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Fluchtlinientafel Bei den bisher bekannten Fluchlinientafeln, die
dazu dienen, zu jeweils zwei von drei miteinander durch eine mathematische Beziehung
in Verbindung stehenden Größen die dritte zu ermitteln, ist die Handhabung verhältnismäßig
umständlich. Die Erfindung betrifft eine Verbesserung der bisher bekannten Fluchtlinientafeln
und ist dadurch gekennzeichnet, daß ihre Leitern relativ zueinander bewegbar angeordnet
und durch mechanische Glieder derart miteinander gekuppelt sind, daß bei der Bewegung
fluchtende Punkte stets fluchtend bleiben. Die bewegten Leitern sind dabei parallel
geführt und durch einen Gleithebel miteinander verbunden, der um einen auf einer
der Leitern liegenden Punkte drehbar ist. Dieser Gleithebel, wie er beispielsweise
in der später noch näher erläuterten Fig. 5 gezeigt ist, stellt sozusagen eine Fluchtlinie
dar und bewirkt so, daß die drei zusammengehörigen Leitern der Fluchtlinientafel
in jeder Stellung eine derartige Lage zueinander einnehmen, daß die mathematische
Beziehung, die der betreffenden Fluchtlinientafel zugrunde liegt, in allen Fällen
erhalten bleibt. Ein Vorteil einer derartigen Anordnung besteht ;beispielsweise
darin, daß die der Ablesung zueinandergehöriger Werte auf den drei Leitern dienende
Fluchtlinie stets eine zu den Leitern senkrechte Lage auf der F.luchtlinientafel
beibehalten kann, so @daß diese Visierlinie nun nur auf der Fluchtlinientafel auf
und nieder bewegt zu werden braucht, während die
bisher notwendige
mehr oder weniger schräge Lage der Visierlinie auf der Fluchtlinientafel nicht mehr
erforderlich ist. Dadurch kann diese der Ablesung dienende Fluchtlinie beispielsweise
auf einer senkrecht zu den Leitern geführten durchsichtigen Schablone, z. B. aus
Celluloid oder einem ähnlichen Material, angebracht und nach Art der Rechenschieberfenster
parallel verschiebbar geführt werden.
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.Es ist häufig notwendig, mehrere, beispielsweise zwei, Fluchtlinientafeln
zu verwenden, um zueinandergehörige Werte zu ermitteln, die einer bestimmten, beiden
Fluchtlinientafeln gemeinsamen Bezugsgröße entsprechen. Eine derartige Aufgabe tritt
beispielsweise auf bei der Ermittlung der Betriebsbedingungen für ein Serienaufnahmegerät
zur photographischen Registrierung von Dokumenten in sehr kleinem Format. Bei derartigen
Geräten werden auf einen Film von einem bestimmten vorgegebenen Format unter Anwendung
geeignet unterteilter Zahnstangen mehrere Mikroaufnahmen neben- und übereinander
aufgenommen, wobei jeweils ein bestimmter Verkleinerungsmaßstab.beibehalten wird.
Dies sei an Hand der Fig. i *und 2 näher erläutert. Die Fig. i zeigt einen Film
mit den nutzbaren Abmessungen af - bf. Die einzelnen Mikroaufnahmen A auf
diesem Film haben die Seitenlängen am und bm, während die aufzunehmende Vorlage
.die Seitenlängen a,, und b,, (Fig.2) haben möge. Die Aufgabe besteht nun darin,
festzustellen, wie viele derartiger Mikroaufnahmen unter Berücksichtigung der Abmessungen
der Vorlage und des gewählten Verkleinerungsmaßstabes neben- und übereinander auf
dem Filmformat untergebracht werden können und gleichzeitig die für diesen Maßstab
in das Mikrogerät einzusetzenden Zahnstangen nach ihrer Zahnzahl zu ermitteln, die
dazu dienen, das Fortschalten des Aufnahmematerials bzw. des Aufnahmefilms zu bestimmen.
Hierzu dienen zwei Fluchtlinientafeln, die gemäß der Erfindung dadurch zu einer
einzigen Tafel vereinigt werden, @daß die eine Fluchtlinientafel feste Leitern aufweist,
während zwei Leitern der zweiten Fluchtknientafel bewegbar angeordnet sind.
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Zunächst seien die Beziehungen für die erwähnten Fluchtlinientafeln
erläutert. Bezeichnet man die gewählte Verkleinerungsziffer mit V, die Anzahl der
Mikroaufnahmen pro Zeile mit i und die Anzahl der Zeilen pro Film mit z, so ist
Bezeichnet man den Teilungsmodul der Leiter I (a,,-Skala) (Fig. 3) mit ml, den Teilungsmodul
der Leiter II (i-Skala) mit m2 und den Teilungsmodul der Leiter III (V-Skala) mst
mg, ferner die logarithmische Einheit für die Leiter I mit Ml, die logarithmische
Einheit für die Leiter II mit M2, und die Einheit für die Leiter III mit M3, so
ergibt sich aus oder oben angeführten Gleichung für die Anzahl der Mikroaufnahmen
pro Zeile folgende Beziehung: log i = log V -1- log af - log a,, oder, da
log af eine Konstante des betreffenden Gerätes darstellt, ist log V - log
a,. = log i rt- c.
