino-
Farbe und Fluoreszenz rühren von der Amino-
gruppe
— N
in 2-Stcllung des Anthronringes her. Die Kettcnlängc
der Alkylgruppe ist von Einfluß auf die Löslichkeit in den verschiedenen Lösungsmitteln, ist aber
ohne wesentliche Bedeutung für den Farbton.
Angefangen von den Mcthylamino- bis zu den Stearylaminoderivaten zeigt sich praktisch derselbe
grünlichgelbe Farbton. Die Methyl-, Äthyl-, Propyl- und Isopropylaminoverbindungen sind in polaren
Lösungsmitteln, wie Äthanol, Äthylacetat, Butylacetat löslicher, während die höheren Glieder wie
Butyl-, Amyl-, Hexyl- und S tcarylverbindungen in nicht polaren Kohlenwasserstofflösungsmittcln wie
Gasolin. Kerosin, Wachs, Schmierölen und Brennstoffen für Strahltriebwerke löslicher sind. Alle Vcrbindungen
sind in Lösungsmitteln benzolischen Charakters löslich und fluoreszieren darin.
Die Zwischenprodukte, die bei der Herstellung der durch die Formel 1 dargestellten Farbstoffe
wichtig sind, werden durch die folgende Formel Il dargestellt:
in der R' dieselbe Bedeutung wie in Formel I zukommt
und X einen Cl-, Br- oder SOsH-Rcst darstellt. Diese Zwischenprodukte werden in an sich
bekannter Weise durch Kondensation des 2-Chlor-, 2-Brom- oder 2-Sulfo-1-aminoanthrachinons mit
einem Keton der Formel III in einem Lösungsmittel oder einem wäßrigen Medium mit Alkali hergestellt.
In der Formel
CH3 — C — R'
kommt R' dieselbe Bedeutung zu wie in Formel I. Das Keton enthält, wie festgestellt werden muß.
eine Methylgruppe (Dimethylketon, Äthylmethylketon oder Methylbutylketon).
Der zum Pyridinring fühlende Ringschluß erfolgt quantitativ. Der Umsatz kann durch mikroskopische
Prüfung einer Testporlion verfolgt werden. Die gclblichroten Kristalle von l-Amino-2-brom-. 1-Amino-2-chlor-
oder l-Amino-2-sullOanthrachinon verwandeln
sich in farblose Kristallnadeln des entsprechenden Alkyl-pyndinoanthrons. Der Umsatz ist
beendet, wenn eine Probe in konzentrierter Schwefelsäure mit wenigen Tropfen Formaldehyd versetzt
klar gelb ist und nicht mehr die für die unveränderte 1-Aminoverbindung eigentümliche violette Farbe
zeigt. Die neue Pyridihverbindung fällt mit quantitativer Ausbeute an und wird abfiltriert. Sie ist von
genügender Reinheit, damit sie unmittelbar für die Kondensation mit einem Ami η der Formel
90 g l-Amino-2-bromanthrachinon, 225 g Dimethylketon,
45 g einer 50(Yoigcn wäßrigen Natriumhydroxydlösung
und 1090 ecm Wasser wurden unter Rühren bei Temperaturen von 74 bis 75 "C unter Rückfluß erwärmt. Die anfänglich rotbraun gefärbte
Reaktionsmasse entfärbte sich dabei allmählich und war am Schluß fast farblos. Unter dem Mikroskop
konnte die Entstehung von Nadeln des neuen l,9-Methyl-pyridino-2-bromanthrons beobachtet werden.
Als nach ungefähr 20 bis 30 Stunden eine Probe in konzentrierter Schwefelsäure bei Zugabe von
wenigen Tropfen Formaldehyd gelb blieb und sich nicht violett oder blau verfärbte, war die Reaktion
zu Ende. Das in Wasser unlösliche Pyridinoanthron wurde abfiltriert und mit Wasser ausgewaschen.
