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Photographische Kamera mit zwangläufiger, der Leitzahlgleichung entsprechender
Blendeneinstellung im Blitzbereich Die Erfindung bezieht sich auf eine photographische
Kamera, deren Blende im Blitzbereich in Abhängigkeit von der Eingabe der Leitzahl
des verwendeten Blitzlampentyps und des Entfernungswertes mittels des jeweiligen,
mit dem Blendensteller über ein Differentialgetriebe in Wirkungsverbindung stehenden
Stellers auf den der Leitzahlgleichung L = B - E entsprechenden Blendenwert
zwangläufig eingestellt wird.
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Eine derartige Einstelleinrichtung für die Blende wird dem Sprachgebrauch
entsprechend im folgenden als »Blitzautomatik« bezeichnet. Bei Kameras, die damit
ausgestattet sind, läßt sich, von dem verfügbaren Blendenbereich ausgehend, für
eine bestimmte Leitzahl ein ganz bestimmter Entfernungsbereich angeben, innerhalb
dessen mit der betreffenden Kamera richtig belichtete Aufnahmen gemacht werden können.
Ist die eingestellte Entfernung niedriger als der untere Grenzwert dieses Bereichs,
so kann nicht mehr genügend abgeblendet werden, und es ergeben sich überbelichtete
Aufnahmen, während andererseits bei zu großer Entfernung die größte Blendenöffnung
nicht ausreicht, um eine Unterbelichtung zu verhindern.
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Um hierauf beruhende Fehlbelichtungen zu vermeiden, hat man bei Kameras
mit Blitzautomatik den Leitzahl- und den Entfernungseinsteller bereits mit Stufenkurven
versehen, die einander entgegenstehen und entgegengesetzte Anstiegsrichtung haben.
Zwischen den Stufenkurven ist ein Hebel angeordnet, der zwei mit den Stufen zusammenwirkende
Anschlaglappen aufweist. Diese bekannte Anordnung arbeitet in der Weise, daß der
Leitzahleinsteller nicht auf die gewünschte Leitzahl gedreht werden kann, solange
eine zu niedrige Entfernung eingestellt ist, da der Leitzahleinsteller an einer
seiner Stufen von dem durch die Stufenkurve des Entfernungseinstellers positionierten
Anschlaghebel zurückgehalten wird. Erst wenn die Entfernung mindestens auf den zulässigen
unteren Grenzwert eingestellt ist, wird der Leitzahleinsteller frei. Dementsprechend
ist, eine bestimmte Leitzahleinstellung vorausgesetzt, der unzulässige untere Entfernungsbereich
gesperrt.
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Diese Anordnung hat den Nachteil, daß keine Sperrung der oberhalb
des zulässigen Bereichs liegenden Entfernungen erfolgt und deshalb unterbelichtete
Aufnahmen möglich sind. Darüber hinaus muß die vorhandene überbelichtungssperre
insofern als bedienungsungünstig bezeichnet werden, als bei anfänglich falscher
Entfernungseinstellung der Leitzahleinsteller blockiert wird, sodann die Entfernung
eigens nachgestellt werden muß und erst daraufhin die gewünschte Leitzahl eingestellt
werden kann. Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden, d. h. eine
photographische Kamera mit Blitzautomatik zu schaffen, die Fehlbelichtungen im Blitzbereich
mit Sicherheit vermeidet und eine von der Voreinstellung der Leitzahl abhängige
selbsttätige Einstellung des Entfernungsstellers vornimmt.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Mittel vorgesehen
sind, die nach erfolgter Eingabe des Leitzahlwertes in das Differentialgetriebe
die Einstellung des der Eingabe des Entfernungswertes dienenden Stellers auf einen
außerhalb des durch die Leitzahlgleichung gegebenen Bereichs liegenden Entfernungswert
dadurch verhindern, daß sie diesen Steller auf den unteren oder oberen Grenzwert
dieses Bereichs zurückführen, falls er bei Eingabe des Leitzahlwertes eine Lage
einnimmt, die einem außerhalb des vorerwähnten Bereichs liegenden Wert entspricht.
