DE123354C

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Publication number: DE123354C
Application number: DENDAT123354D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Mehrfach-Bohrmaschine, welche eine gröfsere Anzahl kleinerer Bohrmaschinen in sich vereinigt, die von einer gemeinsamen Vorrichtung angetrieben werden, zeichnet sich durch den eigenthümlichen Antrieb der einzelnen Bohrspindeln von der gemeinsamen Antriebsvorrichtung aus.

Es wird hierdurch ein gegenseitig vollständig unabhängiger Antrieb der einzelnen Bohrmaschinen bezw. Bohrspindeln erzielt und ermöglicht, dais jede Bohrspindel von einem besonderen sowie erwünschtenfalls auch alle von einem und demselben Arbeiter bedient werden können.

Aus dieser Anordnung ergiebt sich auch die von einander unabhängige Verstellbarkeit der Bohrtische der einzelnen Spindeln in ihrer Höhenlage.

Mit der vorliegenden Bohrmaschine können somit gleichzeitig so viel verschiedene Werkstücke unabhängig ,von einander von verschiedenen Arbeitern bearbeitet (gebohrt, gefräst oder mit Gewinde versehen) werden, als Bohrspindeln vorhanden sind, und .zwar kommt hierbei die Gröfse der Werkstücke weniger in Betracht.

Auf der Zeichnung ist eine derartige Maschine abgebildet, und zwar zeigt: Fig. 1 die Vorderansicht, Fig. 2.'die Oberansicht und Fig. 3 eine Einzelheit in gröfserem Mafsstabe.

Radial zu einer Hauptantriebswelle sind im Kreise herum eine Anzahl (im Ausführungsbeispiel sechs) Bohrmaschinen angeordnet. Jede derselben besteht aus einem Träger a, welcher das Spindellager b nebst Spindel c, die Antriebsscheibe d hierfür, den Bohrtische und Ablegetisch / tra'gt. Bohrtisch und Ablegetisch sind mittelst Klemmschrauben g in ihrer Höhenlage am Träger α verstellbar.

Sämmtliche Träger sind auf einer Grundplatte h befestigt. Jedes Spindellager ist oben mit einer Platte i verbunden, welche somit die obere Versteifung der Träger bildet.

Inmitten der Träger α ist in einer Lagerbüchse z¹ der Platte i die Hauptantriebswelle k angeordnet, welche einerseits das zum Antrieb sämmtlicher Bohrmaschinen dienende Zahnrad /, andererseits das Kegelrad in trägt. Dieses Kegelrad greift in ein zweites Kegelrad ο ein, das auf der Vorgelegewelle η angebracht ist. Letztere ist hierbei in Stützen ρ der Platte i gelagert und kann mittelst der Riemscheibe g in Umdrehung versetzt werden.

Oberhalb der Scheibe d jeder Bohrmaschine ist im zugehörigen Spindellager je eine Kupplungsvorrichtung angeordnet, welche einen Zahnkranz r trägt, der in das grofse Zahnrad I eingreift.

Mit Hülfe solcher Vorrichtung kann jede Stufenscheibe d bezw. jede Bohrspindel c unabhängig von den anderen in Umdrehung versetzt oder ausgeschaltet werden. Die Kupplungsvorrichtung besteht beispielsweise, wie auch aus Fig. 3 ersichtlich, aus dem den Zahnkranz r tragenden Gleitstück s, das auf der einerseits im Träger a, andererseits im Spindellager b gelagerten Achse u, die auch zugleich als Welle für die Scheibe d dient, verschiebbar ist. , Das Gleitstück ί wird durch eine Feder t beständig emporgedrückt, so dafs seine Klauen s^l mit Klauen d¹ der Scheibe d aufser

Claims

Eingriff kommen. Wird dagegen ein oberhalb des Gleitstückes auf der Achse ii angeordnetes, mit Handgriff v^l ausgerüstetes Zwischenstück ν so gedreht, dafs dessen Keile bezw. Warzen v'² aus entsprechenden Aussparungen b¹ , des Spindellagers heraustreten und sich gegen die untere Fläche dieses Theiles des Spindellagers legen, so wird das Gleitstück s unter Anspannung der Feder t gegen die Stufenscheibe d gedrückt und somit die Klauen d¹ mit den Klauen s¹ in Eingriff gebracht, wodurch der Antrieb für die Bohrspindel hergestellt ist.

Beim Zurückdrehen des Zwischenstückes ν wird das Gleitstück s durch die Feder t wieder von der Scheibe d entkuppelt, sobald die Warzen v² in die entsprechenden Aussparungen b¹ eingreifen.

Es geschieht also der Antrieb der einzelnen sechs Bohrmaschinen bezw. Bohrspindeln a mit Hülfe der mit Zahnkranz versehenen Gleitstücke s vom Zahnrad / aus. Durch die Anordnung der Kupplungsvorrichtungen ist es möglich, ganz nach Bedarf die Bohrmaschinen ein- oder auszuschalten.

Durch die Anwendung einer besonderen Antriebsvorrichtung für jede Bohrspindel, welche die Verwendung der Stufenscheiben d zuläfst, kann die Drehgeschwindigkeit jeder der sechs Bohr- bezw. Arbeitsspindeln unabhängig von einander so geregelt werden, dafs man mit der einen beispielsweise fräsen kann, während man eine andere gleichzeitig zum Gewindeschneiden benutzt.

Anstatt sechs Bohrspindeln können natürlich auch mehr oder weniger vorhanden sein und an Stelle von Stufenscheiben können auch Zahnräder, Friktionsscheiben, konische Scheiben oder dergl. verwendet werden.

Es ist klar, dafs auch sämmtliche Bohrspindeln gleichzeitig abgestellt werden können. Damit dies von jeder beliebigen Stelle aus möglich ist, kann man durch die Spindellager einen drehbaren Ring ziehen, der mit dem üblichen Ausrückhebel in Verbindung steht.

Pate ν τ-Anspruch:

Mehrfach - Bohrmaschine mit mehreren von einem gemeinsamen Antrieb aus angetriebenen Bohrspindeln, dadurch gekennzeichnet, dafs die einzelnen Bohrspindeln von dem gemeinsamen Antrieb aus in beliebiger Anzahl angetrieben und mittelst Stufenscheiben, Zahnräder, Friktionsscheiben, konischer Scheiben oder dergl. in von einander unabhängige, jederzeit regelbare Drehgeschwindigkeit versetzt werden können.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.