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Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Anthracenreihe Ls wurde
gefunden, daß man wertvolle, fast durchweg neue Verbindungen der Anthracenreihe
erhält, wenn man auf Verbindungen des allgemeinen Aufbaus
worin 1 ein in z-Stellung befindliches Ringglied eines in z, g-Stellungangegliederten
Ringes bedeutet und für N, N H, N-alkyl, O oder S' steht und Y eine freie, verätherte
oder veresterte Hydroxylgruppe oder eine Aminogruppe bedeutet, in der ein Wasserstoffatom
durch eine Alkyl-, Aralkyl-, Cycloalkyl-, Aryl- oder Acylgruppe, einen heterocyclischen
Rest oder eine Oxy-; Amino-, Alkylamino- oder Arylaminogruppe ersetzt sein kann,
reduzierend wirkende Mittel und Ammoniak, Hydrazine, Hydroxylamine oder primäre
Amine einwirken läßt und gewünschtenfalls die entstandenen Verbindungen, wenn sie
in der Leukoform vorliegen, mit oxydierend wirkenden Mitteln behandelt.
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Bei der Behandlung mit reduzierend wirkenden Mitteln entstehen im
allgemeinen die Leukoverbindungen der Ausgangsstoffe, die man auch in einem besonderen
Arbeitsgang herstellen und dann mit Ammoniak, Hydrazinen, Hydroxylaminen oder primären
Aminen umsetzen kann. Man kann ferner auch so verfahren, daß man von einem Gemisch
einer Verbindung der gekennzeichneten Art und ihrer mit Hilfe reduzierend wirkender
Mittel erhältlichen Leukoverbindung ausgeht und auf dieses Gemisch Ammoniak, Hy
drazine, Hydroxylamine oder primäre Amine einwirken läßt. Die Umsetzung verläuft
in diesem Fall so, daß das Ammoniak usw. auf die Leukoverbindung des Ausgangsstoffs
einwirkt und die dabei entstandene andere Leukoverbindung den nicht in der Leukoform
vorliegenden Anteil des Ausgangss.toffs in die Leukoform` überführt und dabei selbst
dehydriert wird. Bei der Durchführung der Umsetzung auf die im ersten Satz geschilderte
Art ist es daher im allgemeinen nicht notwendig, die für die Reduktion der gesamten
Menge des Ausgangsstoffs erforderliche Menge des reduzierend
wirkenden
Mittels zuzusetzen, vielmehr genügt es meistens, davon etwa io bis 2o °/o zu verwenden.
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Als Ausgangsstoffe, die dem obenerwähnten Aufbau entsprechen; seien
die folgenden genannt: 4-Amino-1, 9-anthrapyrimidin, q.-Arnino-Py - C-chlor -1,9-anthrapyrimidin,
4-Amino-Py - C-alkyl-i, 9-anthrapyrimidine, 4-Amino-Py- C-aryl-1, 9-anthrapyrimidine,
4-Amino-Py - C-amino-i, 9-anthrapyrimidin, 4-Amino-Py-C-alkylamino-i, 9-antbrapyrimidine,
4-Amino-Py- C-arylamino-i, 9-anthrapyrimidine, 4-Aminö-Py - C-acylaminoanthrapyrimidine,