Das Produkt, das in einer Ausbeute von über 90 g anfiel, war rein genug, um unmittelbar mit Alkylaminen
zur Umsetzung gebracht zu werden. Wenn bei dem Versuch an Stelle des Dimethylketons das
Methylethylketon verwendet wurde, verlief die Umsetzung
langsamer, und es waren dazu längere Zeiten und höhere Temperaturen in einem geschlossenen
Gefäß erforderlich.
Das rohe 2-ßromäthyl-pyridinoanthron stellt ein kristallines, fast farbloses oder schwach cremefarbiges kristallines Pulver dar, das sich in Chlorbcnzol Umkristallisieren läßt und aus diesem Lösungsmittel in Form langer Tafeln mit einem Schmelzpunkt von 233 C auskristallisiert. Während es in konzentrierter Schwefelsäure eine gelbe Farbe zeigt, zeigt es mit Borsäure keine Veränderung. Das Produkt, das in einem Essigsäureanhydrid-Borsäure-Gemisch farblos ist, ist in Wasser, in heißem Methanol oder Isopropanol unlöslich, in kaltem Eisessig schwer, in heißem Eisessig und konzentrierter Salzsäure jedoch löslich. Ferner löst es sich in heißem Monochlorbenzol und in heißem Benzin, während es in kaltem Benzin nur schwach löslich ist.
Das rohe 2-ßromäthyl-pyridinoanthron stellt ein kristallines, fast farbloses oder schwach cremefarbiges kristallines Pulver dar, das sich in Chlorbcnzol Umkristallisieren läßt und aus diesem Lösungsmittel in Form langer Tafeln mit einem Schmelzpunkt von 233 C auskristallisiert. Während es in konzentrierter Schwefelsäure eine gelbe Farbe zeigt, zeigt es mit Borsäure keine Veränderung. Das Produkt, das in einem Essigsäureanhydrid-Borsäure-Gemisch farblos ist, ist in Wasser, in heißem Methanol oder Isopropanol unlöslich, in kaltem Eisessig schwer, in heißem Eisessig und konzentrierter Salzsäure jedoch löslich. Ferner löst es sich in heißem Monochlorbenzol und in heißem Benzin, während es in kaltem Benzin nur schwach löslich ist.
H>N — R
worin R dieselbe Bedeutung wie in Formel I zukommt, verwendet werden kann.
Das 2-Brom-pyridino- oder das 2-Chlor-pyridinoanthron
wird mit einem Überschuß Amin vorzugsweisemit
einem Säureakzeptor in der Art von Natrium- oder Kaliumacetat oder -carbonat und
einer kleinen Menge Kupfer als Katalysator kondensiert. Die Sulfo-pyridinoverbJndung reagiert nur sehr
zögernd in Form des Natrium- oder Kaliumsalzes und sollte in die freie Säure oder in das Ammoniumsalz
vor oder während der Kondensation übergeführt werden. Die Reaktionsmasse wird mit Äthanol
oder Wasser verdünnt und das kristalline gelbe 2-Alkylaminoalkyl-pyridinoanthron abfiltriert. Die
Ausbeuten belaufen sich je nach Alkylaminovcrbindung und den Umsatzbedingungen zwischen 70 und
900/n der Theorie.
Herstellung von ^-Brom-l^-melhyl-pyridinoanthron
und Umsetzungen desselben mit:
a) Oktadecylamin.
b) Dodecylamin.
