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Taxameter Die Erfindung betrifft einen Taxameter, insbesondere den
Zeitantrieb eines Taxameters.
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Bekanntlich werden in einem Taxameter zurückgelegte Wegstrecken und
sogenannte Wartezeiten als Fahrpreis auf Zahlenrollen angezeigt. Der Wegantrieb
erfolgt über ein meist umschaltbares Zwischengetriebe auf die sogenannte Hubradwelle,
von der aus der Fortschaltmechanismus der Preiszahlenrollen betätigt wird. Auch
der Zeitantrieb wirkt auf die Hubradwelle des Taxameters. Für den Zeitantrieb ist
bei allen bekannten Taxametem entweder ein Uhrwerk oder aber ein Synchronmotor vorgesehen.
Die Hubradwelle ist über zwei Einwegkupplungen einerseits mit dem Wegantrieb und
andererseits mit dem Zeitantrieb getrieblich verbunden. Dabei ist die Wirkungsweise
der beiden Einwegkupplungen so, daß immer nur die schnellere der beiden Antriebsbeweguiigen
zur Drehung der Hubradwelle führt. Bei den bisher bekannten Taxametern war es nur
möglich, sowohl die Wegstrecken- als auch die Wartezeittarife durch Auswechseln
von Zahnrädern zwischen Antrieb und Hubradwelle zu ändern. Bei der Verwendung von
Uhrwerken als Zeitgeber war die Änderung des Wartezeittarifes immer mit dem Problem
verbunden, bei gleichbleibender Antriebskraft die Ganggenauigkeit des Uhrwerkes
aufrechtzuerhalten, denn mit der Änderung des Getriebes zwischen Gangregler und
Hubradwelle ändert sich auch die auf den Anker wirksam werdende Antriebskraft, so
daß der Regler vielfach zum Nachgehen oder zum Prellen neigte. Mit der vorliegenden
Erfindung werden diese Probleme umgangen. Außerdem bietet sie den großen Vorteil,
daß die Zahnrädergetriebe zwischen Zeitgeber und Hubradwelle in Wegfall kommen und
daß die Änderung des Wartezeittarifs, d. h. also die Änderung der Drehzahl
der Hubradwelle, in Abhängigkeit vom Zeitantrieb durch ein einfaches justierbares
Stellglied bewerkstelligt werden kann. Die Erfindung besteht darin, daß der zeitabhängige
Antrieb der Hubradwelle durch einen von einer konstanten Impulsfolge gespeisten
Elektromagneten erfolgt, dessen Anker in kraftschlüssiger Verbindung mit der Hubradwelle
steht. In weiterer Ausbildung der Erfindung wird als elektronisches Steueraggregat
zur Steuerung des Magneten ein astabiler Multivibrator mit annähernd gleichen Impuls-
und Pausezeiten verwendet. Der Magnetanker ist auf der Hubradwelle drehbar gelagert
und sein Ausschlag durch eine justierbare Schraube einstellbar. Die Verwendung von
Elektromagneten in Taxametern ist zwar an sich bekannt, nämlich für die Fortschaltung
der Preisanzeigerollen und für das periodische Spannen der Antriebsfeder des Uhrwerks
mit herkömmlichem Gangregler. Einen Elektromagneten mit konstanter Impulsfolge zu
speisen und ihn als Zeitgeber zu verwenden bringt jedoch Vorteile, die insbesondere
für Taxameter von großer Bedeutung sind.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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F i g. 1 zeigt die Teile eines Taxameters, die mit der erfindungsgemäßen
Einrichtung unmittelbar ir getrieblicher Verbindung stehen, F i g. 2 eine
Einzelheit der Erfindung, F i g. 3 und 4 Funktionsstellungen einzelner Getriebeteile.
