DE1220844B - Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd durch katalytische Oxydation von Trithian - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd durch katalytische Oxydation von TrithianInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C45/00—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
- C07C45/56—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds from heterocyclic compounds
- C07C45/567—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds from heterocyclic compounds with sulfur as the only hetero atom
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. α.:
C 07 c
Deutsche Kl.: 12 ο-7/01
Nummer: 1 220 844
Aktenzeichen: V 28311IV b/12 ο
Anmeldetag: 23. April 1965
Auslegetag: 14. Juli 1966
Der trimere cyclische Thioformaldehyd Trithian entsteht bekanntlich durch Reaktion von Formaldehyd
und Schwefelwasserstoff in saurer Lösung. Trithian fällt beispielsweise bei der Herstellung von
Reyon an, wenn man Spinnbäder verwendet, die Formaldehyd enthalten. Bei der Aufarbeitung der
Spinnbäder ist man vor die Aufgabe gestellt, auch das Trithian wieder verwertbar zu machen. Die Aufarbeitung
von Trithian unter Rückgewinnung von Formaldehyd stellt daher ein technisch bedeutsames
Problem dar.
' Nach einem bekannten Verfahren kann man Formaldehyd aus Trithian gewinnen, indem man Trithian
in Gegenwart von Sauerstoff oder Luft bei erhöhter Temperatur mit Silbersulfat und Calciumoxyd in Berührung
bringt. Diese Arbeitsweise ist sehr kostpielig, zunächst wegen des hohen Preises der Silberverbindung,
dann jedoch auch, weil sich Silbersulfat nur schwer, d. h. über mehrere Reaktionsstufen aus dem
bei der Umsetzung des Trithians entstehenden Silbersulfid zurückgewinnen läßt. Aus diesem Grunde kann
dieses bekannte Verfahren kaum praktische Bedeutung gewinnen, insbesondere in den Fällen, in denen
Trithian, das als unerwünschtes Nebenprodukt angefallen ist, in wirtschaftlich tragbarer Weise zu Formaldehyd
umgesetzt werden soll.
Es wurde nun gefunden, daß man Formaldehyd durch katalytische Oxydation von Trithian mit Luft
in vorteilhafterer Weise dadurch herstellen kann, daß man die Oxydation in Gegenwart von Kupfer(II)-oxyd
bei Temperaturen zwischen 190 und 250° C durchführt und den dabei gebildeten Formaldehyd durch
Kondensieren abscheidet.
Die Umsetzung wird vorzugsweise bei 210 bis 235° C durchgeführt.
Das Kupfer(II)-oxyd wird erfindungsgemäß in Pulverform eingesetzt oder auf einer Trägersubstanz,
wie Aluminiumoxyd, niedergeschlagen.
Die Reaktionszeit ist nicht kritisch. Sie ist abhängig von der Reaktionstemperatur und der Schichtdicke
des Gemenges. So werden z. B. bei Versuchen in Reaktionsgefäßen, in denen die Umsetzung bei
190° C ohne wesentliche Durchmischung des Reaktionsgutes erfolgt, etwa 2 Stunden bis zur Beendigung
der Reaktion benötigt. Wird dagegen bei geringer Schichtdicke, guter Umwälzung und schneller Durchwärmung
gearbeitet, so kann die Reaktionszeit bei 230° C bis auf 2 Minuten verkürzt werden.
Das Verfahren wird in einem Temperaturbereich von 190 bis 250° C durchgeführt; unterhalb von
190° C ist die Reaktion zu langsam, oberhalb von 250° C nimmt die Ausbeute, ab, weil der entstehende
Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd
durch katalytische Oxydation von Trithian
durch katalytische Oxydation von Trithian
Anmelder:
Vereinigte Glanzstoff-Fabriken A. G.,
Wuppertal-Elberfeld
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Dr. Albert Schöpf, Hering;
Dipl.-Chem. Dr. Erhard Siggelj Seckmauern;
Dipl.-Chem. Dr. Gerhard Meyer, Obernburg
Dipl.-Chem. Dr. Albert Schöpf, Hering;
Dipl.-Chem. Dr. Erhard Siggelj Seckmauern;
Dipl.-Chem. Dr. Gerhard Meyer, Obernburg
Formaldehyd zu schnell weiteroxydiert wird. Einen Einfluß auf die Oxydation des Formaldehyds zu
Ameisensäure und weiteren Folgeproduktion hat selbstverständlich auch die Verweilzeit des gebildeten
Formaldehyds im Reaktionsraum, doch lassen sich durch einfache Versuche leicht die günstigsten Bedingungen
ermitteln. Im allgemeinen.liegen die durch das erfindungsgemäße Verfahren erzielbaren Ausbeuten
zwischen 35 und 60% Formaldehyd, bezogen auf eingesetztes Trithian.
Besondere Vorteile bietet die Durchführung der Umsetzung in einer kontinuierlichen Anlage, die
nach dem Arbeitsprinzip eines Einschneckenextruders gebaut ist. Sie besteht aus einem Doppelmantelrohr,
das im Innern mit einer Förderschnecke ausgestattet ist. Das Mantelrohr ist auf seiner ganzen
Länge durch geeignete Mittel, etwa eine Heizflüssigkeit, beheizt. Auf diese Weise ist die Temperaturkonstanz
im Reaktionsraum gewährleistet. Das Gemisch aus Trithian und CuO wird mittels einer Dosiervorrichtung
in das Reaktionsrohr eingebracht und in diesem unter Durchleiten von Luft von der
Schnecke weitergefördert. Die Verweilzeit des Reaktionsgemisches kann durch die Drehzahl der
Schnecke in der gewünschten Weise reguliert werden. Der sich bildende Formaldehyd wird durch einen
schwachen Luftstrom ausgetrieben und in Luftkühlern kondensiert.
