DE1225573B - Verfahren und Schablone zur Herstellung von Oberbekleidungsstuecken - Google Patents
Verfahren und Schablone zur Herstellung von OberbekleidungsstueckenInfo
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- A41H—APPLIANCES OR METHODS FOR MAKING CLOTHES, e.g. FOR DRESS-MAKING OR FOR TAILORING, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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- Textile Engineering (AREA)
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
A 41h
Deutsche Kl.: 3d-3/00
Nummer: 1225 573
Aktenzeichen: W 30222 VII a/3 d
Anmeldetag: 22. Juni 1961
Auslegetag: 29. September 1966
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Oberbekleidurjgsstüeken, bei denen der Schulterschluß durch Überlappung des Busenteils
durch einen am Rückenteil angeschnittenen Streifen erfolgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß das Bekleidungsstück aus zwei
Teilen mit auf dem Rücken sowie auf der Vorderseite verlaufender, auf dem Rücken sieh überlappender
Teilungsljnie zugeschnitten wird. Dabei wird jede
Zuschmtthälfte mit einem an der hinteren Überlapp purjg beginnenden, dem Rumpf angepaßten Korsageteil
mit auf der Vorderseite angeschnittenem Latz oder Lappen gestaltet, der unter einem Abnäherwinkel
an dem Korgageteil ansetzt. Ferner wird der Armlochschnitt schulterlos mit auf der Rückseite an
der Arrtiloc'hkontur ansetzendem Tragstreifen ausgebildet,
der beim Anpassen des Zuschnitts über die Schulter gelegt und auf der Vorderseite an beliebiger
Stelle befestigt wird.
Die Erfindung betrifft ferner eine zur Ausführung
des vorstehend erläuterten Verfahrens dienende Schablone, die aus zwei links und rechts zur senkreehten
Rückenlinie spiegelsymmetrisch ausgebildeten Teilen besteht, deren jeder einen unteren Korsagenteil
aufweist, an dem an der Vorderseite unter einem Abnäherwinkel ein Latz oder.Lappen ansetzt,
der in die Ärmelkontur übergeht. An der Ärmelkontur setzt wiederum ein schräg verlaufender, von
der Schulter nach vorn fallender Streifen an, dessen äußere Kontur auf der Rückenlinie sieh mit der
spiegelsymmetrisch zu ihr verlaufenden Kontur des entgegengesetzten Schablonenteils überschneidet.
Diese Schablone kann z. B. als passend gearbeiteter
Karton gestaltet werden, der die Figur des künf-' tigen Trägers des Bekleidungsstückes am Oberkörper
eng umschließt und bis zum Hüftteil nach unten reicht.
Das erflndungsgemäße Verfahren . bedeutet eine wesentliche Vereinfachung, Zeitersparnis und Erleichterung
der Feststellung der Paßform gegenüber der üblichen Arbeitsweise.
Die bisherigen Maßschnitte werden in der Form ausgebildet, daß ein besonderer Schnitt für den
Rückenteil und ein besonderer Schnitt für den Vorderteil des Bekleidungsstücks, z. B, bei Anfertigung
einer Bluse u. dgl., konstruiert wird. Diese beiden Schnitte werden dann an der Schulter und an
den Seitennähten zusammengenäht, wobei die zugeschnittenen Stoffteile je nach der besonderen Körperform,
gegebenenfalls unter mehrmaliger Anprobe, gegeneinander ausgeglichen werden müssen. Ein
Verfahren und Schablone zur Herstellung von
Oberbekleidungsstücken
Oberbekleidungsstücken
Anmelder:
Leonie Wilde, geb. Mannebach,
Düsseldorf, Küisersir, 42
Als Erfinder benannt:
Lepnie Wilde, geb, Mannebach, Düsseldorf
solehes Verfahren ist umständlich und zeitraubend. Auch setzt es eingehende Kenntnis der Schnittecbnik
und des Anprobierens voraus.
