DE1238040B - Verfahren zur Herstellung von 4H-Benzo [4, 5]-cyclohepta [1, 2-b] thiophenen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 4H-Benzo [4, 5]-cyclohepta [1, 2-b] thiophenenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int.Cl.:
C07d
Deutsche Kl.: 12q-26
U
C
Nummer: 1238040
Aktenzeichen:. S 95277IV b/12 q
Anmeldetag: 1. Februar 1965
Auslegetag: 6. April 1967
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von neuen 4H-Benzo[4,5]cyclohepta[l,2-b]-thiophenen der allgemeinen Formel
CH — CH2 — CH2 — N<
/CH3
CH — CH2 — CH2 — N<
in der R1 und Z die genannte Bedeutung besitzen, in an sich bekannter Weise mit einem Chlorameisensäureester
der allgemeinen Formel
Cl — CO — O — R2
in der R2 eine niedrigmolekulare Alkyl- oder Aralkylgruppe
bedeutet, umsetzt, die entstandene Verbindung der allgemeinen Formel
/CH3
CO-O-R2
CH-CH2-CH2-N<
in der R1, R2 und Z die angegebene Bedeutung haben,
einer Hydrolyse unterwirft und die so erhaltenen Verbindungen gegebenenfalls in ihre Säureadditionssalze
überführt.
Als Ausgangsstoffe sind erfindungsgemäß zu verwenden : 4- (3 - Dimethylamine - propyliden) -9,10-dihydro-4H-benzo[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen
oder 4 - (3 - Dimethylamine - propyliden) - 4H - benzo[4,5]-Verfahren
zur Herstellung von 4H-Benzo [4,5]-cyclohepta [1,2-b] thiophenen
und ihren Säureadditonssalzen, in der R1 ein Wasserstoff-,
Chlor- oder Bromatom und Z die Gruppierung -CH = CH- oder -CH2-CH2- bedeutet.
Die Herstellung dieser Verbindungen und ihrer Säureadditionssalze erfolgt erfindungsgemäß dadurch,
daß man ein 4-(3-Dimethylaminopropyliden)-4H-benzo[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen
der allgemeinen Formel
.CH3 CH3
Anmelder:
Sandoz A. G., Basel (Schweiz)
Vertreter:
Dr. W. Schalk, Dipl.-Ing. P. Wirth,
Dipl.-Ing. G. E. M. Dannenberg
und Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte.
Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39
Als Erfinder benannt:
Dr. Ernst Jucker, Ettingen;
Dr. Anton Ebnöther, Reinach, Baselland;
Dr. Jean-Michel Bastian, Birsfelden;
Dr. Erwin Rissi, Basel;
Dr. Ernst Jucker, Ettingen;
Dr. Anton Ebnöther, Reinach, Baselland;
Dr. Jean-Michel Bastian, Birsfelden;
Dr. Erwin Rissi, Basel;
Dr. Andre Stoll, Birsfelden (Schweiz)
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 4. Februar 1964 (1275),
Schweiz vom 4. Februar 1964 (1275),
vom 13. Oktober 1964 (13 246)
cyclohepta[l,2-b]thiophen sowie ihre in 6-Stellung durch Chlor oder Brom substituierten Derivate.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhafterweise so durchgeführt, daß man die Lösung
eines Chlorameisensäureesters, wie z. B. Chlorameisensäureäthylester oder Chlorameisensäurebenzylester,
in einem indifferenten organischen wasserfreien Lösungsmittel, vorzugsweise Benzol, Toluol,
Heptan, TetrachlorkoholenstorT oder Tetrahydrofuran, mit der im gleichen Lösungsmittel gelösten
Ausgangsverbindung bei Raumtemperatur versetzt. Zur Vervollständigung der Reaktion erhitzt man das
Gemisch noch 1 bis 3 Stunden zum Sieden unter Rückfluß. Die als Zwischenprodukt erhaltenen
Urethane werden nach üblichen Methoden isoliert und gereinigt.
In der nächsten Verfahrensstufe wird die Gruppierung co — ο — R2
hydrolytisch durch ein Wasserstoffatom ersetzt. Man verfährt dabei z. B. in der Weise, daß man die Verbindung
in einem niedrigmolekularen Alkanol, vorzugsweise n-Butanol, mit einem Alkalihydroxid, ζ. Β.
