DE1217969B - Verfahren zur Herstellung von Diepoxy-1, 3, 5-trimethylentrisulfonen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Diepoxy-1, 3, 5-trimethylentrisulfonenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES S/MWW>
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
Nummer:
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Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C07d
C08g
Deutsche KL: 12q-»27
1217 969
C25437IVb/12q
4. November 1961
2. Juni 1966
C25437IVb/12q
4. November 1961
2. Juni 1966
Bekanntlich lassen sich durch Umsetzung von Epichlorhydrin mit Phenolen härtbare Epoxydverbindungen
gewinnen. Als Phenole werden allgemein zweiwertige, insbesondere zweikernige Phenole (Bisphenole)
verwendet. In den erhaltenen Harzvorprodukten sind die Bisphenolreste mit den durch das
Epichlorhydrin eingebrachten Propylresten über Äthersauerstoffatome verbunden. Diese Äthergruppen
sind chemischen Einflüssen nicht unzugänglich, wodurch die Eigenschaften insbesondere von Schutzüberzügen,
die aus derartigen Harzen hergestellt sind, beeinflußt werden.
Derartige Harze sind bei A. M. P a q u i η, Epoxidverbindungen
und Epoxidharze (1958), S. 173, Absatz 2, und S. 214 bis 217, beschrieben.
Wünschenswert ist also, das Epichlorhydrin derart an einen mehrwertig reagierenden Stoff zu binden,
daß ohne Verlust der Epoxydgruppe eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung entsteht.
Die schon bekannten Umsetzungsprodukte aus Epichlorhydrin mit schwefelhaltigen Verbindungen
Verfahren zur Herstellung von Diepoxy-1,3,5-trimethylentrisulfonen
Anmelder:
Chemische Werke Hüls Aktiengesellschaft, Mari
Als Erfinder benannt:
Dr. Horst Krämer,
Dr. Franz Stürzenhofecker, Mari
haben die Frage nicht gelöst, da es sich um solche Schwefelverbindungen handelt, in denen sich mindestens
ein reaktionsfähiges Wasserstoffatom am Schwefel befindet; dabei entstehen Thioäther.
Es wurde gefunden, daß man Diepoxy-l,3,5-trimethylentrisulfone der allgemeinen Formel
H2C
CH — CH2
O2S SO2
H R
O2S SO2
H R
in der R Wasserstoff oder einen Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkenyl- oder Benzylrest bedeutet
und η eine Zahl zwischen O und etwa 10 darstellt, erhält, wenn man ein 1,3,5-Trimethylentrisulfon der
allgemeinen Formel
O2
fsV
O2S SO2
in der R die angegebene Bedeutung besitzt, mit Epichlorhydrin in Gegenwart wäßriger Alkalihydroxydlösung
und gegebenenfalls unter Verwendung eines wasserlöslichen inerten organischen Lösungsmittels
bei einer Temperatur von —10 bis +700C im MoI-Verhältnis
(n — 1) : «, wobei η ^ 2 ist, umsetzt.
Die Reaktion wird in wäßrigen Alkalihydroxydlösungen, z. B. in Lösungen von Natrium- oder
Kaliumhydroxyd, durchgeführt. In manchen Fällen, beispielsweise bei Einsatz kohlenwasserstoffsubstituierter
1,3,5-Trimethylentrisulfone, reicht das Lösungsvermögen
der wäßrigen Alkalien nicht aus, um die Umsetzung in homogener Lösung völlig zu Ende
zu führen. Dann ist es möglich, das Lösungsvermögen der wäßrigen Alkalien durch Mischung mit wasserlöslichen
organischen Lösungsmitteln zu steigern. Geeignet sind solche Lösungsmittel, die bei der gewählten
Reaktionstemperatur nicht an der Um-
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setzung teilnehmen und insbesondere nicht die Epoxydgruppen angreifen, beispielsweise niedrigmolekulare Alkohole, Ketone oder Dioxan. Weiter
ermöglichen solche Lösungsmittel eine leichte Einhaltung der günstigsten Reaktionstemperaturen.
Die Umsetzung wird zweckmäßig so durchgeführt, daß man das in wäßrigen Alkalien gelöste 1,3,5-Trimethylentrisulfon
vorlegt und unter Rühren das Epichlorhydrin in Anteilen zufügt, wobei man gegebenenfalls
durch Kühlung dafür sorgen muß, daß die Temperatur nicht über 700C steigt, weil sonst die
Gefahr einer öffnung der Epoxydringe besteht. Die Umsetzung verläuft bei Temperaturen zwischen —10
und +600C außerordentlich rasch; sie ist im wesentlichen
innerhalb weniger Minuten beendet.