4-Amino-2-halogen-i, 9-anthrapyrimidine, 4-Amino-2-alkoxy-i,9-anthrapyrimidine,
4-Amino-i, 9-anthrapyrimidin-2-sulfonsäuren, die ihrerseits Wieder am Py - C-Atom
weitere Atome oder Atomgruppen tragen können, 4-Acylamino-i, 9-anthrapyrimidine
(z. B. 4-Acetylamino-i, 9-anthrapyrimidin, 4-Benzoylamino-i, 9-anthrapyrimidin,
4-p-Chlorbenzoylamino-P - C-methyli,9-anthrapyrimidin, 4=(2', 5'-Dichlorbenzoylamino)-Py
- C-phenyl-1, 9-anthrapyrimidin, 4-p-Toluyl-Py - C-anthrachinonyl-i, 9-anthrapyrimidin,
4-Benzoylamino-Py-C-benzoylamino-i, 9-anthrapyrimidin, 4-Oxy- bzw. Alkoxy- oder
Acyloxy-i, 9-anthrapyrimidine, die ebenfalls am Py - C-Atom weitere Atome oder Gruppen
enthalten können, 4-Alkylamino, q.-Aralkylamino-, 4-Cycloalkylamino-, 4-Arylamino-i,
9-anthrapyrimidine und 4-Aminoi, 9-anthrapyrimidine, die in der Aminogruppe einen
heterocyclischen Rest enthalten, 4-Hydrazino-, 4-Phenylhydrazino- und 4-Hydroxylämino-i,
9-anthrapyrimidine. Ferner seien 4-Amino-r, 9-anthrapyrimidon, 4 - Amino - N - alkyl
- z, 9 - anthrapyrimidone, 4-Oxy-, Alkoxy- oder Acyloxy-i, 9-anthrapyrimidone, 4-Oxy-,
Alkoxy- oder Acyloxy-N-alkyl-i, 9-antlirapyrimidone, 4-Acylaininoi, 9-anthrapyrimidone
wie 4-Benzoylamino-, 4-Anthrachinonylamino-N-methyl-, 4-Acetylamino-, 4-Alkylamino-;
4-Ardlkylamino-, 4-Cycloalkylamino- und 4-Arylamino-i, 9-anthrapyrimidone genannt.
Neben den den Anthrapyrimidonen entsprechenden 1, 9-Anthrapyridonen kommen weiterhin
die Py- C-Acyl-i, 9-anthrapyridone; z.B. 4-Amino-Py - C-acetyl-, 4-Amino-Py - C-carbälkoxy-,
4-Amino-Py - C-benzoyl-1, 9-anthrapyridon und ihre Abkömmlinge., in Betracht, die
in der 4-Aminogruppe eine Alkyl-, Aralkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Hydröxyl-, Amino-,
Alkylamino-, Arylamino- oder Acylgruppe enthalten oder am Stickstoff des Pyridonrings
alkyliert sind. Weiterhin seien 4-Amino-Bz-2-alkyl-Bz-i-azabenzanthrone, 4-Amino-Bz-2-aryl-Bz-i-azabenzanthrone,
4.-Amino-Bz-2-halogen-Bz-i-azabenzanthrone,4-Amino-Bz-2-amino- (oder -alkyl-, -aralkyl-,
-cycloalkyl-oder -arylamino-) Bz -i-azabenzanthrone, q.-Amino-Bz-2, Bz-3-tetrahydrobenzo-Bz-iazabenzanthrone
genannt, die in der, Aminogruppe eine Alkyl-, Aralkyl-, Cycloalkyl-; Aryl-, Acyl-,
Aminö-, Oxy-, Alkylamino-oder Arylaminogruppe oder einen heterocyclischen Rest enthalten
können. An Stelle der 4-Aminoverbindungen können auch die 4-Oxyverbindungen benutzt
werden. Schließlich kann man auch 4-Amino- oder 4-Oxyverbindungen der Coeroxen-,
Coerthien- und Coerämidenreihe, ferner 4-Ainino- oder q. - Oxythiophenoanthronei
pyrnoloanthrone, -pyrazoloanthrone, -isoxazoloanthrone, -isothiazoloanthrone oder
-isoselenazoloänthrone verwenden.
