-
Vorrichtung zum Spannen von Bandmaterial, insbesondere von Textilfaserband
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spannen von Bandmaterial, insbesondere
von Textilfaserband, zum Verschnüren von Packstücken, bei dem die Bandenden zwischen
einer absenkbaren Spannrolle und einer Unterlage geführt sind und zwischen ihnen
eine beiderseits glatte, am Gerät einseitig mit Spiel befestigte Platte angeordnet
ist.
-
Bei einem bekannten derartigen Gerät ist die zwischen Spannrollen
und Unterlage angeordnete, im Betrieb zwischen den Bandenden befindliche Platte
als ebenes Stück Blech ausgebildet. Da die Berührung zwischen der Spannrollen und
der ebenen Platte eine Linienberührung ist, erfährt das Band an dieser Stelle einen
verhältnismäßig großen Druck, der um so stärker sein muß, je stärker das Band gespannt
werden soll. Bei Textilbändern kann dieser Druck leicht zu Beschädigungen führen.
Gemäß der Erfindung soll daher ein Gerät der genannten Art dahingehend verbessert
werden, daß das Ausüben einer bestimmten Zugkraft auf das Band bei einem kleineren
Druck der Spannrolle auf das Band als bisher möglich ist.
-
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Platte aus einem
Kunststoff mit hoher Oberflächengleitfähigkeit besteht und an ihrer Oberseite quer
zur Zugrichtung eine Vertiefung aufweist, deren Krümmungsradius annähernd gleich
dem der Spannrolle ist.
-
Es ist an sich bei Bandspannvorrichtungen bekannt, das Band zwischen
einer Spannrolle und einem entsprechend der Spannrolle gekrümmten Gegendruckkörper
einzuklemmen. Dabei handelt es sich jedoch um einen gemeinsamen, mit der Spannrolle
bewegten Gegendruckkörper mit rauher Oberfläche, der zusammen mit der Spannrolle
das Band wie in einer Zange erfaßt. Für empfindliche Textilbänder ist auch diese
Vorrichtung unzweckmäßig. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß mit der erfindungsgemäß
ausgebildeten Vorrichtung, bei der das Band an der aus einem besonders glatten Kunststoff
bestehenden, gekrümmten Platte gleitet, bei weitgehende Schonung des Bandes eine
hohe Zugkraft auf diese ausgeübt werden kann.
-
Die Platte besteht vorzugsweise aus Acetalkunstharz, einem Stoff
mit besonders hoher Oberflächengleitfähigkeit. Die Platte kann vorteilhafterweise
zur Erleichterung des Einlegens der Bandenden an ihrer Außenseite abgeschrägt sein.
-
Zweckmäßigerweise weist die Unterlage unterhalb der Platte eine rauhe,
vorzugsweise eine gezähnte Oberfläche auf. Hierdurch wird das untere, zwischen Platte
und Unterlage eingeführte Bandende, das durch die Spannrolle nicht bewegt werden
soll, besser festgehalten.
-
Eine Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden an Hand der
Zeichnungen erläutert; es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht der Spanneinrichtung gemäß
der Erfindung, Fig. 2 eine vergrößerte Vorderansicht des Teiles der Vorrichtung
gemäß Fig. 1 und Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des Spanngliedes und Spannbettes
gemäß der Erfindung.
-
In F i g. 1 ist ein Werkzeug 10 zum Spannen oder Ausüben einer Spannung
auf ein Band oder ein ähnliches Bindemittel, das zum Verschnüren und Sichern großer
Bündel und Pakete dient. Das Spanngerät 10 gemäß der Erfindung, das im folgenden
der Klarheit und Kürze wegen als Handwerkzeug bezeichnet wird, besteht aus einem
Grundkörper 12 mit einem Handgriff 14, der an dem einen Ende in einer hinteren Bandauflage
16 und am anderen Ende in einer vorderen Bandauflage 18 endet. Die Auflage 18 weist
einen sich von dieser nach oben erstreckenden Träger 20 auf, der ein mit einer Öffnung
versehenes Gelenk 22 trägt. Mit dem Gelenk 22 ist mittels eines Stiftes 24, der
durch das Gelenk hindurchläuft und in diesem fest lagert, ein Gehäuseteil 26 schwenkbar
verbunden, das eine Reib- und Spannrolle 28 trägt. Die Reibrolle 28 ist wirksam
mit einem Betätigungshebel 30 mittels
eines Stiftes 29 verbunden,
der außerdem ein Klinkengesperre trägt, so daß die Rolle 28 sich beim Abwärtsschub
des Hebels 30 dreht.