709 548/393
Kaliumhydroxid, mehrere Stunden erhitzt. Die Abspaltung des CO — O — R2-Restes gelingt indessen
auch in saurem Medium, z. B. durch Erhitzen mit starken anorganischen Säuren. Zur Erzielung einer
besseren Ausbeute ist es vorteilhaft, in einer inerten Atmosphäre, z. B. unter Stickstoff, zu arbeiten.
Die Verfahrensendprodukte werden in üblicher Weise aus dem Reaktionsgemisch isoliert und durch
Kristallisation oder durch überführung in ein Salz gereinigt.
Bevorzugte Salze sind beispielsweise die Hydrochloride, Hydrobromide, Phosphate, Sulfate, Acetate,
Malonate, Fumarate, Maleinate, Tartrate, Malaie, Hexahydrobenzoate oder p-Toluolsiilfonate.
Die Verfahrensprodukte zeichnen sich durch starke, für Antidepressiva typische Wirkungen aus, die sich am
Tier unter anderem in einer Hemmung der durch Reserpin oder 2-Oxo-3-isobutyl-9,10-dimethoxy-hexahydro-benzo[a]chinolizin
hervorgerufenen vegetativen und motorischen Symptome, einer Potenzierung der Noradrenalinwirkung und gewissen sedativen
und anücholinergischen Effekten äußert. Die antidepressive Wirkung ist spezifisch ausgeprägt, indem
neuroleptische Eigenschaften eher zurücktreten. Die Toxizität der Verfahrensprodukte ist verhältnismäßig
schwach. Sie können daher zur Behandlung neurotischer und psychotischer Störungen, vor allem
des depressiven Formenkreises, Verwendung finden; ebenso finden sie Verwendung zur Therapie psychosomatischer
Störungen. Die Verbindungen werden vorzugsweise in Form ihrer physiologisch verträglichen,
wasserlöslichen Salze verabreicht.
Die als Ausgangsstoffe verwendeten 4H-Benzo-[^SJcycloheptafl^-bJthiophenc
sind neu und sind nach folgendem Verfahren hergestellt worden: Man
kondensiert 2-Thenyl-diäthylpIiosphonat in einem
wasserfreien organischen Lösungsmittel und in Gegenwart eines alkalischen Kondcnsalionsmittels
mit einer gegebenenfalls in 5-Stellung durch ein Chloroder
Bromatom substituierten o-Phthalaldehydsäure, reduziert die so erhaltene 2-[2-(2-Thienyl)-vinyl]-bcnzoesäure
bzw. ihr Halogenderivat zur 2-[2-(2-Thicnyl)-äthyl !-benzoesäure bzw. ihren Derivaten und unterwirft
diese einem intramolekularen Ringschluß, wobei 9,10 - Dihydro - 4H - benzo(4,5]cycloheptafj ,2 - b]-thiophen-4-on
bzw. seine in 6-Stellung durch Chlor oder Brom substituierten Derivate erhalten werden.
Als Reduktionsmittel kann beispielsweise Natriumamalgam in wässerigem Alkohol, als Kondensationsmittel
für den Ringschluß Polyphosphorsäure oder
Schwefelsäure verwendet werden.
Die Dehydrierung in 9,10-Stellung kann zweckmäßig,
falls erwünscht, wie folgt ausgeführt werden: Das oben erhaltene 9,10-Dihydro-4H-benzo[4,5]-cyclohepta[l,2-b]thiophen-4-on
oder seine in 6-Slcllung durch Chlor oder Brom substituierten Derivate
werden mit N-Bromsuccinimid in absolutem Tetrachlorkohlenstoff und in Gegenwart katalytischer
Mengen Dibenzoylperoxyd erhitzt und das entstandene Reaktionsprodukt anschließend mit einem
Trialkylamin erhitzt.
Die so erhaltenen 4H-Benzo[4,5]cyclohcpta[l,2-b]-thiophen-4-onc
der allgemeinen Formel
werden sodann mit einem Dimethylaminopropyltnagnesiumhalogenid
umgesetzt, das Reaktionsprodukt hydrolysiert und das entstandene 4H-Benzo-[4,5]cyclohepta[J,2-b]thiophen-4-ol
anschließend mit einem wasserabspaltenden Mittel behandelt, wobei die verfahrensgemäß benötigten Ausgangsprodukte
erhalten werden.