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Als reduzierend wirkende Mittel kommen für die Umsetzung die verschiedenartigsten
in Betracht. Besonders geeignet sind Alkalihydrosulfite, am besten in Gegenwart
von mildem Alkali, Zinkstaub, Zinnchlorür oder Titantrichlorid. Falls das angewandte
Amin selbst reduzierende Eigenschaften hat, wie Äthanolamin, braucht man nicht mehr
ein besonderes Reduktionsmittel zuzusetzen. Jedoch verwendet man dann zweckmäßig
das Amin im überschuß. Zweckmäßig führt man die Umsetzung unter gelindem Erwärmen
und in Gegenwart eines Verdünnungsmittels durch. Geeignete Verdünnungsmittel sind
beispielsweise Wasser; niedrig molekulare Alkohole (Methanol, Äthanol; Butanole,
Cyclohexanol), flüssige Ketone, Äther, Ester, Kohlenwasserstoffe, halogenierte Kohlenwasserstoffe,
Pyridin, Chinolin und Dioxan.
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Je nach den Umsetzungsbedingungen erhält man die Endstoffe ganz oder
teilweise in Form ihrer Leukoverbindungen. Diese kann man dann durch Behandeln mit
geeigneten Oxydationsmitteln in die Endstoffe selbst überführen. Beispielsweise
kommen hierfür Natriumchlorat, Natriumperborat, Wasserstoffperoxyd, Eisenchlorid
und aromatische Nitroverbindungen. in Betracht. Besonders einfach gelingt die Oxydation
mittels Luft, Sauerstoffs oder Stickoxyde.
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Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Verbindungen werden
meistens in guten Ausbeuten und in reinem Zustand gewonnen. Nötigenfalls kann man
sie durch Umkristallisieren, manchmal auch durch Sublimieren, Auskochen mit Lösungsmitteln
oder auf dem Wege über ihre Salze mit starken Säuren reinigen. Sie sind zum größten
Teil wertvolle Farbstoffe, die sich zum Färben von Celluloseestern und -äthern,
Kohlenwasserstoffen, Fetten, Ölen, Wachsen und Kunstmassen der verschiedensten Art
eignen. Zum Teil können sie auch zum Färben von pflanzlichen und tierischen Fasern
verwendet werden: Beispielsweise -ziehen sie zum Teil
unmittelbar
auf Baumwolle oder Wolle auf. Ferner sind auch die Sulfonsäuren der Verbindungen
zum Färben von Wolle aus saurem Bad geeignet. Schließlich können die Verbindungen
auch mit Vorteil zur Herstellung von anderen Farbstoffen benutzt werden. Beispiel
i J Eine Mischung von a4,8 Teilen 4-Oxyi, 9-anthrapyrimidin, 35 Teilen Natriumhydrosulfit,
3oo Teilen Methanol, ioo Teilen Wasser und 3o Teilen einer 25prozentigen wäßrigen
Lösung von Ammoniak erhitzt man unter Rühren etwa 5 Stunden lang auf 6o bis 70°.
Dann läßt man erkalten, saugt den gelben Niederschlag ab, wäscht ihn mit Methanol
und Wasser aus und trocknet. Das so erhaltene gelbe Pulver ist in Natronlauge unlöslich
und löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit gelbbrauner Farbe. Nach seinen
Eigenschaften und der Analyse liegt das Leulco-4-amino-i, 9-anthrapyrimidin vor.
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In derselben Weise erhält man aus den 4-Oxy-i, 9-anthrapyrimidinen,
die am Py - C-Atom noch eine Alkyl-, Aralkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Amino-, Alkylamino-,Arylamino-oder
Acylaminogruppe oder Halogen enthalten, dieentsprechendenLeuko-4-amino-i, 9-anthrapyrimidine.
Beispiel 2 Eine Mischung von 247 Teilen 4-Aminoi, 9-anthrapyrimidin, 35o Teilen
Natriumhydrosulfit, 3ooo Teilen Methanol, i-ooo Teilen Wasser und 3oo Teilen einer
25prozentigen wäßrigen Lösung von Ammoniak erhitzt man unter Rühren so lange auf
6o bis 70°, bis eine Probe sich in konzentrierter Schwefelsäure mit bräunlichgelber
Farbe löst, was nach etwa 1/2 Stunde der Fall ist. Dann läßt man erkalten, saugt
das entstandene Leuko-4-amino-i, 9-anthrapyrimidin ab, wäscht es mit Methanol und
Wasser aus und trocknet. Es ist ein blaßgelbes Kristallpulver, das sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit braungelber Farbe löst und bei etwa 300° unter Zersetzung schmilzt.
