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Fahrbare Vorrichtung zum Auftragen von aus einer plastischen Masse
und Glasteilen bestehenden Markierungsstreifen auf Straßen öd. dgl. Die Erfindung
betrifft eine fahrbare Vorrichtung zum Auftragen von aus einer plastischen Masse
und Glasteilen bestehenden Markierungsstreifen auf Straßen od. dgl. mit einer an
einem die plastische Masse enthaltenden Vorratsbehälter angeschlossenen absenkbaren
Abgaberinne. Diese weist an ihrem Auslaufende einen mit einem Verschluß versehenen
Auftragsschuh auf, hinter dem, in Arbeitsrichtung gesehen, eine verschließbare Abgabevorrichtung
für die Glasteile angeordnet ist, und ist mit einer Betätigungseinrichtung für den
Verschluß und zum Absenken und Anheben versehen.
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Eine bekannte Vorrichtung dieser Art weist eine Betätigungseinrichtung
für die Abgabevorrichtung für die Glasteile auf, die von der Betätigungseinrichtung
für den Schuhverschluß getrennt angeordnet ist und gesondert betätigt wird. Es ist
dadurch nicht sichergestellt, daß beide Betätigungseinrichtungen immer gleichzeitig
geschlossen werden, wodurch Materialverluste auftreten. Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, diese Vorrichtung so zu verbessern, daß die Abgabevorrichtung
für die Glasteile gleichzeitig mit dem Schuhverschluß geöffnet und beim Schließen
des Schuhverschlusses ebenfalls geschlossen wird, um unnötige Materialverluste zwangläufig
zu vermeiden.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Betätigungseinrichtung
einen einzigen Hebel aufweist, mit dem die Abgaberinne in die Arbeitsstellung abgesenkt
und in die Transportstellung angehoben wird und über den bei Erreichen der Arbeitsstellung
der Abgaberinne gleichzeitig die Verschlüsse des Auftragsschuhs und der Abgabevorrichtung
für die Glasteile geöffnet und vor dem Anheben der Abgaberinne in die Transportstellung
geschlossen werden.
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Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß der aufgetragene Markierungsstreifen
zwangläufig mit Glasteilen versehen wird und daß Materialverluste weitgehend vermieden
werden, weil die Abgabevorrichtung gleichzeitig mit dem Schuhverschluß geöffnet
und beim Schließen des Schuhverschlusses ebenfalls geschlossen wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Abgaberinne an ihrem
Einlaßende für die plastische Masse einen durch einen weiteren Hebel betätigbaren
Verschluß auf. Der Auftragsschuh, die Abgaberinne und der Verschluß können mit einer
Strahlungsheizung beheizt sein. Bei einer weiteren Ausbildung ist der Verschluß
des Auftragsschuhes als Abstreifer für die Abgaberinne ausgebildet; und es sind
Mittel angeordnet, durch welche die Schließbewegung des Verschlusses begrenzt wird.
Der Verschluß kann aus einer Platte bestehen, die um eine quer zur Fahrtrichtung
liegende Achse an der Abgaberinne schwenkbar und mit einem Hebel verbunden ist,
der schwenkbar über einen Zwischenhebel an dem die Betätigungsvorrichtung bildenden
Hebel angeschlossen ist.
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Ist schließlich eine Vorrichtung der vorstehend beschriebenen Art
mit einer Vorheizrichtung ausgerüstet, aus der auf die mit dem Markierungsstreifen
zu versehende Fläche eine Flamme gerichtet wird, so empfiehlt es sich, die Vorrichtung
mit einem Steuerventil auszurüsten, das an dem weiteren Hebel zum Betätigen des
Verschlusses am Einlaßende der Abgaberinne angeschlossen ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der fahrbaren Vorrichtung nach der Erfindung
wird an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigt F i g.1 eine Seitenansicht der Vorrichtung,
F i g. 2 die Draufsicht auf die Vorrichtung, F i g. 3 eine Seitenansicht des mit
dem Verschluß versehenen Auftragsschuhes und der Abgaberinne, F i g. 4 die Draufsicht
auf die Teile nach F i g. 3, F i g. 5 einen Schnitt in der Ebene 5-5 der F i g.
