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Mehrteiliger Tastenknopf für Büromaschinen Gegenstand der Erfindung
ist ein mehrteiliger Tastenknopf, insbesondere für schreibende oder rechnende Büromaschinen,
bestehend aus einem ein Schriftzeichenplättchen einschließenden Ober- und Unterteil.
Ein derartiger Tastenknopf ist erforderlich, weil bei der Herstellung tastenbetätigter
Büromaschinen die Tastenbeschriftung speziell auf den Einsatz und die Wünsche der
Käufer individuell oder branchenmäßig abgestimmt werden muß. Dadurch fällt eine
ganz erhebliche Anzahl Tastenknöpfe an, deren Beschriftung oder Kennzeichnung viele
Varianten aufweist.
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So müssen beispielsweise die Addierwerksauswahltasten bei Registrierkassen
für gastronomische Betriebe eine ganz andere Beschriftung tragen als die für ein
Kaufhaus. Bei so verschiedenartigen Branchen ergibt dies bei nur neun Addierwerksauswahltasten
allein für diese Tastengruppen 180 verschiedene Beschriftungen. Sind nun noch sieben
verschiedene Farbwünsche zu berücksichtigen, so erfordert dies für eine einzige
Tastengruppe über 1200 Variationen allein für ein Sprachgebiet.
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Da ferner zur Bedienungserleichterung - insbesondere bei Buchungsmaschinen
und Registrierkassen - auch verschieden große Tastenknöpfe verwendet werden, würden
bei der Berücksichtigung aller Käuferwünsche an die Lagerhaltung Anforderungen gestellt,
die unerfüllbar sind und die naturgemäß das Endprodukt unnötig verteuern würden.
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Um den Kundenwünschen und den Zweckerfordernissen in etwa Rechnung
zu tragen, hat man sich bisher dadurch geholfen, daß einerseits die Beschriftungs-
und Farbauswahl eingeschränkt wurde und andererseits neutrale Tastenknöpfe entsprechend
dem Einzelauftrag graviert wurden, was natürlich nicht in den Rahmen von Rationalisierungsmaßnahmen
paßt.
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Da nun eine große Anzahl von Registrierkassen für viele Branchen im
Aufbau bis auf die Tastenbeschriftung typenmäßig gleich sind, ist es in der Endmontage
jedoch notwendig, die Aufträge wegen der verschiedenartigen Tasten auseinanderzuhalten.
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Es sind nun mehrteilige Tastenknöpfe bekannt, die mittels eines einzulegenden
Schriftzeichenplättchens die Lagerhaltung vereinfachen.
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Bei einer bekannten Ausführungsform eines mehrteiligen Tastenknopfes
wird ein Schriftzeichenplättchen unter Glas mittels einer umgebördelten Ringkappe
auf dem eigentlichen Tastenknopf befestigt.
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Eine andere Ausführungsform verwendet zur Befestigung des Abdeckglases
und Schriftzeichenplättchens eine Kappe mit umbiegbaren Lappen, die durch Schlitze
im Tastenknopf gesteckt und umgebogen werden.
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Beide Ausführungsformen haben den Nachteil, daß das Schriftzeichenplättchen
und das Abdeckglas nicht derart auf dem Tastenknopf befestigt sind, daß ein Verschmutzen,
insbesondere an den Rändern, verhindert wird.
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Ferner ist durch die französische Patentschrift 1167 649 ein
mehrteiliger Tastenknopf bekannt, bei dem ein Schriftzeichenplättchen zwischen einem
durchsichtigen gewölbten Oberteil und einem Unterteil angebracht ist und bei dem
die Verbindung des Ober- und Unterteiles mittels einer Klebe- oder Schweißverbindung
hergestellt wird.
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Diese bekannte Ausführung hat den Nachteil, daß der über dem Schriftzeichenplättchen
vorhandene Hohlraum zu einer Verwerfung und Verschiebung des Schriftzeichenplättchens
führen kann und daß das Luftpolster ein Vergilben des Schriftzeichenplättchens fördert.
Auch ist ein nachträgliches Auswechseln des Schriftzeichenplättchens praktisch nicht
möglich bzw. stark erschwert.
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Bei einem durch die britische Patentschrift 345 109 bekanntgewordenen
mehrteiligen Tastenknopf erfolgt die Befestigung eines unter eine Glasplatte zu
legenden Schriftzeichenplättchens mittels eines profilierten Gummiringes, der mit
einer oberen und unteren inneren Ringnut versehen ist. Die obere Ringnut dient zur
Aufnahme einer Glasplatte, eines Schriftzeichenplättchens und einer starken, mit
Bund versehenen elastischen Unterlage. Die untere Ringnut dient zur Aufnahme eines
Tastenkörpers und einer Zwischenscheibe, auf der sich die vorerwähnte elastische
Unterlage abstützt.
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Diese Ausführung hat neben dem nichtfesten Sitz des Schriftzeichenplättchens
als Nachteil eine Vielzahl von Einzelteilen und das Entstehen eines Schmutzrandes
zwischen Glasplatte und Gummiwulst. Ferner ist eine nachträgliche Befestigung auf
Tasten eines engen Tastenfeldes nicht möglich und erfordert zusätzlich ein Dehnungswerkzeug.
Auch
ist eine stopfenartige Befestigung eines mit einem Schriftzeichen versehenen Tastenknopfes
auf einem topfförmigen Unterteil, das am Ende eines Tastenhebels befestigt ist,
durch die USA.-Patentschrift 497 483 bekannt. Diese Befestigungsart ist jedoch nicht
für einen mehrteiligen Tastenknopf geeignet, bei dem zwischen einem durchsichtigen
Oberteil und einem Unterteil ein Schriftzeichenplättchen angeschlossen werden soll.