Man kann auch das gesamte benötigte Epichlorhydrin in einem Anteil zusetzen. Eine besondere Ausführung
des Verfahrens gestattet durch Vorlage des Epichlorhydrins und nachfolgende Zufügung des in
wäßrigen Alkalien gelösten 1,3,5-Trimethylentrisulfons,
erforderlichenfalls in einzelnen Anteilen, die Herstellung eines Harzes, das infolge des stets vorhandenen
Epichlorhydrinüberschusses weitgehend aus Diepoxyden einheitlicher Kettenlänge besteht.
Bei Einsatz mehrerer verschieden substituierter 1,3,5-Trimethylentrisulfone hat man es durch die
Wahl der Mischung in der Hand, die Eigenschaften der Harze in gewünschter Weise abzuwandeln.
Nach Beendigung der Umsetzung wird das Diepoxyd zweckmäßig durch Ansäuern der Lösung ausge- 30;
fällt, durch Waschen mit Wasser von anorganischen Verunreinigungen befreit und getrocknet.
Das Epichlorhydrin wird in einem molaren Verhältnis zum 1,3,5-Trimethylentrisulfon von mindestens
2 : 1 eingesetzt, wenn die Herstellung eines niedermolekularen Diepoxydes mit möglichst hoher
Epoxydzahl beabsichtigt ist. Durch Verringerung dieses Verhältnisses läßt sich die mittlere Kettenlänge
der Harze vergrößern, wobei die Epoxydzahl und die Reaktivität der Harze abnehmen. Aus diesem Grunde
enthalten die Harze, die im gelösten oder geschmolzenen Zustand weiterverarbeitet werden sollen, im
Mittel 1 bis etwa 10 1,3,5-Trimethylentrisulfonkerne
in der Kette.
Es hat sich gezeigt, daß sich nicht substituiertes 1,3,5-Trimethylentrisulfon unter den gewählten Reaktionsbedingungen
bivalent unter Bildung kettenförmiger Molekeln umsetzt, während die dritte im Kern vorhandene CH2-Gruppe in der Regel unbeteiligt
bleibt.
Die Löslichkeit der Diepoxyde in organischen Lösungsmitteln, wie Aromaten, Alkoholen, Ketonen,
Äthern oder Halogenkohlenwasserstoffen, ist einerseits vom mittleren Molekulargewicht, andererseits
von den Substituenten des 1,3,5-Trimethylentrisulfons
abhängig. Ein allgemein besonders gutes Lösungsvermögen besitzen z. B. Dimethylformamid und Dimethylsulfoxyd.
— Durch Substitution wird im allgemeinen der Schmelzpunkt der Diepoxyde gesenkt.
Die neuen Diepoxyde sind auf Grund der außerordentlichen Reaktivität der^Epoxyd- sowie gegebenenfalls
Hydroxygruppen mannigfaltigen Umsetzungen zugänglich, beispielsweise mit Wasser, Säuren,
deren Anhydriden, Halogeniden und Amiden, Phenolen, Alkoholen, Aminen usw. Dadurch stellen die
Diepoxyde wertvolle Zwischenprodukte dar, beispielsweise für die Herstellung von Esterharzen,
Alkydharzen oder Netz- und Textilhilfsmitteln.
Zu 11,7 g (0,05 Mol) 1,3,5-Trimethylentrisulfon in 150 ecm 1 η-Natronlauge werden 9,25 g (0,1 Mol)
Epichlorhydrin gegeben. Man rührt 15 Minuten bei 200C und neutralisiert sodann mit Salzsäure, wobei
ein in Wasser und Alkohol wenig, in Dimethylformamid leicht löslicher weißer Niederschlag ausfällt;
Ausbeute: 14,2 g = 89% der Theorie. Bei 110 bis 1300C schäumt das Produkt auf, schmilzt jedoch
nicht. Nach den Analysenwerten liegt ein Diepoxyd vor, das im Durchschnitt aus 3 Molekülen Epichlorhydrin
und 2 Molekülen Trimethylentrisulfon aufgebaut ist.
Ci5H34Oi5S6 (MG 636).
Berechnet ... C 28,30%, H 3,87%,
Berechnet ... C 28,30%, H 3,87%,
Epoxydzahl 176";, gefunden ... C 28,32%, H 4,39%, .
Epoxydzahl 156.
Zu 16,2 g (0,05MoI) BenzyM,3,54rimethylentrisulfon
in 150 ecm 1 η-Natronlauge werden 9,25 g (0,1 Mol) Epichlorhydrin gegeben. Man rührt das
Gemisch 30 Minuten bei 2O0C und neutralisiert sodann
mit Salzsäure, wobei ein in Alkohol und Aceton gut löslicher Niederschlag vom Schmelzpunkt 75 0C
ausfällt; Ausbeute: 17,5 g = 85% der Theorie. Nach den Analysenwerten liegt ein Diepoxyd aus durchschnittlich
3 Molekülen Epichlorhydrin und 2 Molekülen Benzyltrimethylentrisulfon vor.
C29H36Oi5S6 (MG 816).
