DE1219174B - Verfahren zur Gewinnung von d-Cycloserin aus Kulturfluessigkeiten - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von d-Cycloserin aus KulturfluessigkeitenInfo
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- DE1219174B DE1219174B DEW36684A DEW0036684A DE1219174B DE 1219174 B DE1219174 B DE 1219174B DE W36684 A DEW36684 A DE W36684A DE W0036684 A DEW0036684 A DE W0036684A DE 1219174 B DE1219174 B DE 1219174B
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. α.:
C12d
Deutsche Kl.: 30 h - 6
Nummer: 1219174
Aktenzeichen: W 36684IV a/30 h
Aomeldetag: 29. April 1964
Auslegetag: 16. Juni 1966
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von d-Cycloserin aus Kulturflüssigkeiten.
Cycloserin ist bekanntlich ein wertvolles Heilmittel, das auf die gegenüber dem größten Teil der Tuberkulosepräparate
resistenten Stämme wirkt.
Bekannte Verfahren zur Gewinnung von Cycloserin bestehen in der Reinigung der Kulturflüssigkeiten
durch Ansäuern sowie einer Behandlung mit Aktivkohle und Filtrieren mit nachfolgender Sorption
des d-Cycloserins durch Sulfokationen oder Anionenaustauscher, Desorption (Elution) mittels einer
schwachen wäßrigen Ammoniaklösung, einer lyophilen Trocknung, einer Extraktion des getrockneten
Pulvers mit Methanol und schließlich einer Behandlung mit Aceton. Nach einem anderen Verfahren
wird das d-Cycloserin aus dem Eluat durch Ausfällen mit Hilfe von Silbernitrat und Zerlegung
des Salzes mit einer wäßrigen Mineralsäure gewonnen.
Diese Verfahren sind mit einer Reihe wesentlicher Nachteile behaftet, unter welchen besonders die umständliche
Vorreinigung der Kulturflüssigkeiten und die Unwirtschaftlichkeit der Gewinnung des Cycloserine
aus dem Eluat, verursacht durch den großen Aufwand an organischen Lösungsmitteln, die lyophile
Trocknung und die Verwendung des kostspieligen Silbernitrats sowie eine geringe Ausbeute an
Endprodukten, bezogen auf die Ausgangskulturflüssigkeit, hervorzuheben ist.
Gemäß einem weiteren Verfahren erfolgt die Vorbehandlung der Kulturflüssigkeit in einem stark sauren
Bereich, bedingt durch Zusatz von Phosphorsäure, unter Fällung der in der Kulturflüssigkeit enthaltenen
Calciumionen mit Oxalsäure; auch der Sorptionsvorgang erfolgt aus saurer Lösung. Das
saure Medium wirkt sich aber ungünstig vor allem auf die Stabilität des Cycloserins aus. Ähnliches gilt
für die Durchführung der Sorption und Desorption auf dynamischem Wege, d. h. unter Durchleiten der
Behandlungsflüssigkeiten durch eine Kationenaustauscherkolonne. Aus dem sauren Eluat muß das
Cycloserin, um ein reines Produkt zu erhalten, als Silbersalz gewonnen werden. Auch dieses Verfahren
ist, wie dargelegt, mit verschiedenen Nachteilen verbunden, die sich auf die Ausbeute und Reinheit des
Endproduktes auswirken.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht in der Beseitigung der angeführten Nachteile. Der Erfindung
ist die Aufgabe zugrunde gelegt, ein Verfahren zur Gewinnung von d-Cycloserin mit hoher Ausbeute
und hohem Reinheitsgrad zu entwickeln, bei welchem alle Verfahrensstufen, insbesondere die Vorbe-Verf
ahren zur Gewinnung von d-Cycloserin aus
Kulturflüssigkeiten
Kulturflüssigkeiten
Anmelder:
Wsesojusnyi Nautschno-Issledowatelskij
Institut Antibiotikow, Moskau
Institut Antibiotikow, Moskau
Vertreter:
Dipl.-Chem. L. Zellentin, Patentanwalt,
Ludwigshafen/Rhein, Rubensstr. 30
Als Erfinder benannt:
Ljubow F. Jachontowa,
Boris P. Bruns,
Dmitrij M. Trachtenberg,
Anja M. Kan, Moskau;
Julija S. Tschekulaewa,
Moskoskaja ObI. Kostino;
Serafima A. Shukowskaja,
Walerija D. Karzewa, Moskau
Ljubow F. Jachontowa,
Boris P. Bruns,
Dmitrij M. Trachtenberg,
Anja M. Kan, Moskau;
Julija S. Tschekulaewa,
Moskoskaja ObI. Kostino;
Serafima A. Shukowskaja,
Walerija D. Karzewa, Moskau
handlung und die Abscheidung des Cycloserins aus dem Eluat, vereinfacht wären.
