DE2324716C3 - Vorrichtung zum Herstellen von Schnittmustern - Google Patents

Vorrichtung zum Herstellen von Schnittmustern

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DE2324716C3
DE2324716C3 DE19732324716 DE2324716A DE2324716C3 DE 2324716 C3 DE2324716 C3 DE 2324716C3 DE 19732324716 DE19732324716 DE 19732324716 DE 2324716 A DE2324716 A DE 2324716A DE 2324716 C3 DE2324716 C3 DE 2324716C3
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Anmelder Gleich
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Hünseier geb. Jülicher, Elisabeth, 5419 Vielbach
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen von Schnittmustern bestehend aus einem an dem menschlichen Körper anzulegenden Band mit einem Bezugspunkt, an dem ein Richtung und Abstand zu schnittbestimmenden Körperpunkten messender Meßstreifen angelenkt ist.
Eine bekannte Maßnahme, zum Herstellen von Schnitten für die Fertigung von Bekleidung, insbesondere Damenbekleidung, ist die Abnahme der Schnitte von Schnittmusterbögen, die unter Zugrundelegung normaler Körpermaße von Spezialkräften errechnet und aufgezeichnet und im Druck- oder Offsetvcrfahrcn vervielfältigt werden. Sie liegen entweder den Modezeitschriften bei oder können vom Verlag oder über den Fachhandel gegen entsprechende Gebühr bezogen werden. Mittels eines Kopierrädchens, mit dem auf der entsprechenden Linie entlanggefahren werden muß, wird der gewünschte Schnitt auf untergelegtem Papier kopien und dieser dann ausgeschnitten und der weiteren Bearbeitung zugrunde gelegt. Diese Schnitte sind in der Anschaffung verhältnismäßig teuer und gelten nur für Normalgrößen, so daß sie jeweils entsprechend berichtigt werden müssen, wo/u jedoch Fachkenntnissegehören.
Ein weiterer Vorschlag zum Anfertigen von Schnitten besteht darin, daß auf Grund der abgenommenen Körpermaße, wie Oberweite, Hüftweite usw., ein für die betreffende Person geltender Schnitt angefertigt wird. Diese Arbeit ist äußerst kompliziert und zeitaufwendig. Sie wird meist nur von Personen ausgeführt, die das Schneiderhandwerk gelernt haben. Diese Maßnahme wird nur für die verhältnismäßig teure Maßschneiderei verwendet.
Eine weitere bekannte Methode besteht darin, von den Personen Modelle zu fertigen, wie /.. B. Gips- oder Drahtbüsten od. dgl., welche dann dem Schneider oder der Schneiderin als Zuschneide- oder Probierpuppe dienen. Dieser Vorschlag ist noch teurer als das vorher beschriebene und erfordert ebenfalls besondere Fachkcnntnisse, die in teuren Ausbildungslehrgängcn erworben werden müssen.
Aus der DT-PS 4 80 758 ist ferner eine Vorrichtung bekannt, bei der an einem Körper Bezugspunkte ausgewählt und von den Bezugspunkten aus markante, schnittbestimmende Punkte am Körper ausgemessen werden. Der Abstand der gemessenen Punkte wird mit Hilfe einer Meßskala bzw. eines normalen Maßbandes bestimmt, und die Richtung, in welcher das Maßband zu dem zu messenden Punkt verläuft, wird auf eine beschriftbare Unterlage aufgezeichnet. Die beschriftbare Unterlage wird mit den Markierungen auf eine Stoffunterlage, Vlieseline od. dgl. aufgelegt, und die Maße und Richtungen werden übertragen, so daß ein Schnittmuster gezeichnet und ausgeschnitten werden
kann.
Dabei muß der Anfang des Maßbandes mit Hilfe eines Hakens im Ärmelloch der lacke des Trägers, dessen Maße abgenommen werden sollen, festgehakt werden. Das Maßband muß dann in bestimmter Richtung straff angezogen werden, um von einem gewählten Punkt die einzelnen «,chnittbestimmenden Punkte auszumessen. Es ist dabei nicht möglich, genaue Maße abzunehmen, da die betreffende Person relativ auftragende Bekleidungsstücke, etwa eine Jacke, trägt.