Auf diese Weise sind an einer Kamera die Voraussetzungen dafür geschaffen worden,
die im Blitzbereich mit Sicherheit eine Über- oder Unterbelichtung des Filmmaterials
vermeiden. Dies insofern, als es gänzlich ausgeschlossen ist, daß der Entfernungssteller
am Ende des Einstellvorgangs eine Einstellage einnehmen kann, die einem Wert entspricht,
der mit dem leitzahlgerechten Blendenöffnungswert nicht in Einklang steht.
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Eine in funktioneller Hinsicht äußerst zuverlässige, baulich einfache
und wenig Bauraum beanspruchende Anordnung wird gemäß einem weiteren Vorschlag der
Erfindung darin erblickt, daß als Mittel zur Rückführung des der Eingabe des Entfernungswertes,
dienenden Stellers zwei Hebel vorgesehen sind, von
denen der eine
Hebel ortsfest sowie drehbar gelagert, ferner durch eine am Steller zur Eingabe
des Leitzahlwertes ausgebildete Steuerkurve beeinflußbar ist und mit seinem freien
Ende mit einem an dem der Eingabe des Entfernungswertes dienenden Steller angeordneten
Stift zusammenarbeitet, während der andere Hebel an diesem Steller drehbar gelagert
und ihm ein am Steller zur Eingabe des Leitzahlwertes befestigter Stift wirkungsmäßig
zugeordnet ist.
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Um im Verschlußaufbau von der äußeren Anordnung der Einstellhandhaben
unabhängiger zu sein, ist es weiterhin vorteilhaft, wenn der Steller zur Eingabe
des Leitzahlwertes in das Differentialgetriebe - mit einem nach einer Leitzahlskala
einstellbaren Handeinstellring drehfest verbunden ist, während der der Eingabe des
Entfernungswertes dienende Steller mit der Frontlinsenfassung des Aufnahmeobjektivs
in drehfester Verbindung steht.
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Sollten die Winkelwege des Handeinstellringes zwischen den einzelnen
Leitzahlen von den Winkelwegen der Frontlinse zwischen den Entfernungswerten der
Entfernungsskala abweichen, so läßt sich gemäß der Erfindung auf einfache Weise
dadurch ein Ausgleich herbeiführen, daß der Hebel, der an dem der Eingabe des Entfernungswertes
dienenden Steller angeordnet ist, mit einer ortsfesten, beispielsweise in der Frontplatte
des Kameraverschlusses ausgebildeten Ausgleichskurve im Eingriff steht.
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Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der nachstehenden Beschreibung
und der Zeichnung erläutert.
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F i g. 1 zeigt einen mit Differentialgetriebe sowie mit im Blitzbereich
wirksam werdenden Mitteln zur Begrenzung und Rückführung des Entfernungstellers
ausgestatteten Objektivverschluß für photographische Kameras in perspektivischer
sowie auseinandergezogener Darstellung, F i g. 2 Details einer weiteren Ausführungsmöglichkeit
der selbstregelnden über- bzw. Unterbelichtungssperre in Ansicht, F i g. 3 eine
tabellarische übersieht, worin der über- und Unterbelichtungsbereich einer Kamera,
d. h. die zulässigen Blendenwerte mit Bezug auf die Voreinstellung von Leitzahl
und Entfernung, aufgezeigt ist.
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In der Zeichnung ist ein Objektivverschluß veranschaulicht, der drei
ortsfeste Bauelemente, nämlich eine Blendengrundplatte 1, einen Tragring 2 und eine
Frontplatte 3 aufweist. Außerdem finden sich verschiedene Ringe bzw. Steller, die
drehbar und zu diesem Zweck koaxial zur Objektivachse auf nicht näher dargestellte
Weise gelagert sind. So z. B. der Handeinstellring 4, welcher eine Kennmarke »A«
(Tageslichtautomatik), eine Leitzahlskala 5 und eine Blendenskala 6 trägt. Der Handeinstellring
4 ist gegenüber einer feststehenden Marke 9 einstellbar. In Einstellage »A« des
Handeinstellringes 4 wird, wie nachstehend noch näher beschrieben, die Blende in
Abhängigkeit von den Beleuchtungsverhältnissen selbsttätig eingestellt. Die Blendenskala
6 dient zur wahlweisen Einstellung verschiedener Blendenwerte von Hand, und die
Leitzahlskala 5 zeigt an, daß sich eine Blitzautomatik in Betrieb befindet, wobei
die Blende in Abhängigkeit von der Einstellung eines bestimmten Leitzahlwertes und
Entfernungswertes mittels eines später noch näher erläuterten Differentialgetriebes
auf einen der Leitzahlgleichung entsprechenden Wert eingestellt wird. Entsprechend
ihrer Zugehörigkeit zu diesen drei Arbeitsbereichen sollen die Einzelteile der Anordnung
im folgenden aufgeführt und behandelt werden: Die Blendenlamellen 8, um deren Einstellung
es in allen drei Arbeitsbereichen im wesentlichen geht, sind bei 9 auf der Blendengrundplatte
1 gelagert. Der besseren übersieht wegen ist nur eine Blendenlamelle dargestellt.
