DE12018C - Wassersäulenmaschine mit während des Ganges veränderbarem Kolbenhub - Google Patents
Wassersäulenmaschine mit während des Ganges veränderbarem KolbenhubInfo
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F03—MACHINES OR ENGINES FOR LIQUIDS; WIND, SPRING, OR WEIGHT MOTORS; PRODUCING MECHANICAL POWER OR A REACTIVE PROPULSIVE THRUST, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- F03C—POSITIVE-DISPLACEMENT ENGINES DRIVEN BY LIQUIDS
- F03C1/00—Reciprocating-piston liquid engines
- F03C1/08—Distributing valve-gear peculiar thereto
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Description
1880.
Klasse 88.
FRANZ HELFENBERGER & SOHN in RORSCHACH (Schweiz).
Wassersäulenmaschine mit während des Ganges veränderbarem Kolbenhub.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. Juni 1880 ab.
Die vorliegenden Neuerungen an Wassersäulerimaschinen
zur Ausnutzung gröfserer Wasserkräfte bezwecken, das verbrauchte Wasserquantum der zu leistenden Arbeit dadurch immer anzupassen,
dafs der Hub der Arbeitskolben je nach der zu leistenden. Arbeit veränderlich gemacht
ist. Diese Hubveränderung kann automatisch durch den Regulator oder von Hand bewirkt
werden, und läfst sich entweder durch Verschiebung des Kurbelzapfens oder durch Veränderung
des Kreuzkopfweges unter Benutzung eines zwischen Kreuzkopf und Angriffspunkt der
Pleuelstange eingeschalteten Balanciers mit veränderlichem Schwingungspunkt bewerkstelligen.
Im ersten Falle kann man die Füllung zwischen ο und 100 pCt, im zweiten Falle zwischen
50 und 100 pCt. variiren.
Die erste Modification ist in den Fig. 1 bis 9 dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 die
Längsansicht einer Maschine, Fig. 2 den Grundrifs derselben, Fig. 3 den Querschnitt durch
den Arbeits- und Steuercylinder, Fig. 4 das Regulirungsgestänge am Kurbellager mit weggedachter
Kurbelscheibe; Fig. 5 und 6 sind Schnitte durch die letztere, Fig. 7 und 8 stellen
das Regulirventilgehäuse in Schnitt und Ansicht dar, während Fig. 9 eine schematische Darstel-V
lung des Regulirventilspiels ist.
Die Maschine gleicht in ihrer Anordnung einer liegenden Dampfmaschine, wie sofort aus
den Zeichnungen zu ersehen.
Die Wasservertheilung wird durch zwei unter dem Cylinder liegende, an einer gemeinschaftlichen
Stange sitzende, entlastete Steuerkolben bewirkt, welche durch Excenter und Steuerwelle
bewegt werden. Um für die Steuerkolben eine genügende Führung zu erhalten, sind die
Kanäle mit vier Stangen und die Kolben beiderseits mit je drei Führungslappen versehen, wie
Fig. 3 zeigt.
Die nach abwärts gebogenen Ablaufröhren, welche für ein auszunutzendes Sauggefälle entsprechend
verlängert werden können, münden unter Wasser aus, damit die Ein- und Ausströmkanäle
sowie die sogenannten schädlichen Räume, immer mit Wasser angefüllt bleiben.
Arbeitscylinder, Kolben, Kolbenringe, Kreuzkopf, Schubstange und Schwungrad bieten nichts
eigenthümliches.
In der Kurbelscheibe, Fig. 5 und 6, welche mit der Kurbelwelle aus einem Stück gegossen
ist, sind zwei kleine, hydraulische Cylinder C einander gegenüber eingesetzt, in denen zwei
Plunger P stecken, welche mit dem Kurbelzapfen K und dem Führungsschlitten .S ein
Stück bilden und aus Stahl gegossen sind.
Die beiden hydraulischen Cylinder C sind mit Wasser oder einer anderen, unzusammendrückbaren
Flüssigkeit gefüllt und mit einander durch eine Röhre T verbunden, an welcher
das Regulirventil R angebracht ist. Ist dasselbe geschlossen, so ist die Communication des
Wassers zwischen beiden hydraulischen Cylindern C aufgehoben und das Wasser in jedem
Cylinder eingeschlossen, weshalb die Plunger, trotz der Stöfse auf den Kurbelzapfen, auf einem
bestimmten Punkt stehen bleiben müssen.
Geht die Maschine zu schnell oder zu langsam, so öffnet der Regulator vermittelst seines
Gestänges obiges Regulirventil in dem Moment, wo der Schubstangendruck auf den Kurbelzapfen
in der Richtung der Plungeraxe stattfindet, und zwar beim zu schnellen Gang der Maschine auf der Seite gegen den Arbeitscylinder,
d. h. am Anfang des Vorwärtsschubes, so dafs durch den Stofs der Schubstange der
Plunger, so lange der Regulator zu hoch steht, bei jedem Umgang eine Strecke weit gegen die
Mitte der Kurbelscheibe gedrückt, mithin der Hub, die Arbeitsleistung und der Wasserverbrauch
verkleinert wird.
Bei zu langsamem Gang findet die Verschiebung des Kurbelzapfens, so lange der Regulator
zu tief steht, gegen Ende des gleichen Schubes in entgegengesetzter Richtung statt, so dafs der
Kurbelzapfen weiter vom Wellenmittel entfernt, somit der Hub, die Arbeitsleistung und der
Wasserverbrauch vergröfsert wird.
Zur noch feineren Regulirung ist die Anordnung so getroffen, dafs bei kleinem Regulatorausschlag
das Regulirventil nur wenig geöffnet und dadurch jene Strecke, welche vom Kurbelzapfen
während der Regulatoreinwirkung bei
jedem Umgang der Maschine zurückgelegt wird, sich verkleinert.
