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Vorrichtung zum unmittelbaren Ablesen der Einstellung eines beweglichen
Objektes, beispielsweise des Joches einer Balkenwaage Gegenstand der Erfindung ist
eine Vorrichtung zum unmittelbaren Ablesen der Einstellung eines beweglichen Objektes,
beispielsweise des Joches einer Balkenwaage, mittels einer mit diesem verbundenen
Meßteilung, bestehend aus einer in Richtung der Verstellbewegung verlaufenden, grobbezifferten
Meßteilung und aus zwei weiteren, parallel zu dieser verlaufenden, einer ersten
und einer zweiten Feinunterteilung der Meßteilung, beispielsweise zur Angabe der
ersten und der zweiten Dezimalstelle der Anzeigegröße, dienenden Hilfsteilungen
und einer mit der Meßteilung des beweglichen Objektes zusammenwirkenden, gerätefest
angeordneten Ablesevorrichtung, in deren Fenster ein vorzugsweise die Grobbezifferung
angebendes Merkmal der mit dem Objekt beweglichen Meßteilung einschließlich der
Bezifferung beobachtbar ist und welche sowohl die eine sich über ein Teilungsintervall
der Meßteilung erstreckende, die Einheiten der ersten Feinunterteilung angebende
und fluchtend mit der Meßteilung angeordnete erste Hilfsteilung als auch die zweite,
die Intervalle der der Meßteilung zugeordneten ersten Hilfsteilung für die zweite
Feinunterteilung unterteilende Hilfsteilung aufweist.
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Der Gegenstand der Erfindung geht von einer Anzeigevorrichtung zum
Ablesen von drei Dezimalstellen oder entsprechenden Unterteilungen aus, welche lediglich
zwei gegeneinander bewegliche, mit Meßteilungen versehene Teile besitzen. Hierbei
weist die bewegliche, z. B. mit dem Joch einer Balkenwaage verbundene Skala eine
Reihe von Hauptzahlen und Merkzeichen zum Anzeigen der ersten und der zweiten Unterteilung,
d. h. der ersten und der zweiten Dezimalstelle, auf. Die feststehende Skala besitzt
ein Fenster, in welchem die Hauptzahlen sichtbar werden, eine sich in der Bewegungsrichtung
des beweglichen Bauteils erstreckende Hauptskala mit Ziffern zum Anzeigen der ersten
Feinteilung, d. h. der ersten Dezimalstelle, und eine Hilfsteilung mit Ziffern zum
Anzeigen der zweiten Feinteilung, d. h. der zweiten Dezimalstelle. Bei der bekannten
Ablesevorrichtung besteht die Hilfsteilung aus einer Zweikoordinatenskala, die mit
einer Anzahl von Merkmalen versehen ist, welche gleich dem Produkt der Anzahl der
Einheiten der ersten und der der zweiten Unterteilung ist. Eine Hilfsskala mit einer
derart großen Anzahl von Merkmalen ist als Mikroskala schwer herzustellen und sehr
kostspielig. Außerdem hat sie den Nachteil, daß die Zahlenreihe zur Anzeige der
zweiten Unterteilung quer zur Hauptzahlenreihe und zur Zahlenreihe zur Anzeige der
ersten Unterteilung steht,
wodurch ein schnelles und übersichtliches Ablesen erheblich
erschwert wird.
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Es ist ferner eine Ablesevorrichtung bekannt, die das Ablesen von
drei Dezimalstellen gestattet und bei welcher sich die Skalen in Bewegungsrichtung
des beweglichen Objektes erstrecken. Ein wesentlicher Nachteil dieser bekannten
Vorrichtung besteht darin, daß zur Ermittlung der letzten Dezimalstelle eine zusätzliche
Verstellung am Läufer vorgenommen werden muß. Eine derartige Maßnahme birgt einerseits
Fehlerquellen in sich und kompliziert andererseits das Messen in unerwünschter Weise.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum unmittelbaren Ablesen der Einstellung
eines beweglichen Objektes weist eine zweite Hilfsteilung auf, deren Merkmale in
an sich bekannter Weise sich ebenfalls parallel zur Verstellbewegung der beweglichen
Meßteilung mit der Grobbezifferung erstreckend angeordnet sind. Die Teilungsintervallgröße
ist erfindungsgemäß definiert durch den Quotienten aus der Summe der Teilungsintervallgröße
der Meßteilung plus Teilungsintervallgröße der dieser zugeordneten ersten Hilfsteilung
einerseits und der Anzahl der Einheiten der zweiten Hilfsteilung andererseits. Ferner
muß die Teilungsintervallgröße der ersten Hilfsteilung gleich derjenigen der beweglichen
Meßteilung sein.
