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Kamera mit Einstellspiegelsucher Bei Kameras mit Einstellspiegelsucher
ist es bekannt, den Parallaxenausgleich durch Schwenkung des Spiegels herbeizuführen.
Es wurden auch, schon Wege vorgeschlagen, um die Bewegung des Sucherobjektivs mit
derjenigen. des Aufnahmeobjektivs zu kuppeln. Von irgendeinem der sich bei der Einstellung
bewegenden Teile wurde dann auch die Spiegelverschwvenkung abgeleitet.
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Die Erfindung sieht einen besonders vorteilhaften Weg zur Durchführung
der verschiedenen Bewegungsvorgänge vor. Sie besteht darin, daß durch die Einstellbewegung
des Aufnahmeobjektivs ein im Kameragehäuse gelagerter Stellschieber verschoben wird,
der über mehrere Stellzapfen den Sucherobjektivauszug und die Spiegelverschwenkung
herbeiführt.
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Bei dieser Ausbildung erhält man einfache Bauteile, eine Vereinigung
aller Einstellorgane an einem einzigen Glied, dem Stellschieber, die Möglichkeit
einer Anpassung des auswechselbaren Stellschiebers an verschiedene Sucherobjektive
und eine erhebliche Freiheit in der Anschliießung weiterer Bewegungsorgane, z. B.
der Einstellteile von Entfernungsmessern.
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Zur Erläuterung des Gegenstandes der Erfindung wird auf die beiliegende
Zeichnung verwiesen, die den Aufbau einer mit den Einrichtungen nach der Erfindung
versehenen Kamera beispielsweise veranschaulicht.
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Fig. i ist eine Vorderansicht der Kamera. Fig.2 zeigt einen vergröberten
Schnitt durch die Kamera nach der Linie 2-2 der Fig. i.
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Fig.3 veranschaulicht in vergrößerter schaubildlicher Darstellung
den Stehschieber für Sucher und Entfernungsmesser.
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Fig. ¢ stellt eine Rückansicht des oberen Teiles der Vorderwand der
Kamera vom Sucherspiegel aus gesehen' dar.
Fig.5 erläutert in schaubildlicher
Darstellung die Anordnung der optischen Teile des Entfernungsmessers gegenüber den
optischen Teilen des Reflexsuchers.
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Fig.6 zeigt ein Schaubild des Einstellhebels für den Entfernungsmesser.
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Fig. 7 gibt eine Einzelheit der Stellvorrichtung für die Kamera wieder.
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Die dargestellte Kamera enthält zwei parallel zueinander liegende
Objektive in einem Gehäuse io, das durch eine unregelmäßig gestaltete Trennwand
i i in eine Belichtungskammer 12 und eine Sucherkammer 13 aufgeteilt ist. An der
Vorderwand 14. des Karnerage liäuses ist vor der Belichtungskammer i z das einstellbare
Aufnahmeobjektiv 15 an-C, Die Fassung für das Aufnahmeobjektiv 15 besitzt einen
drehbaren Einstellring 28, in den der Träger 29 für die Aufnahmelinsen eingeschraubt
werden kann, wie bei 3o dargestellt ist. Dieser Träger 29 wird zur Durchführung
der Scharfeinstellung des Aufnahmeobjektivs 15 durch Drehung des Einstellringes
28 axial verschoben. Der Einstellring 28 ist rückwärts verlängert und besitzt einen
Schulteransatz 31, der die Form einer sich in der Längsrichtung der Fassung erhebenden
Hubkurve besitzt. Der Einstellring 28 kann über die Zahnräder 35, 38, 37 von einem
Stellknopf 32 (Fig. 7) an der Außenseite der Kamera aus gedreht werden.
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Eine öffnung 39 (Fig. 2 ) an der Oberseite der Sucherkammer 13 ist
durch -eine waagerechte Mattscheibe ,4o abgedeckt, auf die ein von dem aufzunehmenden
Objekt herrührendes Bild vom schräg gestellten Spiegel ,11 geworfen wird. Dieses
Bild wird durch das einstellbare Sucherobjektiv ¢2 entworfen, das ebenfalls in die
Vorderwand 14 des Kain"ierageliäuses io eingelassen ist und beim dargestellten Ausführungsbeispiel
senkrecht über dem Aufnahmeobjektiv liegt.
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Die Fassung für das Sucherobjektiv kann aus einem Träger .15 bestehen,,
in den die einzelnen Objektivelemente eingebaut sind. Dieser Träger .15 ist in :eine
Hülse .16 eingeschraubt, die längs verschiebbar, jedoch undrehbar zu einer Führungshülse
.17 angeordriet ist, die in das Innengewinde eines von der Vorderwand 14 der Kamera
vorstehenden Flanschringes .18 eingeschraubt ist. Für einen gegebenen Einstellbereich,
z. B. von Unendlich bis zu einem Meter, kann die Einstellung des Sucherobjektivs
durch Axialverschiebung der Hülse .16 und des Trägers 4.5 zur Führungshülse .17
erfolgen. Zwischen diese Führungshülse ,l7 und die Hülse.l6 ist ein Kugellager .19
eingelegt, um die Verschiebebewegung zu erleichtern. Zum Einstellen des Sucherobjektivs
auf Entfernungen I unter einem Meter kann der Träger .15 air gerit-felten Ring 5o
erfaßt und gegenüber dei Hülse 46 verdreht werden.
