DE971084C - Schaustellfigur fuer Damen und Kinder - Google Patents

Description

OSWGBL S. 175)

AUSGEGEBEN AM 15. JANUAR 1959

Die bisher bekannten Schaustellfiguren für Damen und Kinder mit beweglichen Gliedmaßen und einer Beweglichkeit in der Hüfte konnten immer nur für einen einzigen Zweck, d. h. nur für eine einzige Konfektionsgröße, Verwendung finden.

Die Erfindung bezweckt, eine Schaustellfigur für Damen und Kinder zu schaffen, die entgegen den bisher üblichen nicht nur eine allseitige Verstellung der die Wirbelsäule, die Arme und die Beine darstellenden Skeletteile gegeneinander und in sich selbst ermöglicht, sondern auch eine Veränderung der Größe der äußeren Konturen und eine Wiedergabe der einzelnen Körperteile, wie Oberkörper, Taille, Hüfte und Oberschenkel. Ferner soll auch eine natürliche Stellung der Körperteile selbst erzielt werden. Darüber hinaus soll die Schaustellfigur nicht nur einem einzigen Zweck, sondern für die verschiedensten in Frage kommenden Zwecke verwendbar sein und als Voll- oder als Steckfigur und Relief gebraucht werden können. Weiterhin soll es möglich sein, sie als stehende, schreitende, sitzende, tief sitzende, knieende, liegende, tanzende u. dgl. Figur zu verwenden und ferner auch durch Verstellung der Einzelteile für mehrere, z. B. drei oder vier verschiedene Konfektionsgrößen (38, 40, 42, 44) und durch Auswechslung des Oberteiles so-

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wie der Taillen- und Hüftteile auch noch für weitere Konfektionsgrößen (46, 48, 50). Als Kinderfigur soll sie ebenfalls für mehrere Konfektionsgrößen verwendbar und zudem in der Höhe verstellbar sein. Es handelt sich also bei dieser Schaustellfigur um eine ausgesprochene Mehrzweck- bzw. Vielzweckfigur, die zu allen Dekorationszwecken geeignet ist. Dieser Zweck wird, abgesehen von der Vollbeweglichkeit der ein Skelett bildenden stabförmigen Gliedmaßen sowie des Brust- und Hüftteiles, die mit allseitig beweglichen Gelenken verbunden sind, erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zusätzlich zu den stabförmigen Skeletteilen an Gelenken verstellbare und auswechselbare Teilplastiken für die Taille und die Hüfte vorgesehen sind, daß die Teilplastiken für die Obersehenkel auf ihrem Halterohr schwenkbar und feststellbar sind und daß die die Figurenteile tragenden Gelenke auf ihren Rohren verschiebbar und abnehmbar sitzen. Die 2Q Stäbe oder Rohre können in sich zwischen den Gelenken unterteilt sein und erhalten durch den Einbau von Gelenken irgendwelcher Art (Kardan-, Kugeloder sonstigen Gelenken) Bewegungsstellen in beliebiger Anzahl, etwa im Oberteil des Körpers, in der Taille, in der Hüfte und in den Knien. Die Verbindungsschiene der Skelettrohre kann außerdem schwenkbar sein und z. B. durch eine Flügelmutter in einer bestimmten Lage festgehalten werden.

In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.

Im Oberteil des Körpers befindet sich eine Hülse I aus Metall oder irgendeinem anderen festen Stoff, die mit der Masse des Oberteiles fest verbunden ist und bei plastischen Massen eingegossen wird. ■ '

Die.se Hülse ruht auf dem oberen Ende eines Stabes oder Rohres Ia derart, daß der obere Teil des Körpers frei gedreht werden kann. Der Stab, der dem Rumpf den Halt gibt, ist vorteilhaft zweimal durch Gelenke II, III unterbrochen. Durch das obere Gelenk II wird erreicht, daß der Oberteil nach vorn und hinten bewegt werden kann. Das untere Gelenk III ermöglicht eine Bewegung des ganzen Oberkörpers nach allen Seiten.

Die Taille besteht aus zwei Teilplastiken IV, die nach beiden Seiten verstellbar sind. Sie sind jede mit einem Stab IVa fest verbunden, der wiederum in einem Rohr IV & verschiebbar und durch eine Flügelmutter IVc feststellbar ist. Die Hüfte besteht aus zwei Hüften-Teilplastiken VII und VII a, die ebenfalls verstellbar sind. Ihre Anordnung unterscheidet sich von der der Taillen-Teilplastiken nur dadurch, daß sie seitlich offen sind. Die Teilung der Hüften-Teilplastiken ist deshalb seitlich gehalten, damit die vordere Hüften-Teilplastik bei sitzender Figur abgenommen werden kann, um die Schenkelpartien in der erforderlichen Weise bewegen und dekorieren zu können.

Die Hüften-Teilplastiken sind im übrigen in der gleichen Weise beweglich wie die Taillen-Teilplastiken. Das Befestigungsrohr VIII ist mit dem Skelettrohr Ia fest verbunden. Die Hüften-Teilplastiken sind wiederum mit je einem Stab aus Metall oder einem anderen Material VIII α fest verbunden, der seinerseits in dem Befestigungsrohr VIII verstellbar ist und durch Flügelmuttern VIII b festgehalten wird.