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Somit weist die erfindungsgemäße Ablesevorrichtung eine feste Meßteilung
mit zwei sich in Bewegungsrichtung der bewegten Meßteilung erstreckenden Hilfsteilungen
zur Anzeige der ersten und der
zweiten Unterteilung, d. h. der ersten
und der zweiten Dezimale, auf.
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Für eine Vorrichtung mit in vertikaler Richtung beweglicher Meßteilung
eignet sich ein Aufbau, der dadurch gekennzeichnet ist, daß die fest angeordnete
Ablesevorrichtung aus zwei durch einen vertikalcn, dunklen, durchscheinenden Streifen-getremlten,-
von Rahmen umschlossenen Fenstern besteht, Der linke Rand des Streifens trägt die
der ersten Unterteilung dienende erste Hilfsteilung, während der rechte Rand die
der zweiten Unterteilung dienende zweite Hilfsteilung aufweist. Die bewegliche Meßteilung
ist in den beiden durch den Streifen getrennten Fenstern beobachtbar. Hierbei erscheinen
die der Grobbezifferung entsprechenden und der ersten Hilfsteilung zugeordneten
Merkmale in dem linken Fenster, während die der Feineinteilung dienenden, mit der
zweiten Hilfsteilung zusammenwirkenden Merkmale in dem rechten Fenster zu erkennen
sind.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die- Teilungsmerkmale
der fest angeordneten Hilfsteilung der Ablesevorrichtung als waagerecht verlaufende
Ausnehmungen des Streifens und die Merkmale der beweglichen Meßteilung als sich
bis in diese Einschnitte hinein erstreckende waagerechte Teilstriche ausgebildet.
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Ablesehilfsmittel in Form von Fenstern oder Schlitzen, die in einem
entsprechenden Träger angebracht sind, sind allgemein bekannt.
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Weisen die auf dem Streifen angebrachten Teilungen sowie die mit
diesen Teilungen zusammenwirkenden und parallel zu diesen verlaufenden beweglichen
Teilungen einen geringen Abstand auf, so ermöglicht die erfindungsgemäße Ablesevorrichtung
ein schnelles und sicheres Ablesen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich für Waagen aller Art,
insbesondere Balkenwaagen, für Meßinstrumente, für einstellbare Werkzeuge, für einstellbare
Regelorgane usw. Sie ist immer dann von besonderem Vorteil, wenn optisch vergrößerte
Mikroskalen verwendet werden, mit welchen kleine Verstellungen sichtbar gemacht
werden können.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend an Hand eines in den
F i g. 1 und 2 der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigt Fig.1 eine Ansicht der erfindungsgemäßen Ablesevorrichtung und F i g. 2
einen Teil der Ablesevorrichtung nach Fig. 1 mit einer anderen Stellung der beweglichen
Meßteilung.
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Die in F i g. 1 der Zeichnung dargestellte Ablese vorrichtung besteht
aus einem dunklen, durchscheinenden Ablesestreifen 11, der beidseitig mit Rahmen
zur Bildung zweier Fenster versehen ist, und einer zum Teil von dem Streifen 11
und den Rahmen verdeckten, aus durchscheinendem, mattgeschliffenem Glas od. dgl.
bestehenden Scheibe 10. Die Ablesevorrichtung ist z. B. für eine Balkenwaage, ein
Meßinstrument, eine Einstelleinrichtung einer Werkzeugmaschine od. dgl. geeignet.