Da das Maßband zum Straffziehen unter einen bestimmten Zug gesetzt werden muß, ist es undenkbar, diese bekannte Vorrichtung zum Maßnehmen bei Damen zu verwenden. Auch ist es nicht möglich, den Haken etwa an Damenunterkleidung festzuhaken, weil sich bei dieser Unterbekleidung weder die markante Stelle eines Ärmelloches ergibt, noch erwartet werden kann, daß ein Unterkleid die notwendige Festigkeit hat. um dem Zug des Maßbandes widerstehen zu können. Die Handhabung des bekannten Gerätes liefert keine genauen Meßdaten, zumal auch in der Regel auf jeder Körperseite nur ein Bezugspunkt ausgewählt ist. Ferner muß für Herrenbekleidung zum Maßnehmen der Hose die bekannte Vorrichtung erneut an den Hosenbeinen angelegt werden. Bei Damenbekleidung muß die Taille, die Hüfthöhe, der Rocksaum usw. ebenfalls von nur einem Bezugspunkt aus gemessen werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Herstellen von Schnittmustern zu schaffen, die es in einfacher Weise ermöglicht, alle für die Herstellung notwendigen markanten Punkte direkt am menschlichen Körper abzunehmen und genau auf eine Schnittmustervorlage zu übertragen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Band als ein beschriftbarer, längs der Körpermittellinie anzulegender Streifen ausgebildet ist, der auf der einen und auf der anderen Seite jeweils zwei sich an bestimmten Körperpunkten der vorderen und hinteren Körpermittellinie orientierende Bezugspunkte aufweist, von denen einer jeweils oberhalb und unterhalb des Taillenbereiches vorgesehen ist. Zweckmäßig hat der Streifen eine Länge von 80 cm und eine Breite von etwa 9 cm und ist mit einer Mittelsenkrechten markiert.
Zur Festlegung der vorderen Mittellinie wird der Streifen so an den Körper angelegt, daß als erster Anlegcpunkt für die Mittelsenkrechte die Halsgrube und als zweiter Anlegepunkt der Bauchnabel dient. Zur Festlegung der hinteren Mittellinie, d. h. der Mittellinie auf der Körperrückseite, dient als oberster Anlegepunkt für die Mittelsenkrechte der obere Halswirbel und zur Festlegung der weiteren Anlegerichtung die Wirbelsäulcnmittc.
Auf der vorderen Mittelsenkrechten des Streifens ist etwa 12 cm unterhalb seines oberen Endes ein oberer Bezugspunkt zum Einmessen der Achselspitze, Schulterhöhe, der halben Höhe des Armausschnittes und der
Achselhöhe markiert. Unterhalb der Taille auf der vorderen Mittelsenkrechten des Streifens ist zum Einmessen der Hüfthöhe und des Rockrandes ein unterer Bezugspunkt markiert.
Zum Einmessen des Rückenteiles wird in vorteilhafter Weise der elastische Streifen umgedreht, so daß die unmarkierte Rückseite zuoberst liegt. Der Streifen wird mit der Mittelsenkrechten am ersten Halswirbel bzw. am hinteren Halsausschnitt angelegt. Zur Einmessung von Achselspitze, Schulterhöhe, der halben Höhe des κ hinteren Armausschnittes der Aehselhöhe ist ein oberer Bezugspunkt auf der hinteren Mittelsenkrechten etwa 5 cm unterhalb des oberen Endes des Streifens angeordnet. Zur Einmessung der Hüfthöhe und des Rockrandes ist ein unterer Bezugspunkt auf der hinteren Mittelsenkrechten des Streifens markiert.
Die Höhe der Taille und das Maß für die Taillenbreite ergibt sich durch Umlegen eines Maßuandes um die Taille. Die Linie des Meßbandes wird am Körper auf die Vliseline übertragen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß auch Personen, die des Schneiderns unkundig sind, in der Lage sind, tadellose Schnitte und somit sich selbst Kleidungsstücke nach den eigenen individuellen Maßen anzufertigen. Es ist nicht mehr erforderlich, teure Schnittmuster zu kaufen, die keine Maßschnitte, sondern nur Normschnitte ermöglichen, oder teure maßgeschneiderte Hosen vom Schneider anfertigen zu lassen.
Nachstehend ist on Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der Zeichnung erläutert. In dieser zeigt
F i g. 1 das Anlegen der erfindungsgemäßen Vorrichtung an der Vorderseite des menschlichen Körpers.
F i g. 2 das Anlegen dieser Vorrichtung an der Rückseite.
F i g. 3 einen Vorderteilschnitl, F i g. 4 einen Rückcnteilschnitt. Für das Vorderteil werden nach Anlegen eines Streifens 1 mit einer Mittelsenkrechten Γ-Γ an der Halsgrubc 2 und am Bauchnabel 3 zu folgenden markanten Punkten die Richtung und die Entfernung von Bezugspunkten A und R aus festgestellt:
Maß <i. gemessen vom Bezugspunkt A bis zur Achselspitze 4,
Maß b, gemessen vom Bezugspunkt A bis zur Schulterhöhc 5,
Maß c, gemessen vom Bezugspunkt A bis zur
halben Höhe 6 des vorderen Armausschnittes,
Maß d. gemessen vom Bezugspunkt A bis zur
