-
Fotografische Kamera mit einem Automatverschluß Die Erfindung betrifft
eine fotografische Kamera mit einem Automat-Zentralverschluß, der zwei nacheinander
ablaufende Verschlußglieder umfaßt, von denen der Ablauf des ersten Verschlußgliedes
die Freigabe und der Ablauf des zweiten Verschlußgliedes das Schließen der Verschlußöffnung
bewirkt, wobei das zweite Verschlußglied mittels eines Auslöserelais einer Verzögerungsschaltung
freigebbar ist, die eine Stromquelle umfaßt sowie durch einen mittels des ersten
Verschlußgliedes betätigbaren Steuerschalter einschaltbar ist und das Auslöserelais
in Zuordnung zu Veränderungen eines variablen Widerstandes, insbesondere eines Fotowiderstandes,
mehr oder minder verzögert anspricht oder abfällt.
-
Bei einer derartigen Anordnung kann es zweckmäßig sein, z. B. zur
Berücksichtigung der Kennlinien handelsüblicher Fotowiderstände und zur Erweiterung
des Arbeitsbereiches, einen Kondensator, zweckmäßig in Reihe mit dem Fotowiderstand
geschaltet, vorzusehen. In diesem Fall wird beim Schließen des Steuerschalters unmittelbar
vor Ablauf des ersten Verschlußgliedes zunächst der Kondensator aufgeladen. Dies
hat zur Folge, daß das Relais mit einer gewissen unerwünschten Verzögerung anspricht
und daß im Augenblick des Ablaufs des ersten Sektorenringes und damit erneutem öffnen
des Steuerschalters der Ladevorgang des Kondensators noch nicht hinreichend abgeschlossen
ist, wenn die Spann- und Auslösehandhabe sehr schnell betätigt wird. Es ergibt sich
daher die Gefahr, daß die Verschlußöffnungszeiten streuen können.
-
Die Notwendigkeit einer möglichst frühzeitigen Einschaltung der elektrischen
Verzögerungsschaltung kann auch dann gegeben sein, wenn in dieser Schaltung ein
Glied mit großer Massenträgheit vorhanden ist, beispielsweise wenn die träge Masse
einer mit dem Auslöserelais zusammenwirkenden, als Anker ausgebildeten Halteklinke
im Hinblick auf die gewünschte Funktion der Gesamtanordnung so groß ist, daß bei
bestimmten Helligkeiten das Auslöserelais diese Halteklinke nicht schnell genug
in eine Sperrstellung überführen kann.
-
Um diese Nachteile zu beseitigen, schließt erfindungsgemäß ein Glied
des Verschlußspannmechanismus einen weiteren, zum Steuerschalter parallelen Schalter
während der Spannbewegung vor dem Schließen des Steuerschalters und öffnet den Schalter
erst nach Schließen des Steuerschalters am Ende der Spannbewegung wieder. Vorzugsweise
schließt das Glied des Verschlußspannmechanismus den weiteren Schalter kurz nach
Beginn der Spannbewegung.
-
Vorteilhaft wirkt eine Steuerkurve an dem Glied des Verschlußmechanismus
mit einem beweglich ausgebildeten Kontakt des zusätzlichen Schalters zusammen. Vorzugsweise
dient als Träger der Steuerkurve das zweite Verschlußglied oder ein Spann- und Auslösehebel.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben.
Es zeigt F i g. 1 eine teilweise schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
und F i g. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel in einer der F i g. 1 entsprechenden
Teildarstellung.
-
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Sektorenringe 10,11
vorgesehen, die Stifte 12,13 zur Steuerung von Verschlußlamellen 14,15 tragen.
Selbstverständlich können auch mehr als zwei Verschlußsektoren vorgesehen sein.
-
Der Sektorenring 10 trägt einen Anschlag 16, der mit
einem festen Gegenanschlag 17 zur Begrenzung einer Drehbewegung des Sektorenringes
10 unter der Wirkung einer Antriebsfeder 18 zusammenwirkt. Am Anschlag 16
liegt 'in der in der Zeichnung wiedergegebenen, bis kurz vor den Abriß gespannten
Stellung des Verschlusses weiterhin ein Anschlag 19 des Sektorenringes 11 unter
der Wirkung einer Antriebsfeder 20 an.
-
Der Sektorenring 10 ist mit einer Verzahnung 21
versehen,
in die ein Ritzel 22 eingreift. Das Ritzel 22
ist gemeinsam mit einem
Ankersteigrad 23 auf eine Welle 24 aufgesetzt. Mit dem Ankersteigrad
23 arbeitet ein Hemmanker 25 zusammen.