3 und F i g. 6 eine Rückansicht der Abgabevorrichtung für die Glasteile.
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Die Vorrichtung 2 weist ein Gehäuse 4 auf, das auf zwei nicht lenkbaren
Vorderrädern 6 und einem nicht lenkbaren Hinterrad 7 angeordnet ist, so daß
die
Vorrichtung beim Entlangbewegen längs einer Straße R einen im wesentlichen geradlinigen
Kurs läuft. Die Vorrichtung kann so weit nach vorn gekippt werden, daß sie auf den
beiden Vorderrädern 6
und einem Paar Walzen 8 an der Vorderseite des Gehäuses
4 abgestützt ist. In dieser Stellung kann die Vorrichtung in die Arbeitsrichtung
gedreht werden. Im allgemeinen wird die Abgabe der plastischen Masse unterbrochen,
wenn die Vorrichtung nach vorn gekippt wird. Bei nicht in einer Ebene liegenden
Teilen der Straße, beispielsweise Abflußrinnen, können jedoch die Walzen 8 zum Abstützen
der Vorrichtung beim Auftragen, das zunächst unterbrochen worden ist, auf den tiefer
liegenden Teil der Straße dienen.
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Innerhalb des Gehäuses 4 ist ein Vorratsbehälter 10 für die plastische
Masse angeordnet. Ein nicht dargestellter Brenner dient dazu, die plastische Masse
in dickflüssigem Zustand und heiß zu halten. Der Brenner wird mit Gas aus einem
Tank versorgt, der in einem Brennstoffteil 12 untergebracht ist. Von dem Brennstoffteil
werden Vorheizbrenner 14 mit Gas versorgt, die beim Anschalten eine Flamme nach
unten auf die Straße R richten. Die Vorrichtung 2 weist außerdem eine Strahlungsheizung
16 auf, die im allgemeinen angeschaltet ist und deren Strahlen auf die Abgaberinne
42 gerichtet sind. Die Temperatur der in dem Vorratsbehälter 10 befindlichen plastischen
Masse wird auf einem Meßgerät 18 angezeigt, und die Brennstoffventile 20,
22 und 24 steuern die Gaszuführung zum Brenner, zu einer Hilfs-oder Zündflamme für
den Vorheizbrenner 14 und zur Strahlungsheizung 16. Ein Steuerventil 26 in der Brennstoffzuführungsleitung
28, die zum Vorheizbrenner 14 führt, wird über eine Zugfeder 29 geöffnet.
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Der Vorheizbrenner 14 ist unter einer Haube 32 angeordnet, die an
der Vorderseite einer Tragplatte 34 angebracht ist. Ein am unteren Ende der Rückseite
38 der Haube um eine zur Unterseite der Vorrichtung 2 parallele Achse schwenkbar
gelagertes Schutzblech 36 verhindert, daß die Flamme des Vorheizbrenners 14 nach
rückwärts unter die Vorrichtung 2 schlägt.
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Im Oberteil des Gehäuses 4 befindet sich eine Tür 40, durch
die die plastische Masse von einem Vorwärmkessel dem Vorratsbehälter 10 zugeführt
wird. Die im Vorratsbehälter befindliche plastische Masse wird von Zeit zu Zeit
durch Drehen einer Kurbel 41 gerührt, die mit einem innerhalb des Vorratsbehälters
angeordneten, nicht dargestellten Rührwerk verbunden ist. Mit der Vorrichtung 2
kann man verschiedene plastische Massen, z. B. thermoplastische Kunstharze, verarbeiten,
die bei Abkühlung hart werden.