Berechnet ... C 42,60%, H 4,41%,
Berechnet ... C 42,60%, H 4,41%,
Epoxydzahl 137; gefunden ... C 42,69%, H 4,79%,
Epoxydzahl 129.
Zu 13,7 g (0,05 Mol) Monoallyltrimethylentrisulfon in 150 ml 1 η-Natronlauge werden 9,25 g (0,1 Mol)
Epichlorhydrin zugetropft. Man rührt 45 Minuten bei 25 0C und neutralisiert sodann mit etwa 50 ml
1 η-Salzsäure, wobei ein in Aceton und Alkohol löslicher Niederschlag ausfällt. Ausbeute 11,6 g.
Nach der Epoxydzahlbestimmung liegt ein Diepoxyd vor, das im Durchschnitt aus 3 Molekülen Epichlorhydrin
und 2 Molekülen Trimethylentrisulfon aufgebaut ist.
C2IH32Oi5S6 (MG 716).
Berechnet ... Epoxydzahl 157; gefunden ... Epoxydzahl 142 bis 145.
Berechnet ... Epoxydzahl 157; gefunden ... Epoxydzahl 142 bis 145.
Zu 11,7 g (0,05 Mol) 1,3,5-Trimethylentrisulfon in 150 ml 1 η-Natronlauge werden 5,1 g (0,055 Mol)
Epichlorhydrin gegeben. Man rührt 2 Stunden bei 2O0C und neutralisiert sodann mit Salzsäure, wobei
ein in Wasser und Alkohol unlöslicher, in Dimethylformamid löslicher Niederschlag ausfallt; Ausbeute:
7,5 g.
Das Produkt hat einen Zersetzungspunkt von 230°C.
Nach den Analysenwerten liegt ein Diepoxyd vor, das im Durchschnitt aus 6 Molekülen Epichlorhydrin
und 5 Molekülen Trimethylentrisulfon aufgebaut ist.
C33H54O36Si5 (MG 1506).
Berechnet ... S 31,9%, Epoxydzahl 74,5; gefunden ... S 32,4%, Epoxydzahl 78,0.
Berechnet ... S 31,9%, Epoxydzahl 74,5; gefunden ... S 32,4%, Epoxydzahl 78,0.
H H
H2C CH-CH2^
O2
/Sm
O2S SO2
H R
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Diepoxy-1,3,5 - trimethylentrisulfonen der allgemeinen FormelH HCH2-CH-CH2 71 OH O2
/SmO2S SO2H Rin der R Wasserstoff oder einen Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkenyl- oder Benzylrest bedeutet und η eine Zahl zwischen 0 und etwa 10O2 darstellt, dadurch gekennzeichnet, daß man ein 1,3,5-Trimethylentrisulfon der allgemeinen FormelO2S SO2in der R die angegebene Bedeutung besitzt, mit Epichlorhydrin in Gegenwart wäßriger Alkalihydroxydlösung und gegebenenfalls unter Verwendung eines wasserlöslichen inerten organi-sehen Lösungsmittels bei einer Temperatur von -10 bis +700C im Molverhältnis (« — 1) : n, wobei η 2: 2 ist, umsetzt.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE624086D BE624086A (de) | 1961-11-04 | ||
DEC25437A DE1217969B (de) | 1961-11-04 | 1961-11-04 | Verfahren zur Herstellung von Diepoxy-1, 3, 5-trimethylentrisulfonen |
US228220A US3155681A (en) | 1961-11-04 | 1962-10-02 | Diepoxy-1, 3, 5-trimethylene trisulfones and their preparation |
FR913361A FR1338065A (fr) | 1961-11-04 | 1962-10-25 | Procédé de préparation de diépoxydes durcissables, qui renferment du soufre et sont exempts de groupes éthers |
GB41505/62A GB949153A (en) | 1961-11-04 | 1962-11-02 | Process for the production of sulphur-containing hardenable diepoxides free from ether groups |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC25437A DE1217969B (de) | 1961-11-04 | 1961-11-04 | Verfahren zur Herstellung von Diepoxy-1, 3, 5-trimethylentrisulfonen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1217969B true DE1217969B (de) | 1966-06-02 |
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ID=7017886
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC25437A Pending DE1217969B (de) | 1961-11-04 | 1961-11-04 | Verfahren zur Herstellung von Diepoxy-1, 3, 5-trimethylentrisulfonen |
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GB (1) | GB949153A (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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US2958679A (en) * | 1958-05-22 | 1960-11-01 | Goodrich Co B F | Cross-linked copolymers of unsaturated carboxylic acids and polyalkenyl sulfones |
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-
1961
- 1961-11-04 DE DEC25437A patent/DE1217969B/de active Pending
-
1962
- 1962-10-02 US US228220A patent/US3155681A/en not_active Expired - Lifetime
- 1962-11-02 GB GB41505/62A patent/GB949153A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3155681A (en) | 1964-11-03 |
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GB949153A (en) | 1964-02-12 |
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