DE630012C - Verfahren und Mittel zur Herstellung einer als Schnitt dienenden Abformung des menschlichen Koerpers - Google Patents

Verfahren und Mittel zur Herstellung einer als Schnitt dienenden Abformung des menschlichen Koerpers

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DE630012C
DE630012C DEST53377D DEST053377D DE630012C DE 630012 C DE630012 C DE 630012C DE ST53377 D DEST53377 D DE ST53377D DE ST053377 D DEST053377 D DE ST053377D DE 630012 C DE630012 C DE 630012C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A41WEARING APPAREL
    • A41HAPPLIANCES OR METHODS FOR MAKING CLOTHES, e.g. FOR DRESS-MAKING OR FOR TAILORING, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • A41H5/00Dress forms; Bust forms; Stands

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Details Of Garments (AREA)

Description

  • Verfahren und Mittel zur Herstellung einer als Schnitt dienenden Abformung des menschlichen Körpers Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und Mittel zur Herstellung einer als Schnitt dienenden Abformung des menschlichen Körpers unter Zuhilfenahme von auf den Körper aufzulegenden und unter teilweiser Raffung miteinander zu verbindenden Stoffbahnen.
  • Es ist bereits bekannt, in der Weise zu verfahren, daß der Person, von der ein Schnittabbild hergestellt werden soll, eine unelastische sogenannte Meßjacke mit am Hals und den Ärmellöchern reichlichem Ausschnitt angezogen wird, die unter den Ärmellöchern j e zwei Lappen aufweist, die je nach dem Körperumfang dort in einer Überdeckungslage verbunden werden. Darauf werden an der Vorder- und an der Rückseite, von der hinteren und vorderen Körpermittellinie aus ausgehend, je eine Stoffbahn aufgesteckt, deren freie Enden über der Schulter und deren freie Längsseiten unterhalb des Armes ebenfalls in einer Überdeckungslage übereinandergelegt und mit Nadeln verbunden werden. Diese Feststeckung erfolgt noch immer allein unter Berücksichtigung der Figur der Person, nicht der Größe des Ärmelausschnittes. Der Ärmelausschnitt wird vielmehr erst zuletzt durch aufgesteckte sog. Flanken, d. h. gebogene Stoffstreifen, geschlossen. Hierbei liegen nun z. B. an der Hüfte vier Stoffbahnen übereinander, zwei von der Meß j acke, zwei von den übereinandergesteckten Stoffbahnen her. Es ist selbstverständlich, daß, wenn nun z. B. ein Gürtel umgelegt wird, diese mehrfachen Stoffschichten zu Stauungen führen, die das Abbild verfälschen, d. h. ungenau wiedergeben. Vor allen Dingen liegt ein Übelstand darin, daß bei dem bekannten Verfahren an dem menschlichen Vorbild von der vorderen und hinteren 1VIittellinie ausgegangen werden muß, wenn die beiden auf die Meßjacke aufgelegten Stoffbahnen, also die vordere und hintere, entsprechend angelegt werden. Diese genaue Anlegung ist zwar bei einigem Geschick und einigerAufmerksamkeitnoch möglich. Es tritt aber dann beim Raffen des Stoffes an den abgesteckten Falten (Abnähern), also beim Herausarbeiten der Körperform, leicht eine Zerrung ein, die sich bis zu diesen beulen Linien fortsetzt, also zu einer weiteren Verfälschung führt.
  • .Die Beobachtung hat ferner gezeigt, daß hierbei, weil die beiden von vorn und rückwärts kommenden und auf der Hüfte sich überlagernden Bahnen in einer Seitennaht mit schrägen Rändern übereinanderliegen, dort unten eine unerwünschte Weite bedingt ist, die die Figur der Frau nach unten hin stärker erscheinen läßt. Die geübte Schneiderin vermag hier durch nachträgliche Beeinflussung des Schnittes abzuhelfen und die neuzeitliche Linie, die dort gerade eine Enge verlangt, herauszuarbeiten. Es muß aber erwünscht erscheinen, daß nicht nur die besonders geschickte Schneiderin, sondern auch diejenige, die kein sogenanntes Schnittsystem beherrscht, in der Lage ist, ein einwandfreies Schnittabbild-herzustellen. -- Wenn diese Formbei dem bekannten V@: schlag in allen Einzelheiten abgesteckt isf;@ d. h. also durch Einstecken von Falten dle.: Figur der einenKörperhälfte herausgearbeitete ist un!d die Stoffschichten