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Ferner sind bei den bekannten mehrteiligen Tastenknöpfen die einlegbaren
Schriftzeichenplättchen nur schwer und umständlich auswechselbar; auch entspricht
die Gestaltung des Tastenknopfes nicht mehr den modernen Anforderungen, weder ästhetisch
noch technisch.
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Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, unter Vermeidung der Nachteile
bei den bekannten mehrteiligen Tastenknöpfen mit eingelegtem Schriftzeichenplättchen
eine wiederlösbare Verbindung zu schaffen, die auch nach mehrmaligem Lösen das Schriftzeichenplättchen
fest zwischen das Ober- und Unterteil einklemmt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das
aus durchsichtigem Kunststoff hergestellte Oberteil derart nachgiebig ausgebildet
ist, daß das zwischen dem Ober- und dem Unterteil eingeschlossene Schriftzeichenplättchen
zufolge des kleineren Radius des Oberteils gegenüber dem größeren Radius des Unterteils
dann festgeklemmt wird, wenn das Oberteil, wie an sich bekannt, druckknopfartig
auf das Unterteil aufgebracht wird.
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Ferner hat diese Tastenknopfart den weiteren Vorteil, daß bei der
Endmontage Maschinen des gleichen Typs jedoch mit verschiedenartiger Tastatur bereits
mit den Tastenknopfunterteilen bestückt und damit voll funktionsfähig eventuell
auf Lager gestellt werden können und erst bei der Auslieferung mit den branchenmäßig
erforderlichen oder gewünschten Schriftzeichenplättchen versehen werden. Dies wird
dadurch ermöglicht, daß bereits das Tastenknopfunterteil mit einer die Bedienung
erleichternden Fingermulde, auf der später das Schriftzeichenplättchen aufliegt,
versehen ist. Ferner hat das - funktionsmäßig gesehen - formfertige Tastenknopfunterteil
noch den Vorteil, daß eine unvermeidliche Verschmutzung bei der Montageerprobung,
die ja blind, d. h. ohne Schriftzeichen, erfolgen kann, kein Nachreinigen der Tastenknöpfe
erforderlich macht.
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Ein Ausführungsbeispiel eines mehrteiligen Tastenknopfes mit auswechselbaren
Schriftzeichenplättchen ist nachstehend beschrieben und zeichnerisch dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 ein Oberteil eines mehrteiligen Tastenknopfes im Querschnitt,
F i g. 2 ein Unterteil eines mehrteiligen Tastenknopfes im Querschnitt, F i g. 3
einen zusammengefügten kompletten Tastenknopf mit eingelegtem Schriftzeichenplättchen
im Querschnitt.
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Wie F i g.1 zeigt, ist das Oberteil 1 des Tastenknopfes kappenförmig
ausgebildet und mit einem profilierten Rand l a, der in der vorliegenden
Ausführungsform schwalbenschwanzförmig ausgebildet ist, versehen. Der Boden des
Oberteiles 1 ist nach innen gewölbt, so daß die Oberfläche des Oberteiles 1 eine
Fingerspitzenmulde darstellt. Das gesamte Oberteil ist aus einem Stück und aus durchsichtigem
Kunststoff hergestellt, so daß ein unter dem Boden eingelegtes Schriftzeichenplättchen
von oben sichtbar ist und abgelesen werden kann.
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Das Unterteil 2 des Tastenknopfes ist, wie die F i g. 2 zeigt, mit
einer Ringnut 2 a versehen, die zur Aufnahme des profilierten Randes 1 a des Oberteiles
1 bestimmt ist. Der Querschnitt der Ringnut 2a ist im Beispiel ebenfalls schwalbenschwanzförmig
ausgebildet; es ist jedoch denkbar, der Nut ein anderes Profil zu geben, das das
Randprofil des Oberteiles nach dem Zusammendrücken druckknopfartig umfaßt.
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Die von der Ringnut 2a umschlossene Oberfläche 2 b des Unterteiles
2 ist ähnlich der Bodenwölbung des Oberteiles 1 muldenförmig ausgebildet, wobei
der Muldenradius bei runden und quadratischen und die Muldenradien bei ungleichschenkeligen
rechteckigen Oberflächenformen des Unterteiles 2 größer sind als die des Oberteiles
1, damit beim Zusammendrücken nach F i g. 3 der nach innen gewölbte Boden des Oberteiles
vom Mittelpunkt der Wölbung aus nach außen (oben) durchdrückend unter Spannung gesetzt
wird, so daß einerseits das dazwischenliegende Schriftzeichenplättchen 3 (F i g.
3) festgepreßt wird und andererseits der Rand 1 a des Oberteiles 1 unter Spannung
fest gegen den inneren Rand der Ringnut 2a zur Anlage kommt, so daß das kappenförmige
Oberteil l unverrückbar fest, jedoch wieder lösbar, auf dem Unterteil t druckknopfartig
befestigt wird.
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Ferner sind am Unterteil 2 ein oder mehrere Befestigungsmittel 4 zur
Befestigung des Tastenknopfunterteiles 2 an einem Tastenhebel vorgesehen. Bei einer
Ausführung des Unterteiles aus thermoplastischem Kunststoff ist es zweckmäßig und
üblich, diese Befestigungsmittel 4 während des Spritzprozesses mit einzuspritzen.
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Es ist auch möglich, die Ausführung der Nut-Bundverbindung umgekehrt
anzuordnen, d. h. das Oberteil 1 mit einer profilierten Nut und das Unterteil
2 mit einem profilierten Bund oder Rand zu versehen, ohne daß damit der Erfindungsgedanke
geschmälert wird.