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Damit das Sucherobjektiv gleichzeitig mil dem Einstellen des Aufnahmeobjektivs
um durch dessen Stellvorrichtung eingestellt wird: ist folgender Aufbau vorgesehen.
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Eine Tragplatte 51 von der aus Fig. 3 ersichtlichen Form ist an der
Innenseite der Vorderwand 1.1 des Kameragehäuses zwisehen dem Sucher- und dem Aufnahmeobjektiv
mittels nicht dargestellter Schrauben, die durch hochstehende Ösen 52 an den sich
seitlich von der Platte erstreckenden Armen 53 hindurchgehen, befestigt. Diese Tragplatte
51 ragt in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise in das Innere der Kamera hinein. Ein
Bewegungsübertragungsteil in Form eines hin und her beweglichen Stellschiebers 54.
mit hochstehenden. seitlichen Armen 55 ist verschiebbar auf die Tragplatte aufgesetzt.
-Die Verbindung erfolgt durch mit Köpfen versehene Stifte 56 (Fig. 2) der Tragplatte,
die in Längsschlitze 57 des Übertragungsteiles 54. eingreifen. Die hochstehenden
Arme 55 des Übertragungsteiles 54. legen sich beiderseits an das Sucherobjektiv
.12 (Fig..11 und greifen über Stifte 58 (Fig. 2 j, die mit der Hülse .16 der Fassung
des Sucherobjektivs in Verbindung stehen und durch längliche Schlitze 59 in der
Führungshülse 4.,^ hindurchgreifen.
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Es ist leicht zu übersehen, daß bei Bewegung des Stellschiebers 5,1
längs der Tragplatte 51 die Hülse .16 und zusammen mit ihr der Objektivträger .13
axial zur Durchführung der Scharfeinstellung des Sucherobjektivs verschoben werden.
Die Bewegungsübertragung zwischen der Einstellvorrichtung für das Aufnahmeobjektiv
und den übertragungsteil5.1 erfolgt über den sich nach vorn und unten vom Übertragungsteil
erstreckenden Arm 6o (Fig. 3 ), der eine -Rolle 61 trägt, die in Eingriff mit der
sich in der Längsrichtung des Aufnahmeobjektivs erhebenden Hubkurve 31 am Einstellring
28 der Fassung für das Aufnahmeobjektiv steht. Der Arm 6o wird für gewöhnlich in
Eingriff mit der Hubkurve 31 durch den Zug zweier Federn 62 gehalten, die mit ihrem
einen Ende mit dem Stellschieber und mit dem anderen Ende mit den sich seitlich
erstreckenden Armen 53 der Tragplatte 51 derart in Verbindung stehen, daß sie den
Stellschieber nach der Vorderwand der Kamera hin zu ziehen suchen.
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Beim Drehen des Einstellringes 28 zur Durchführung der Scharfeinstellung
des Aufnahmeobjektivs: wird nun die Hubkurve 31 den Stellschieber 54. axial zum
Sucherobjektiv verschieben und damit das Sucherobjektiv
gleichzeitig
mit dem Aufnahmeobjektiv einstellen. Im vorliegenden Fall soll die Parallaxe bei
der Einstellung der Objektive durch Veränderung der Schräglage des Sucherspiegels
zur optischen Achse des Sucherobjektivs so verändert werden, daß- ständig der reflektierte
Strahl E des Sucherobjektivs im Mittelpunkt des Sucherfeldes auf der Mattscheibe
40 verbleibt.
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Um dies zu erreichen, ist der Spiegel 41 verschwenkbar in der Sucherkammer
1,3 aufgehängt. Er besitzt zu dem Zweck vorstehende Ösen 67, die sich zu zwei parallelen
Stützteilen 69 hin erstrecken, die einen Teil der Zwischenwand i x bilden. Am unteren
freien Ende des Spiegels sind zwei» Hebel 70 (Fig.5) befestigt, die nach vorn herausstehen
und je einen Längsschlitz 71 tragen, der' in Eingriff mit einem Stift 72 (Fig. 4)
kommt, der seitlich aus jedem hochstehenden Arm 55 des Übertragungsteiles 54 hervorsteht
(Fig.3). Die Enden der Hebel 70 und die Schlitze 7i, die- die Stifte 72 erfassen,
sind gegenüber der Bewegungsrichtung des Stellschiebers 54 etwas schräg gestellt.
Wird bei dieser Ausbildung der Stellschieber 54 während der Einstellung des Aufnahme-
und des Sucherobjektivs vor- und rückwärts bewegt, so .erfährt der Spiegel selbsttätig
eine geringe Neigungsveränderung, die den Parallaxenausgleich herbeiführt.