-
Beim Betrieb derartiger Spannwerkzeuge war es bisher üblich, das
Band um das zu verpackende Material herumzulegen, daß die Enden des Bandmaterials
übereinandergelegt und die überlappenden Teile zwischen die Treibrolle und einen
flachen Grundkörper gelegt wurden. Das untere Ende des Bandes wird von einem Haltepfropfen
oder einer Unterlage gehalten, die in der flachen Grundplatte untergebracht ist,
während das obere Ende von der Treibrolle berührt und bewegt wird. Obwohl diese
Systeme bei Bandmaterial aus Stahl wirksam verwendbar sind, hat sich herausgestellt,
daß eine große Menge von Schwierigkeiten auftraten, als nichtmetallisches Bandmaterial
in derselben Weise gespannt werden sollte. Die geriffelte Oberfläche der Treibrolle
hat nämlich die Neigung, sich in die obere Fläche des oberen Bandes einzuschneiden,
wenn sich dieses unter Spannung befindet, wodurch dieses verschlissen, durchgerieben
und manchmal sogar durchgeschnitten wird. Es wird angenommen, daß das nachteilige
Verschleißen des Bandes in erster Linie daher rührt, daß die Berührung zwischen
der geriffelten Rolle und dem flachen Bandmaterial nur eine Linienberührung darstellt
Das bedeutet, daß nur eine äußerst kleine Fläche des Bandes der gesamten Drehkraft
der Rolle ausgesetzt ist, während gleichzeitig ein außerordentlich hoher Reibwiderstand
auf die darunterliegenden Teile des Bandes wirkt.
-
Gemäß der Erfindung ist eine Einrichtung mit einem Spannglied oder
einer Spannunterlage 34 vorgesehen, die diese Schwierigkeiten im wesentlichen ausschaltet.
Gemäß der Betriebsweise der vorliegenden Erfindung wird eine Länge von Bandmaterial
32 einer nicht dargestellten Vorratsrolle zwischen die Treibrolle 28 und die halbsteife
Spannunterlage 34 gelegt und über die Trennstation36 zur hinteren Plattform 16 geführt.
Das Bandmaterial wird dann locker um das Stück, das gebunden werden soll, gelegt,
und das freie Ende zwischen der Spannunterlage 34 und die vordere Plattform 18 gelegt,
bevor es unter dem unteren festen Schneidteil 38 der Trennstation 36 hindurchläuft.
Das Gehäuseteil 26 wird nach unten durch eine Feder 40 gedrückt, wodurch bewirkt
wird, daß die Treibrolle 28 gegen die Spannunterlage 34 eine Kraft oder einen Druck
in Richtung auf die vordere Plattform 18 ausübt. Die Spannunterlage 34 legt sich
dadurch gegen das freie Endteil des Bandmaterials 32 und preßt es in das gezahnte
Klemmbett 42 unterhalb der Plattform 18 und verhindert dadurch eine Längsbewegung,
wenn das Bandmaterial gespannt wird. Bei der Betätigung des Hebels 30 wird das freie
Endteil des Bandmaterials 32 an Ort und Stelle festgehalten, während das Teil unter
der Treibrolle28 unter der Mitwirkung der geriffelten Reibfläche 44 der Treibrolle
28 und der Spannunterlage 34 vorwärtsbewegt wird, wie im folgenden noch ausführlicher
beschrieben wird. Wenn das Band gespannt ist, wird eine Klammer 46 angesetzt und
das Bandmaterial an der Schneidstation 36 abgeschnitten.
-
Die Schneidwirkung wird durch das Zusammenwirken des unteren festen
Messers 38 mit dem oberen beweglichen Messerelement 48 bewirkt, das in seiner Offenstellung
gehalten wird, wie in F i g. 1 gezeigt ist.
-
Das Messer 48 wird mit dem Hebel 50 betätigt, der schwenkbar um den
festen Stift 24 gelagert ist und
nach oben in die nichtschneidende Stellung durch
eine Blattfeder 52 gepreßt wird.
-
Erfindungsgemäß ist, wie am besten aus Fig.2 ersichtlich wird, die
Spannerunterlage 34 locker in eine Ausnehmung 54 in dem Grundkörper 12 eingesetzt
und in einem Abstand von der Stützplattform 18 und der Treibrolle 28 so angeordnet,
daß das Einsetzen des Bandmaterials auf beiden Seiten der Unterlage leicht und schnell
möglich ist. Die Unterlage 34 wird in der Ausnehmung 54 durch einen Sperrstift 56
gehalten, der sich durch eine Öffnung 58 in die Haltezunge 70 der Spannerunterlage
34 erstreckt.
