DE1201585B - Sedimentationsrohr zur Ermittelung der Blutkoerperchensenkungsgeschwindigkeit - Google Patents
Sedimentationsrohr zur Ermittelung der BlutkoerperchensenkungsgeschwindigkeitInfo
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Description
- Sedimentationsrohr zur Ermittelung der Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit Die Erfindung betrifft eine neuartige Formung von Sedimentationsrohren, wie sie zur Messung des zeitlichen Verlaufes der Senkung von roten Blutkörperchen benötigt werden.
- Ein Sedimentationsrohr ist eine Glaspipette von durchgehend gleicher lichter Weite. Das Rohr besitzt eine Skaleneinteilung; die Skaleneinteilung ist bei der in Deutschland üblichen Methode nach Westergren (Ergeb. Inn. Med. Kinderheilk., 26 [1924], S. 577 bis 622) 200 mm lang. Die Graduierung schließt in Füllhöhe ab und hat im oberen Pipettenanteil den Nullpunkt. Abweichend von der Westergrenschen Skaleneinteilung gibt es auch Skalenvariationen zwischen 100 und 300 mm Senkungshöhe.
- Oberhalb des Nullpunktes findet sich ein etwa 8 bis 10 cm langes, ungraduiertes Rohrstück, das in seinem letzten Ende das Pipettenmundstück ausmacht. Die lichte Weite der Pipette in ganzer Länge beträgt nach Westergren im Mittel 2,5 mm. Auch hier variieren die sonst noch üblichen Weiten zwischen 2,0 und 5,0mm.
- Bisher wird das ungerinnbar gemachte Blut in das mit der Skaleneinteilung versehene Sedimentationsrohr entweder aus einem Behälter bis zum Nullpunkt vom Mund her aufgesogen oder unter Druck aus einer Injektionsspritze durch einen verschiedenartigen Verschluß aus Gummi oder Metall am unteren Ende des Sedimentationsrohres bis zum Nullpunkt aufgefüllt.
- Das so gefüllte Sedimentationsrohr findet dann in einem Senkungsgestell, vorzugsweise in vertikal Anordnung, festen Halt. An der rohreigenen Skaleneinteilung wird das Niveau der gesenkten roten Blutkörperchen abgelesen.
- Bei dieser bisher üblichen Methode gibt es einige Nachteile.
- Das Ansaugen des ungerinnbar gemachten Blutes birgt die Gefahr in sich, in den Mund zu kommen wie bei jeder Pipette, die eine genügend lichte Weite besitzt. Um diesem Nachteil zu begegnen, sind mehrere Wege in der Pipettiertechnik beschritten worden, z. B. den saugenden Mund durch eine mechanische Gummisaugeinrichtung zu ersetzen. Das genaue Einstellen der Blutsäulenhöhe auf den Nullpunkt ist dadurch jedoch nicht einwandfrei gewährleistet.
- Der andere Füllmechanismus des von unten durch Gummi oder Metall verschlossenen Sedimentationsrohres, der als Ausweg der Füllungsprobleme eingeführt wurde, hat Nachteile, die einer größeren Verbreitung dieser besonderen Methoden im Wege stehen. In erster Linie sind es Bruchgefahr an der Füllstelle, erheblicher Kanülenverschleiß bei der Gummianordnung, Sterilisierungsschwierigkeiten bzw.
- Reinigungserschwernisse bei der Metallanordnung sowie insgesamt höhere Kosten bei einer nicht erreichten Verbesserung.
- Unabhängig von der Methode setzen alle bisher praktizierten Verfahren Sedimentationsrohre mit einer Skaleneinteilung voraus. Die Anbringung der Graduierung kompliziert und verteuert die Herstellung.
- Den Blutsenkungsrohren zum einmaligen Gebrauch aus Kunststoff blieb daher bisher auch der Erfolg versagt. Diese Mängel vermeidet das erfindungsgemäße Sedimentationsrohr. Es hat ebenfalls die bisher übliche lichte Weite von 2,5 mm (nach Westergren), in welcher sich auf 200 mm (nach Westergren) das zu untersuchende Blut befindet; d. h. von der Füllöffnung bis zum Nullpunkt. Oberhalb des Nullpunktes, entsprechend dem ungraduierten Anteil der bisher üblichen Sedimentationsrohre verengt sich die lichte Weite erfindungsgemäß auf vorzugsweise 0,3 mm (oder weniger). Nach diesem Kapillarabschnitt erweitert sich das Sedimentationsrohr erfindungsgemäß im Bereich des Mundstückes, also am Ende des Sedimentationsrohres, auf etwa 5 mm Länge, die lichte Weite wieder auf 2,5 mm. Das erfindungsgemäße Sedimentationsrohr braucht also keine Skaleneinteilung mehr.