Ein. Blendenlamellenring 10, den eine Zugfeder 11 im Uhrzeigersinn zu drehen sucht,
steht in bekannter Weise mit den Blendenlamellen 8 durch Stift-Schlitz-Führungen
10 a, 8 a in Verbindung. Außerdem trägt der Blendenlamellenring 10 die Betätigungsstifte
10 b und 10 c.
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Zur Durchführung von Tageslichtaufnahmen mit selbsttätiger Blendeneinstellung
in Abhängigkeit vom Meßergebnis eines von einer Photozelle 12 reit Strom beaufschlagten
Belichtungsmessers 13 ist ein Abtastschieber 14 vorgesehen, der in an sich bekannter
Weise mit dem Kameraauslöser15 zusammenarbeitet. Dabei ist die Anordnung so getroffen,
daß der Abtastschieber 14 bei Betätigung des Kameraauslösers 15 einen ersten Blendensteuerring
30 über dessen Arm 30a beeinflußt. Dieser steht unter Wirkung einer Feder 31 und
trägt eine Steuerkurve 30 b. Von dieser Steuerkurve wird über einen Winkelhebel
32
der Blendenlamellenring 10 betätigt. Der Winkelhebel 32 selbst ist mittels
eines Lagerstiftes 1 a an der Blendengrundplatte 1 drehbar gelagert und wirkt mit
seinem Arm 32a auf den Betätigungsstift 10c ein. Der andere Arm 32b trägt einen
Taststift 32c, welcher unter dem Einfluß der Zugfeder 11 an der Steuerkurve 30b
des Blendensteuerringes 30 zur Anlage kommt.
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Sowohl im Blitzbereich als auch bei Handeinstellung der Blende muß
die Tageslichtautomatik abgeschaltet werden. Dazu dient ein Sperrhebel
33, der mittels eines Lagerstiftes 2 a am Tragring 2 gelagert ist und durch
eine Feder 1$ im Uhrzeigersinn beeinflußt wird. Ein Arm 33 a dieses Hebels weist
einen abgebogenen Lappen 33 b auf, der hinter einer Nase 30 c des ersten Blendensteuerringes
30 einfallen kann, sofern sich dieser in einer Endlage befindet, in welcher die
Steuerkurve 30 b außerhalb des Einflußbereiches ihres zugehörigen Taststiftes 32
c ist. Der andere Arm 33 c des Sperrhebels 33 trägt einen Taststift 33 d, welcher
von einem Steller 34 betätigt wird. Dieser Steller hat außerdem noch verschiedene
andere Funktionen, auf die im einzelnen noch näher eingegangen wird. Mittels eines
abgebogenen Lappens 34a ist der Steller 34 mit dem Handeinstellring 4 drehfest verbunden.
Am Steller 34 sind eine Steilkante 34 b und eine Steuerkurve 34 c vorgesehen, die
einen Scheitelpunkt 34 d haben. In der Darstellung ist gerade die Tageslichtautomatik,
d. h. die Kennmarke »A« am Handeinstellring 4 eingestellt, und der Taststift 33
d befindet sieh am Scheitelpunkt 34 d. Hierbei ist die Nase 30 c vom Lappen 33 b
unbeeinflußt. Sobald der Handeinstelhing 4 und damit der Steller 34 entgegen dem
oder im Uhrzeigersinn gedreht wird, entfernt sich der Taststift 33 d in radialer
Richtung von der Objektivachse, was zur Folge hat, daß sich der Lappen 33 b vor
die Nase 30 c des ersten Blendensteuerringes 30 legt und somit die Tageslichtautomatik
sperrt.
