DE92544C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 3: Bekleidungsindustrie.

Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Büstenmodellen behufs Anfertigung von Kleidertaillen.

Eine Anzahl schmiegsamer Metallstreifen, welche verschiebbar und feststellbar mit einander verbunden sind und im zusammengeschobenen Zustande der Büste von Personen schwächsten Körperbaues entsprechen, werden um den Oberkörper gelegt, eingestellt und starr mit einander verbunden. Der so erhaltene Hohlkörper wird über ein aus federnden Stangen bestehendes Gestell gelegt. Da die federnden Stangen sich an die Innenwandungen des Modelles legen, so erhält man einen festen, der Büste entsprechenden Hohlkörper, auf welchem die herzustellende Taille anprobirt werden kann. Das Verfahren gestattet, sich selbst Mafs zu nehmen, so dafs die richtig eingestellten Streifen dem Anfertiger der Taille zugeschickt werden können, welcher, nachdem er den Hohlkörper auf das oben erwähnte Gestell gesteckt hat, die vollständige Herstellung der Taille nach dem Büstenmodell zu bewirken vermag.

Die zur Ausführung des Verfahrens dienende Vorrichtung wird auf der beiliegenden Zeichnung durch die Fig. 1 bis 3 veranschaulicht, von welchen

Fig. ι eine Vorderansicht des festgestellten Büstenkörpers darstellt, während

Fig. 2 und 3 das zur Aufnahme des Büstenkörpers dienende Gestell in Seitenansicht and im Grundrifs zeigen.

Der Büstenkörper (Fig. 1) besteht aus einer Anzahl federnder Metallblechstreifen a, welche so zugeschnitten werden, dafs sie zusammen eine Taille bilden, die Personen von schwächstem Körperbau pafst. Die Verbindung der einzelnen Metallstreifen mit einander geschieht entweder, wie in der Zeichnung dargestellt, durch gelenkige Parallelogramme b oder in anderer geeigneter Weise so, dafs die Streifen einander genähert oder von einander entfernt werden können. Die beiden vorderen Streifen werden vorzugsweise durch Haken und Oesen mit einander verbunden. Der Kragen c besteht aus einem oder mehreren gegen einander verschiebbaren gebogenen Metallbändern und kann mit dem Büstenkörper ebenso verbunden sein, wie die einzelnen Streifen unter einander. Auch kann jedes Metallband aus einzelnen Theilen bestehen, welche eine ähnliche Verbindung wie die Streifen gestatten. Um die Streifen in demjenigen Abstande von einander, welcher den Abmessungen des zu modellirenden Körpers entspricht, festzustellen, sind je zwei Streifen durch eine Anzahl horizontaler geschlitzter Stäbe d mit einander verbunden, welche an dem einen Streifen fest sitzen und an dem anderen mittelst einer durch den Schlitz gehenden Stellschraube f befestigt werden. Zu demselben Zweck wird zwischen dem Kragen c und dem Rumpf ein entsprechender verticaler Stab angeordnet, welcher in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Um die Breite des Abstandes der Streifen von einander ohne Weiteres ablesen zu können, sind sämmtliche Stäbe d mit einer Mafseintheilung versehen.

Das zur Aufnahme des Büstenkörpers dienende Gestell (Fig. 2 und 3) besteht aus einer verticalen Stange'g-, einer Grundplatte h und

mehreren Lagen nach verschiedenen Richtungen waagrecht sich erstreckender Arme z, welche in der Stange g verschiebbar gelagert, an einem Ende mit Buffern k oder dergl. ausgerüstet sind und durch Schraubenfedern / nach aufsen gedrückt werden. Die Grundplatte ist mit einstellbaren Gabeln m versehen, welche in radialen Schlitzen derselben verschiebbar angeordnet sind.

Behufs Herstellung des Modelles werden zunächst sämmtliche Stellschrauben f gelöst und der Haken- und Oesenverschlufs geöffnet; alsdann wird der Apparat der zu modellirenden Person angezogen. Da die Parallelogrammverbindung der Streifen α federnd eingerichtet ist, so können die Streifen derartig einander genähert oder von einander entfernt werden, dafs der ganze Apparat sich an den Körper anschmiegt; hierauf fügt man den Haken- und Oesenverschlufs zusammen und zieht sämmtliche Stellschrauben fest. Alsdann nimmt man den Apparat ab und streift ihn über das Gestell, indem man den Haken- und Oesenverschlufs zunächst löst und nachher wieder zusammenfügt. Der Apparat wird auf dem Gestell so angebracht, dafs seine untere Kante auf der Grundplatte h ruht und hier in die verschiebbaren Gabeln m greift. Da nun die federnden Stangen / auf verschiedene Stellen der Innenfläche des Hohlkörpers drücken, behält dieser eine so plastische Form, als wäre er eine feste Büste, und erlaubt daher ein sicheres Anprobiren der angefertigten Taille.

Da . durch die zwischen je zwei Streifen a angeordneten Mafsstäbe die verschiedenen Entfernungen der Streifen von einander angegeben werden, so bedarf es nur der Ermittelung dieser Entfernungszahlen,' um das Kleidungsstück zuzuschneiden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein verstellbares Büstenmodell, aus der Körperform sich anschmiegenden, beweglich mit einander verbundenen Theilen bestehend, welche unmittelbar auf dem Körper selbst ein- und festgestellt werden können und, auf ein mit federnden Armen ausgestattetes Gestell gebracht, durch diese Arme derart ausgespreizt werden, dafs ein den Körpermafsen genau entsprechendes Büstenmodell für Schneidereizwecke hergestellt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.