Die Herstellung der Ausgangsstoffe ist nicht Gegenstand
der Erfindung.
Die Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren.
4-(3-Methylamino-propyliden)-9,10-dihydro-4H-benzo[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen
a) Zu einer Lösung von 6,5 g Chloramcisensäureäthylester in 25 ecm absolutem Benzol läßt man
innerhalb von 30 Minuten bei Raumtemperatur eine Lösung von 5.7 g 4-(3-Dimethylamino-propyliden)-9,10-dihydro-4H-benzo[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen
in 25 ecm absolutem Benzol zutropfen. Anschließend erhitzt man das Gemisch unter Rühren noch 2 Stunden
zum Sieden, wäscht es nach dem Abkühlen dreimal mit 2 η-Salzsäure, dann noch zweimal mit
Wasser und trocknet die Benzollösung über Magnesiumsulfat. Nach dem Eindampfen des Lösungsmittels
man das reine 4-(3-Methyl-3-äthoxycarbonylamino - propyliden) - 9,10 - dihydro - 4H - benzo[4,5]-cycloheptafl^-bjthiophen.
nis = 1,5857.
b) Man erhitzt eine Lösung von 6,2 g 4-(3-Methyl-3 - äthoxycarbonylamino - propyliden) - 9,10 - dihydro-4H-benzo[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen
und 5 g Kaliumhydroxyd in 55 ecm n-Butanol unter Rühren
6 Stunden in einer StickstolTalmosphäre zum Sieden. Anschließend dampft man das Lösungsmittel ein,
löst den Rückstand bei 60°C in einem Gemisch aus 65 ecm 2 η-Schwefelsäure und 55 ecm Wasser und
kühlt die Lösung ab. Die saure Lösung wird mit 55 ecm Hexan ausgeschüttelt, wobei drei Schichten
erhalten werden. Man trennt die zwei unteren Schichten ab und wäscht die obere Hexanschicht
nochmals mit 20 ecm η-Schwefelsäure. Die vereinigten
wässerigen Lösungen werden mit Natronlauge stark alkalisch gestellt und dreimal mit Äther
extrahiert. Die vereinigten, mil Wasser gewaschenen und über Magnesiumsulfat getrockneten ätherischen
Extrakte werden anschließend eingedampft. Der erhaltene Rückstand wird darauf in Isopropanol
gelöst und die entstandene Lösung mit einer isopropanolischen Chlorwasserstofflösung versetzt. Nach
einigen Stunden filtriert man das 4-(3-Methylaminopropyhdcn) - 9,10 - dihydro - 4H - benzo[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen-hydrochlorid
ab und kristallisiert es aus Äthanol—Isopropanol um. F. 236,5 bis
238,50C (Zersetzung).
Das als Ausgangsmaterial verwendete 4-(3-Dimethylamjno
- propyliden) - 9,10 - dihydro - 4 H - benzo-[4,5]cyclohcpta[l,2-b]thiophen
war wie folgt hergestellt worden:
2- [2-(2-Thienyl)-vinyl]-benzoesä ure
Zu einer Lösung von 117 g Thenyl-diäthyl-phosphonat
(Kp. 120 bis 124cC/0,06 mm Hg) in 200 ecm
frisch destilliertem Dimethylformamid gibt man 30 g pulverisiertes, gut getrocknetes Natriummcthylat,
wobei sich die Lösung auf 45 bis 50"C erwärmt. Dann stellt man den Kolben in ein Eisbad und läßt
eine Lösung von 80 g o-Phthalaldehydsäure in
200 ecm Dimethylformamid so zutropfen, daß die Temperatur zwischen 35 und 401C bleibt, und rührt
dann noch 30 bis 60 Minuten bei Raumtemperatur weiter. Die Reaktionslösung wird nun unter gutem
Kühlen mit 1600 ecm Wasser (Temperatur 10 bis 150C) versetzt, wobei sich ein rotes öl abscheidet.