-
Zum Spannen und Auslösen des dargestellten Automatverschlusses ist
um einen festen Zapfen 26 ein Spann- und Auslösehebel27 drehbar gelagert. Ein Arm
28 des Hebels 27 durchsetzt einen Schlitz 29 in der Verschlußgehäusewand 30, so
daß er von Hand betätigt werden kann. Der Hebel 27 trägt einen
Zapfen
31, um den eine Spann- und Auslöseklinke 32 schwenkbar gelagert ist. Zwischen dem
Hebel 27 und der Klinke 32 ist eine Schenkelfeder 33 gespannt, die das Bestreben
hat, eine Anlagefläche 32 a der Klinke 32 in Anlage an dem Zapfen 26 zu halten.
An dem Spann- und Auslösehebel27 greift eine weitere Schenkelfeder 34 an, die den
Hebel 27 entgegen der Richtung des Pfeiles f zu drehen sucht. Die Sparm-und Auslöseklinke
32 wirkt zur Bewegung des Sektorenringes 10 entgegen der Richtung des Pfeiles e
mit einem Anschlagstift 35 des Ringes 10 zusammen.
-
Zur Freigabe des zweiten Sektorenringes 11 während der Laufzeit des
ersten Sektorenringes 10 dient eine elektrische Verzögerungsschaltung. Diese umfaßt
einen Stromkreis 36, in dem in Reihe eine Stromquelle 37, beispielsweise eine Batterie
oder ein Kleinstakkumulator, ein Steuerschalter 38, ein Fotowiderstand 39 und ein
Kondensator 50 liegen. Zweckmäßig ist die Stromquelle 37 im Inneren der Kamera und
der Fotowiderstand 39 an einer Frontseite der Kamera untergebracht. Parallel zum
Fotowiderstand 39 mit dem Kondensator 50 ist ein Relais 40 geschaltet. Das Relais
40 wirkt mit dem einen Arm 41 a einer Halteklinke 41 zusammen. Der andere Arm 41
b der Halteklinke 41 trägt einen Ansatz 42, der zur Verhinderung eines Ablaufs des
Sektorenringes 11 hinter einer Anschlagfläche 43 des Ringes 11 einfallen kann. An
der Halteklinke 41 greift eine Schenkelfeder 44 an, die das Bestreben hat, den Arm
41 a der Halteklinke 41 in Anlage an einem festen Anschlag 45 zu halten. Zur Betätigung
des Steuerschalters 38, der stets die offene Stellung einzunehmen sucht, ist am
Sektorenring 10 ein Steueransatz 46 vorgesehen, der bei der Spannbewegung unmittelbar
vor Abreißen der Spann- und Auslöseklinke 32 vom Anschlagstift 35 den Steuerschalter
38 schließt. Weiterhin ist parallel zum Steuerschalter 38 liegend ein weiterer Schalter
51 vorgesehen, der mittels einer Steuerkurve 52 betätigt werden kann. Die Steuerkurve
52 ist fest mit dem Sektorenring 11 verbunden und so ausgebildet, daß sie mit ihrer
einen Schrägkante 52 a den Schalter 51, der stets die offene Stellung einzunehmen
sucht, schließen und mit ihrer anderen Schrägkante 52 b den Schalter 51 wieder
öffnen kann. Die Steuerkurve 52 ist dabei so ausgebildet, daß die Schrägkante
52 a unmittelbar nach Beginn der Spannbewegung der Sektorenringe
10,11
gegen den beweglichen Kontakt des Schalters 51 anläuft und damit den
Schalter schließt, während die Schrägkante 52 b den beweglichen Kontakt des Schalters
51 erst freigibt, nachdem der Steueransatz 46 des Sektorenringes 10 den Steuerschalter
38 geschlossen hat.
-
Zur Durchführung einer Aufnahme wird der Spann- und Auslösehebel mittels
des Armes 28 in Richtung des Pfeiles f gedreht. Hierbei nimmt die Spann- und Auslöseklinke
32 über den Anschlagstift 35 den Sektorenring 10 entgegen der Richtung des Pfeiles
e mit. Dieser Bewegung folgt über die Anschläge 16,19 der Sektorenring 11. Dabei
werden gleichzeitig die Antriebsfedern 18,20 gespannt. Unmittelbar nach Beginn
des Spannens wird der Schalter 51 mittels der Steuerkurve 52 geschlossen.
Es fließt daher ein Strom im Stromkreis 36, wodurch der Kondensator 50 über den
Fotowiderstand 39 aufgeladen wird und das Relais 40 an Spannung gelegt wird. Dieses
spricht nach einer kurzen Zeit an und schwenkt dabei die Halteklinke 41 in Richtung
des Pfeiles g. Hierdurch kann der Ansatz 42, wie auf der Zeichnung dargestellt,
in den Ablaufweg der Anschlagfläche 43 vor Erreichen des Abrißpunktes einfallen.
