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Einrichtung zum Scharfeinstellen des Objektivs einer Kamera Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zum Scharfeinstellen des Objektivs einer Kamera
mit einem hinter dem Objektiv angeordneten Verschluß über ein Gestellgewinde verbundenen
Entfernungseinstellring, bei dessen Drehung um die optische Achse sich der Verschluß
in Richtung der optischen Achse bewegt, und einem mit seinem an der Bewegung des
Verschlusses teilnehmenden Hauptfassungsteil an der Kamera angeordneten, vorzugsweise
auswechselbaren Objektiv.
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Es sind Kameras mit Wechseloptik bekannt, bei denen der Zentralverschluß
fest in die Kamera eingebaut ist und die Objektive auswechselbar vor dem Verschluß
angeordnet werden. Die Fokussierung wird dadurch vorgenommen, daß das Objektiv relativ
zur Bildebene und zum Verschluß in Richtung der optischen Achse verschoben wird.
Es ist auch denkbar, daß der Verschluß in einer starren Verbindung zum Objektiv
mitbewegt wird. Diese bekannten Fokussiervorrichtungen haben gemeinsam die Nachteile,
daß jedes Wechselobjektiv mit einer Entfernungsskala ausgerüstet werden muß und
daß nur ein relativ kleiner Auszug erreicht werden kann. Bei feststehendem Verschluß
tritt nämlich, bedingt durch die hinter dem Objektiv liegende kleine Verschlußöffnung,
eine starke Vignettierung auf, wenn der Ab-
stand vom Objektiv zum Verschluß
zwecks Fokussierung vergrößert wird. Ist dagegen der Verschluß bei der Fokussierung
mit dem Objektiv starr verbunden, dann ergeben sich bei einem größeren Hub Schwierigkeiten
für die Kupplung der Verschlußelemente mit der Kamera und bei der Unterbrin-Crun-
der Einstellmittel zwischen Verschluß und Kamera.
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Es sind auch Anordnungen (deutsche Patentschrift 830 894 und
deutsches Gebrauchsmuster 1823 148) bekannt, bei denen der Verschluß mit
dem Objektiv bewegt wird. Bei diesen Anordnungen wird sogar angestrebt, den Abstand
von Verschluß und Objektiv konstant zu halten, d. h., der Verschluß bewegt
sich mit dem Objektiv. Hieraus ergibt sich, abgesehen von den Schwierigkeiten bei
größerem Hub für die Kupplung des Verschlusses, für die Kamera eine Vignettierung.
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Es ist auch ein Objektiv (deutsches Gebrauchsmuster 1838 561)
bekannt, bei dem kein Verschluß gezeigt wird. Eine Vignettierung wird hier zwar
dadurch vermieden, daß ein Teil des Objektivs relativ zum anderen Objektivteil bewegbar
ist. Eine solche Lösung des Problems der Vignettierung ist dem Fachmann doch sehr
unangenehm, weil sie spezielle, hochkorrigierte Objektive erfordert, da sonst bei
der Verstellung der Objektivglieder relativ zueinander die Bildgüte leidet.
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Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, eine möglichst einfache
Einrichtung zum Scharfeinstellen des Objektivs einer Kamera zu schaffen, bei dem
die Vignettierung auf ein möglichst geringes Maß herabgesetzt ist.
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Gemäß der Erfindung zeichnet sich die Einrichtung zum Scharfeinstellen
eines Objektivs einer Kamera mit einem hinter dem Objektiv angeordneten Verschluß,
einem an der Kamera angeordneten, mit dem Verschluß über ein Gestellgewinde verbundenen'
Entfernungseinstellring, bei dessen Drehung um die optische Achse sich der Verschluß
in Richtung der optischen Achse bewegt, und einem mit seinem an der Bewegung des
Verschlusses teilnehmenden Hauptfassungsteil an der Kamera angeordneten, V0177 zugsweise
auswechselbaren Objektiv dadurch aus, daß am Objektiv und/oder an der Kamera Mittel
zur Änderung des Abstandes von Objektiv und Verschluß vorgesehen sind.
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Gemäß einer vorzugsweisen"Äusführungsform der Erfindung sind am Objektiv
mit dem Entfernungseinstellring Mittel vorgesehen, die bei der Drehung des Entfernungseinstellringes
eine achsenparallele Verschiebung des Objektivs relativ zum Verschluß bewirken.
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Vorzugsweise ist hierzu im Objektiv eine Kurvenscheibe od. dgl. vorgesehen,
die die Änderung des Abstandes des Objektivs zum Verschluß in Abhängigkeit von der
Brennweite des jeweils verwendeten Objektivs steuert.
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Mittels der erfindungsgemäßen Einrichtung ist es nun möglich, auch
für Objektive längerer Brennweiten kürzere Einstellentfernungen zu erreichen, weil
zu dem begrenzten Auszug des Verschlusses noch ein zusätzlicher Auszug des Objektivs
gegenüber dem Verschluß und damit gegenüber der Filmebene
hinzukommt.
Trotz des mit der erfindungsgemäßen Einrichtung erzielten größeren Gesam.tauszuges
entspricht die Vignettierung du reh den Verschluß nur dem kleineren Auszug zwischen
Objek-
tiv und Verschluß.
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Die Auszugsänderung -.des Objektivs gegen dem Verschluß kann gemäß
der Erfindung in Abh ' ängigkeit von der Auszugsänderung des Verschlusses
gegen das Kameragehäusej erfolgen und durch die gleichen Mittel, z. B-, Einstellgewinde,
bewirkt werden, die beispielsweise mit dem Entfernungseinstellring zusammenwirken
und bei dessen Drehung neben der achsenparallelen Verschiebung des Verschlusses
gleichzeitig eine Verschiebung des Objektivs relativ zum Verschluß verursachen.