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Wie aus den F i g.1, 3, 4 und 5 ersichtlich, ist die Abgaberinne 42
in einem Lager 44 an der Tragplatte 34 um eine zur Unterseite der Vorrichtung 2
parallele Achse schwenkbar gelagert. Am unteren Ende der Abgaberinne 42 ist der
die Straße R berührende Auftragsschuh 46 angeordnet. Ein aus einer Platte bestehender
Verschluß 48 ist in einem an der Oberseite der Abgaberinne 42 angeordneten Lager
50 um eine quer zur Fahrtrichtung liegende Achse schwenkbar gelagert. Der Verschluß
48 kann ganz geschlossen oder zum Auftragen von Markierungsstreifen unterschiedlicher
Dicke verschieden weit geöffnet werden. Der Verschluß 48 wird durch Hebel 52 geöffnet
« bzw. geschlossen, die durch ein Joch 54 mit dem unteren Ende eines Zwischenhebels
56 verbunden sind, der an dem oberen Ende an einem die Betätigungsvorrichtung bildenden
Hebe158 angeschlossen ist. Der Hebel 58 ist in einem Lager 60, das an der Seite
des Gehäuses 4 angeordnet ist, um eine in etwa quer zur Fahrtrichtung liegende Achse
schwenkbar gelagert und weist einen Handgriff 62 auf. In der in F i g.1 und 3 gestrichelt
dargestellten Stellung befindet sich der Hebel 58 in der Mittelstellung,
in der der Verschluß 48 geschlossen und die Abgaberinne 42 abgesenkt ist,
so daß der Auftragsschuh 46 die Straße R berührt. Durch Anheben des Handgriffes
62 aus der Mittelstellung im Uhrzeigersinn wird der Zwischenhebel 56 nach unten
in die voll ausgezogene Stellung nach F i g. 3 geschoben, wobei die Hebel 52 im
Uhrzeigersinn um das Lager 50 geschwenkt werden, so daß der Verschluß, je nachdem,
wie weit der Handgriff 62 angehoben ist, verschieden weit geöffnet wird. Zum Abschalten
des Austritts der plastischen Masse aus der Abgaberinne 42 wird der Handgriff 62
in die Mittelstellung gesenkt, so daß der Zwischenhebel 56 in die ausgezogen gezeichnete
Stellung nach F i g. 3 zurückkehrt, wobei der Verschluß 48 gegen den Uhrzeigersinn
um das Lager 50 gegen die Unterseite der Abgaberinne 42 geschwenkt wird und diese
schließt. Da der Verschluß über die geschlossene Stellung hinaus nicht gegen den
Uhrzeigersinn geschwenkt werden kann, wird die Abgaberinne 42 bei weiterem Aufwärtsbewegen
des Zwischenhebels 56 infolge des Schwenkens des Handgriffes 62 nach unten aus der
Mittelstellung nach oben um das Lager 44 in die gestrichelt gezeichnete Stellung
in F i g. 3 geschwenkt.
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Die an ihrem unteren Ende an dem Steuerventil 26 angeschlossene Zugfeder
29 ist an ihrem oberen Ende mit der Handgriffseite des Hebels 58 verbunden. In der
Mittelstellung und der unteren Stellung des Handgriffes 62 ist das Steuerventil
26 geschlossen und der Vorheizbrenner 14 geöffnet. Bei einer im Uhrzeigersinn erfolgenden
Bewegung des Handgriffes 62 aus seiner Mittelstellung nach oben wird das Steuerventil
26 geöffnet, und das durch eine Hilfs- oder Zündflamme gezündete Gas des Vorheizbrenners
14 heizt die Straße immer dann vor, wenn plastische Masse auf die Straße austritt.
Die heiße aus dem Vorratsbehälter 10 austretende plastische Masse fließt in eine
Abgaberinne 42 über eine Leitung 64 und einen Verschluß 66, wobei der Austritt durch
ein Ventil 68 gesteuert wird, das in einem Lager 70 schwenkbar am Verschluß
6 angeschlossen ist. Das Ventil 68 ist mit dem unteren Ende 72 einer Stange
74 verbunden. Das obere Ende der Stange 74 ist an einem Ende des Hebels 76 angeschlossen,
der in einem Lager 78 schwenkbar gelagert ist und am anderen Ende einen Handgriff
80 aufweist. Beim Senken und Heben des Handgriffes 80 wird das Ventil 68 verschieden
weit geöffnet bzw. geschlossen.
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Eine zum Befestigen der Strahlungsheizung 16 dienende Platte 82 erstreckt
sich von der Tragplatte 34 nach rückwärts und ist am hinteren Ende durch Klammern
84 abgestützt, die an einem Arm 86 befestigt sind. An dem Arm 86 ist mit querliegenden
Schwenklagern 90 eine Abgabevorrichtung 88 für Glasteile befestigt, die einen auf
einer Welle 92 gelagerten, von ihr angetriebenen, umlaufenden Verteiler aufweist.