Man stellt dann mit Kaliumcarbonat alkalisch, wobei sich das öl wieder löst, schüttelt die rotbraune Lösung
dreimal mit Benzol aus und stellt die wässerige Lösung vorsichtig bei 10 bis 15 X mit Salzsäure auf
pH 4. Nach einigen Stunden im Kühlschrank wird die ausgefallene 2 - [2 - (2 - Thienyl) - vinyl] - benzoesäure
abfiltriert, getrocknet und aus Benzol umkristallisiert. F. 133 bis 135°C. Die Mutterlauge wird dreimal mit
Methylenchlorid ausgeschüttelt, die organische Phase über Natriumsulfat getrocknet und bei 15 mm Hg
eingedampft. Der Rückstand wird aus Benzol kristallisiert, wobei noch eine weitere Portion Säure
vom F. 135 bis 1350C erhalten wird.
2-[2-(2-Thienyl)-äthy)]-benzoesäure
7,5 g Natrium werden unter wasserfreiem Toluol geschmolzen, worauf man unter öftcrem Schütteln
375 g reines Quecksilber so zutropft, daß das Toluol siedet. Dann erhitzt man das Gemisch unter Rühren
auf 120 bis 140" C und kühlt, sobald alles Toluol abdestilliert ist, auf 50 C ab. Das homogene Amalgam
übergießt man nun mit einer Lösung von 20 g 2 - [2 - (2 - Thienyl) - vinyl] - benzoesäure in 150 ecm
95%igem Äthanol und schüttelt die Mischung 30 Minuten. Darauf trennt man das Quecksilber ab.
wäscht es zweimal mit Äthanol und verdünnt die vereinigten äthanolischen Lösungen mit 1200 ecm
Wasser. Die Lösung wird durch hochgereinigte Diatomeenerde filtriert, mit Salzsäure angesäuert und
auf 5:C abgekühlt. Nach einigen Stunden filtriert man die ausgefallene Säure ab und kristallisiert sie
aus Chloroform—Hexan. F. .110 bis 111 "C.
9,10-Dihydro-4H-benzo[4,5]cyelohepta-[l,2-b]thiophen-4-on
59 ecm 84%ige Phosphorsäure und 86 g Phosphorpentoxyd
werden zuerst bei 125 bis 13O0C 30 Minuten
gerührt. Dann werden bei dieser Temperatur 20 g pulverisierte 2-[2-(2-Thienyl)-äthyl]-benzoesäure
innerhalb von 30 Minuten eingetragen. Man rührt das Reaktionsgemisch noch 2 Stunden bei 125 bis
13O0C, gießt es in 1000 ecm Wasser, filtriert die
Lösung durch hochgcreinigle Diatomeenerde und extrahiert sie dreimal mit Methylenchlorid. Die
organische Phase wird mit 2 n-Natriumcarbonatlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet,
das Lösungsmittel abgedampft und der Rückstand im Hochvakuum destilliert, wobei das 9,10-Dihydro-4H
- bcnzo^SJcycloheptafl^-bJthiophen - 4 - on bei
125 bis 140'C/0,05mmHg als grünes öl übergeht.
n%< = 1,6559.
4-(3-Dimethylaminopropyl)-9,10-dihydro-,4H-benzo[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen-4-ol
2,2 g mit Jod aktiviertes Magnesium werden mit wenig Tetrahydrofuran überschichtet und mit einigen
Tropfen Äthylenbromid versetzt. Nach dem Einsetzen der Reaktion läßt man eine Lösung von 10,8 g
3-Dimethylaminopropylchlorid in 20 ecm Tetrahydrofuran
so zutropfen, daß das Lösungsmittel siedet, und erhitzt anschließend noch 2 Stunden zum Sieden.
Man läßt nun innerhalb von 10 Minuten eine Lösung von 8,2 g 9,10-Dihydro-4H-benzo[4,5]cyclohepta-[l,2-b]thiophen-4-on
in 30 ecm Tetrahydrofuran zutropfen und erhitzt unter Rühren noch weitere
10 Minuten zum Sieden.
Nach dem Abkühlen wird das Reaküonsgemisch in eine Lösung von 30 g Ammoniumchlorid in
200 ecm Wasser gegossen, 200 ecm Methylenchlorid zugesetzt und das Ganze durch hochgereinigte Diatomeenerde
filtriert. Nach dem Abtrennen der organischen Phase wird der wässerige Teil noch zweimal mit
Methylcnchlorid ausgeschüttelt, die vereinigten Methylenchloridlösungcn mit Wasser gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet und bei 15 mm Hg eingedampft. Der ölige Rückstand wird aus Äther—
Petroläther kristallisiert. Das 4-(3-Dimethylaminopropyl) - 9,10 - dihydro - 4H - benzo[4,5]cyclohepta-[l,2-b]thiophen-4-ol
schmilzt bei K)IC.