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Dieselbe Verbindung erhält man, wenn man statt von 4-Amino-i, 9-anthrapyrimidin
von 2-Brom-4-a:mino-i, 9-anthrapyrimidin-2-Methoxy-4-amino-i, 9=anthrapyrimidin
oder 2, 3-Dichlor-4-amino - i, 9-anthrapyrimidin ausgeht.
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Wie das 4-Amino-i, 9-anthrapyrimidin selbst verhalten sich auch seine
Abkömmlinge, z. B. das 4-Amino-Py - C-alkyl-i, 9-anthrapyrimidin, 4-Amino-Py # C-aryl-i,
9-anthrapyrimidin, 4-Amino-Py - C-aralkyl bzw. -cycloalkyl-i, 9-anthrapyrimidin,
-4-Amino-Py - C-amino-i, 9-anthrapyrimidin sowie diejenigen, die in der Py-C-Aminogruppe
noch eine Alkyl-, Aralkyl-, Cycloalkyl- oder Arylgruppe enthalten.
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Eine Mischung von 25 Teilen des nach Absatz i hergestellten Leuko-4-amino-i,
9-anthrapyrimidins, 2o Teilen n-Propylamin und noo Teilen Isobutylalkohol erhitzt
man unter Rühren 6 Stunden lang auf 6o bis 70°. Dann gibt man i Teil Kupferacetat
und 6 Teile Piperidin zu und leitet Luft durch die siedende Mischung, bis die Oxydation
beendet ist. Dann läßt man erkalten, saugt die ausgeschiedenen Kristalle ab, wäscht
sie mit Methanol aus und trocknet. Das erhaltene 4-n-Propylamino-i, 9-anthrapyrimidin
färbt Acetatseide in gelben Tönen.
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Verwendet man an Stelle von n-Propylamin andere Alkylamine, z. B.
Methylamin, Äthylamin, n-Butylamin, Amylamine, Hexylamine, Dodecylamin, Stearylamin,
Monooxäthyläthylendiamin, Äthylendiamin oder Monophenyläthyläthylendiamin, so erhält
man die entsprechenden 4-Amino-i, 9-anthrapyrimidine, die teils als Acetatseidenfarbstoffe,
teils auch zum Färben von festen und flüssigen Kohlenwasserstoffen, Ölen und Wachsen
verwendet werden können. Beispiel 3 Eine Mischung von 3o Teilen des nach dem ersten
Absatz des Beispiels erhältlichen Leuko-4-amino-i, 9-anthrapyrimidins,
17 Teilen Anilinchlorhydrat und Zoo Teilen Isobutylalkohol erhitzt man unter
Rühren .4 Stunden lang unter Luftzutritt zum Sieden. Nach dem Erkalten saugt man
die ausgeschiedenen rotgelben Nadeln ab, wäscht sie mit Methanol und Wasser aus
und trocknet. Das so erhaltene 4-Anilido-i, 9-anthrapyrimidin färbt Wolle in sulfonierter
Form in rotgelben Tönen.
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Entsprechende Verbindungen erhält man, wenn man an Stelle von Anilinchlorhydrat
die Salze anderer aromatisches` Amine, z. B. der Toluidine, Anisidine, Ammooxybenzole,
Phenylendiamine, Aminonapfithaline, Aminodiphenyle, Aminocarbazole, Aminodiphenylenoxyde,
Aminochinoline oder Aminoisochinoline, verwendet.