Die in die Abgabevorrichtung 88 über
eine Zuführungsleitung 94 aus
einem Vorratsbehälter 96 zugeführten Glasteile werden hinter dem Auftragsschuh 46
durch den Verteiler auf die aufgetragene plastische Masse abgegeben, sobald die
Welle 92 umläuft.
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Die Welle 92 trägt auf ihrem innenseitigen Ende ein Kettenrad 98,
das durch eine Kette 100 von einem nicht dargestellten, auf einem Wellenstummel
104 angeordneten Kettenrad angetrieben wird. Der Wellenstummel 104 ist drehbar in
einem Arm 106 gelagert, der sich nach rückwärts von der Abgabevorrichtung 88 erstreckt.
Ein auf dem innenseitigen Ende des Wellenstummel 104 angeordnetes Rad 108 ist mittels
einer Druckfeder 110 gegen den Boden gedrückt, die zwischen dem hinteren
Ende des Armes 106 und dem hinteren Ende eines Hebels 112 angeordnet ist, der an
seinem vorderen Ende an der Abgabevorrichtung 88 um eine querliegende Achse schwenkbar
gelagert ist. Wie aus F i g.1 ersichtlich, ist eine Stange 114 an ihrem unteren
Ende 116 an dem Hebel 112 und an dem oberen Ende 118 an dem Hebel 58 angeschlossen.
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Beim Auftragen des Markierungsstreifens wird die Vorrichtung 2 längs
der Straße R mit dem Handgriff 120 geschoben. Der Handgriff 62 wird in die
in F i g.1 gezeichnete Mittelstellung angehoben, so daß die Abgaberinne 42 aus ihrer
in F i g. 3 gestrichelt gezeichneten Stellung in die ausgezogene Stellung nach F
i g. 3 gelangt, in der der Auftragsschuh 46 auf der Straße aufliegt. Dann wird der
Handgriff 80 nach unten gestellt, so daß das Ventil 68 geöffnet ist und die
plastische Masse die Abgaberinne 42 herabfließt, die zusammen mit der Leitung
64, dem Verschluß 66, dem Ventil 68, dem Auftragsschuh 46 und dem Verschluß 48 durch
die Strahlungsheizung 16 vorgewärmt worden ist. Das Ventil 68 wird dann vorübergehend
geschlossen und der Handgriff 62 in seine obere, gestrichelt gezeichnete Stellung
nach F i g.1 bewegt, so daß der Verschluß 48 geöffnet ist, das Rad 108 sich gegen
die Straße preßt und der Vorheizbrenner 14 gezündet wird. In diesem Augenblick wird
die Vorrichtung 2 vorwärts bewegt, das Ventil 68 wird erneut so weit geöffnet, daß
die plastische Masse stetig aus dem Auftragsschuh austritt. Das Ventil 68 kann mehr
oder weniger weit geöffnet werden, um die Zufuhr der plastischen Masse abhängig
von der Streifenbreite und der Auslaufgeschwindigkeit zu steuern. Wenige Dezimeter
vor dem Ende des aufzutragenden Markierungsstreifens wird das Ventil 68 geschlossen,
damit die in der Abgaberinne 42 und im Auftragsschuh 46 befindliche plastische Masse
noch ausfließen kann. Sodann wird der Handgriff 62 des Hebels 58 nach unten gedrückt,
wodurch der Verschluß 48 geschlossen und der Vorheizbrenner 14 abgeschaltet wird.
Die Abwärtsbewegung des hinteren Endes des Hebels 58 bis zur Mittelstellung entlastet
etwas das Rad 108 von dem durch die Druckfeder 110 ausgeübten Druck. Bei
weiterer Abwärtsbewegung des Hebels 58 wird die Abgaberinne 42 angehoben, während
zugleich das Rad 108 der Abgabevorrichtung 88 für die Glasteile von der Straße angehoben
wird. Ist die Abgaberinne 42 von der Straße abgehoben, dann befinden sich Abgaberinne
und Auftragsschuh nahe der Strahlungsheizung 16, werden also vor dem Beginn des
Auftragens schnell vorgewärmt.