4-(3-Dimethylamino-propyliden)-9,10-dihydro-4H-benzo[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen
8 g 4 - (3 - Dimetbylaminopropyl) - 9,10 - dihydro-4H - benzo[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen - 4 - öl,
80 ecm Eisessig und 32 ecm konzentrierte Salzsäure werden 30 Minuten unter Rückfluß erhitzt, das
Reaktionsgemisch bei 15 mm Hg eingedampft und der Rückstand mit Äthanol—Äther (1:1) verrieben.
Das ausgefallene Hydrochlorid wird abfiltriert und aus Äthanol--Äther umkristalhsiert. Das 4-(3-Dimcthylamino-propyliden)-9,10-dihydro-4H-benzo-
!^,SJcycloheptatl^-bJthiophen-hydrochlorid schmilzt
bei 222 bis 2240C (Zersetzung).
6-Chlor-4-(3-methylamino-propy]iden)-9,lWihydro-4H-benzo[4,5Jcyclohepta[i.2-b)thiophen
a) In der gleichen Weise, wie im Beispiel l,a) beschrieben, erhält man aus 2 g 6-Ci>lor-4-(3-dimethylamino
- propyliden) - 9,10 - dihydro - 4H - benzo» [4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophcn und 2,1 g Chlorameisensäurcäthylester
in 25 ecm absolutem Benzol das 6 - Chlor - 4- (3 - methyl - 3 - äthoxycarbonylamino - propyliden)
- 9,10 - dihydro - 4H - benzo[4,5]cyclohepta-[l,2-b]thiophen. n? ^ 1,5881.
b) Die Verbindung wird durch Erhitzen einer Lösung von 2 g o-ChloM-P-mclhykl-ätboxycarbo
nylaniino - propyliden) - 9,10 - dihydro - 4 H - benzo-[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen
und 1,45 g Kaliumhydroxyd in 16 ecm n-Butanol analog Beispiel 1, b)
erhalten.
Zur Herstellung des Hydrochlorids versetzt man die ätherische Lösung der Base mit einer gesättigten
ätherischen Chlorwasserstofllösung. Das ausgefallene
6-Chlor-4-(3-methylamino-propyliden)-9,10-dihy-
dro-4H-benzo[4,5[cyclohepta[l,2-b]thiophen-hydiO-chlorid
schmilzt nach Umkristallisieren aus Isopropanol bei 215 bis 2170C (Zersetzung).
Das als Ausgangsmaterial verwendete 6-Chlor-4 - (3 - dimethylamine - propyliden) - 9,10 - dihydro-4
H-benzo[4,5]cyclohepla[l ,2-b]thiophcn war wie folgt hergestellt worden:
5-Chlor-2-[2-(2-thienyl)-vinyl]-ben7.oesäure
Zu einer Suspension von 45,6 g Natriummethylat in 135 ecm Dimethylformamid läßt man 1 bis 2 ecm
einer Lösung von 70 g 5-Chlor-phthalaldehydsäure
(F. 136 bis 1380C) und 89 g Thenyl-diäthyl-phos-
phonat in 135 ecm Dimethylformamid zutropfen, wobei sich das Gemisch auf 35 bis 4O0C erwärmt.
Dann stellt man den Kolben ins Eisbad und läßt die ganze Lösung von 6-Chlor-phthalaldehydsäure und
Thenyl-diäthyl-phosphonat so rasch wie möglich so zutropfen, daß die innere Temperatur bei 35 bis
400C bleibt. Dann rührt man das Reaktionsgemisch bei Raumtemperatur noch 30 Minuten. Unter gutem
Kühlen versetzt man die Reaktionslösung bei 10 bis 150C langsam mit 4300 ecm Wasser und schüttelt
diese wässerige Lösung mit 300 ecm Benzol aus. Die wässerige Lösung wird dann vorsichtig bei 10 bis
15° C mit 2 η-Salzsäure auf einen pH-Wert von 3 bis 4 gestellt. Nach einigen Stunden wird die ausgefallene
Säure abfiltriert und getrocknet. F. 152 bis 153°C aus Benzol.