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Durch die erfindungsgemäße Einrichtung kann so erreicht werden, daß
bei einer Kamera mit Wechseloptik bei Drehung des für alle Objektive gemeinsamen,
an der Kamera angeordneten Entfernungseinstellrings um einen bestimmten Winkelbetrag
die Objek-
tive mit verschiedenen Brennweiten auf die gleiche Aufnahmeentfärnung
eingestellt werden. Ein Objek-
tiv ist dann auf eine bestimmte Gegenstandsentfernung
E eingestellt, wenn der Gesamtauszug des Ob-
jektivs gegen die Bildebene
der Gleichung
genügt, wobei E die Entfernung des aufzunehmenden Gegenstandes, bezogen auf
die Filmebene, f die Brennweite des Objektivs und FF' der Abstand der Brennpunkte
des Objektivs ist.
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Gemäß der Erfindung wird der Gesamtauszug X durch Addition zweier
Auszugsgrößen X, und X, erzielt. Erzeugt man nun den kameraseitigen Hub,
d. h. den Auszug des Verschlusses X, gegen das Gehäuse, durch ein Verstellgewinde,
so muß der objektivseitige Hub X2, d. h. der Auszug des Objek-
tivs
gegen den Verschluß, so groß sein, daß xi ± X, = X
ist, wobei X der
oben angegebenen Beziehung entspricht. Diese Bedingung läßt sich durch entsprechende
Formgebung der den objektivseitigen Hub steuernden, ebenfalls durch Drehen des Entfernungseinstellringes
bewegten Kurvenscheiben od. dgl. erfüllen. Sind alle Objektive des Objektivsatzes
mit einer solchen, entsprechend ihrer Brennweite und der oben angegebenen Gleichung
ausgebildeten Kurvenscheibe od. dgl. versehen, so kann für sie alle eine gemeinsame'
Entfernungsskala auf dem Entfernungseinstellring verwendet werden.
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Die Tatsache, daß der Entfernungseinstellring für die einzelnen Entfernungseinstellungen
der Objektive mit verschiedenen Brennweiten um den gleichen Winkel zu drehen ist,
ergibt noch den weiteren Vorteil, daß eine für die Objektive gemeinsame Blitzlichtautomatik,
die bei gegebener Leitzahl des Blitzes eine automatische Einstellung der Blende
in Abhängigkeit von der Einstellentfernung bewirkt, kameraseitig eingebaut werden
kann. Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Figur,
in der eine beispielsweise Einrichtung zur Durchführung der Erfindung schematisch
gezeigt ist.
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Die Figur zeigt im Schnitt den Vorderteil einer Kamera mit Kamerawand
1 und daran angebrachtem Wechselobjektiv 2 mit dem eigentlichen Objektiv
3
und dem Hauptfassungsteil 4. Der Verschluß 5 liegt hinter dem Objektiv
3. Der Entfernungseinstellring 6-ist übei ein Verstellgewinde 7 mit
dem Verschluß 5
verbunden, so daß sich dieser bei Drehung des Entfernungseinstellringes
6 um die optische Achse 8 in Richtung der optischen Achse bewegt.
An dieser Parallelverschiebung des Verschlusses 5 nimmt der
Hauptfassungsteil
4 - und damit -das Objektiv 3 -
infolge seiner Kopplung mit dem Verstellgewinde
7a teil.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel befinden sich die Mittel
zur Änderung des Abstandes vom Objektiv 3 zum Verschluß 5, die bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Fokussierung außerdem vorgenommen werden soll,
am Wechselobjektiv 2 und am Entfernungseinstellring 6. Der Entfernungseinstellring
6 ist mit einem Anschlag 9 versehen, gegen den die Objektivfassung
10 durch eine Feder 11 gedrückt wird. Da der mit dem Anschlag
9 in Berührung kommende Rand der Objektivfassung 10 als. Kurvenscheibe
12 ausgebildet ist, erfolgt bei einer Drehung des Entfernungseinstellringes
6 neben der achsenparallelen Verschiebung des Verschlusses 5
gleichzeitig
eine Verschiebung des Objektivs 3 relativ zum Verschluß 5. Die Kurvenscheibe
12 ist so dimensioniert, daß sie diese Änderung des Abstandes des Objektivs
3 zum Verschluß 5 in Abhängigkeit von der Brennweite des Objektivs
steuert. Bei Wechseloptik wird zweckmäßigerweise jedes der Objek-
tive verschiedener
Brennweite des Objektivsatzes mit einer Kurvenscheibe ausgerüstet, die so dimeiisioniert
ist, daß sich bei Drehen des Entfernungseinstellringes 6 um einen bestimmten
Winkelbetrag und dadurch bewirkter Parallelverschiebung des Verschlusses
5 der Abstand der verschiedenen Objektive zum Verschluß 5 so ändert,
daß sie auf die gleiche Gegenstandsentfernung eingestellt sind. In diesem Fall kann
der Entfernungseinstellring 6 z. B. an seinem der Kamerawand 1 benachbarten
Umfangsteil 6a mit einer für alle diese Objektive gemeinsam verwendbaren Entfernungsskala
versehen werden. wobei die Indexmarke zum Ablesen der Entfernung an der Kamerawand
1, z. B. bei 13, angebracht werden kann.