c) Monoäthanolamin
a) Herstellung von 2-Octadccylamino-1,9-methyl-pyridinoaothron
Zu 35 g 2-Brom-1,9-methylpyridinoanthron wurde
140 g geschmolzenes Octadecylamin. das 24 g Kaliumacetat und 1 g Kupferacetat enthielt, gegeben. Das
Gemisch wurde unter Rühren 10 Stunden lang auf 110 bis 120"C erwärmt, dann auf 7O1C abgekühlt
und 50 ecm Methanol mit 100 ecm Eisessig zugefügt. Nachdem das Reaktionsgemisch auf 40 bis 50"C
abgekühlt war, wurde abfiltriert und der Rückstand mit Methylalkohol ausgewaschen. Das 2-Octadecylamino-l,9-methyl-pyridinoanthron
wurde als ein kristallines orangefarbenes Pulver erhalten, das aus einem aus Benzin und einer kleinen Menge Essigsäure
bestehendes Gemisch in Form langer gelber Nadeln auskristallisierte, die einen Schmelzpunkt von
110 C aufwiesen.
b) Herstellung von 2-Dodeeylamino-l,9-methylpy ridin oan th ron
f>o Zu 100 g 2-Brom-l,9-methylpyridinoanthron wurde
ein aufgeschmolzenes Gemenge von 400 g Dodecylamin, 70 g Kaliumacetat und 1 g Kupferacetat gegeben.
Das Gemisch wurde unter Rühren 16 Stunden lang bei 130 bis 140 C erwärmt. Danach ließ man
auf 70°C abkühlen und setzte dann 400ecm Methanol und 50 ecm Essigsäure zu. Danach wurde auf 20
bis 25'5C abgekühlt, filtriert und mit Methylalkohol ausgewaschen. Beim Umkristallisieren aus Iso-
propanol kristallisierte das Produkt in Form langer
goldener Platten aus, die einen Schmelzpunkt von 1010C aufwiesen.
c) Herstellung von 2-Monoäthanolamino-
1,9-methyl-pyridinoanthron
Ein aus 50 g 2-Brom-l,9-melhy]-pyridinoanthron, 250 g Monoäthanolamin, 0,5 g Kupferacetat und
50 g Kaliumacetat bestehendes Gemisch wurde unter Rühren 6 Stunden lang bei 120 bis 125°C
erhitzt, dann auf 60cC abgekühlt, mit Methanol
verdünnt, abfiltriert und ausgewaschen. Das bei der Reaktion erhaltene Produkt wurde aus Pyridin
umkristallisiert, wobei es in Form langer rötlicher flacher Nadeln mit einem Schmelzpunkt von 245"C
erhalten wurde. Diese 2-Äthanolaminoverbindung ist nicht nur als Lösungsmittelfarbc, sondern auch
als ein Farbstoff zur Anfärbung von Acetatseide und synthetischen linearen Polyamiden interessant.
Die Färbung ist von klarer, leuchtender, fluoreszicrender, gelber und in ultraviolettem Licht von
gelbgrüner Farbe.
Herstellung des 2-Sulfo-l,9-methylpyridinoanthrons
und Umsetzung desselben mit n-Hexylamin
400 g lOO'Voigcs 1 - Amino - 2 - sulfoanthrachinon
wurde als 20%ige Paste mit 1400 ecm Wasser, 400 g
Dimethylkeion und 200 g 50° oiser wäßriger Natriumhydroxydlösung
gerührt und unter Rückfluß bei einer Temperatur von 68 bis 72:C 10 Stunden
lang erhitzt. Nach dieser Zeil blieb eine in konzentrierte
Schwefelsäure gebrachte Probe nach der Zugabe kleiner Mengen Formaldehyd gelb und verfärbte
sich nicht violett. Die Masse wurde unter Verwendung von Kongorot als Indikator mit Salzsäure
angesäuert, abfiltriert und mit Wasser ausgewaschen. Nach dem Trocknen erhielt man eine Ausbeute
von 418 g eines schwach schokoladefarbenen kristallinen Pulvers.
Das Natriumsalz des 2-Sulfo-l,9-methyl-pyridinoanthrons
stellt ein hell rötlich braunes Pulver dar, das in kaltem Wasser fast unlöslich, in heißem
Wasser nur spärlich löslich ist. Es ist unlöslich in kaltem Methanol, Isopropanol oder Eisessig und
löst sich in heißem Methanol und Isopropanol ganz schwach, in heißem Eisessig schwach, ist jedoch in
heißem Pyridin löslich. Dagegen ist das Ammoniumsalz in Wasser leicht löslich und kristallisiert in
Nadelform in kleinen Klumpen aus. In konzentrierter Schwefelsäure zeigt es eine gelbe Farbe und bei
Zugabc von Borsäure eine gelbbraune Fluoreszenz.