miteinander fest verbunden sind, so werden die Nadeln oberhalb der Schulter gelöst und der ganze Behang einschließlich der Meßjacke abgenommen. Diese Abformung wird nun auf einen Papierbogen gelegt und dann ringsherum mit einem Schneiderrädchen abgerädelt. Die beiden Randlinien sollen dann mit der vorderen und hinteren Körpermittellinie übereinstimmen. Genau so werden auch die Abnäherfalten, nachdem die Nadeln entfernt sind, auf dem Papierstreifen abgerädelt. Entsprechend den oben bezeichneten Fehlerquellen mußte nun ein Schnittsystem angewendet werden, d. h. man mußte mit Zahlenrechnen arbeiten, um sich auszurechnen, wo die Abnäherfalten angeordnet werden müssen.
  • Es ist außerdem bekannt, so zu verfahren, daß von der Vorderseite und Rückseite des Körpers her bereits der Kleidform entsprechend zugeschnittene Modellteile aus Papier an den Körper angelegt werden, deren Ränder durch Nadeln oder Klammern zusammengesteckt werden. Hiernach soll alsdann das Kleid gearbeitet werden. Dabei verläuft aber "die eine Linie vom Armloch aus -abwärts an der Seitenlinie: des Körpers entlang, wodurch auch beim fertigen Kleid gerade dort eine Naht entsteht, die die moderne Kleidform ablehnt. Da das Armloch aus zwei Teilstücken je zur Hälfte gebildet wird, so liefert dieses Verfahren auch für diese schwierige Stelle des Kleides eine ungenaue Arbeit.
  • Endlich ist bekannt, eine Abformung des Körpers dadurch herzustellen, daß ein etwa schürzenartiges Maßgewand um den Körper herumgelegt und in der vorderen Körpermittellinie durch einen Knöpfverschluß geschlossen wird. In ihm sind oben offene Armlöcher vorgesehen. Die Stoffteile zu beiden Seiten desselben werden über den Schultern ebenfalls zusammengesteckt. Die Bildung eines genauen Armloches wird jedoch dadurch behindert, daß diese Teile vom übrigen Maßgewande belastet sind. Außerdem bedingt die Tatsache, daß der Rückenteil des Maßgewandes mit den beiden, den Vorderteil bildenden Stoffteilen in einer von der Armlochmitte an der Seitenlinie des Körpers abwärts führenden Naht vereinigt sind, auch im Stoffzuschnitt für das Kleid eine Seitennaht, d. h. eine schräge Naht im Stoff, die eine Weite dorthin bringt, wo sie nicht hingehört und so die Kleidform nachteilig beeinflußt. Der Wegfall der Seitennaht ist aber anzustreben, weil nur auf diese Weise die Weite an die Stellen gebracht werden kann, wo der Körper sie bei den Bewegungen der Beine braucht. @In diesem Maßgewande werden nun wichtige .*aagerechte und senkrechte Maßlinien angegeben, die auch für den Aufbau der käuflichen Schnitte grundlegend waren. Die bekannte Maßnahme hat sich nämlich die Aufgabe gestellt, einen gekauften Schnitt, der nach einer angenommenen Normalperson bemessen ist, den besonderen Körperverhältnissen der Käuferin anzupassen, indem jener in seine Teile zerschnitten und diese einzeln nach der Abformung berichtigt werden. Dieses zusammenhängende Maßgewand erschwert aber auch eine genaue Abformung insofern, als es dabei sehr schwierig ist, beim Abstecken von Abnäherfalten die vordere und hintere Körpermittellinie einzuhalten. Beim Bilden der Falten werden die vordere und hintere Mittellinie des Maßgewandes ständig nach der einen, dann wieder nach der anderen Seite verschoben. Die genaue Einhaltung dieser Linien ist aber bekanntlich von größter Bedeutung für den guten Sitz eines Kleides.
  • Die Erfindung geht in grundsätzlich anderer Weise vor und beseitigt dabei die oben bezeichneten Fehlerquellen an der Hüftenpartie und den beiden Körpermittellinien. Sie schafft ein natürliches, d. h. plastisches Körperabbild, wie in der Zeichnung dargestellt.
  • Zunächst wird zur Herstellung einer Zwischenabformung von der Seite her eine Stoffbahn A auf den Körper (Fig. r) gelegt, die zum Teil auf den rückwärtigen, zum Teil auf den vorderen Körperteil herübergreift und am oberen Ende einen Armlochausschnitt r trägt, der von zwei angeschnittenen Streifen 2, 3 begrenzt wird, die über der Achselmittellinie bzw. Schulterlinie zusammengesteckt werden. Bereits in diesem Augenblick ist ein wichtiges Merkmal in einwandfreier Weise erreicht, nämlich das natürliche Abbild des Ärmelloches vollkommen fertiggestellt.