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Auf einer Hubradwelle 1 sind zwei Einwegkupplungen 2 und
3 angeordnet, die die Hubradwelle getrieblich mit dem Zeitantrieb 4 und dem
Wegantrieb 5
verbinden. Am linken Ende der Hubradwelle 1 sitzt das
sogenannte Hubrad 6, das mit einem Fortschalthebel 7 zusammenwirkt,
derart, daß dieser bei der Drehbewegung der Hubradwelle 1 oszillierende Bewegungen
ausführt. Am Fortschalthebel 7 ist eine Fortschaltklinke 8 vorgesehen,
die im Eingriff steht mit einem Fortschaltrad 9, dessen schrittweise Bewegung
durch zwei Zahnräder 10 und 11 auf den Zahlenrollensatz, von dem der
Einfachheit halber nur eine Zahlenrolle 12 dargestellt ist, übertragen wird. Das
Fortschaltrad 9 und das Zahnrad 10 sitzen fest auf einer gemeinsamen
Welle 13.
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Die Wirkungsweise der beiden Einwegkupplungen 2 und 3 ist an
und für sich bekannt. Beide wirken derart, daß die Hubradwelle 1 von ihnen
nur in ein und derselben Richtung angetrieben werden kann und so, daß der Wegantrieb
5 und der Zeitantrieb 4 sich gegenseitig nicht störend beeinflussen. Der
Kurvenkörper 14 der Einwegkupplung 3 ist durch Schrauben
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mit eincra Zahnrad 16 fest verbunden und lose auf der Hubradwelle.1 gelagert.
Ihn umschließt ein zylinderförmiger Käfig 17, der durch einen Stift
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fest mit der Hubradwelle 1 verbunden ist. Die getr'ebliche Verbindung
zwischen dem Kurvenkörper 14 t;--d dem Käfig 17 wird durch Rollen
19 hergestellt, die unter der Wirkung von Druckfedem 20 in den keilförmigen
Zwischenraum, der zwischen der Innenwand des Käfigs 17 und den Ecken des
Kurvenkörpers 14 gebildet wird, gedrückt werden. Die Einwegkupplung 2 ist genau
so aufgebaut, nur ist der Käfig 17' nicht fest mit der Hubradwelle
1 verbunden, sondern es besitzt dieser einen Stift 21, der in den Schlitz
22 einer Scheibe 23 hineinragt. Die Scheibe 23 sitzt fest auf einer
Buchse 24, die durch einen Stift 25 mit der Hubradwelle 1 verbunden
ist. Der Zweck dieser Stiftschlitzverbindung 21, 22 wird später erklärt. Mit dem
Kurvenkörper 26 der Einwegkupplung 2 ist durch Schrauben 27 eine Platte
28 verschraubt. Die Schraube 28 hat einen Federhaken 29, an dem eine Zugfeder
30 angreift, und einen Arm 31, der einen waagerecht liegenden abgekröpften
Lappen 32 besitzt. Unter dem Lappen 32 ist ein Magnet 3 angeordnet,
der von einem nicht dargestellten, an sich bekannten Multivibrator mit konstanter
Frequenz betrieben wird. über dem Lappen 32 befindet sich eine Stellschraube
34, die in einem Pfeiler 35 der Platine 36 sitzt (F i g. 2).
Die Stellschraube 34 kann durch eine Kontermutter 37 gesichert werden. Durch
die Schraube 34 wird der Ausschlag des Lappens 32
und somit der Platte
28 begrenzt.
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Das Wechselgetriebe des Wegantriebes ist durch folgende Teile angedeutet:
Zwischen dem meist durch eine biegsame Welle direkt wegabhängig angetriebenen Zahnrad
5 und dem Zahnrad 16 der Einwegkupplung 3 liegt ein Zwischenrad
38, das an einem schwenkbaren Hebel 39 befestigt ist. Der Hebel
39
ist auf einem Zapfen 40 gelagert und kann durch eine auf der sogenannten
Steuerwelle 41 des Taxameters sitzenden Nockenscheibe 42 so verschwenkt werden,
daß die getriebliche Verbindung zwischen dem Zahnrad 5 und dem Zahnrad
16 durch das Zahnrad 38 unterbrochen wird. Je nach Taxstelluna wird
hierfür ein anderes auch auf einem dem Schwenkhebel 38 ähnlichen Schwenkhebel
gelagertes Zahnrad die Verbindung zwischen einem anderen Zahnrad 5 und dem
Zahnrad 16 hergestellten. Diese Einrichtung ist auch bekannt und gehört nicht
zum Gegenstand der Erfindung. Auf der Mantelfläche des Käfigs 17' ruht eine
Bremsfeder 43 mit einer gewissen Vorspannung.