Zur Anfertigung eines erfindungsgemäß gestalteten Schnittes sind lediglich gewisse, auch von Ungeüb-
ten leicht auszuführende und zu kontrollierende Messungen am menschliehen Körper erforderlich,
die zum Teil an sich bekannte Meßgrößen, wie Oberweite, Unterweite, Seitenlänge, Rückenweite
usw„ betreffen. Der auf Grund dieser Messungen durch Auftragen der Resultate auf einem Schnittzeichenpapier
entwickelte Sehnittumriß zeichnet sieh, wie schon erwähnt, dadurch aus, daß der Vorderteil
und der Rückenteil unmittelbar nahtlos zusammenhängen und daß auch im Gegensatz zu den bisherj-
gen Ausführungen die das Armloch bildenden Teile nicht geschlossen ausgeführt, sondern mit ihren
freien Kanten vom Rücken her über die Schulter gezogen und übereinandergelegt oder überlappt werden.
Dies ergibt wiederum die Möglichkeit einer leichten und in jedem Fall genauen Anpassung.
Beim Anpassen der entsprechend ausgeschnittenen Schnitthälften an der Mittellinie des Rückens
und auf der Vorderseite können sowohl die auf der Rückseite am Armloch ansetzenden Schulterbänder
über die Schulter gelegt und in solchem Maße nach vorn gezogen werden, daß sie sich der Sehulterform
genau anpassen und vorn in beliebiger Weise befestigt werden können, und es können gleichzeitig
beide Korsagenteile etwa in horizontaler Richtung überejnandergezogen und der Körperform angepaßt
werden. Durch diese doppelte Möglichkeit des Anpassens unter Zugwirkung wird ein sicheres und
vollkommenes Anschmiegen des Stoffes an den Körper erzielt.
Man hat auch in der bisherigen Schneidertechnik bereits »Überlappungen« von Stofiteilen vorgenommen,
die indes mit anderem Zweck und anderer
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Wirkung als im Rahmen der vorliegenden Erfindung erfolgten. So hat man für die Fertigung von Herrenhemden
vorgeschlagen, Vorderteil und Rückenteil getrennt herzustellen und an der Schulter zu überlappen,
so daß über der Schulter selbst keine Naht verläuft. Diese Überlappung wird durch das Ärmelloch
zusammengehalten. Der dabei verfolgte Zweck war, daß trotz einteiliger Ausbildung des Vorderteils
und des Rückenteils das Hemd über den Kopf gezogen werden kann.
Ferner ist eine aus einem einzigen Stoffstück bestehende Wickelbluse mit Halsloch bekannt.
Ein weiterer Vorschlag betrifft die Herstellung eines Herren] ackets in »nahtloser« Ausführung, bei
der insbesondere die Schulter nahtlos geschnitten ist. Rückenteil und Vorderteil sind hier also in einem
Stück gestaltet. Zu beiden Unterteilen wird jeweils entweder ein vorderes Plattstück (ein sogenannter
»Sattel«) oder ein hinteres Plattstück eingesetzt. Die sonstige Verarbeitung ist normal. Weder in dieser
Hinsicht noch in bezug auf die Gestaltung und Verwendung der Teile. der Bekleidungsstückes ist der
Vorschlag der Erfindung offenbar.
Ein wesentlicher Unterschied gegenüber diesen bekannten Ausführungen liegt bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren unter anderem darin, daß gemäß diesem keine Rückenteil und Vorderteil fest verbindende
»Schulter« im .eigentlichen Sinne vorhanden ist. Der über die Schulter bei Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens gelegte Streifen ist vielmehr gewissermaßen ein »Tragband«, das vorn lose
liegt und gegebenenfalls einstellbar ist, z. B. bei schiefer Schulter angezogen oder nachgelassen, also
genau angepaßt werden- kann, um dann irgendwo angeheftet, z.· B. angeknüpft oder angehakt zu
werden.