- Das Hochsaugen des Blutes erfolgt bis zum Nullpunkt wie bisher. Durch die erhebliche Reduzierung aber der lichten Weite, die den Nullpunkt markiert, tritt aber eine sehr starke Bremsung der Steiggeschwindigkeit ein. Diese Bremsung wird deutlich als Anschlag verspürt. Es wird dadurch ohne Augenkontrolle angezeigt, daß das Sedimentationsrohr mit der gewünschten notwendigen Menge gefüllt ist.
- Das Sedimentationsrohr wird daraufhin um 1800 gedreht, d. h. auf den Kopf gestellt. Durch die Viskosität des Blutes wird ein schnelles Auslaufen durch die kapillare Enge verhindert, so daß in der zur Verfügung stehenden Zeit bequem ein passender Gummistopfen in das mundwärts gelegene Ende des Sedimentationsrohres eingeschoben werden kann.
- Das Sedimentationsrohr mit der durch die Reduzierung am Nullpunkt bindend festgelegten Blutsäulenhöhe, zudem an einem Ende verschlossen und dadurch gegen Auslaufen gesichert, kann vorzugsweise senkrecht aufgestellt oder aufgehängt werden.
- Die Messung der abgesunkenen Blutkörperchen gegen den Plasmaspiegel wird mit Hilfe eines Lineals oder photomechanisch vorgenommen.
- Diese Sedimentationsrohre können preiswert zum einmaligen Gebrauch aus thermoplastischem Material hergestellt werden.
- Die Erfindung wird noch an Hand einer Zeichnung dargestellt und erläutert.
- Das schematisch wiedergegebene Sedimentationsrohr besteht aus drei Abschnitten.
- Der erste Abschnitt 1 ist ein Rohr, wie es in seiner lichten Weite derjenigen der üblichen Blutsenkungsröhrchen entspricht, bei der Methode nach Westergren 25 mm im Durchmesser. Die Länge dieses Abschnitts 1 beträgt bei gleichem Bezug 200 mm. Der Innenraum 2 dieses Rohranteiles 1 dient zur Aufnahme der zu messenden Blutmenge.
- Der zweite Abschnitt 3 schließt sich an den ersten, 1, mit vermindertem, kapillarem Durchmesser von vorzugsweise 0,3 mm an. Dieser Abschnitt 3 hat keine bestimmte Länge, sollte jedoch 40 bis 50 mm betragen.
- Der dritte Abschnitt 4, das Mundstück, hat wieder die gleiche lichte Weite wie der erste Abschnitt 1 und sollte nicht mehr als 5 mm lang sein. Die lichte Weite des dritten Abschnitts 4 dient zur Aufnahme eines passenden Stopfens aus Gummi 5. Der Gummistopfen dient zum Verschluß des Sedimentationsrohres, nachdem es mit der zu untersuchenden Blutmenge gefüllt ist.
Claims (1)
- Patentanspruch: Blut-Sedimentationsrohr, d a d u r eh g e k e n n -z e i e h n e t, daß in einem Rohrabschnitt (3) die lichte Weite auf einen kapillaren Durchmesser reduziert ist, der sich zwischen dem der Aufnahme der zu untersuchenden Blutsäule dienenden unteren Abschnitt (1) und dem mundwärts gelegenen oberen Rohrende (4) befindet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEJ25136A DE1201585B (de) | 1964-01-17 | 1964-01-17 | Sedimentationsrohr zur Ermittelung der Blutkoerperchensenkungsgeschwindigkeit |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1201585B true DE1201585B (de) | 1965-09-23 |
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ID=7202093
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEJ25136A Pending DE1201585B (de) | 1964-01-17 | 1964-01-17 | Sedimentationsrohr zur Ermittelung der Blutkoerperchensenkungsgeschwindigkeit |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE1201585B (de) |
-
1964
- 1964-01-17 DE DEJ25136A patent/DE1201585B/de active Pending
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