Dadurch wird erreicht, daß auf einer einzigen Schaustellfigur mehrere verschiedene Konfektionsgrößen, z. B. 38, 40, 42 und 44, und nach Auswechs- lung des Oberteiles sowie der Taillen- und Hüftplastiken durch einen größeren Satz dieser Teile weitere Konfektionsgrößen, z. B. 46, 48 und 50, dekoriert werden können. Ferner ist der Dekorateur durch die Maßverstellbarkeit der Taillen- und Hüftteilplastiken nicht mehr genötigt, durch Papier und Stecknadeln die Maße zu korrigieren, d. h., er kann die Figur genau dem zu dekorierenden Kleidungsstück anpassen.

Das Skelettrohr Ia ruht auf einer Schiene VI, an der es mit einer Flügelschraube VIa befestigt werden kann, und zwar so, daß die Schiene VI mit Bezug auf das Skelettrohr Ia schwenkbar bleibt. Damit wird unter anderem erreicht, daß der Schwerpunkt der Figur bei jeder Beinstellung in der Senkrechten erhalten bleibt. ■ ■

An der Unterseite der Schiene VI sind zwei Oberschenkelgelenke Vb befestigt, von denen zwei Skelettrohre XIa (Beinrohre) bis zu den Waden gehen, wo sie jeweils von Hülsen XI, die in die Unterschenkelplastik eingegossen sind, oder in anderer Weise gehalten sind.

Die Obefschenkelgelenke Yb sowie die Kniegelenke X arbeiten in der gleichen Weise wie das Taillengelenk III. Hierdurch kann jede gewünschte Beinstellung erreicht werden, wobei vorausgesetzt wird, daß nur natürliche Bewegungsstellungen zur Darstellung gelangen.

An den beiden Beinrohren XIa des Skeletts sitzen in der Höhe der Oberschenkel Aufsatz- ioo rohre IX, die verstellbar und mittels Flügelschrauben IXa feststellbar sind. An von den Aufsatzrohren ausgehenden Verstrebungen IX & sind Oberschenkel-Teilplastiken IX c (Oberschenkelschalen) befestigt. Zweck dieser Oberschenkel-Teilplastiken ist es, dem zu dekorierenden Kleidungsstück bei der jeweiligen Bewegung der Schenkel die erforderlichen Auflagemöglichkeiten zu geben.

Wie sich aus dieser Beschreibung ergibt, ist die no Schaustellfigur durch den Einbau von Skeletten mit Gelenken sowie durch die Verstellbarkeit der Taillen-, Hüften- und Oberschenkel-Teilplastiken nicht nur voll beweglich, um sie in jede natürliche Stellung und lebensnahe Lage bringen und in dieser halten zu können, sondern es können auch mit der gleichen Figur Kleidungsstücke von verschiedenen Konfektionsgrößen vorgeführt werden, und zwar in sehr weiten Grenzen, wenn außer der Verstellung ein anderes Oberteil und die hierzu proportionsmäßig passenden Taillen- und Hüften-Teilplastiken aufgesetzt werden. Die Größen 46, 48 und 50 bedingen eine andere Altersklasse und daher ein anderes Oberteil und die hierzu passenden Taillen- und Hüften-Teilplastiken. Es ist natürlich auch möglich, z. B. nach Entfernen der unteren Skelett-

rohre XIa einschließlich der Schiene VI den verbleibenden Oberkörper als vollbewegliche und verstellbare Blusen- und Pulloverbüste, als Torso, Halbtorso und Blusenrelief zu verwenden. Ebenso kann nach Entfernen beliebiger Teilplastiken (Oberteil, Kopf, Arme usw.) die Restfigur für sich für Dekorationszwecke verwendet werden. Dies ist möglich, wenn die die Figureneinzelteile tragenden Gelenke mit den Skelettrohren abnehmbar verbunden sind. Ferner können diese Gelenke auf ihren Rohren auch verschiebbar sein, um den Abstand der einzelnen Körperteile zueinander verändern zu können.

Es handelt sich demnach bei der Erfindung um eine vollbewegliche und verstellbare Mehrzweckbzw. Vielzweckfigur, die dem Dekorateur eine Fülle neuer Möglichkeiten eröffnet.

Es wird noch vermerkt, daß in der Beschreibung deshalb nicht auf die volle Bewegungsmöglichkeit

ao der Arme und der Hände mit Fingern eingegangen wurde, weil diese bereits handelsüblich sind, jedoch nicht in plastischen Massen und in natürlichen Körperformen, sondern lediglich in Holz.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Schaustellfigur für Damen und Kinder mit eingebautem, stabförmigem Skelett, allseitig beweglichen Hauptgelenken und zusätzlich beweglichen Stellen, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu den stabförmigen Skeletteilen an Gelenken verstellbare und auswechselbare Teilplastiken für die Taille und die Hüfte vorgesehen sind, daß die Teilplastiken für die Oberschenkel auf ihrem Halterohr schwenkbar und feststellbar sind und daß die die Figurenteile tragenden Gelenke auf ihren Rohren verschiebbar und abnehmbar sitzen.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Schweizerische Patentschrift Nr. 178919;
   französische Patentschrift Nr. 542490.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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