100 g des Natriumsalzes des 2-Sulfo-l,9-methylpyridinoanthrons
wurden so lange mit 250 g Wasser und 25 g konzentrierter Salzsäure gerührt und erwärmt,
bis das Natriumsalz in die freie Säure übergeführt war. Danach wurden 35Og n-Hexylamin zugefügt
und 10 Stunden lang bei einer Temperatur von 96 bis 98c C unter Rückfluß erwärmt. Beim
Abkühlen auf 3c C schieden sich prachtvolle orangegelbe Nadeln ab, die abfiltriert und mit einer kleinen
Menge Methanol ausgewaschen wurden. Die Fluoreszenzfarbenstärke
entsprach der des umkristallisiertcn Materials. Das Produkt war in organischen Lösungsmitteln
klar gelb und kristallisierte in zwei verschiedenen Kristallformen von verschiedenem Schmelzpunkt
aus. Nach Umkristallisieren aus Benzin zeigte das Produkt einen Schmelzpunkt von 1170C, während
es nach dem Umkristallisieren aus Isopropanol einen Schmelzpunkt von 130°C zeigte. Diese verschiedenen
Kristallformen sind von derselben Fluoreszenzstärke und können ineinander übergeführt
werden.
Herstellung von 2-Chlor-l,9-methyl-pyridrnoanthron und Umsetzung desselben mit Äthylamin
Die Herstellung des 2-Chlor-1.9-methyl-pyridinoanthrons
erfolgte analog dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren zur Herstellung des 2-Brom-1,9-methyl-pyridinoanthrons,
jedoch wurde statt des l-Amino-2-brornanthrachinons l-Amino-2-chloranthrachinon
verwendet.
Ein aus 100 g 2-Chlor-l,9-methyl-pyridinoanthron,
50 g 70%igem Äthylamin, 70 g Kaliumacetat und 1 g Kupferacetat bestehendes Gemisch wurde in
einem Druckgefäß 7 Stunden lang bei 110 bis 120' C unter Druck erwärmt, dann abgekühlt, abfiltriert
und ausgewaschen. Das erhaltene Produkt kristallisierte aus Benzin in Form gelber, kurzer dicker
Rhomboeder aus, deren Schmelzpunkt 200 bis 201C betrug.
In der nachfolgenden Tabelle sind die Eigenschaften der verschiedenen Verbindungen, die entsprechend
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurden, aufgeführt. Die angegebenen Schmelzpunkte
stellen die Schmelzpunkte der gereinigten Produkte dar. Die Verbindungen haben die folgende Struktur:
/C^-CH3
HC N
HC N
R stellt die spezielle im Beispiel eingeführte Gruppe dar. Beispiel 24 ist ein typisches Beispiel eines Äthylpyridinoanthrones
hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Beispiel | R | Schmelz- punkl 0C |
Umkristallisiert aus | Kristallfbrm |
4 5 6 7 |
Methylamino- Äthylamino- n-Propylamino- iso-Propylamino- |
257 200 200 242 |
Chlorbenzol Benzin Benzin, Isopropanol Benzol |
gelbe Tafeln gelbe, kleine Rhomboeder lange, gelbe Nadeln lange, flache gelbe Nadeln |
Fortsetzung
R | : | n-Amylamino- | Schmelz | Umkristallisiert aus | Kristallform | |
Beispiel | n-Butylamino- | Isomerengemisch von |
punkt
C |
Methanol | lange, flache, orange | |
8 | Amylamino- | 147 | farbene Nadeln | |||
n-Hexylamino- , | Isopropanol | orangefarbene, 4seilige Tafeln |
||||
9 | (2 Formen) | 165 | Pyridin — H2O | bronzefarbene Tafeln | ||
10 | Cyelohexylamino- | 137 | ||||
Benzin | 4seitige Tafeln | |||||
11 | n-Oclylamino- | 118 | Isopropanol | feine gelbe Nadeln | ||
130,5 | Methanol | lange, flache, gelborange | ||||
12 | Äthylhexylamino- | 171 | farbene Blättchen | |||
n-Decylamino- | Methanol | lange, orangegelbe | ||||
13 | n-Dodecylamino- | 115 | schmale Tafeln | |||