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Beispiel Eine Mischung von 25 Teilen des nach Beispiel :2 Absatz i
erhältlichen Leuko-4-aminoi, 9-anthrapyrimidins, io Teilen Hydrazinhydrat und 3oo
Teilen Methanol erhitzt man 2 Stunden lang unter Rühren zum Sieden. Dann läßt man
erkalten, saugt die entstandenen gelben Nadeln ab, wäscht sie mit Methanol nach
und trocknet. Das so gebildete Leuko-4-hydrazino-i, 9-anthrapyrimidin führt
cnan
dann durch Oxydation mit Nitrobenzol in das 4-Hydrazino-i, 9-anthrapyrimidn über.
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Verwendet man Phenylhydrazin oder Naphthylhydräzin an Stelle von Hydrazinhydrat,
so erhält man die entsprechenden 4-Phenylhydrazino- bzw. Naphthylhydrazinoi, 9-anthrapyr
imidine. Beispiel 5 Eine Mischung von 8o Teilen des nach dem ersten Absatz des Beispiels
a erhältlichen Leuko-4-amino-i, 9-anthrapyrimidins, 2o Teilen 4-Oxy-i, 9-anthrapyrimidin,
5o Teilen Cyclohexylamin und 6oo Teilen Isobutylalkohol erhitzt man unter Rühren
2o Stunden lang zum Sieden. Dann läßt man erkalten, saugt die ausgeschiedenen gelben
Nadeln ab, wäscht sie mit Methanol nach und trocknet. Das so erhaltene 4-Cyclohexylamino-i,
9-anthrapyrimidin färbt Acetatseide in gelben Tönen.
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An Stelle von Cyclohexylamin kann man z. B. auch i; a, 3, 4-Tetrahydro-a-aminönaphthälin
verwenden. Das so erhältliche 4-Tetrahydronaphtliylamino- i, 9 - anthrapyrimidin
gibt bei der Behandlung mit sulfonierenden Mitteln eine Sulfonsäure, die Wolle aus
saurem Bade in gelben Tönen färbt.
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Beispiel 6 Eine Mischung von a5 Teilen 4-Aminoi, 9-anthrapyrimidin,
2o Teilen Äthanolamin, 35 Teilen Natriumhydrosulfit, 3oo Teilen Methanol und ioo
Teilen Wasser erhitzt man unter Rühren so lange zum Sieden, bis kein Ausgangsstoff
mehr nachgewiesen werden kann. Dann läßt man erkalten, saugt die ausgeschiedenen
Maßgelben Kristalle ab, wäscht sie mit Methanol aus -und trocknet. Das so erhaltene
Leuko-4-Oxäthylamino-i, 9-anthrapyrimidin schlämmt man dann in der zehnfachen Menge
Nitrobenzol auf und erhitzt die Mischung nach Zusatz von etwa Piperidin etwa i Stunde
läng auf i5o°. Beim Erkalten scheidet sich das 4-Oxäthylamino-i, 9-anthrapyrimidin
in langen, braungelben Kristallen aus. Es ' färbt Acetatseide in gelben Tönen. Auf
Wolle erhält man eine gelbe, auf tannierter Baumwolle rotstichiggelbe Färbungen.
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Bei Verwendung von i, z-Propanolamin oder i, 3-Propanolamin an Stelle
des Äthanolamins erhält man die entsprechenden 4-Amino-i, 9-anthrapyrimidine. Beispiel
7 Eine Mischung von 25 Teilen 4-Oxyi, 9-anthrapyrimidin, 3o Teilen Benzylamin,
35 Teilen Natriumhydrosulfit, 3oo Teilen Methanol und ioo Teilen Wasser erhitzt
man unter Rühren 5 Stunden lang auf 6o bis 70°. Nach dem Erkalten saugt man die
entstandene Verbindung ab, wäscht sie mit Methanol aus und trocknet. Man erhält
so in der berechneten Ausbeute das Leuko-q.-benzylarnino-i, 9-anthrapyrimidin als
hellgelbes Kristallpulver, welches z: B. auf die in Beispiel 6 beschriebene Weise
zum 4-Benzylamino-i, 9-anthrapyrimidin oxydiert werden kann.