5-Chlor-2-[2-(2-thienyl)-äthyl]-benzoesäure
F. 134 bis 135°C aus Äthanol. Die Säure wird analog hergestellt wie die 2-[2-(2-Thienyl)-äthyl]-benzoesäure
(Beispiel 1).
6-Chlor-9, lO-dihydro-4 H-benzo-[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen-4-on
F. 107 bis 1080C aus Äther. Die Verbindung wird
analog hergestellt wie das 9,10-Dihydro-4H-benzo-[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen-4-on
(Beispiel I).
6-Chlor-4-(3-dimethylamJno-propyl)-9,10-dihydro-4 H-benzo [4,5]cyclohepta [1,2-b]thiophen-4-ol
F. 140,5 bis 141,50C aus Äthanol, analog hergestellt
wie die entsprechende chlorfreie Verbindung von Beispiel 1.
6-Chlor-4-(3-dimethylamino-propyliden)-9,lCklihydro-4H-benzo[4,5]cyclohepta[l,2-b]tbiophen
5 g der oben beschriebenen Verbindung werden in einem Gemisch aus 75 ecm Eisessig und 30 ecm
konzentrierte Salzsäure 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt, das Reaktionsgemisch darauf bei 15 mm Hg
zur Hälfte eingedampft, mit 600 ecm Wasser verdünnt und mit Natronlauge stark alkalisch gestellt.
Die wässerig-alkalische Lösung wird anschließend dreimal mit Methylenchlorid extrahiert, die vereinigten
Methylenchloridextrakte mit Wasser gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet.
Nach dem Eindampfen des Lösungsmittels wird der ölige Rückstand aus Ligroin (Kp. 70 bis 8O0C) kristallisiert.
Das 6-Chlor-A-(3-dimethylamine-propyliden)
- 9,10 - dihydro - 4H - benzo[4,5]cyclohepta-[l,2-b]thiophen schmilzt bei 106 bis 107°C.
4-(3-Methylamino-propyliden)-4 H-benzo[4,5]cyclohepta[l ,2-b]thiophen
a) In der gleichen Weise "wie im Beispiel 1, a) beschrieben, erhält man aus 4,46 g 4-(3-Dimethylamino-propyliden)-4H-benzo[4,5]cyclohepta[l,2-b]-
thiophen und 5,1 g Chlorameisensäureäthylester in 40 ecm absolutem Benzol das 4-(3-Methyl-3-äthoxycarbonylamino
- propyliden) - 4H - benzo[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen. «I5 = 1,6075.
b) Das 4-(3-Methylamino-propyliden)-4H-benzo-[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen
wird durch Erhitzen von 4,2 g 4 - (3 - Methyl - 3 - äthoxycarbonylaminopropyliden)-4H-benzo[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen
und 3,40 g Kaliumhydroxyd in 40 ecm n-Butanol erhalten.
Hydrochlorid: Die Lösung der Base in Isopropanol wird mit einer isopropanolischen Chlorwasserstofflösung
versetzt. Das nach einigen Stunden ausgefallene Hydrochlorid wird aus Äthanol—Isopropanol umkristallisiert.
F. 219 bis 2205C (Zersetzung).
Das als Ausgangsmaterial verwendete 4-(3-Dimethylamino
- propyliden) - 4H - benzo[4,5]cyclohepta-[l,2-b]thiophen war wie folgt hergestellt worden:
9,10 - Dihydro - 4H - benzo(4,5]cyclohepta[l,2 - b]-thiophen-4-on (Kp. 125 bis 140°C/0,05 mm Hg; η2έ
= 1,6559), dessen Herstellung im Beispiel 1 beschrieben ist, wird in 9,10-Stellung dehydriert. Man verfährt
dabei in folgender Weise:
4H-Benzo[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen-4-on
Ein Gemisch aus 32,1 g der Dihydroverbindung, 26,7 g N-Bromsuccinimid und 0,3 g Benzoylperoxid
in 250 ecm absolutem Tetrachlorkohlenstoff wird 4 Stunden zum Sieden erhitzt. Nach dem Abkühlen
jo auf 50 "C filtriert man das Reaktionsgemisch durch
hochgereinigte Diatomeenerde und dampft das Lösungsmittel bei 15 mm Hg ein. Der erhaltene ölige
Rückstand wird darauf 2 Stunden mit 200 ecm Triäthylamin
unter Rühren erhitzt. Nach dem Verdampfen von unverändertem Triäthylamin wird der
Rückstand mit 250 ecm Methylenchlorid versetzt und die erhaltene Lösung dreimal mit 2 n-Salzsäure
und zweimal mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen der Lösung über Magnesiumsulfat wird
das Lösungsmittel unter vermindertem Druck abgetrennt. Der Rückstand wird darauf im Hochvakuum
destilliert, wobei das 4H-Benzo[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen-4-on bei 173 bis 180°C/
0,1 mm Hg als öl übergeht und beim Erkalten kristallisiert. F. 109 bis HO0C nach dem Umkristallisieren
aus Äthanol.