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Die Handeinstellung der Blende erfolgt mittels der Steuerkurve 34
e des mit dem Handeinstellring 4 gekuppelten Stellers 34 und des Winkelhebels 35,
der mittels eines Lagerstiftes 1 b an der Blendengrundplatte
1
drehbar gelagert ist. Ein Arm 35a dieses Winkelhebels wirkt auf den Betätigungsstift
10 b des Blendenlamellenringes 10 ein, während ein zweiter Arm 35 b über
dessen Taststift 35 c die Steuerkurve 34 e abtastet.
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Zur Blendensteuerung bei Blitzlichtaufnahmen ist ein zweiter Blendensteuerring
36, ferner ein im wesentlichen aus einem sichelartigen Hebel 37 und einem
Waagebalkenhebe138 gebildetes Differentialgetriebe vorgesehen. Der an dem sichelartigen
Hebel 37 drehbar gelagerte Waagebalkenhebel38 arbeitet einerseits mit dem Steller
34 und andererseits mit einem der Berücksichtigung des Entfernungswertes dienenden
Steller 39 zusammen. Letzterer ist beispielsweise mittels eines abgebogenen Lappens
39 a mit der Frontlinsenfassung 16 drehfest verbunden. Diese wiederum ist mittels
einer Marke 16 a gegenüber einer an der Frontplatte 3 vorgesehenen Entfernungseinstellskala
3 a einstellbar.
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Der zweite Blendensteuerring 36 ähnelt in seiner Wirkungsweise dem
bei Tageslichtautomatik wirksam werdenden ersten Blendensteuerring 30. Auch der
Blendensteuerring 36 steht unter der Wirkung einer Feder 40, die das Bestreben hat,
ihn in der Ausgangslage zu halten. Er besitzt eine Steuerkurve 36a, welche mit dem
Taststift 32 c zusammenarbeitet. Bewegt wird der zweite Blendensteuerring 36 entgegen
der Wirkung der Feder 40 von dem sichelartigen Hebel 37, der mittels eines
Lagerstiftes 2 b am Tragring 2 gelagert und mit seinem freien Ende 37 a an einem
Stift 36 b abgestützt ist, der seinerseits auf dem zweiten Blendensteuerring 36
sitzt. Eine am Hebel 37 angreifende Feder 41 übt auf diesen stets ein mit Bezug
auf die Darstellung in F i g. 1 entgegen dem Uhrzeigersinn gerichtetes Drehmoment
aus. Der Waagebalkenhebel 38 ist mittels eines Lagerstiftes 38 a etwa in der Mitte
des sichelartigen Hebels 37 angelenkt. Ein Taststift 38 b des Waagebalkenhebels
38 tastet eine Steuerkurve 34 f und eine Steilkante 34 g des der Eingabe des Leitzahlwertes
in das Differentialgetriebe 37, 38 dienenden Stellers 34 ab. In der Darstellung
befindet sich der Taststift 38 b in seiner achsfernsten Stellung. Ein zweiter Taststift
38 c tastet hingegen eine Steuerkurve 39 b des Stellers 39 ab.
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Bekanntlich hat die Einstellung einer zu hohen Leitzahl, bezogen auf
einen niedrigen Entfernungswert, im Blitzbereich eine überbelichtung zur Folge.
Um dies zu verhindern, sind bei der vorbeschriebenen Anordnung Mittel vorgesehen,
die die Einstellung des Stellers 39 auf einen zu niedrigen Entfernungswert sperren.
Darüber hinaus kann die Ausbildung dieser Mittel so getroffen sein, daß sie den
Steller 39 auf den unteren bzw. oberen Grenzwert seines zulässigen Einstellbereiches
zurückführen, falls er bei Einstellung des Leitzahlwertes eine Lage einnehmen sollte,
die einem außerhalb des zulässigen Bereiches liegenden Wert entspricht. Hierzu kann
am Steller 39 mittels eines Lagerstiftes 39 c ein Hebel 43 drehbar gelagert sein.