Diese Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß man ein solches Verfahren zur Gewinnung von d-Cycloserin
aus Kulturflüssigkeiten durch eine Vorbehandlung, eine Ionenaustauschsorption des Cycloserins aus der
Kulturflüssigkeit, eine Elution (Desorption) des Cycloserins aus dem Kationenaustauscher mittels
einer schwachen Ammoniaklösung und Abscheidung des Cycloserins aus dem Eluat anwendet, welches
erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß die Vorbehandlung zunächst durch eine abwechselnde
Zugabe von Kalkmilch und Phosphorsäure bei einem zwischen 8,5 und 9,5 schwankenden pH, sodann
zwecks vollständiger Entfernung der Calciumionen durch Zugabe von Trinatriumphosphat bis zum
pH von 8,2 bis 8,5, nach Abfiltrieren des Myzels und Calciumphosphats die Cycloserinsorption durch Zugabe
der Wasserstofform eines stark vernetzten SuI-fokationenaustauschers
bis zum pH 4,0 bis 4,2, die Cycloserinelution durch Zugabe von wäßrigem Ammoniak bis zum pH 10,0 bis 10,5 und die Abscheidung
des Cycloserins aus dem neutral gemachten Eluat durch Auskristallisation durchgeführt wird.
Bei der Anwendung des vorgeschlagenen Verfahrens, das im wesentlichen in einer besonderen Vorbehandlung
der Kulturflüssigkeit von Cycloserin so-
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wie in der Anwendung eines, stark vernetzten SuIfokationenaustauschers
zwecks Sorption 'des;: Cycloserins
aus der nativen Lösung und von wäßrigem Ammoniak zur Elution des Cycloserins besteht, wird
ein hoher Reinheitsgrad des Eluats erzielt, wodurch die untere, Cycloserin enthaltende Ölschicht nach
Zugabe eines organischen Lösungsmittels zum eingedampften Eluat praktisch verschwindet und das
Cycloserin aus dem neutralisierten Filtrat ohne zusätzliches Umkristallisieren sich abscheidet.
Als Ergebnis erhält man das d-Cycloserin mit einem hohen Reinheitsgrad von 98 bis 100 % und in
einer Ausbeute von 36 bis 37%, berechnet auf den Gehalt in der eingesetzten Kulturflüssigkeit."
Zu 4,551 einer Kulturflüssigkeit mit/einer Aktivität
2900 y/ml, gewonnen unter Verwendung des Stammes Streptomyces species, werden unter langsamem
Umrühren in kleinen Anteilen 54 g CaO in Form von Kalkmilch;zugegeben..Das pH der Kulturflüssigkeit
wird ständig auf konstantem Niveau von 8,5 bis 9,0 durch mehrmalige Zugabe von Phosphorsäure
gehalten. Nach Abschluß der Behandlung der Kulturflüssigkeit mit CaO und Phosphorsäure ist ihr
pH 7,8. : ... .-._. ., -
Danach werden der Kulturflüssigkeit " 14 g Trinatriumphosphat
zwecks Ausfällen der Calciumionen hinzugefügt, wobei das pH bei"8;3 liegt. Nach
30 Minuten langsamen Stehenlassens wird die Kulturflüssigkeit mit einer Filtrationsgeschwindigkeit
von 60 l/h/m2 filtriert. Als Ergebnis ^werden, zusammen
mit dem Auswaschwasser, 4,551 einer durchsichtigen nativen Lösung mit. einer Aktivität
2440 y/ml und einem pH von 8,3 erhalten. Die Ausbeute
im Vorbehandlungsstadium beträgt 84,5 %, bezogen auf die ursprünglich eingesetzte Kulturflüssigkeit.
4,551 der vorbehandelten Flüssigkeit werden bei
einem pH von 8,3 mit 124 g (berechnet auf das absolute Trockengewicht) der Wasserstofform eines
stark vernetzten Sulfokationenaustauschers, der 20 % Divinylbenzol enthält, versetzt. Die Sorption des
Cycloserins aus der Kulturflüssigkeit wird unter Umrühren im Laufe 1 Stunde durchgeführt. Der Endwert
des endgültig sich einstellenden pH beträgt 4,0. Der Kationenaustauscher absorbierte 9 260 000 γ
Cycloserin; dies entspricht 84,5% seines Gehalts in der nativen Lösung.