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Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Zeitantriebes ist folgende:
Durch die Feder 30 wird die Platte 28, wenn der Magnet 33 nicht
erregt ist, in Uhrzeigerrichtung so weit verdreht, bis der Lappen 32 an der
Stellschraube 34 anschlägt. Mit dieser Bewegung wird auch der Kurvenkörper
26 und der Käfig 17' der Einwegkupplung 2 verdreht. Bei stillstehendem
Fahrzeug überträgt sich diese Bewegung durch den Stift 21 auf die Scheibe
23 und damit auf die Hubradwelle 1. Wird der Magnet 33 erregt
und der Lappen 32 angezogen, so erfolgt eine Bewegung des Kurvenkörpers
26 in Leerlaufrichtung, d. h. ohne daß der Käfig 17' mitgenommen
wird. Der Käfig 17' wird durch die Bremsfeder 43 festgehalten. Der Reibwiderstand
zwischen der Bremsfeder 43 und dem Käfig 17' muß selbstverständlich größer
sein als derjenige zwischen den Rollen 26 und dem Käfig 17'.
Erst wenn
der Erregungsimpuls des Magneten 33 beendet ist, zieht die Feder
30 der Platte 28 wieder in Uhrzeigerrichtung und führt die oben beschriebene
Fortschaltbewegung der Hubradwelle 1 aus. Dadurch, daß sich diese Bewegungen
mit konstanter Frequenz wiederholen, kann der Magnet 33 als Zeitgeber verwendet
werden.
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Der Zweck der Stiftschlitzverbindung 21, 22 ist folgender: Da der
Zeitantrieb in Taxametern ganz allgemein nicht nur dann eingeschaltet ist, wenn
Wartezeiten registriert werden sollen, sondern auch während Wegstrecken zurückgelegt
werden, muß dafür gesorgt werden, daß während dieses Zurücklegens von Fahrstrecken
oberhalb einer bestimmten Mindestgeschwindigkeit, die allgemein mit etwa
10 km festgelegt ist, der Zeitantrieb unwirksam bleibt. Bei der Verwendung
von Zeitantrieben, die keine kontinuierliche Drehbewegung der Hubradwelle
1 bewirken, sondern intermittierend fortschalten, kann es vorkommen, daß
die Schaltbewegungen vom Uhrwerksantrieb her schneller sind als die Drehgeschwindigkeit
des Rades 16, das wegabhängig und dadurch auch geschwindigkeitsabhängig angetrieben
wird. Dadurch ergibt sich, daß, wenn keine entsprechenden Vorkehrungen getroffen
werden, der Wegantrieb vom Uhrwerksantrieb überholt werden kann und dadurch eine
Addition von Weg und Zeit erfolgen kann. Um dies zu verhindern, ist die Stiftschlitzverbindung
21, 22 zwischen dem Käfig 17' und der mit der Hubradwelle 1 fest verbundenen
Scheibe 23 vorgesehen. Steht das Fahrzeug still und ist nur der Uhrwerksantrieb
auf die Hubradwelle 1 wirksam, so liegt der Stift 21 immer am rechten Ende
des Schlitzes 22 der Scheibe 23 an (F i g. 3), vorausgesetzt natürlich,
daß der Antrieb in Uhrzeigerdrehrichtung erfolgt. Bei fahrendem Fahrzeug jedoch
wird die Scheibe 23 in den Fortschaltpausen des intermittierenden Zeitantriebes
dem Stift 21 immer um einen gewissen Betrag vorauseilen. Dadurch wird erreicht,
daß, wenn der an sich schnellere Fortschaltimpuls des Zeitantriebes kommt, der Stift
21 einen Leergang im Schlitz 22 macht und seine Bewegung nicht auf die Hubradwelle
1 übertragen kann. Selbstverständlich muß die Länge des Schlitzes dem Zeitantrieb
bzw. dem Tarifbereich des Taxameters angepaßt werden. Ein züi langer Schlitz 22
könnte Registrierverluste bringen und ein zu kurzer Schlitz 22 den zu vermeidenden
Fehler nicht genug beseitigen. Es wird deshalb zweckmäßig sein, die wirksame Schlitzlänge
einstellbar zu machen.