Die Anpassung an die Figur wird gemäß der Erfindung allein durch die obere Abnäherlinie der
Korsage vermittelt.
Die Einzelheiten der Ausbildung einer erfindungsgemäßen Schnitthälfte und des Verfahrens zu ihrer
Herstellung sind in den Zeichnungen ersichtlich.
In den Zeichnungen veranschaulichen in verschiedenen Stellungen die.Fig. 1 bis 8 von vorn, von dei
Rückseite her sowie von der Seite gesehen die vor der Herstellung des Schnitts- durch einfache Messung,
z. B. mittels eines Zentimetermaßes, zu ermittelnden
Grundmaße.
In Fig. 9 ist zur Verdeutlichung in punktierten Linien der entsprechende, für die zweite Schulter
geltende Zuschnitt hinzugefügt. In F i g. 9 ist auch ersichtlich, wie die Zuschnitte auf dem Rücken des
Modells sich im Punkt 9 überkreuzen.
In Fig. 10 bezeichnet das Bezugszeichen α den
Korsagenteil, b den auf der Vorderseite an diesem Korsagenteil ansetzenden Latz oder Lappen, c den
Abnäherwinkel, unter welchem dieser Latz am Korsagenteil ansetzt, d das auf der Rückseite am Armloch
ansetzende »Schulterband«, das einfach über die Schulter gelegt und nun in solchem Maße nach
vorn gezogen wird, daß es sich an der Schulterform genau anpaßt und vorn in beliebiger Weise befestigt
werden kann.
Für die gemäß Fig. 1 bis 8 durchzuführenden
Grundmessungen sind die in den Figuren zur Bezeichnung einzelner Punkte eingetragenen Ziffern,
die mit den Ziffern der F i g. 9 und 10 übereinstimmen, wesentlich.
- Gemäß Fig. 1 wird zunächst auf der Rückenseite
die Länge zwischen der Halsmitte 2 und dem Kreuzungspunkt 3 eines unter.dem Armloch durchgeführten
Schlingbandes, alsdann die Entfernung des Punktes 3 von dem Überkreuzungspunkt 4 der
Gürtellinie mit der Rückenmittellinie gemessen. Diese Maße werden, wie aus F i g. 9 hervorgeht, auf
einer beliebigen Linie 1 aufgetragen. Im Punkt 3 wird auf der Linie 1 eine Senkrechte errichtet, auf
ίο der die Hälfte der sogenannten »Oberweite« bis zum
Punkt 5 aufgetragen wird. Dieser Punkt 5 ist aus F i g. 2 als Mittelpunkt zwischen den Busenspitzen
ersichtlich. Alsdann wird auf der Linie 3-5 das Maß 3-6, d. h. die halbe aus F i g. 1 ersichtliche, an der
breitetsten Stelle gemessene Rückenbreite eingetragen. Es folgt dann der gemäß Fig. 8 gemessene
Armlochdurchmesser 6-7. Vom Punkt 5 aus wird ferner das Maß 5-8 gleich der halben Busenspitzenentfernung
aufgetragen. Es wird nunmehr willkür-
zo lieh auf der Strecke 2-3 (vgl. F i g. 1) die gewünschte
Ausschnittiefe 2-9 angenommen und auf einer im Punkt 2 auf der Linie 1 errichteten Senkrechten der
sogenannte »Halsspiegel«, d. "h, etwa ein Viertel der in üblicher Weise ermittelten Halsweite als Strecke
2-10 aufgetragen. Durch die Punkte 9, 10 wird nunmehr eine Linie gezogen, welche eine im Punkte 4
auf der Linie 1 errichtete Senkrechte im Punkt 9 a schneidet. Diese im Punkt 4 auf Linie 1 senkrecht
stehende Linie wird üblicherweise als Taillenlinie bezeichnet. Es wird nunmehr das »ganze Längenmaß«
vom Schlingpunkt 3, über die Schulter gemessen, bis zum Taillenpunkt 11 ermittelt. Dieses
Maß läuft über die Busenspitze 8. Der Punkt der Busenspitze ist in diesem in F i g. 3 auf der Vorderseite
des Körpers veranschaulichten Maß indes mit 12 bezeichnet, da die Punkte 12 des Längenmaßes
und der Punkt 8 der Busenspitze, der auf der Oberweite fixiert ist, in dem entworfenen Schnitt zunächst
auseinander liegen. Es wird nun in der Schnittzeichnung gemäß Fig. 9 um den Punkt 3 mit dem
Längenmaß 3-11 ein Kreis beschrieben, der die Linie 9-10 im Punkt 11 schneidet. Von diesem Punkt
11 wird das Maß 11-12, also das Maß vom Punkt 11 der Taillenlinie bis zur Busenspitze, zurückgemessen
und weiter das Maß 12-13 von der Busenspitze bis zur Schulterhöhe eingetragen.