Bei einer Drehung des Handeinstellringes 4 im Uhrzeigersinn und des mit ihm gekuppelten
Stellers 34 mit Bezug auf F i g. 1 nimmt ein Stift 34 h den Arm 43 a des Hebels
43 mit. Da dieser Hebel jedoch einen weiteren Arm 43 b und an diesem einen Taststift43c
aufweist, welcher den Steller 39 an einer Ausnehmung 39 d durchsetzt und in einem
Kurvenschlitz 3 b der ortsfesten Frontplatte 3 geführt ist, kann zunächst eine Drehung
des Hebels nicht stattfinden, so daß bei Mitnahme des Armes 43 a auch der Steller
39 und die Frontlinsenfassung 16 mitbewegt werden. Der Kurvenschlitz 3 b dient zur
Anpassung der durch die Intervalle der Leitzahlskala 5 gegebenen Winkelwege des
Handeinstellringes 4 an die durch das Objektivgewinde gegebenen Winkelwege des Stellers
39.
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Bei kleinen Leitzahlen und großen Entfernungen, insbesondere der Entfernung
»Unendlich«, würden sich unterbelichtete Aufnahmen ergeben, was ebenfalls zu verhindern
ist. Allerdings muß hierbei der Handeinstellring 4 den Steller 39 in der entgegengesetzten
Drehrichtung mitnehmen, wozu ein Hebel 44 mittels eines Lagerstiftes 2 c am Tragring
2 gelagert ist. Ein Arm 44a dieses Hebels trägt einen Taststift 44b, welcher
durch die Steilkante 34b und die Kurve 34 c des Stellers 34 betätigt wird.
Ein weiterer Arm 44c des Hebels 44 liegt im Bewegungsbereich eines Mitnehmerstiftes
39 e des Stellers 39. Ist zufällig die Entfernung »Unendlich« eingestellt, wenn
von Tageslichtautomatik auf Blitzlichtautomatik umgeschaltet wird, so bewirkt die
Steilkante 34 b zunächst eine Drehung des Hebels 44 im Uhrzeigersinn und dieser
wiederum eine entgegengesetzt gerichtete Drehbewegung des Stellers 39. Nach überschreiten
des Scheitelpunktes 34 d, d. h. von dem Leitzahlwert »10« an aufwärts, schwenkt
der Hebel 44 im Gegenuhrzeigersinn um seine Drehachse, so daß immer größere. Entfernungswerte,
höchstens jedoch der Entfernungswert »10 m« freigegeben wird.
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Die Wirkungsweise der vorbeschriebenen Anordnung ist folgende: Tageslichtautomatik
Hierbei ist von der Darstellung, in welcher der Handeinstellring4 auf die Kennmarke
»A« eingestellt ist, auszugehen. Beim Niederdrücken des Kameraauslösers 15 legt
sich der Abtastschieber 14 auf den Arm 30a des ersten Blendensteuerringes 30 auf
und dreht diesen entgegen der Wirkung der Feder 31 im Uhrzeigersinn. Dabei gleitet
der Taststift 32 c über die ansteigende Steuerkurve 30 b, so daß die Blendenlamellen
8 eine Schließbewegung ausführen. Die Einstellung der Blende ist in an sich bekannter
Weise davon abhängig, welche Stufe des Abtastschiebers 14 am Zeiger des Belichtungsmessers
3 zur Anlage kommt. Nach Loslassen des Kameraauslösers 15 bewegt sich der Abtastschieber
14 wieder nach oben, während der erste Blendensteuerring 30 unter der Einwirkung
der Feder 31, ferner der Blendenlamellenring 10, beeinflußt durch die Feder 11,
und schließlich die Blendenlamellen 8 selbst wieder in die Ausgangslage zurückkehren.