Entsprechend den Abmessungen des gerade betrachteten
Gerätes muß die Leiter I etwa die Werte von 6o bis 6oo, die Leiter II die Werte
von 2 bis 16 und die Leiter III die Werte von 6 bis 2o umfassen. Der Teilungsmodul
m3 für die Leiter III wird, um eine gute Ablesemöglichkeit zu erhalten, zu 2 # ml
gewählt, woraus folgt, daß
Der Abstand der Leitern voneinander ergibt sich aus der Beziehung dl : dz
= fnl : nz,. Nach Wahl der logarithmischen Einheit Ml mit beispielsweise
25o mm ergibt sich für M3 = z - Ml = 5oo mm und für
Ml = 167 mm.
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Wählt man den Abstand der äußeren Skalen mnit beispielsweise
300 mm, so erhält man aus der Bez,iehyng dl :
die Werte dl = ioo mm und d= = Zoo mm (vgl. Fig. 3).
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In senkrechter Richtung ist die Lage der Leitern I und III zueinander
beliebig, die Lage der Leitern II ergibt sich dann zwangsläufig, indem man drei
zusammengehörige Punkte auf drei Leitern zum Fluchten bringt. Zu dem Wert ioo auf
der Leiter I und dem Wert io auf der Leiter III gehört nach der Gleichung
der mit den Werten a,, = ioo und V = io auf einer Fluchtlinie liegen muß.
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Da die Anzahl der Zeilen pro Film z derselben Gesetzmäßigkeit folgt
wie die Zahl der Mikroaufnahmen pro Zeile i und bei einer bestimmten Aufnahmeserie
stets ein bestimmter Verkleinerungsmaßstab V angewendet wird, werden die beiden
Fluchtlinientafeln für a,, und i einerseits und für b,, und z anderseits
nach der Erfindung zu einer gemeinsamen Fluchtlinientafel zusammengefaßt, wobei
die Leitern für eine Gruppe dieser Werte, beispielsweise b,, und z, in senkrechter
Richtung verschiebbar angeordnet und dabei .durch einen Hebel miteinander verbunden
sind, so daß die mathematische Beziehung der Werte zueinander stets erhalten bleibt.
Die Fig. 4 und 5 stellen in Ansicht und Aufsicht eine derartige Fluchtlinientafel-nach
der Erfindung dar. Auf .dem Grundbrett i sind die festen Leitern Ib, IIb und III
angeordnet, die Skalen für die Werte a," i und V tragen. Die gegenseitige
Lage .dieser Skalen zueinander wird in der oben beschriebenen Weise ermittelt. Die
Ablesung der Werte erfolgt mit Hilfe eines Fadens oder
Drahtes 2,
der über an den Seiten der Tafel verschiebbar angeordnete Reiter 3 und 4 geführt
ist, und der entweder aus elastischem Material hergestellt oder, wie in der Zeichnung
dargestellt, durch ein elastisches Glied, nämlich die auf der Unterseite der Tafel
angeordnete Feder 5, gespannt gehalten wird. Der bisher beschriebene Teil der Fluchtlinientafel
dient also dazu, zu einem gewählten Verkleinerungsmaßstab (Leiter III) und der Seitenlänge
der Vorlage a" (Leiter Ib) die Anzahl der Mikroaufnahmen pro Zeile i auf Leiter
IIb zu ermitteln.
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Gemäß der Erfindung sind jetzt in der Fluchtlinientafel zwei Schieber
6 und 7 angeordnet, die die Leitern l" und IIa enthalten und die Skalen für die
Werte b" und z tragen. Die Skalen der Leitern für das beschriebene Gerät sind in
der Fig. 6 nochmals dargestellt. Die Schieber 6 und 7 sind durch einen Gleithebel
8 miteinander verbunden, der ebenso wie die Grundtafel der ganzen Anordnung entsprechende
Langlöcher aufweist, damit die Schieber 6 und 7 in Richtung ihrer Leitern verschoben
«erden können. Ein Griff 9 dient dazu, diese Bewegung vorzunehmen. Der Drehpunkt
des Hebels 8 liegt auf der festen Leiter 11I, so daß dieser Hebel selbst eine Fluchtlinie
darstellt und dadurch bewirkt, daß die mathematische Beziehung zwischen den Leitern
IQ, IIQ und III .in jeder Stellung des Hebels erhalten bleibt.
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Die llandhabung der Tafel ist nun sehr einfach. Die Abmessungen der
zu photographierenden Vorlagen, die Werte a" und b" auf den Skalen Ib und IQ, werden
durch entsprechende Bewegung des Einstellhebels 8 mittels des Griffes 9 einander
gegenübergestellt. Der so festgelegte Punkt auf den Leitern l". 1b wird mit Hilfe
des Ablesefadens geradlinig mit der auf der SkalaIII einzustellenden Verkleinerungsziffer
h verbunden. Der Schnitt des Fadens mit den Skalen Il. und IIb gestattet dann, unmittelbar
die Werte für die Anzahl der Zeilen pro Film z und die Anzahl der Mikroaufnahmen
pro Zeile i abzulesen.