Nunmehr wird der in F i g. 9 mit 14 bezeichnete Punkt als Schnittpunkt eines um den Punkt 13 mit
der Schulterlänge 13-14 beschriebenen Kreises und eines um den Schlingpunkt 3 mit der Schulterblattbreite 3-14 beschriebenen Kreises ermittelt.
Es folgt nunmehr die Teilung des Armlochdurchmessers, die auf der Oberweitenlinie 3-5 zwischen
den Punkten 7 und 6 vorgenommen wird. Der Teilungspunkt 15 wird so bestimmt, daß die Vorderlänge,
also die auf der Brustseite verlaufende Strecke 7-15, etwas, z. B. um 1 cm, größer gewählt
wird als die Rückenstrecke 6-15. Die auf der Oberweitenlinie 3-5 im Punkt 15 errichtete Senkrechte
stellt die »konstruierte Seitenlänge« dar. Diese Seitenlänge stimmt nicht ganz mit der wirklichen
Seitenlänge überein. Diese wirkliche Seitenlänge wird
gemäß F i g. 8 unter dem Armloch beginnend bis zur Taillenlinie zwischen den Punkten 15 a und 15 & am
Körper gemessen. Diese der wirklichen Messung entsprechende Seitenlänge wird nun in die Schnittzeichnung
derart .übertragen, daß zwei Drittel der Differenz zwischen der wirklichen Seitenlange und
der konstruierten Seitenlänge vom Punkt 15 a nach
oben abgetragen wird. So erhält man den Punkt 15 δ, durch den nunmehr vom Punkt 14 aus beginnend
die Armlochlinie, welche die im Punkt 6 errichtete Senkrechte, also die Rückenbreite, tangiert,
eingetragen werden kann. Die Armlochlinie setzt sich über den Punkt 14 hinaus in einer zur Linie
19-11 z.B. parallel gezogenen Linie fort, auf welcher die Punkte 16 und 17 durch die in den Punkten 12
und 11 auf der Linie 10-11 errichteten Senkrechten bestimmt werden. Die Linie 14-16-17 muß indes
nicht notwendig parallel zur Linie 10-12-11 verlaufen, sie könnte auch mit einer gewissen Abweichung
von der parallelen Richtung geneigt sein. Bei Parallelität beider Linien entsprechen auch die
Abstände 12-16 und 11-17 der Schulterbreite. Die beiden Punkte 11, 17 liegen, wie Fig. 3 ergibt, in
der Höhe der Taillenlinie. Man ist nunmehr selbstverständlich in der Lage, den Rand der Linie 9-10-11
und 14-16-17 beliebig zu verlagern, z. B. gegeneinander zu neigen oder in irgendwelchen Mustern zu
schneiden, z. B. zu krümmen oder auszuzacken. Dadurch kann man dann beliebige modische Variationen
erzielen oder der Grundaufbau des Schnittes und seine Anpassungsfähigkeit geändert werden.