4-(3-Dimethylamino-propyl-4H-benzo-[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen-4-ol
F. 121 bis 122"C aus Äthanol oder Äthanol-Hexan.
Die Verbindung wird analog hergestellt wie die entsprechende 9,10-Dihydroverbindung im Beispiel
1.
4-(3-Dimethylamino-propyliden)-4H-benzo[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen
Man erhitzt die Lösung von 4 g der oben erhaltenen Verbindung in 250 ecm Essigsäureanhydrid
6 Stunden zum Sieden. Nach dem Abdestillieren von etwa 200 ecm Lösungsmittel gießt man den Rückstand
unter Rühren in 1200 ecm Wasser, filtriert die wässerige Lösung durch hochgereinigte Diatomeenerde,
stellt sie mit 20°/oiger Natronlauge stark alkalisch und extrahiert die alkalische Lösung dreimal
mit Äther. Die vereinigten, mit Wasser gewaschenen und über Magnesiumsulfat getrockneten Ätherextrakte
werden sodann eingedampft. Der erhaltene Rückstand wird im Hochvakuum destilliert, wobei
das 4 - (3 - Dimethylamin ο - propyliden) - 4H - benzo-[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen
bei 160 bis 165°C/ 0,1 mm Hg übergeht.
6-Chlor-4-(3-methylamino-propyliden)-4 H-benzo[4,5]cydohepta[l ,2-b]thiophen
a) Zu einer Lösung von 5,25 g Chlorameisensäureäthylester in 30 ecm absolutem Benzol läßt man
innerhalb von 30 Minuten bei 15 bis 2O'JC eine Lösung
von 5,0 g 6-Chlor-4-(3-dimethylamino-propyliden) - 4H - benzo[4,5]cyclohepta[l,2 - b]thiophen in
40 ecm absolutem Benzol zutropfen. Anschließend
erhitzt man das Gemisch unter Rühren noch 2 Stunden zum Sieden, wäscht es nach dem Abkühlen
dreimal mit 2 n-Salzsäurc, dann noch zweimal mit Wasser und trocknet die Benzollösung mit Magnesiumsulfat.
Nach dem Eindampfen des Lösungsmittels erhält man das reine 6-Chlor-4-(3-mcthyl-
3 - äthoxycarbonylamino - propyliden) - 4H - benzo-[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen.
ni5 =- 1,6095.
b) Man erhitzt eine Lösung von 5,4 g 6-Chlor-4-(3 - methyl - 3 - äthoxycarbonylamino) - propyliden-4H-benzo[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen
und 3,7 g Kaliumhydroxyd in 40 ecm n-Butanol unter Rühren
5 Stunden in einer Stickstoff atmosphäre zum Sieden.
Anschließend dampft man das Lösungsmittel bei 15 mm Hg ein, löst den Rückstand bei 60: C in
einem Gemisch aus 65 ecm 2 η-Schwefelsäure und 55 ecm Wasser und kühlt die Lösung ab. Die saure
Lösung wird dann mit 55 ecm Hexan ausgeschüttelt, wobei drei Schichten erhalten werden. Man trenn ι
die zwei unteren Schichten ab und wäscht die obere Hexanschicht nochmals mit 20 ecm 2 n-Schwefclsäure.
Die vereinigten wässerigen Lösungen werden mit Natronlauge stark alkalisch gestellt und dreimal
mit Äther ausgeschüttelt. Die vereinigten, mit Wasser
gewaschenen und über Magnesiumsulfat getrockneten ätherischen Extrakte werden anschließend eingedampft.
Der erhaltene Rückstand wird darauf in Tsopropanol
gelöst und die entstandene Lösung mit einer isopropanolischen Chlorwasserslofflösung versetzt.