  • Nun wird entsprechend der Figur der abzuformenden Person an der Seitenlinie des Körpers unterhalb der Achsel bis zur Hüfte hin ein Abnäher 4 in der Mitte abgesteckt. Im übrigen liegen die beiden freien langen Ränder 5, 6 dieses Stoffteiles vollkommen lose auf dem abzuformenden Körper auf (Fig.3). Von außerordentlicher Bedeutung ist die ganze ungezwungene natürliche Lage der beiden auf die Schulter hinreichenden angeschnittenen Streifen 2, 3 auf dem Rükken, und der Brust der Person.
  • Nun wird (Fig.4) auf der Vorderseite eine Stoffbahn B aufgesteckt, die, den Rand 6 der ersterwähnten Stoffbahn A überdeckend, angesteckt wird., Sie führt bis hinauf zur Halswurzel. Genau so wird (Fig. 5) auf der Rückseite eine Stoffbahn C aufgesteckt, die, den Rand 5 der ersterwähnten -Bahn A überdeckend, festgesteckt wird und ebenfalls bis zur Halswurzel reicht. Dann werden die Abnäherfalten 49, 4b überall dort auf der Vorderoder- Rückseite gesteckt, wo sie sich noch aus der natürlichen Linie des Körpers heraus am richtigsten und unverfälschtesten ergeben.
  • Nun werden sowohl auf der Vorder- wie auf der Rückseite je eine markante Mittellinie in Gestalt eines Bandes 7 bz-#v. 8 aufgesteckt, die unten durch ein Lot 7a bzw. 811 beschwert sind und oben einen an sich bekannten Hals,begrenzungsstreifen 7b bzw. 8b tragen. Diese Streifen 7b, 8b werden an der Halswurzel und dann abwärts fortschreitend festgesteckt, so daß dort je eine markante und überaus genaue-Mittellinie entsteht. Beiden ist das Merkmal eigen, daß sie nicht mehr aus der Mitte verzogen werden können, weil in diesem Augenblick bereits die ganze Abformung fertiggestellt ist.
  • Nun wird zur Herstellung des Schnittabbildes die Zwischenabformung abgenommen, auf einen Papierbogen gelegt und nach Öffnen derAbnäher abgerädelt. Die Abnäherfalten 4, 4a, 4b werden am gerädelten Papierbogen nach Aufschneiden der einen Grundlinie, wobei die dazwischenliegende Papierfläche als Untertritt stehenbleibt, wieder zugesteckt, und man hat nun in Papier die ganz genaueKörperabformung derPerson vor sich liegen. In diese Abformung kann nun in an sich bekannter Weise das Kleidmodell hineingezeichnet werden, sie kann körperlich betrachtet und dann nach den gezeichneten Linien zerschnitten werden. Nach diesen Stücken wird der Kleiderstoff zugeschnitten. Es ist also von Bedeutung, daß hier unter der Achselnaht eine natürliche Schnittlinie 4 entsteht, das Armloch ganz genau am richtigen Ort sitzt, und daß damit auch bei den Abnäherfalten nicht die bei dem eingangs erwähnten Schnittsystem noch üblich gewesenen Umrechnungen und Verschiebungen zu erfolgen haben, die Weiten an Stellen bringen, wo sie nicht hingehören. Außerdem wird diese Abformung nicht auf einer unelastischen Meßjacke vorgenommen, die verlangte, daß die Versuchsperson in einer unnatürlichen Zwangslage gehalten wurde. Hier erfolgt der Aufbau der Form ganz allmählich und natürlich, und der Körper liegt vollkommen frei, so daß die Person weder in den Bewegungen noch in der Haltung beeinflußt wird.
  • Vorteilhaft kann man beim Abrädeln zwei Bogen übereinanderlegen odervon dem ersten Bogen, der als Kontrollbögen aufgehoben wird, eineKopie herstellen, die dann plastisch herausgearbeitet wird. Die Behandlung der Abnäherfalten 4, 4a, 4b erfolgt so, daß die an der Grundlinie 4' liegenden Nadeln 4", die dort durch zwei Stoffschichten hindurchführen, herausgezogen und nun in jeder Schicht eine Nadel durch die beiden in ihr befindlichen Löcher gesteckt wird. Die Nadellage gibt dabei die Richtung für die Rädellinie an, deren eine dann, wenn die Übertragung auf Papier erfolgt ist, am Papierbogen aufgeschnitten wird, um den darunterliegenden Teil 4"' als Untertritt unterzuschieben, bis die beiden Linien 4', 4' sich überdecken. Dieser Vorgang ist in den Fig.7, 8, 9 dargestellt.