Es muß nun noch der Längenunterschied zwischen der Oberweite und der Taillenlinie berücksichtigt
werden. Zu diesem Zweck werden der Mittelpunkt 5 der Oberweite sowie der Busenspitzenpunkt 8 auf
die Taillenlinie 9a-4 in die Punkte 5 a und Sa projiziert.
Alsdann wird vom Punkt 8 a an in der Richtung nach dem Punkt 4 das Maß 8a-19 aufgetragen.
Dieses Maß wird gleich der Hälfte der Differenz zwischen Oberweite und Taillenweite plus einer Zugabe
von etwa 1 bis 2 cm gemessen. Alsdann wird vom Schnittpunkt 15 a der im Punkt 15 auf der
Oberweitenlinie 3-5 errichteten Senkrechten nach rechts der Rest der ermittelten Differenz zwischen
Oberweite und Taillenweite bis zum Punkt 20 aufgetragen. Nunmehr wird der Schnitt auf der Linie
5-8 eingeschnitten und die Linie 8-8 α um einen Winkel φ geschwenkt, so daß der Punkt 8 a auf die
Verbindungslinie 8-19 zu liegen kommt, wobei der Keil 8a, 8, 19 gemäß Fig. 10 gefaltet wird. Der
Winkel 8a, 8,-19 = φ wird nunmehr an der Linie
5-8 mit Scheitelpunkt 8 nach oben angetragen und die Länge 8, 5 bis zum Punkt 21 auf dem freien
Schenkel abgetragen. Dieselbe Länge wird auf einer im Punkt 21 auf 8 errichteten Senkrechten bis zum
Punkt 22 abgetragen, so daß nunmehr also die Strecken 5-8, 8-21 und 21-22 gleich lang sind. Auf
der im Punkt 22 auf 21, 22 errichteten Senkrechten wird alsdann die Länge 22-23 = 5-8 plus 2 cm abgetragen
und der Punkt 23 mit 15 & verbunden. Alsdann wird der Schnitt auf der Strecke 15&-15 eingeschnitten,
so daß nunmehr die Seitenlinien 15,15« um einen Winkel·*/; derart geschwenkt werden können,
daß 15 a auf die Linie 15-20 zu liegen kommt. Die durch die Winkelverschiebungen aus dem geraden
Verlauf an zwei Stellen herausgerückte Taillenlinie wird durch eine gebogene Linie ausgeglichen, die
sich durch die die Oberweite überkreuzenden Längenmaße kontrollieren läßt.
Der Schnitt ist nunmehr fertiggestellt. Die entsprechend ausgeschnittenen Schnitthälften werden
einfach angepaßt, am Rücken in der Mitte übereinandergesteckt, worauf die Vordermitte zusammengenäht
werden kann. Die am Rücken sitzenden bandförmigen Teile, die in der Schnittzeichnung
durch die Linien 13, 12, 11, 17, 16, 14 begrenzt sind, können — gleichgültig, wie ihre Ränder verlaufen
— über die Busenpunkte 8 zur Taille gezogen werden. Sie können auch schon an der Linie 22-23
enden und hier in üblicher Weise angenäht werden.
Die beschriebene Form eines Schnittmusters kann mannigfach in einzelnen Teilen, so z.B. wie schon
erwähnt, in der Randgestaltung der vorderen Latzteile wie auch z.B. im Verlauf der Rückenlinie, z.B.
auch über die Taille hinaus, abgeändert und modisch gestaltet werden. Durch Verlängerung über die Taille
hinaus würde man z.B. auch eine hüftlange Bluse oder ein ganzes Kleid gestalten können, ohne von
dem Grundgedanken des zweiteiligen, auch den Schulter- und Brustteil enthaltenden Schnittes und
von der Anpassung der beiden Schnitthälften durch Überlappung der Vorderteile abzugehen.
In der beschriebenen Ausführungsform eignet sich das Schnittmodell insbesondere zur Fertigung von
vorzugsweise ärmellosen Blusen oder Kleidern.