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An Stelle des Benzylamins kann man auch andere Aralkylamine verwenden,
z. B. ß-Phenyläthylamin oder w-Aminomethylnaphthalin. Dabei erhält man die entsprechenden
Leüko-4-amino-i, 9-anthrapyrimidine. . Beispiel 8 Eine Mischung von 13 Teilen 4-Oxy-Bz-amethyl-Bz-i-azabenzanthron,
io Teilen Äthänolamin, 13 Teilen Natriumhydrosulfit, ioo Teilen Methanol .und 3o
Teilen Wasser erhitzt man unter Rühren 5 Stunden lang zum Sieden. Nach dem Erkalten
saugt man die entstandenen hellgelben Kristalle ab, wäscht sie mit Wasser aus und
trocknet. Das so erhaltene Leuko-4-Oxäthylamino-Bz=a-methyl-Bz-i-azabenzanthron
löst sich in konzentrierter Schwefelsäure fast farblos und ohne Fluoreszenz. Mit
Hilfe von Nitrobenzol kann die Leukoverbindung zum 4-Oxäthylamino-Bz-Z-methyl-Bz-i-azabenzanthron
oxydiert werden. Es bildet gelbe Nadeln und färbt Acetatseide in gelben Tönen.
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Dieselbe Verbindung erhält man, wenn man von 4-Amino-Bz-a-methyl-Bz-i-azabenzanthron
ausgeht. Ebenso erhält man die entsprechenden Verbindungen, wenn man an Stelle von
Äthanolamin andere Oxalkylamine, Alkylamine, Aralkylamine oder Cycloalkylamine verwendet.
Beispiel 9 Eine Mischurig von 14,4 Teilen 4-Amino-N -methyl - i, 9 - anthrapyrimidon,
io Teilen Äthanolamin, 17 Teilen Natriumhydrosulfit, i 5o Teilen Methanol und So
Teilen Wasser erhitzt man unter Rühren 5 Stunden lang zum Sieden. Nach dem Erkalten
saugt man die entstandenen braunen Kristalle ab und wäscht sie mit Wasser aus. Sie
lösen sich in konzentrierter Schwefelsäure mit gelbbrauner Farbe ohne Fluoreszenz.
* Nach Zusatz von Formaldehyd schlägt die Farbe nach Rot um. In der Aufsicht ist
die Flüssigkeit grün. Beim Trocknen dieser Leukoverbindung wird sie schon an der
Luft zum 4-Oxäthylamino-N-methyl-i, 9-anthrapyrimidon oxydiert, das sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit kräftig rotgelber Farbe und stark, gelber Fluoreszenz löst und
Axetatseide in rosa Tönen färbt. Beim Zusatz von Formaldehyd schlägt die Farbe der
schwefelsauren Lösung nach
Rot um. In der Aufsicht ist die Flüssigkeit
blau.
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An Stelle von 4-Amino-N-methyl-i, 9-anthrapyrimidon kann man auch
4-Oxy-N-methyl-1, 9-anthrapyrimidon verwenden. Ebenso kann das Äthanolamin durch
andere Oxalkylamine oder Alkylamine, Aralkylamine, Cycloalkylamine oder Arylamine
ersetzt werden.