Claims (1)

  1. PATENTANsPRÜcHE: r. Verfahren zur Herstellung einer als Schnitt dienenden Abformung des menschlichen Körpers unter Zuhilfenahme von auf den Körper aufzulegenden und unter teilweiser Raffung miteinander zu verbindenden Stoffbahnen, dadurch gekennzeichnet, daß a) zunächst eine Zwischenabformung hergestellt wird, indem eine Stoffbahn (A), die am oberen Rande einen tiefen Armlochausschnitt (r) besitzt, zu dessen beiden Seiten angeschnittene Streifen (22, 3) vorgesehen sind, von seitwärts her auf den Körper gelegt und die beiden angeschnittenen Streifen (a, 3) über der Schulter zusammengenadelt werden, darauf an der Vorder- und Rückseite auf die Bahn zwei ihre Längsränder und die andere vordere und hintere Körperseite übergreifende Stoffbahnen (B, C) aufgenadelt werden, die drei Bahnen (A, B, C) unter Raffung des Stoffes zu Abnähern (4, 4a, 4b) der natürlichen Körperform angepaßt und an der V order- und Rückseite den Körpermittellinien entsprechend je ein lotbeschwertes Band (7, 8) aufgesteckt wird, und daß b) sodann von dieser Zwischenabformung ein Schnittabbild hergestellt wird, indem die abgenommene und in eine Ebene ausgebreitete Zwischenabformung nach Öffnung der Abnäher (4, 4a, 4b) auf einen Bogen Papier o. dgl. aufgerädelt wird, worauf die Form der Kopie am Umfang ausgeschnitten sowie an der einen Grundlinie (4') der Abnäher aufgeschnitten und unter Verwendung des zwischen den beiden Grundlinien der Abnäher liegenden Teils (4"') als Untertritt wieder vernadelt wird. a. Mittel zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch z, gekennzeichnet durch eine über die eine vordere und hintere Körperhälfte greifende Stoffbahn (A) mit einem nach oben offenen Armlöchausschnitt (r) und zu beidenSeiten desselben angeschnittenen Streifen (2, 3) sowie zwei über die andere vordere und hintere Körperhälfte greifende Stoffbahnen (B, C) und zwei lotbeschwerte Bänder (7, 7" und 8, 8a). 3. Mittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daB die Bänder mit bekannten Halsstreifen (7 b, 8b) versehen sind.
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