n-Tetradecylamino- | Methanol | feine, gelborangefarbene ΝλΗ^Ιιί |
||||
14 | n-Hexadecylamino- | 127 | Isopropanol | bronzefarbene Tafeln | ||
15 | n-Oetadccenylatnino- | 115 | Isopropanol | goldfarbene Tafeln | ||
16 I | n-Octadecylamino- | 101 | Isopropanol | orangefarbene Tafeln | ||
17 | Äthanolamino-, | 96,5 | n-Butanol | orangefarbene feine Nadeln | ||
18 | 2-Amino-l-butanol- | 109 | Isopropanol | bräunlichgelbe Täfelchen | ||
19 | 2-Aminopropyl- | 67 bis 69 | Benzol und Essigsäure | lange gelbe Nadeln | ||
20 | morpholino- | 111,5 | Pyridin | rötliche, flache Nadeln | ||
21 | 2-n-Hexylamino-l,9-äthyl- | 245 | Xylol, Isopropanol | orangerote Rhomboeder | ||
22 | pyridinoanthron | 207 | Xylol, Isopropanol | lange, eckige Tafeln | ||
23 | 202 | |||||
Isopropanol | lange, goldgelbe Tafeln | |||||
24 | 132 | |||||
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Anthrapyridinreihe durch Umsetzung eines
in 2-Stellung durch ein Chlor- oder Bromatom oder einen Sulfonsäurcrest substituierten 1-Aminoanthrachinons,
dadurch gekennzeichnet; daß man in einer ersten Verfahrensstufe
das substituierte 1-Aminoanthrachinon mit einem Methylalkylketon zu einem in 2-Stellung durch
ein Chlor- oder Bromatom oder einen SuIfonsäurerest substituierten Anthrapyridin umsetzt
und sodann in einer zweiten Verfahrensstufe dieses substituierte Anthrapyridin mit einem primären
Alkyl-, Cycloalkyl-, Morpholinoalkyl- oder Hydroxyalkylamin
umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man dabei ein Methylalkyl-
keton mit einem niedermolekularen Alkylrest verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man dabei ein Alkyl- oder
Hydroxyalkylarnin mit bis zu 18 Kohlenstoffatomen verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man dabei ein Cycloalkylamin
mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen im Ring verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man dabei als Hydroxyalkylamin
ein Monohydroxyalkylamin verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 185 548, 651431,
651;
Französische Patentschrift Nr. 801 416.
Französische Patentschrift Nr. 801 416.
Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist eine Färbetafel mit Erläuterungen ausgelegt worden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US85693459A | 1959-12-03 | 1959-12-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1243302B true DE1243302B (de) | 1967-06-29 |
Family
ID=25324805
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEO7750A Pending DE1243302B (de) | 1959-12-03 | 1960-12-01 | Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Anthrapyridinreihe |
Country Status (2)
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DE (1) | DE1243302B (de) |
GB (1) | GB965235A (de) |
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FR801416A (fr) * | 1936-01-30 | 1936-08-04 | Ig Farbenindustrie Ag | Procédé pour préparer des composés azotés de la série anthracénique |
DE659651C (de) * | 1936-03-27 | 1938-05-07 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Herstellung von 2-Amino-Bz,-azabenzanthronkoerpern |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB965235A (en) | 1964-07-29 |
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