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Handeinstellung der Blende Wird der Handeinstellring 4 entgegen dem
Uhrzeigersinn gedreht und einer der Blendenwerte der Blendenskala 6 an der festen
Marke 7 eingestellt, so bewegt sich der angekuppelte Steller 34 ebenfalls mit. Dabei
gleitet der Taststift 33 d des Sperrhebels 33 über die Steilkante 34 b ab. Der Sperrhebel
33 dreht sich im Uhrzeigersinn, wobei sein abgebogener Lappen 33 b hinter der Nase
30 c des ersten Blendensteuerringes 30 einfällt und diesen an der Drehbewegung hindert.
7e weiter der Handeinstellring 4 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht wird, desto
mehr nähert sich der Taststift 35c des Winkelhebels 35 unter dem Einfluß der Steuerkurve
34 e des Stellers 34 der Objektivachse. Der Winkelhebel 35 führt eine
Drehung
im Uhrzeigersinn aus und nimmt mit seinem Arm 35 a den Betätigungsstift 10
b mit. Der Blendenlamellenring 10 dreht sich infolgedessen entgegen der Wirkung
der Feder 11 im Gegenuhrzeigersinn und schließt die Blendenlamellen B. Beim Übergang
von kleineren zu größeren Öffnungsweiten der Blende stellen sich die entgegengesetzten
Bewegungsvorgänge ein. Der zweite Blendensteuerring 36 kann mittels seiner Steuerkurve
36a den Winkelhebel 32 nicht störend beeinflussen, da die Steuerkurve das Bestreben
hat, sich vom Taststift 32 c wegzubewegen, wobei die den Waagebalkenhebe138 beeinflussenden
Steuerkurven 34 f und 39 b diesem und dem sichelartigen Hebel 38 genügend Ausweichraum
geben. Blitzautomatik Als Normalfall sei zunächst angenommen, daß der der Eingabe
des Entfernungswertes in das Differentialgetriebe 37, 38 dienende Steller 39 auf
einen mittleren Entfernungswert, beispielsweise den Wert »3,5 m«, eingestellt ist.
Wird durch Drehung des Handeinstellringes 4 im Uhrzeigersinn von der Kennmarke »A«
in den Blitzbereich, d. h. in den Bereich der Leitzahlskala 5 übergewechselt, so
gleitet der Taststift 33 d über die Steuerkurve 34 c ab; wodurch mittels des Sperrhebels
33 vom Leitzahlwert »10« an aufwärts der erste Blendensteuerring 30 gesperrt wird.
Eine Betrachtung der Steuerkurve 34 e zeigt, daß auch der Winkelhebe135 mit seinem
Taststift35c keine Bewegung macht, die die Blendeneinstellung in bezug auf Leitzahl-
und Entfernungswert stören könnte. Maßgebend ist vielmehr der zweite Blendensteuerring
36, der mittels seiner Steuerkurve 36 a und des Winkelhebels 32 in der schon bei
der Tageslichtautomatik beschriebenen Weise die Blendenlamellen 8 einstellt. Der
zweite Blendensteuerring 36 seinerseits, dessen Stift 36 b sich unter der
Wirkung der Feder 40 am freien Ende 37 a des sichelartigen Hebels 37 anlegt, richtet
sich nach der Winkelstellung dieses Hebels, der den Waagebalkenhebel 38 trägt. Da
von einer mittleren Entfernungseinstellung ausgegangen wurde, muß auch vorausgesetzt
werden, daß auch der Taststift 38 c des Waagebalkenhebels 38 sich etwa in der Mitte
der Steuerkurve 39 b des Stellers 39 abstützt. Beim Übergang des Handeinstellringes
4 von der Kennmarke »A« auf den Leitzahlwert »10« steigt der Taststift 38 b über
die Steilkante 34 g des Stellers 34 an. Der Waagebalkenhebel 38 macht also um seinen
abgestützten Taststift 38 c eine Drehbewegung im Uhrzeigersinn und nimmt dabei den
sichelartigen Hebel 37 mit. Der zweite Blendensteuerring 36 dreht sich dadurch um
einen geringen Betrag im Uhrzeigersinn, so daß der Taststift 32 c des Winkelhebels
32 am Anfang der Steuerkurve 36a mit dieser in Kontakt kommt. Bei weiterer Drehung
des Handeinstellringes 4 in Richtung, auf höhere Leitzahlwerte gleitet der Taststift
38b des Waagebalkenhebels 38 über die Steuerkurve 34 f des Stellers 34 und nähert
sich der -Objektivachse. Der Waagebalkenhebel 38, der sichelartige Hebel
37 und der zweite Blendensteuerring 36 machen dabei Drehungen im Uhrzeigersinn,
was eine Schließbewegung der @Blendenlamellen 8 zur Folge hat. Da höhere Leitzahlwerte
einer höheren Lichtintensität der künstlichen Lichtquelle entsprechen und die Entfernung
als konstant angenommen wurde, ist die Schließbewegung der Blende berechtigt. Wird
umgekehrt ein bestimmter Leitzahlwert als konstanter Faktor angenommen und der Steller
39 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, d. h. also in Richtung auf kleinere Entfernungswerte,
so nähert sich der Taststift 38 c der Objektivachse, wodurch eine Schließbewegung
der Blendenlamellen 8 herbeigeführt wird. Dies hat ebenfalls seine Richtigkeit,
da bei Annäherung einer Lichtquelle an das aufzunehmende Objekt die Blende weiter
geschlossen werden muß. Bei Einstellung höherer Entfernungswerte und niedrigerer
Leitzahlwerte sind dieBewegungsvorgänge umgekehrt.