Das Verfahren wird durch Beispiele im einzelnen erläutert.
5 g Trithian werden mit 10 g CuO feinst vermählen und 2 Stunden lang in einem 250 ml Zweihalskolben
unter Luftdurchleiten auf 190 bis 200° C erhitzt. In einem aufgesteckten Kühlrohr scheiden sich 1,47 g
609 589/340
Paraformaldehyd ab. Das entspricht einer Ausbeute von 45%.
5 g Trithian werden mit 15 g CuO vermischt und
1 Stunde lang unter Luftdurchleiten auf 230° C erhitzt. Im Kühlrohr scheiden sich 1,65 g Paraformaldehyd
ab, entsprechend einer Ausbeute von 51%.
2 g Trithian werden mit 21O0C heißem Wasserdampf
(275 g/h), dem ein starker Luftstrom (60 l/h) zugemischt wird, über eine in einem Rohr angeordnete
Füllung von 7 g CuO auf 35 g Al2O3, die auf
220° C gehalten wird, innerhalb 1 Stunde getrieben. Es scheidet sich hinter dem Rohr ein Kondensat ab,
das 0,73 g Formaldehyd, bezogen auf eingesetztes Trithian, enthält. Das ergibt eine Ausbeute von 56%.
1 Gewichtsteil Trithian wird mit 3 Gewichtsteilen CuO feinst vermählen und einem auf 230° C erhitzten
Rohr zugeleitet, in welchem die Reaktionsmischung mittels einer Schnecke vorwärts bewegt
wird. Die Drehzahl der Schnecke wird so eingestellt,
daß die mittlere Verweilzeit der Reaktionsmasse etwa
2 Minuten beträgt. Gleichzeitig wird ein auf 230° C vorgewärmter Luftstrom im Gleichstrom durch das
Rohr geleitet. Hinter dem Reaktionsrohr wird der mit der Luft ausgetriebene Paraformaldehyd in Luftkühlern
aufgefangen. Die Ausbeute beträgt 60%, bezogen auf eingesetztes Trithian.
Das angefallene CuS-CuO-Gemenge wird durch einfaches Abrösten in CuO zurückverwandelt,
welches dann erneut eingesetzt werden kann. Bei Wiederverwertung dieses regenerierten CuO in der
5 oben beschriebenen Apparatur fallen 56% Formaldehyd an.
Vergleichsversuch
1 Gewichtsteil Trithian wird mit 2 Gewichtsteilen
ίο Ag2SO4 und 1 Gewichtsteil CaO gemischt und, wie
im Beispiel 4 beschrieben, durch ein auf 230° C erhitztes Reaktionsrohr geschickt. Die Ausbeute aus
Paraformaldehyd beträgt 33%.
Wenn man versucht, das Ag2So4CaO-Gemisch in
der gleichen Weise, wie im Beispiel 4 beschrieben, aufzuarbeiten, d. h. abzurosten, so erhält man bei
seiner Wiederverwendung nur noch Ausbeuten von 3,6% Formaldehyd. Zur Erzielung derselben Ausbeute
an Formaldehyd, wie oben beschrieben, also 33%, muß man den Silberkontakt nach Abrösten
des Schwefels in bekannter Weise, also durch Auflösen in Schwefelsäure und Eindampfen, in Ag2SO4
zurückverwandeln.
Claims (1)
- Patentansprüche:Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd durch katalytisch^ Oxydation von Trithian mit Luft, dadurch gekennzeichnet, daß - ' man die Oxydation in Gegenwart Ύοη Kupfer(II)-oxyd bei Temperaturen zwischen 190 und 250° C durchführt und den dabei gebildeten Formaldehyd durch Kondensieren abscheidet.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV28311A DE1220844B (de) | 1965-04-23 | 1965-04-23 | Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd durch katalytische Oxydation von Trithian |
BE678211D BE678211A (de) | 1965-04-23 | 1966-03-22 | |
US541512A US3420888A (en) | 1965-04-23 | 1966-04-11 | Production of formaldehyde from trithiane |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV28311A DE1220844B (de) | 1965-04-23 | 1965-04-23 | Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd durch katalytische Oxydation von Trithian |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1220844B true DE1220844B (de) | 1966-07-14 |
Family
ID=7584044
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV28311A Pending DE1220844B (de) | 1965-04-23 | 1965-04-23 | Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd durch katalytische Oxydation von Trithian |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3420888A (de) |
BE (1) | BE678211A (de) |
DE (1) | DE1220844B (de) |
-
1965
- 1965-04-23 DE DEV28311A patent/DE1220844B/de active Pending
-
1966
- 1966-03-22 BE BE678211D patent/BE678211A/xx unknown
- 1966-04-11 US US541512A patent/US3420888A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE678211A (de) | 1966-09-22 |
US3420888A (en) | 1969-01-07 |
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