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Das 4-Amino- oder 4-Oxy-i, 9-anthrapyrimidon selbst sowie die 4-Amino-
bzw. 4-Oxyi, 9-anthrapyridoiie, die q.- Amino- und ¢ Oxy-N-niethylanthrapyridone,
q.-Amino- und 4-Oxy-Py # C-acyl-i, 9-anthrapyridone und die 4-Amino- und 4-Oxy-Py
# C-acyl-N-methyli, 9-anthrapyridone können für die Umsetzung ebensogut verwendet
werden. Beispiel io Eine Mischung von 14,4 Teilen 4-Amino-N-methyl-i, 9-anthrapyrimidon,
17 Teilen Natriumhydrosulfit, 15o Teilen Methanol, 5o Teilen Wasser und 15 Teilen
einer 25prozentigen wässerigen Lösung von Ammoniak erhitzt man unter Rühren 5 Stunden
lang auf 6o bis 7o°. Nach dem Erkalten saugt maiz die entstandenen Kristalle ab,
wäscht sie mit Wasser und Methanol aus und trocknet. Das so erhaltene Leuko-q.-amino
N-methyl-i, 9-anthrapyrimidon löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit gelberFarbe
ohne Fluoreszenz.' Beim Zusatz von Formaldehyd schlägt diese Farbe nach Rot um.
In der Aufsicht ist die Lösung grün.
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Eine Mischung von 14,4 Teilen dieser Leukoverbindung, to Teilen n-Butylamin
und i5o Teilen Methanol erhitzt man unter Rühren etwa 6 Stunden lang auf 6o bis
7o°. Nach dem Erkalten saugt man die entstandene Leukoverbindung ab, wäscht sie
mit Methanol aus und trocknet. Sie geht beim Trocknen an der Luft langsam in das
rote 4-n-Butylamitio-i, 9-anthrapyrimidon über, das Acetatseide in rosa Tönen färbt.
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Ebenso kann man auch andere Alkylamine, ferner Aralkylamine, Cycloalkylamine
und Arylamine verwenden. Mit den Arylaminen gelingt die Umsetzung besonders gut,
wenn man sie in Form ihrer Salze mit starken Säuren anwendet. Beispiel 1i In eine
Mischung von 24,7 Teilen 4-Oxy-1, 9-anthrapyrimidin, ioo Teilen,Eisessig und ioo
Teilen konzentrierter Salzsäure trägt man unter Rühren bei 6o bis 7o° 2o. Teile
Zinn in kleinen Anteilen ein und rührt die Masse so lange bei 7o bis $o°, bis sich
das Zinn vollständig gelöst hat. Dann läßt man erkalten, saugt ab, wäscht mit konzentrierter
Salzsäure nach, schlämmt den Rückstand in Wasser auf und macht mit Ammoniak eben
neutral. Dabei wird das zunächst erhaltene bräunliche Hydrochlorid in das freie,
gelb gefärbte I.euko-¢-Oxy@ i, 9-anthrapyrimidin. übergeführt. Man saugt es ab,
wäscht es mit Wasser und Äthanol aus und trocknet. Es löst sich in Natronlauge und
in konzentrierter Schwefelsäure mit gelber Farbe.
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4-Oxy-1, 9-anthrapyrimidine, die am Py # C-Atom noch Atome oder Atomgruppen
enthalten, lassen sich ebenso in ihre Leukoverbindungen überführen.
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Eine Mischung aus a5 Teilen der nach Absatz i erhältlichen Leukoverbindung,
2o Teilen einer 25prozentigen wässerigen Lösung von Methylamin und i5o Teilen Methanol
erhitzt man unter Rühren etwa 5 Stunden lang auf 6o bis 70°. Nach Zusatz von o,5
Teilen Kupferacetat und 3 Teilen Piperidin leitet man Luft durch die siedende Mischung,
bis keine Leukoverbindung mehr vorhanden ist, läßt dann erkalten, saugt die ausgeschiedenen
gelben Nadeln ab, wäscht sie mit Methanol aus und trocknet. Das so erhaltene 4-Methylamino-r,
9-anthrapyrimidin färbt Acetatseide in gelben Tönen.
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Verwendet man an Stelle von Methylamin andere Alkylamine, Aralkylamine
oder Cycloalkylamine, so erhält man die entsprechenden 4-Amino-i, 9-anthrapyrimidine.