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Nachstehend wird noch im speziellen die Arbeitsweise der im Blitzbereich
der Kamera über- und Unterbelichtungen verhindernden Sperr- und Rückstelleinrichtung
erläutert: a) überbelichtungssperre Überbelichtungen kommen nur bei kleinen Entfernungen
vor. Es sei davon ausgegangen, daß, wie dargestellt, beispielsweise der Entfernungswert
»0;62m« an der Kamera eingestellt ist. Ferner sei angenommen, daß wiederum von der
Kennmarke »A« beginnend am Handeinstellring 4 auf den Blitzbereich übergegangen
wird. Während bei Erreichen des Leitzahlwertes »10« der Blendenwert »16« von der
Automatik eingestellt wird, kommt die Automatik schon bei dem Leitzahlwert »14«
mit dem eingestellten Blendenwert »22« an ihr Ende. Eine höhere Abblendung, die
bei höheren Leitzahlen erforderlich wäre, ist nicht möglich. Daher ist inzwischen
der Stift 34 h des Stellers 34 am Hebel 43 zur Anlage gekommen. Wird
nun der nächstfolgende Leitzahlwert »20« eingestellt, so wird der Arm 43 a des Hebels
43 vom Stift 34 h mitgenommen. Eine Drehung des Hebels 43 ist nicht möglich, da
er über seinen Stift 43 c im Kurvenschlitz 3 b der Frontplatte geführt ist. Die
Mitnahme des Armes 43 a bedeutet daher zugleich eine Mitnahme des Stellers 39 sowie
der Frontlinsenfassung 16 auf den nächstfolgenden größeren Entfernungswert von »0,9
m«. Bei noch höheren Leitzahlwerten wird der Steller 39 noch weiter im Uhrzeigersinn
mitgenommen.
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b) Unterbelichtungssperre Unterbelichtungen entstehen bei zu großem
Abstand des Aufnahmeobjekts von der Lichtquelle. Es sei im Gegensatz also zur oben
beschriebenen überbelichtungssperre bei sonst gleichen Voraussetzungen davon ausgegangen,
daß zufällig der Entfernungswert »Unendlich« eingestellt ist. In diesem Fall liegt
der Stift 39 e des Stellers 39 am Arm 44 c des Hebels 44 an. Bei Leitzahlwert »10«
entspricht der größtmöglichen Objektivöffnung mit dem Wert »2,8«, wenn man die Leitzahlgleichung
L = B - E zugrunde legt, die Entfernung »3,5 m«. Dieser Entfernungswert muß
also beim Übergang von der Kennmarke »A« auf Leitzahlwert »10« eingestellt werden.