Nach einigen Stunden bei Raumtemperatur filtriert man das 6-Chlor-4-(3-methylamino-propyliden)-4H
- benzo[4,5]cyclohepta[l,2 - b]thiophen - hydrochlorid ab und kristallisiert es aus Isopropanol um.
F. 253 bis 255'C (Zersetzung).
Das als Ausgangsmaterial verwendete 6-Chlor-
4 - (3 - dimethylamine - propyliden) - 4 H - benzo[4,5]-cyclohepta[l,2-b]lhiophen
war wie folgt hergestellt worden:
1,0 g mit Jod aktiviertes λ-fagnesium wird mit
Tetrahydrofuran iiberschichtet und mit einigen Tropfen Äthylenbromid versetzt. Nach dem Einsetzen
der Reaktion läßt man eine Lösung von 4,5 g 3-Dimethylamino-propylchlorid in 10 ecm Tetrahydrofuran
so zutropfen, daß das Lösungsmittel siedet, und erhitzt anschließend noch 2 Stunden zum
Sieden. Man läßt nun bei 20' C innerhalb von 5 Minuten
eine Lösung von 3,8 g 6-Chlor-4H-benzo-[4,5]cyclohepta[l,2-b]thiophen-4-on
in 15 ecm Tetrahydrofuran zutropfen und erhitzt unter Rühren noch weitere 30 Minuten zum Sieden.
Nach dem Abkühlen wird das Reaktionsgemisch in 200 ecm 20%iger Ammoniumchloridlösung gegossen
und die wässerige Lösung dreimal mit Äther ausgeschüttelt. Die vereinigten Ätherextrakte werden
noch zweimal mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet, und das Lösungsmittel bei 15 mm Hg
abgedampft. Der ölige Rückstand wird aus Äthanol kristallisiert. Das 6 - Chlor - 4 - (3 - dimethylaminopropyl)-4
H-ben zo [4,5 ]cyclohepta [ 1,2-b] thiophen -4-ol schmilzt bei 164 bis 165 0C.
Eine Lösung von 8,0 g6-Chlor-4-(3-dimethylaminopropyl)
- 4H - benzol^.Slcyclohcptati^-bJthiophen-4-ol
in 10 ecm Isopropanol, 50 ecm Äthanol und ecm 6normaler isopropanolischer Salzsäure wird
30 Minuten bei S0:'C gerührt. Man dampft das
Lösungsmittel bei 15 mm Hg ab und löst den Rückstand in 3 ecm Aceton. Nach dem Stehen fällt das
6-Chlor-4-(3-dimcthylamino-propyliden)-4H-benzo- ^,SlcycloheptatU-blthiophen-hydrochlorid aus: es
ίο wird abfiltriert und aus Tsopropanol umkristallisicrl.
F. 183 bis 1861C (Zersetzung).
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 4H-Benzo-[4,5)cycloheptafl,2-b]thiophenen der allgemeinen FormelCH- CH2- CH2-in der R1 ein Wasserstoff-, Chlor- oder Bromatom und Z die Gruppierung — CH = Cl·] — oder — CH-2 — CH^ — bedeutet, und ihren Säureadditionssalzen, dadurch gekennzeichnet, daß man 4-(3-Dimethylaminopropyliden) - 4H - benzo[4,5]cyclohepta[1.2 - b]-thiophene der allgemeinen Formel/CH,CH-CH2-CH2-Niin der R1 und Z die angegebene Bedeutung besitzen, in an sich bekannter Weise mit einem Chlorameisensäureester der allgemeinen FormelCl-CO-O —R2in der R2 eine niedrigmolekulare Alkyl- oder Aralkylgruppe bedeutet, umsetzt, die entstandenen Verbindungen der allgemeinen Formel/CH3CH-CH2-CH2-N<in der R1, R'2 und Z die angegebene Bedeutung haben, einer Hydrolyse unterwirft und die so erhaltenen Verbindungen gegebenenfalls in ihre Säurcadditionssalze überführt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Houbcn — Weyl, Methoden der organischen Chemie, Bd. XI/1, S. 985, Abs. 1.Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist ein Versuchsbericht (fünf Seiten) ausgelegt worden.70» 548/393 3. 67Bundesilruckerci Berlin
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