Der mit entsalztem Wasser ausgewaschene Kationenaustauscher wird in ein kleines Volumen (100
bis 150 ml je 100 g fcationenaustauschharz) destillierten
Wassers eingebracht, worauf unter Umrühren eine konzentrierte Ammoniaklösung bis zu einem
pH von 10,5 zugegeben wird. Das Umrühren dauert eine Stunde; danach wird der Kationenaustauscher
von der Lösung abgeschieden und noch einmal mit wäßrigem Ammoniak behandelt. Beide Eluate werden
vereinigt. Die Ausbeute im Eluationsstadium beträgt 8 095 000 γ Cycloserin, entsprechend 87,5%
des vom Kationenaustauscher absorbierten Cycloserins.
Das Eluat wird mit 5% einer sauren Aktivkohle (berechnet auf das Eluatvolumen) behandelt.
,'■ Die geklärte Lösung wird im Vakuum bei 25° C eingedampft, wobei 66 ml Cycloserinkonzentrat, das
,'■ Die geklärte Lösung wird im Vakuum bei 25° C eingedampft, wobei 66 ml Cycloserinkonzentrat, das
ίο 122 000 y/ml enthält, gewonnen werden. Dem Konzentrat
werden 330 ml eines Gemisches gleicher Volumen Äthyl- und Isopropylalkohol beigegeben.
Eine untere Schicht bildet sich dabei praktisch nicht. Aus" der~filtrierten wasserälkohölischen Cycloserinlösung
werden 364 ml einer Alkohollösung des Cycloserins mit einer Aktivität von 16 200 y/ml, insgesamt
590 000/ erhalten. Das durchsichtige farblose Filtrat· wird bis auf 20C abgekühlt und unter
Umrühren mit Essigsäure neutral gemacht.
'Das auskristallisierte Cycloserin" wird abfiltriert,
mit Äthanol ausgewaschen und über Phosphorpentoxyd getrocknet: Es werden 4,93 g kristallisches
drCycloserin [a]2 D° = + 116 bis + 115° (C = 1,2%
in H?Ö)i mit einer Aktivität von 98Oy/mg und einem
Reinneitsgrad von 98% erhalten. Die Ausbeute beträgt,
berechnet auf den ■ Gehalt in der nativen Lösung, 43,6% und, berechnet auf den Gehalt in der
eingesetzten Kulturflüsigkeit, 36,8%.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung von d-Cycloserin aus Kulturflüssigkeiten duich eine Vorbehandlung, eine Ionenaüstauschsorption des Cycloserins aus der Kulturflüssigkeit, eine Elution (Desorption) des Cycloserins aus dem Kationenaustauscher mittels einer schwachen Ammoniaklösung und Abscheidung des Cycloserins aus dem Eluat, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbehandlung zunächst durch eine abwechselnde Zugabe von Kalkmilch und Phosphorsäure bei einem zwischen 8,5 und 9,5 schwankenden pH, sodann zwecks vollständiger Entfernung der CaI-ciumionen durch Zugabe von Trinatriumphosphat bis zum pH von 8,2 bis 8,5, nach Abfiltrieren des Myzels und Calciumphosphats die Cycloserinsorption durch Zugabe der Wasserstofform eines stark vernetzten Sulfokationenaustauschers bis zum pH 4,0 bis 4,2, die Cycloserin-Elution durch Zugabe von wäßrigem Ammoniak bis zum pH 10,0 bis 10,5 und die Abscheidung des Cycloserins aus dem neutral gemachten Eluat durch Auskristallisation durchgeführt wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1118 931,
1016711.609 579/376 6.66 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW36684A DE1219174B (de) | 1964-04-29 | 1964-04-29 | Verfahren zur Gewinnung von d-Cycloserin aus Kulturfluessigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW36684A DE1219174B (de) | 1964-04-29 | 1964-04-29 | Verfahren zur Gewinnung von d-Cycloserin aus Kulturfluessigkeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1219174B true DE1219174B (de) | 1966-06-16 |
Family
ID=7601266
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW36684A Pending DE1219174B (de) | 1964-04-29 | 1964-04-29 | Verfahren zur Gewinnung von d-Cycloserin aus Kulturfluessigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1219174B (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1016711B (de) * | 1954-08-24 | 1957-10-03 | Commercial Solvents Corp | Verfahren zur Herstellung der Erdalkalisalze des Antibioticums Cycloserin |
DE1118931B (de) * | 1959-07-06 | 1961-12-07 | Commercial Solvents Corp | Verfahren zur Gewinnung von Cycloserin |
-
1964
- 1964-04-29 DE DEW36684A patent/DE1219174B/de active Pending
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1016711B (de) * | 1954-08-24 | 1957-10-03 | Commercial Solvents Corp | Verfahren zur Herstellung der Erdalkalisalze des Antibioticums Cycloserin |
DE1118931B (de) * | 1959-07-06 | 1961-12-07 | Commercial Solvents Corp | Verfahren zur Gewinnung von Cycloserin |
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