Die Einwirkung des Regulators auf das Regulirventil wird durch folgenden Mechanismus
bewirkt. Die Verticalverschiebung der Regula torhüise wird durch Winkelhebel und Stange Rr
auf den am Kurbelwellenlager angebrachten Winkelhebel H mit Oelkatarakt 0, Fig. 4, übertragen.
Auf der Axe dieses Winkelhebels sitzt ein Gabelhebel G, der zwischen Kurbelwellenlager
und Kurbelscheibe, Fig. 2, Platz findet und mit zwei Anschlagflächen A versehen ist,
über welche das Ende des hinter der Kurbelscheibe befindlichen Armes des Ventilhebels V,
Fig. i, 2, 4, 7 und 8, hinweggleitet; der vor der Kurbelscheibe gelegene Arm dieses Hebels
wirkt direct auf die Spindel des Regulirventils R ein, das für gewöhnlich durch eine starke
Schraubenfeder geschlossen gehalten wird, Fig. 7.
Die Wirkungsweise dieses Mechanismus ist deutlich aus Fig. 9 zu erkennen.
Steigt die Regulatorhülse, so wird auch die obere Anschlagfläche A eine höhere Stellung
einnehmen, und es findet während des Kurbelzapfenweges K1 K"1 und Ventilhebelweges V1 V2
eine Hubverkleinerung statt; sinkt die Regulatorhülse tiefer als ihre Mittellage, so wird dementsprechend
die untere Anschlagfläche A während des Kurbelzapfenweges K3 K4 und Ventilhebelweges
V3 V* eine Hubvergröfserung bewirken. Je nach dem Ausschlag des Gabelhebels
G wird das Regulirventil mehr oder weniger geöffnet werden.
Um beim Füllen der hydraulischen Cylinder die Luft aus denselben entweichen lassen zu
können, sind die Schrauben E, Fig. 1 und 6,
angeordnet.
Die Rohrleitung T steht durch ein Ventil W, Wächterventil genannt, mit dem Reservoir Q
in Verbindung, welches Ersatzwasser enthält, das durch einen mit einer Schraubenfeder belasteten,
wasserdicht geführten Kolben auf mehrere Atmosphären gespannt erhalten wird.
Das Ventil W hat den Zweck, das etwa durch die Dichtung der hydraulischen Cylinder
verloren gehende Wasser sofort wieder durch neues Wasser zu ersetzen.
Das Reservoir Q erhält seine Füllung mit Wasser durch einen mit dem Fülltrichter E
versehenen Hahn.
D, Fig. i, ist ein Drosselhahn, der gestattet,
die Regulirung von Anfang an auf einen der Fabrik entsprechenden Grad einstellen zu können.
Die zweite Modification der Maschine ist in Fig. 10 bis 12 dargestellt. Die Steuerung der
Maschine gleicht im allgemeinen der vorhin beschriebenen. Hier ist der Kurbelzapfen unveränderlich,
und ist zum Zweck der Hubveränderung ein Balancier B angeordnet, der um den Zapfen D schwingt, welch letzterer in
einer Richtung normal zur Bahn des Kreuzkopfes verschiebbar ist. Der Balancier steckt
in der Tasche T, Fig. 10 und 11, welche mit
zwei Querzapfen versehen ist, von denen der untere in den Kreuzkopf und der obere in den
Gabelkopf der Schubstange eingreift, Fig. 11.
Die Verschiebung des Balanciers geschieht durch einen im sogenannten Regulircylinder C
befindlichen Kolben, welcher durch einen yon C entfernten Schieber .S gesteuert wird. Dieser
Schieber wird durch die Regulatorstange R verschoben und läfst je nach dem Stand der Regulatorhülse
entweder auf die untere oder obere Seite des Regulircylinders Druckwasser strömen,
so dafs die Verschiebung des Balanciers auf- oder abwärts erfolgt, und somit der Hub des
Arbeitskolbens verkleinert oder vergröfsert wird.
Befindet sich der Balancierdrehpunkt D in seiner tiefsten Lage, d. h. bei γ, so hat der
Arbeitskolben seinen gröfsten Hub gg1; der
höchsten Lage α des Balancierdrehpunktes entspricht der kleinste Hub KK1 des Arbeitskolbens, während bei der Mittellage β des Balancierdrehpunktes
D das Kreuzkopfmittel den Weg m m l beschreibt.
Bei E wird das Druckwasser zugeführt.
Die Rohre Z führen das Druckwasser vom Regulirschieberkästchen zum Regulircylinder und
zurück.
Das Rohr A gestattet dem Regulirabflufs1
wasser einen Abflufs. Sollte im Regulircylinder durch irgend welche Veranlassung ein Wasserverlust
stattfinden, so wird durch das Saugventil Vi als Ersatz, sofort Abflufswasser angesogen.
Die Maschine kann auch zum Reversireh eingerichtet werden.
Claims (1)
- P ATENT-Anspruch:Eine Wassersäulenmaschine mit automatisch während des Ganges durch den Regulator oder von Hand zu bewirkender Hubveränderung, mittelst Verschiebung des Kurbelzapfens, welche durch zwei einander gegenüber liegende, hydraulische Prefscylinder ausgeführt .wird, Fig. 1 bis 9, oder unter Benutzung eines Balanciers B mit veränderlichem Schwingungspunkt, dessen Einstellung ebenfalls durch den Regulator und mit Hülfe eines hydraulischen Prefscylinders erfolgt, Fig. 10 bis 12.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE12018C true DE12018C (de) |
Family
ID=289254
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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DE (1) | DE12018C (de) |
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0
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