Am Ende der Spannbewegung läuft der Steueransatz 46 gegen den Steuerschalter 38
und schließt diesen. Unmittelbar anschließend gibt die Steuerkurve 52 den Schalter
51 wieder zum Öffnen frei. Der Stromfluß im Stromkreis 36 wird hierdurch jedoch
nichtunterbrochen.
-
Nach Beendigung des vorgesehenen Spannweges reißt die Spann- und Auslöseklinke
32 vom Anschlagstift 35 ab und gibt damit den Ablauf des Sektorenringes
10 unter der Wirkung seiner Antriebsfeder 18
frei. Der Sektorenring
10 läuft infolge des zugeschalteten Ankerhemmwerkes 22 bis 25 gleichmäßig gehemmt
ab. Unmittelbar nach Beginn des Ablaufes des Sektorenringes 10 kann sich der Steuerschalter
38 wieder öffnen. Hierdurch wird der Stromfluß im Stromkreis 36 unterbrochen. Die
Entladung des Kondensators 50 über den Fotowiderstand 39 verzögert jedoch
den Abfall des Relais 40. Die Verzögerungszeit hängt dabei von der Größe des Widerstandswertes
des Fotowiderstandes 39, also von der Aufnahmehelligkeit, ab.
-
Bei Abfall des Relais 40 kehrt die Halteklinke 41 unter der Wirkung
der Schenkelfeder 44 entgegen der Richtung des Pfeiles g in die Stellung
zurück, in der der Arm 41 a am Anschlag 45 liegt. Hierdurch wird der Ablauf des
Sektorenringes 11 freigegeben. Ein erneutes Ansprechen des Relais 40 durch
Schließen des Schalters 51 während des Ablaufs des Sektorenringes 11 hat auf die
Funktion der Anordnung keinen Einfluß mehr. Bei dieser Ausführungsform ergibt sich
je nach der durch die elektrische Verzögerungsschaltung erreichten Verzögerung eine
unterschiedliche Verschlußöffnungszeit und eine unterschiedliche größte freie Öffnung.
-
Nach Freigabe des Armes 28 kehrt der Spann- und Auslösehebe127 unter
der Wirkung seiner Schenkelfeder 34 entgegen der Richtung des Pfeiles f in die Ausgangsstellung
zurück, in der der Arm 28 am unteren Ende des Schlitzes 29 anliegt. Dabei kann die
Spann- und Auslöseklinke 32 infolge ihrer federnden Verspannung mit dem Spann- und
Auslösehebe127 am Anschlagstift 35 vorbeigleiten und anschließend wieder, in der
Spannrichtung gesehen, hinter diesem Stift einfallen.
-
Beim Ausführungsbeispiel gemäß F ig. 2 sind der Verschluß und die
elektrische Verzögerungsschaltung ebenso ausgebildet wie bei der Anordnung gemäß
F i g. 1. Hiervon abweichend wird der Schalter 51 mittels einer an dem Spann- und
Auslösehebel 27 vorgesehenen Steuerkurve 52 betätigt. Die Anbringung einer Steuerkurve
am Sektorenring 2 entfällt dadurch. Auch hier ist die Anordnung wiederum so getroffen,
daß zu Beginn einer Spann- und Auslösebewegung, bei der der Spann- und Auslösehebel
27 in Richtung des Pfeiles f gedreht wird, die Steuerkurve 52 gegen den beweglichen
Kontakt des Schalters 51 anläuft und dabei diesen Schalter schließt. Gegen Ende
der Spann- und Auslösebewegung läuft dann der Steueransatz 46 gegen den Steuerschalter
38 und schließt diesen. Unmittelbar anschließend gibt, wie F i g. 2 zeigt, die Steuerkurve
52 den Schalter 51 wieder frei, so daß sich dieser öffnen kann.
-
Nach dem Schließen des Steuerschalters 38 und dem Öffnen des Schalters
51 reißt dann die Spannungs- und Auslöseklinke 32 zur Freigabe des Verschlusses
vom
Anschlagstift 35 ab. Die Funktion der elektrischen Verzögerungsschaltung ist gegenüber
dem ersten Ausführungsbeispiel unverändert.
-
Wenn auch die Ausführungsbeispiele einen Automatik-Blendenverschluß
zeigen, so ist die Erfindung nicht hierauf beschränkt. Sie kann auch bei anders
aufgebauten, lediglich zur Erzielung bestimmter Verschlußzeiten geeigneten Automatverschlüssen
mit zwei nacheinander ablaufenden Verschlußgliedern, die beispielsweise um eine
gemeinsame Achse schwenkbar angeordnet sein könnten, Verwendung finden. Ebenso kann
auch die elektrische Verzögerungsschaltung von Hand, insbesondere zur Durchführung
von Blitzlichtaufnahmen, einstellbar ausgebildet sein.