Wenn vorstehend die Einteiligkeit jeder der beiden Schnitthälften hervorgehoben wurde, so schließt dies
natürlich nicht aus, daß man den Schnitt oder den geschnittenen Stoff längs einer geradlinig verlaufenden
Teilungslinie oder Naht zerlegt und die sich so ergebenden Teilungsstücke einfach wieder zusammennäht
oder z. B. in besonderer Weise verziert, z. B. einfädelt, mit Stickereibesatz versieht usw. Eine
solche Teilung der an sich einteiligen Schnitthälften könnte z. B. durch Aufschneiden längs der Linie
15-15α oder auch an anderer Stelle, z. B. längs der
Linie 13-14 erfolgen. Dadurch würde indes an der Grundidee der Schnittgestaltung wie an seiner praktischen
Anpassungsfähigkeit nichts geändert.
Die beiden Hälften eines erfindungsgemäßen Schnittmusters müssen nicht unbedingt symmetrisch
den beiden links und rechts von der Medianlinie des Körpers liegenden Hälften desselben entsprechen, sie
könnten auch längs einer unsymmetrisch am Körper gezogenen Linie, z. B. links und rechts von einer auf
der Vorderseite einseitig verschobenen Linie, liegen. Man könnte bei der Ausbildung der beiden Hälften
selbstverständlich auch Unsymmetrien, die der Körper an sich aufweist, berücksichtigen, indem man für
beide Hälften des Körpers je ein besonderes Schnittmodell herstellt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Oberbekleidungsstücken, bei denen der Schulterschluß
durch Überlappung des Busenteils durch einen am Rückenteil angeschnittenen Streifen erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bekleidungsstück aus zwei Teilen mit .auf dem
Rücken sowie auf der Vorderseite verlaufender, auf dem Rücken sich überlappender Teilungslinie
zugeschnitten wird, wobei jede Zuschnitthälfte mit einem an der hinteren Überlappung beginnenden,
dem Rumpf angepaßten Korsagenteil mit auf der Vorderseite angeschnittenem Latz oder Lappen, der unter einem Abnäherwinkel an
dem Korsagenteil ansetzt, gestaltet wird, wobei ferner der Annlochschnitt schulterlos mit auf der
Rückseite an der Armlochkontur ansetzendem Tragstreifen ausgebildet wird, der beim Anpassen
des Zuschnitts über die Schulter gelegt und auf der Vorderseite an beliebiger Stelle befestigt
wird.
2. Schnittmuster zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
d.aß dasselbe aus zwei links und rechts zur senkrechten Rückenlinie (1) spiegelsymmetrisch ausgebildeten
Teilen besteht, deren jeder einen unteren Korsagenteil (3, 5, 5 a, 4) aufweist, an
dem an der Vorderseite unter einem Abnäherwinkel ein Latz (8, 21, 1%, 23) ansetzt, der in die
Ärmelkon.tur (15 b, 14) übergeht, an die wiederum
ein schräg verlaufender, von der Schulter nach vorn fallender Streifen (14, 11, U1 JO) ansetzt,
dessen äußere Kontur auf der Rückenlinie
sich mit der spiegelsymmetrisch zu ihr verlaufenden Kontur des entgegengesetzten Schnittmusterteils
überschneidet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 89 915; österreichische Patentschriften Nr. 163 094,
090;
französische Patentschriften Nr, 1183 535,
1181975;
französische Zusatzpatentschrift Nr, 58281 (Zusatz
zur französischen Patentschrift Nr. 921541); britische Patentschrift Nr. 77191;
USA.-Patentschriften Nr. 2701 368, 1 891 692,
1361820.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 668/2 9.66 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW30222A DE1225573B (de) | 1961-06-22 | 1961-06-22 | Verfahren und Schablone zur Herstellung von Oberbekleidungsstuecken |
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Publications (1)
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DE1225573B true DE1225573B (de) | 1966-09-29 |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE1225573B (de) |
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1961
- 1961-06-22 DE DEW30222A patent/DE1225573B/de active Pending
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