-
Durch diese lockere Anordnung der Spannerunterlage innerhalb der Vorrichtung
kann diese ihre jeweils günstigste Lage in bezug auf die Treibrolle 28 finden und,
da sie aus halbsteifem Material besteht, kann sie sich schnell und leicht an die
Biegespannungen, die durch den Triebrollendruck entstehen, anpassen.
-
Wie am besten aus F i g. 3 ersichtlich ist, enthält die Unterlage
34 ein längliches Teil 62 mit einer flachen Bodenfläche 64 und einer sich in Längsrichtung
erstreckenden symmetrisch-konkaven Oberfläche 66. Der Krümmungsradius der Oberfläche
66 entspricht etwa dem der Treibrolle 28 und ist genügend breit, um eine Berührung
der Treibrolle 28 und des Bandmaterials 32 über etwa 300 des Umfangs zu gewährleisten.
Wie am besten in F i g. 1 zu sehen ist, ist ein Paar von Schultern 68 an den Seiten
vorgesehen, die diese Seite des Hauptteiles62 bilden.
-
Die Schultern 68 weisen gekrümmte Ränder auf, so daß die Bewegung
des Bandes 32 über diese Ränder leicht möglich ist. An dem einen Ende des länglichen
Mittelteiles ist eine einstückig mit dem Mittelteil ausgebildete Zunge 60 vorgesehen,
die eine Öffnung 58 aufweist, um das Anbringen eines einsetzbaren Teiles 34 in den
Grundkörper 12 des Werkzeuges i8 - wie oben beschrieben wurde - zu erleichtern.
Die Zunge 60 besitzt eine obere und eine untere Fläche, die sich in der Verlängerung
der Flächen 66 und 64 der mittleren Fläche des Hauptteiles 62 erstrecken, so daß
die Flächen im wesentlichen dieselbe Kontur aufweisen wie diese Flächen 66 und 64.
An dem von der Zunge 60 entgegengesetzten Ende der Unterlage 34 sind die Flächen
64 und 66 durch konische Flächen 70 und 72 gebildet, damit das Bandmaterial 32 leicht
und schnell eingesetzt werden kann.
-
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht die Spannerunterlage
34 aus einem Material mit einem geringen Reibwert und einer gut gleitenden Oberfläche.
Halbsteife Kunststoffe, wie z. B. Acetalkunstharz, haben sich als außerordentlich
gut geeignet für diesen Zweck erwiesen. Derartige nichtmetallische, halbsteife Materialien
haben den Vorteil, daß sie eine geeignete Stützfläche mit der Eigenschaft geringer
Reibung bilden, wobei die Stützflächen wirtschaftlich herzustellen und leicht einzubauen
sind.
-
Weiterhin wird die Notwendigkeit einer festen Verbindung der Spannerunterlage
34 vermieden, wodurch die Möglichkeit zu einem Bruch auf Grund eines Druckes der
Treibrolle 28 vermindert wird.
-
Obwohl die glatten, runden Schulterteile 68 und die konkave Oberfläche
66 genügend stabil sind, um eine vergrößerte Berührungsfläche zwischen dem Bandmaterial
32 und der geriffelten Oberfläche 44 der Treibrolle 28 zu erzeugen, weisen diese
eine genügend hohe schmierende Wirkung auf, um eine vergrößerte Spannung durch die
Treibrolle zu ermöglichen, ohne daß ein Bruch des nichtmetallischen Bandmaterials
eintritt.
In dieser Hinsicht hat sich herausgestellt, daß mit dem System gemäß der Erfindung
eine vergrößerte Spannung von etwa 300 bis 400 °/o gegenüber solchen Systemen erreichbar
ist, die mit Treibrollen mit Linienberührung für nichtmetallische Bandmaterialien
arbeiten. Weiterhin sorgt der Spanner für eine vergrößerte Berührungsfläche zwischen
der Treibrolle 28 und dem nichtmetallischen Bandmaterial 32, wodurch die schneidende
Wirkung im wesentlichen ausgeschaltet wird, die normalerweise bei einer linienberührenden
Treibrolle und entsprechenden Spannwerkzeugen auftritt. Die Schmiereigenschaften
des Materials, das für die Unterlage 34 verwendet wird, beeinflußt jedoch nicht
die Fähigkeit des gezahnten Klemmbettes42 nachteilig, das das freie Endteil des
Bandmaterials gegen eine Längsbewegung hält, wenn das andere Ende des Bandmaterials
stramm angezogen wird.
-
Für den Fachmann ist es ohne weiteres klar, daß verschiedene Änderungen
in der Ausführungsform der oben beschriebenen Konstruktion möglich sind, ohne daß
vom Erfindungsgedanken abgewichen wird.