Dies ist der Fall, da der Taststift 44b des Hebels 44 über die ganze Steilkante
34 b bis zum Scheitelpunkt 34 d ansteigt, wobei der Hebel 44 seine größtmögliche
Drehung im Uhrzeigersinn ausführt. Dabei wird der Steller 39 in der entgegengesetzten
Drehrichtung vom Entfernungswert »Unendlich« so weit mitgeschleppt, bis der Entfernungswert
von »3,5 m« erreicht ist. Bei intensiveren Lichtquellen und entsprechend höheren
Leitzahleinstellungen ist die Ausleuchtung fortschreitend größerer Entfernungen
möglich. Während daher
der Taststift 44 b über die .Steuerkurve
34 c langsam abfällt und der Hebel 44 eine entsprechende Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn
ausführt, ist es in zunehmendem Maße möglich, größere Entfernungen einzustellen,
da der Stift 39 e des .Stellers 39 dem Hebelarm 44 c nachfolgen kann.
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Um die Bewegungswege der der Begrenzung und Rückführung des Entfernungsstellers
39 dienenden Hebel 43 und 44 im Zusammenwirken mit der dem Hebel 44 zugeordneten
Steuerkurve 34 c besser beurteilen zu können, ist in F i g. 2 eine schematisierte
Darstellung der her- und Unterbelichtungssperre gegeben. Der Steller 34 zur Eingabe
der Leitzahl und der mit ihm verbundene Handeinstellring 4 sind in F i g. 2 zu einem
Ring 4' zusammengezogen. Dieser Ring trägt wie beim Ausführungsbeispiel gemäß F
i g. 1 eine Leitzahlskala 5', eine Blendenskala 6' und eine Kennmarke »A« für die
Tageslichtautomatik. Die Skalen bzw. Marken werden an einer ortsfesten Marke 7'
eingestellt. Ferner trägt der Ring 4' ein steil ansteigendes Kurvenstück 34 b' und
ein Kurvenstück 34 c'. Ein radial nach innen weisender Lappen 34 h' entspricht dem
Stift 34 h auf dem Steller 34 zur Eingabe der Leitzahl gemäß F i g. 1. Der Steller
39 zur Eingabe der Entfernung wird durch einen Ring 39' schematisch dargestellt.
Der Lappen 39e' entspricht wiederum dem Stift 39 e in F i g. 1. Mittels der an ihm
angebrachten Einstellmarke 16 a' ist die Relation zu einer feststehenden Entfernungsskala
3 a' gegeben. Die übrigen Teile, das sind die beiden Hebel 43' und 44' selbst, ihre
Lagerzapfen 39 c' und 2 c' und die ortsfeste Steuerkurve 3 b' in der Kamerafrontplatte
3', tragen die gleichen Bezugszeichen wie in F i g. 1, nur mit einem Strich versehen.
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Die Wirkungsweise entspricht im übrigen auch vollkommen der Anordnung
nach F i g. 1. In F i g. 2 ist der Entfernungswert »Unendlich« am Steller 39' eingestellt,
während der Ring 4' eine Einstellage einnimmt, in der die Kennmarke »A« der ortsfesten
Marke 7' gegenübersteht. Wird nun mit dem Ring 4' durch Drehung im Uhrzeigersinn
in den Leitzahlbereich übergegangen, so wandert der eine Arm 44b' des Hebels 44'
an dem steil ansteigenden Kurvenstück 34 b' entlang, bis er bei Einstellung der
Leitzahl »10« den Scheitelpunkt 34d erreicht hat, wobei er den Steller39' auf den
einstellbaren oberen Grenzwert des Entfernungsbereiches mitnimmt. Bei Einstellung
höherer Leitzahlwerte wandert der Arm 44 b' des Hebels 44' am Kurvenstück 34c' entlang,
wodurch größere Entfernungswerte zur Einstellung freigegeben werden.
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Sollte der Steller 39' zu Beginn auf einen niedrigen Entfernungswert
eingestellt sein, so wird er mittels des Lappens 34 h' über den Hebel 43' mitgenommen.
Diese Mitnahme gestaltet sich infolge der Ausgleichskurve 3 b', welche den Hebel
43' führt, zunächst in der Weise, daß der Steller 39' um einen größeren Winkelweg
als der Ring 4' bewegt wird, während der Mitnahmewinkel gegen Ende der Bewegung
kleiner wird. Bei entgegengesetzter Drehrichtung des Entfernungseinstellers 39'
wirkt der Lappen 34h' als Begrenzungsanschlag.