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Der Streifen 11 weist weist auf seiner linken Seite eine in zehn
gleiche Einheiten unterteilte erste Hilfsteilung 12 auf. Die Teilungsmerkmale dieser
Hilfsteilung sind als waagerecht verlaufende Ausnehmungen des Streifens 11 ausgebildet,
welche mit den Ziffern 0 bis 9 zur Angabe der ersten Dezimalstelle der Anzeigegröße
durchlaufend numeriert sind. Auf der
rechten Seite des;Streifens 11 ist eine zwei,
in engt; sprechender Weise ausgebildete Hilfsteilung 13 angeordnet, welche wiederum
in zehn gleiche, mit den Ziffern 0 bis 9 fortlaufend numerierte Teilungsintervalle
zur-angabe-der-zweiten: Dezimalstelle der~Anzeigegröße unterteiltist. Jede ffilfsteilung
12 bzw. 13 beginnt mit dem mit 0 bezeichneten Teilungsmerkmal und endet mit einem
nicht bezeichneten, als kürzerer Einschnitt ausgebildeten Teilungsmerkmal. Die Teilungsintervalle
der Hilfsteilung 13 sind entsprechend der einleitend erläuterten Bemessungsregel
größer als die Intervalle der ersten Hilfsteilung. Bei einer Einteilung im Dezimalsystem
sind sie um ein Zehntel größer, während s1e hei einer~Einteilung nach AchteL-zoll
um ein Achtel größer sind. Die Hilfsteilungen 12 und 13 sind parallel zueinander
verlaufend an dem Streifen 11 auf gegenüberliegenden Seiten angebracht. Die von
dem nicht dargestellten beweglichen Objekt, z. B. vom Joch einer Balkenwaage, verstellbare
Meßteilung 15 wird auf die mattgeschliffene Glasscheibe 10 projiziert; Die bewegliche
Meßteilung 15 weist eine mit ihr gekoppelte, ebenfalls auf die Glasscheibe 10 projizierte
Grobbezifferung 14 auf.
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Während die bewegliche Meßteilung 15 im Bereich der zweiten Hilfsteilung
13 auf die Scheibe 10 projiziert wird, wird die Grobbezifferung auf die Scheibe
10 im Bereich der ersten Hilfsteilung 12 projiziert.
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Sowohl die Grobbezifferung 14 als auch die Meßteilung 15 bestehen
aus parallel zu den Einschnitten der Hilfsteilungen verlaufenden Teilstrichen, welche
derart angeordnet sind, daß sie in den Einschnitten des Streifens 11 sichtbar werden
können.
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Die Teilstriche der Grobbezifferung haben einen Abstand, welcher
zehn Teilungsintervallen der Hilfsteilung 12 entspricht, und sind fortlaufend mit
den Ziffern 0, 1, 2, 3, 4, 5 usw. versehen, von welchen in Fig. 1 nur die Ziffern
3 und 4 auf der als Projektionsschirm dienenden Glasscheibe 10 sichtbar sind.
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Die zweite, der Feinmessung dienende Meßteilung besteht aus skalenförmig
angeordneten Teilstrichen mit einer Teilungsintervallgröße, welche derjenigen der
ersten Hilfsteilung 12 entspricht.
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Somit zeigt die erfindungsgemäße Ablesevorrichtung drei senkrecht
angeordnete, parallel zueinander verlaufende Reihen von Zahlen, die den zu messenden
Wert nach der richtigen Stellenzahl und der richtigen Reihenfolge angeben. So zeigt
die Ablesevorrichtung in F i g. 1 den Wert 400, während die Ablesevorrichtung gemäß
F i g. 2 den Wert 424 angibt.
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Zweckmäßigerweise sind die Ziffern der Hilfsteilungen 12 und 13 auf
der Scheibe 10 im Bereich des Streifens 11 neben den zugehörigen Einschnitten angeordnet.
Soll z. B. ein zehn- oder hundertmal kleinerer Wert angezeigt werden, so kann man
die Scheibe 10 in einfacher Weise durch eine andere ersetzen, bei welcher vor die
Ziffern der rechten bzw. der linken Zahlenreihe ein Komma gesetzt ist.
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Ebenso kann auf der Glasscheibe 10 z. B. die Einheit »kg« (Kilogramm),
»g« (Gramm) oder »mg« (Milligramm) angebracht werden. Auf diese Weise kann man lediglich
durch Auswechseln der relativ billigen Glasscheibe 10 mit Hilfe einer kostspieligen
Mikroskala den Meßbereich willkürlich verändern.
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Im Bereich 16 der in F i g. 1 veranschaulichten Anzeigevorrichtung
ist eine andere Ausführung des mit Einschnitten versehenen Streifens 11 dargestellt,
bei welcher die Einschnitte mit schrägen Kanten 17 versehen sind.
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Selbstverständlich ist die beschriebene Ablesevorrichtung nicht auf
die Verwendung des Dezimalsystems beschränkt.
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Daneben ist es möglich, an Stelle der projizierten, beweglichen Meßteilung
eine mechanisch bewegte Meßteilung zu verwenden. Ebenso ist es möglich, die Scheibe
10 mit den Skalen 14 und 15 feststehend auszubilden und den Streifen 11 mit dem
Rahmen nach Art eines auf einem Rechenstab angeordneten Schiebers gleitend auf einem
Band anzuordnen, durch welches die Scheibe 10 zu ersetzen ist.