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Die Erfindung betrifft ein Urin-Messgerät, welches bestimmt ist, an einen Blasenkatheter angeschlossen zu werden und welches einen durchsichtigen, länglichen Hohlkörper mit einer Mess-Skala zur Ablesung des Inhaltes und einen Ablasshahn aufweist.
Solche Geräte sind bereits bekannt. Sie sollen eine genaue Messung der in einer bestimmten Zeitspanne von einem Patienten ausgeschiedenen Urinmenge ermöglichen.
Die bisher bekannten Messgeräte hatten jedoch gewisse Nachteile. Urinproben für Untersuchungszwecke konnten nur durch öffnen des Ablasshahnes entnommen werden. Ferner bestand die Gefahr von aufsteigenden
Infektionen der Blase und der Nieren. Ausserdem verdrängten aufsteigende Luftblasen eine unbekannte und wechselnde Menge Urin aus dem Ableitungssystem, so dass die abgelesenen Urin-Volumina nicht den vom
Patienten produzierten entsprachen. Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu beheben.
Es liegt ihr die
Aufgabe zugrunde, ein Urin-Messgerät zu schaffen, das
1. die Entnahme von Urinproben unter aseptischen Bedingungen mittels einer Injektionsspritze ermöglicht, bei dem
2. eine Schranke zwischen dem zum Messen gesammelten und dem im Katheter vorhandenen Urin besteht, wodurch aufsteigende Infektionen der Blase weitgehend vermieden werden und bei dem
3. keine Luftblasen aufsteigen können, welche eine aszendierende Infektion propagieren und das gesammelte Urin-Volumen verfälschen.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der Anschlussstutzen für den Katheterschlauch über einen Siphon mit dem Hohlkörper verbunden ist.
Eine zweckmässige Ausführungsform des Gerätes ist dadurch gekennzeichnet, dass der Siphon im Kopf des Hohlkörpers angeordnet ist und im Längsschnitt gesehen drei Z-förmig angeordnete, miteinander kommunizierende Kanäle aufweist. Dabei kann der mittlere der drei Kanäle einen aus dem Kopf herausragenden, durch einen Zapfen verschlossenen Stutzen aufweisen. Dies ermöglicht die aseptische Entnahme von Urinproben, indem mit der Nadel einer Injektionsspritze der Zapfen durchstossen und der im Siphon vorhandene Urin entnommen wird.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes zeigen, näher erläutert. Es zeigen : Fig. l einen Längsschnitt durch das Urin-Messgerät, Fig. 2 eine Seitenansicht des Gerätes nach Fig. l und Fig. 3 in grösserem Massstab einen Längsschnitt durch den im Kopf des Gerätes angeordneten Siphon.
Das Urin-Messgerät weist einen im Querschnitt runden Hohlkörper-l-aus durchsichtigem Kunststoff auf, der sich im wesentlichen aus einem unteren Teil--la--von kleinerem Durchmesser und einem oberen Teil--lb--von grösserem Durchmesser zusammensetzt. Der Teil--la--mündet in ein Auslaufrohr --1c--, an dem ein handelsüblicher Ablasshahn-2-mit einer Klemmrolle --3-- angeordnet ist. Die beiden Hohlkörperteile--la und lb--sind mit einer Mess-Skala--4--versehen, die von aussen ein genaues Ablesen des Inhaltes, z. B. in cm3, ermöglicht. Die obere Öffnung des Hohlkörpers-lb-ist durch einen Verschlusskopf aus Kunststoff verschlossen, an dem Aufhängebügel-6--gelenkig befestigt sind.
Der Verschlusskopf weist einen Siphon --7-- und einen nach innen ragenden kleinen Entlüftungsstutzen - 5-- auf, in dessen Boden eine Entlüftungsöffnung --8-- vorgesehen ist, und der durch einen luftdurchlässigen Bakterienfilter --9-- verschlossen ist.
Die Ausbildung des Siphons --7-- ist in Fig. 3 besser zu erkennen. Er weist im Längsschnitt gesehen drei Z-förmig angeordnete Kanäle-10, 11, 12--auf, die miteinander in Verbindung stehen. Der Kanal-10mündet in einen über den Verschlussdeckel --13-- vorstehenden Anschlussstutzen --14-- für den Katheterschlauch. Der mittlere Kanal--11--weist ebenfalls einen über den Deckel --13-- hinausragenden Stutzen -15-- auf, dessen öffnung --17-- durch einen perforierbaren Zapfen-16--, z. B. aus Siliconkautschuk, verschlossen ist. Der Kanal --12-- mündet in einen in das Innere des Hohlkörpers --1b-ragenden Auslaufstutzen--18--.
Der Stutzen --15-- ist durch eine abnehmbare Verschlusskappe-19- verschlossen.
Die Wirkungsweise des Gerätes ist folgende : Der Stutzen --14-- wird an einem Schlauch angeschlossen, der zu einem Blasenkatheter eines Patienten führt. Das Gerät wird an einer geeigneten Stelle vertikal aufgehängt.
Der ausgeschiedene Urin füllt nun die Kanäle-10 und 11-bis zum Niveau-A-und sammelt sich dann
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Die Skala--4--erlaubtstündlich ausgeschiedenen Flüssigkeitsmenge sehr genau bei Säuglingen und Kranken, die sehr wenig Urin produzieren und die Skala des oberen Hohlkörpers--lb-mit grösserem Durchmesser die Messung der z. B. stündlich ausgeschiedenen Flüssigkeitsmenge bei normaler Urinproduktion Erwachsener. Im Siphon-7werden immer etwa zwei cm3 des frisch zufliessenden Urins zurückgehalten. Diese Flüssigkeitsmenge bildet somit eine Sperre zwischen dem im Hohlkörper gesammelten Urin und dem Katheter und verhindert das Aufsteigen von Luftblasen im Katheter. Dadurch werden die aufsteigenden Infektionen der Blase und der Nieren verhindert.
Zur Entnahme einer Urinprobe zur bakteriologischen Untersuchung wird die Verschlusskappe-19-
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die benötigte Urinmenge entnommen. Nach dem Herausziehen der Nadel schliesst sich die öffnung im Zapfen automatisch wieder. Eine von aussen verursachte Verunreinigung des gesammelten Urins wird dadurch vermieden.
Zudem kann aus dem Sammelzylinder immer frischer Urin zur chemischen Analyse entnommen werden.
Das Gerät kann während mehreren Tagen angeschlossen bleiben. Nach der z. B. stündlich erfolgten Ablesung kann es durch Lösen der Klemmrolle --3-- entleert werden.
Das ganze Gerät ist aus Kunststoff hergestellt und hat deshalb ein geringes Gewicht. Der mobilisierte Patient kann damit umhergehen. Das Gerät ist demzufolge auch preiswert herstellbar. Es kann zusammen mit dem Anschlussschlauch in einer sterilen Verpackung geliefert werden und eignet sich deshalb besonders für einmalige Verwendung, so dass jegliches Reinigen und Desinfizieren zum Wiedergebrauch entfällt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Urin-Messgerät, welches bestimmt ist, an einen Blasenkatheter angeschlossen zu werden und welches einen durchsichtigen, länglichen Hohlkörper mit einer Mess-Skala zur Ablesung des Inhaltes und einen Ablasshahn
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