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Da es in manchem Fall schwierig ist, die richtige Einstellung mit
einem Reflexsucher der beschriebenen Art herbeizuführen, ist die dargestellte Kamera
noch mit einem besonderen Entfernungsmesser ausgestattet. Dieser Entfernungsmesser
besitzt, wie besonders die Fig.4 und 5 erkennen lassen, zwei im seitlichen Abstand
voneinander befindliche, die Lichtstrahlen ,aufnehmende Elemente, die auf der Zeichnung
als Prismen 75 und 76 dargestellt sind und die aufgefangenen Lichtstrahlen längs
der Basis des Entfernungsmesisers zu zwei Kollimationspi-ismen 77 und 78 leiten,
von denen sie in ein anderes Prisma 79.abgelenkt werden, das die Lichtstrahlen auf
eine Klarfläche 8o in der Mattscheibe 40 weiterleitet, die in der Nähe der Vorderkante
der Kamera angeordnet ist. In den Strahlenwegen des Entfernungsmessers sind zwei
Linsen 81 und 82 angeordnet, die Bilder im Prisma 79 entwerfen, die durch dieses
Prisma auf die Klarfläche 8o der Mattscheibe 40 übertragen werden.
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Einer der beiden die in den Entfernungsmesser eintretenden Lichtstrahlen
aufnehmenden Teile, nämlich: das Prisma 75, ist mit seinem Träger 83 feststehend
im Kameragehäuse angeordnet. Der andere strahlenaufnehmende Teil 76 ist mit seinem
Träger- 84 an einer Stange 85 befestigt, die drehbar in Lagern 86 und 87 (Fig. 4)
derart im Kameragehäuse gelagert ist, daß der strahlenaufnehmende Teil76 gegenüber
dem -auf der anderen Seite liegenden Aufnahmeteil75 verdreht werden kann, um den
Entfernungsmesser auf den Abstand des jeweils aufzunehmenden Objektes einzustejjen.
Zur Kupplung des ,einstellbaren Teiles 76 des Entfernungsmessers mit der Einstellbewegung
des Aufnahmeobjektivs ist auf das untere Ende der Stange 85 .ein daumenartiger Hebel
88 (Fig. 6) aufgesetzt, der mit einem Stift 89 (Fig. 3) zusammenarbeitet, welcher
senkrecht vom Arm 9o des' Übertragungsteiles 54 emporsteht.
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Dieser daumenartige Hebel wird durch eine Feder 9 1 (Fig. ¢
und 5), die um die Stange 85 herumgelegt und mit einem Ende an der Stange, mit dem
anderen Ende am Kameragehäuse befestigt ist, in Eingriff mit dem Stift 89 gehalten.
Die Daumenform am Ende des Hebels 88 ist -nun so gewählt, daß die geradlinige Bewegung
des Stiftes 89 während der Verschiebung des Übertragungsteiles 54 eine Drehbewegung
auf den Aufnahmeteil 76
in der jeweils erforderlichen Richtung ausübt.
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Da man sieh auf einen Entfernungsmesser bei Entfernungen unter einem
Meter, wenn @er durch den Einstellteil einer Objektivfassung verstellt ürird, nicht
mehr verlassen kann, ist es--erwünscht, nach außen hin eine sichtbare Anzeige in
Erscheinung treten zu lassen, die den Benutzer der Kamera warnt, sobald per den
Versuch unternimmt, mit seinem Entfernungsmesser unter einem Meter Entfernung zu
arbeiten. Zu dem Zweck ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel die Daumenfläche
des Hebels 88 an der Stelle 93 starkabgesetzt.
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Will der Benutzer der Kamera beispielsweise seine Aufnahmen ,auf eine
Entfernung von etwa 9o cm unter Benutzung des Entfernungsmessers machen, so wird
sich mit der Annäherung der Einstellung an diese Entfernung der Stift 89 immer weiter
zur Vorderseite des Kameragehäuses längs der Daumenfläche des Hebels 88 verschieben.
Dabei werden die Bilder der beiden Aufnahmeteile 75 und 76 immer mehr zur Gbereinstimmung
kommen, bis der Stift 89 schließlich in die Ausnehmung 83 der Daumenfläche einspringt.
Hierbei wird die Stange 85 unter Einwirkung ihrer Feder 9 i plötzlich den Aufnahrneteil:
76 um einen beachtlichen Betrag verschwenken, so daß die Bilder der beiden Teile
75 und 76 wieder aus der übereinstimmung gebracht werden. Sobald dies eintritt,
ist der Benutzer der Kamera gewarnit, daß er unter einer Entfernung zu arbeiten
beabsichtigt, bei der eine genaue Arbeitsweise des Entfernungsmessers nicht mehr
zu verlangen ist. Der Benutzer der Kamera tut
dann gut, wenn er
jetzt die richtige Entfernung durch ein Bandmaß o. dgl. abmißt und das Aufnahmeobjektiv
dann von Hand auf diese Entfernung einstellt.