Achselhöhle 7, von der die Seitennaht abwärts verläuft.
Maß e, gemessen vom Bezugspunkt B zur Hüfthöhe 8 und
Maß f. gemessen vom Bezugspunkt B bis zum Rockrand 9.
Zum Maßnehmen des Rückenteiles wird der Streifen umgedreht, so daß die noch nicht beschriftete Rückseile nach oben zu liegen kommt. Mit dem oberen Ende seiner Mittelsenkrechten ΙΓ-ΙΓ wird der Streifen 1 am oberen Halswirbel 10 und die Mittelsenkrechte 1Γ-ΙΓ in ihrem weiteren Verlauf an die Körpermittellinie 11-11 angelegt und zu folgenden markanten Punkten die Richtung und die Entfernung von Bezugspunkten Cund Daus festgestellt:
Maßjg·, gemessen vom Bezugspunkt C bis zur Achselspitze 4,
Maß h. gemessen vom Bezugspunkt C bis zur Schulterhöhe5,
Maß i. gemessen vom Bezugspunkt Cbis zur halben
Höhe 12 des hinteren Armausschnittes.
Maß/i gemessen vom Bezugspunkt C bis zur Achselhöhle 7,
Maß k, gemessen vom Bezugspunkt D bis zur Hüfthöhe 8,
Maß /, gemessen vom Bezugspunkt D bis zum Rockrand 9.
Das Vorderteil gemäß Fig. 3 ergibt sich, indem zunächst der Streifen 1 am Rand der Vliseline angelegt wird und die Punkte 4 bis 9 nach ihrer Lage bestimmt werden. Dazu werden die von den Fixpunkten A und B ausgehenden Richtungen 17 um das jeweilige zugehörige Maß der Entfernung zu den charakteristischen Punkten 4 bis 9, das mit einem biegsamen Meßstreifen 18 ermittelt worden ist, verlängert. Nach Aufzeichnung der Punkte 4 bis 9 werden diese miteinander zum vorderen Teilschnitt verbunden. Die Seitennaht ergibt sich durch Zeichnen einer Parallelen zur vorderen Mitlelsenkrechten vom Punkt 7 der Aehselhöhe aus. Unter Berücksichtigung der notwendigen Zugaben wird dann das Vorderteil ausgeschnitten.
Der Rückcnteilschnitt gemäß der Fig.4 wird in gleicher Weise aufgezeichnet und ausgeschnitten. Der Streifen 1 wird so am Rand der Vliseline angelegt, daß die Rückseite mit den Markierungen der Richtungen 17 für den Rückcnteilschnitt oben liegt. Die Lage der charakteristischen Punkte 4, 5, 7, 8, 9, 12 wird durch Verlängerung der auf dem Streifen 1 eingetragenen Richtungen 17 und durch Abtragen der ermittelten Entfernung zu den Punkten 4,5,7,8,9,12 bestimmt. Die Punkte werden miteinander verbunden. Die Seitennaht ergibt sich durch die Verbindungslinie der Punkte 4,5,7, 8, 9, 12. Dann wird das Rückenteil unter Berücksichtigung der notwendigen Zugaben ausgeschnitten.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Vorrichtung zum Herstellen von Schnittmustern, bestehend aus einem an dem menschlichen Körper anzulegenden Band mit einem Bezugspunkt, an dem ein Richtung und Abstand zu schnittbestimmenden Körperpunkten messender Meßstreifen angelenkt ist. dadurch gekennzeichnet, daß das Band als ein beschriftbarer, längs der Körpermittellinie (I-I, ll-ll) anzulegender Streifen (1) ausgebildet ist, der auf der einen und auf der anderen Seite jeweils zwei sich an bestimmten Körperpunkten (2, 3, 10) der vorderen und hinteren Körpermiuellinie (I-I. II-II) orientierende Bezugs- >5 punkte (A. B. C. D) aufweist, von denen einer jeweils oberhalb und unterhalb des Taillenbereiches vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Streifen (1) eine Länge von 80 cm und eine Breite von etwa 9 cm aufweist und mit einer Mittelsenkrechten (Γ-Γ, ΙΓ-1Γ) markiert ist.
DE19732324716 1973-05-16 1973-05-16 Vorrichtung zum Herstellen von Schnittmustern Expired DE2324716C3 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19732324716 DE2324716C3 (de) 1973-05-16 Vorrichtung zum Herstellen von Schnittmustern
DE19742407153 DE2407153A1 (de) 1973-05-16 1974-02-15 Verfahren und einrichtung zur anfertigung von schnittmustern aus vlieseline oder dergleichen

Applications Claiming Priority (2)

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DE19742407153 DE2407153A1 (de) 1973-05-16 1974-02-15 Verfahren und einrichtung zur anfertigung von schnittmustern aus vlieseline oder dergleichen

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2324716A1 DE2324716A1 (de) 1974-11-28
DE2324716B2 DE2324716B2 (de) 1976-01-08
DE2324716C3 true DE2324716C3 (de) 1976-08-26

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