DE19502691C1 - Vorrichtung zur Perfusion und Ventilation der Lunge eines Versuchstieres - Google Patents

Vorrichtung zur Perfusion und Ventilation der Lunge eines Versuchstieres

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Ottmar Heiny
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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Perfusion und Ventilation der Lunge eines Versuchstieres nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Vorrichtungen stellt die Anmelderin für die Untersuchung von isolierten Lungen von Ratten, Meerschweinchen oder Kaninchen seit Jahren her. Eingesetzt werden solche Vorrichtungen überwiegend in der physiologischen und pharmako­ logischen Forschung, also zur Untersuchung der Eigenschaften der Lunge und der Einwirkung bestimmter Medikamente auf die physiologischen Parameter der Lunge.
Der Nachteil der bekannten Vorrichtungen besteht darin, daß sie aufgrund ihres Aufbaus nur für relativ große Versuchstiere wie Ratten oder Meerschweinchen, nicht jedoch für die Untersuchung der Lungen von Mäusen geeignet sind. Die Labormaus ist hingegen die Tierspezies, über welche die meisten immunologischen Daten vor­ liegen. Auch die Möglichkeiten zur Einwirkung auf die lungentypischen Parameter sind bei der Labormaus am besten vorbekannt. Die Labormaus unterscheidet sich von den oben genannten Versuchstieren dadurch, daß ihre Organe erheblich kleiner sind. Die Lungen aller Tierspezies sind empfindlich gegen Berührung und dürfen deshalb beim Preparieren möglichst nicht berührt werden. Auch darf eine Lunge niemals kollabieren; sie muß dauernd etwas gebläht bleiben. Das geringe Atemzug­ volumen der Maus (0,5 bis 1 ml) erfordert auch einen entsprechend kleinen Totraum im Atmungstrakt. Für die Versorgung der Lunge mit Perfusat müssen die zu- und abführenden Blutgefäße an das Perfusionssystem angeschlossen werden. Es ist äußerst schwierig, die feinen Gefäße der Mäuselunge so zu kanülieren, daß die Gefäße nicht abknicken und eine zuverlässige Versorgung gewährleistet ist. Die Summe all dieser Schwierigkeiten führt dazu, daß es praktisch nicht möglich ist, eine Mäuse­ lunge in eine der bekannten Apparaturen einzubringen und für Untersuchungen am Leben zu erhalten.
Es besteht somit die Aufgabe, eine derartige Vorrichtung so weiterzubilden, daß sie sich zur Untersuchung der Lunge einer Maus eignet.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher beschrieben, welche zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf die gesamte Vorrichtung;
Fig. 2 eine Draufsicht auf den wesentlichen Teil der in Fig. 1 dargestellten Vor­ richtung;
Fig. 3 eine Explosionsdarstellung der in Fig. 2 mit der Bezugszahl 9 bezeichneten Baueinheit im Querschnitt; und
Fig. 4 eine Darstellung wie Fig. 3 im zusammengebauten Zustand der Einzelteile mit aufgestecktem Ventilationskopf.
Die Gesamtanordnung und ihr wesentlicher Teil ist aus den Fig. 1 und 2 er­ sichtlich. Zentraler Bestandteil der Vorrichtung ist eine Kammer 1 zur Aufnahme des Versuchstiers 3. Die Wandungen 25 der Kammer sind doppelwandig ausgeführt, wobei zwischen der Innenwandung und der Außenwandung 25 ein Zwischenraum ver­ bleibt, in welchen Stutzen 26 zur Durchführung einer Temperierflüssigkeit führen. Die Kammer 1 und ihre Wandungen 25 bestehen vorzugsweise aus Polymethylmet­ hacrylat (PMMA), können jedoch auch aus einem anderen, vorzugsweise transpa­ renten Werkstoff bestehen. Innerhalb der Kammer 1 befindet sich eine Korktafel 45 zur Aufnahme der auf dem Rücken liegenden Maus 3. Diese wird, nachdem sie getötet wurde, mit Hilfe von Befestigungsvorrichtungen 24 an ihren Extremitäten auf der am Kammerboden angebrachten Korktafel 45 fixiert. Daraufhin kann der Bauchraum und Thorax der Maus 3 eröffnet und Zugang zur zu untersuchenden Lunge 2 geschaffen werden.
Zur Perfusion der Blutgefäße der Lunge 2 sind in der Wandung 25 der Kammer 1 zwei Durchführungen vorgesehen, welche zu einer Perfusionseinheit gehören, nämlich eine arterielle Zuflußleitung 7 und eine venöse Abflußleitung 6. Diese können mit den ent­ sprechenden Blutgefäßen der Lunge 2 verbunden werden. Die arterielle Zuflußleitung 7 führt zu einem Durchlauferhitzer 27, welcher in die temperierte Kammerwandung 25 eingebettet ist und von einer an sich bekannten Perfusionsvorrichtung, welche im wesentlichen aus einem Perfusatvorrat 51, einer Pumpe 46 für das Perfusat und gege­ benenfalls einem Oxygenator zur Sauerstoffanreicherung des Perfusats besteht, mit Perfusat versorgt wird. Die venöse Abflußleitung 6 führt durch die Kammerwandung 25 nach außen zu einem Druckausgleichsgefäß 47, welches mittels eines Schlauches 48 mit dem Inneren der Kammer 1 verbunden ist. Das aus der Lunge abfließende Per­ fusat wird mit der Schlauchpumpe 46 aus dem Druckausgleichsgefäß 47 abgesaugt und einem Auffangbehälter 52 zugeführt. Hierdurch ist gleichzeitig sichergestellt, daß das Innere des Druckausgleichsgefäßes 47 vom äußeren atmosphärischen Druck abgekoppelt ist.
Zur Kanülierung der Trachea ist eine Trachealkanüle 8 vorgesehen. Wie aus Fig. 2 erkennbar ist, ist die Maus 3 innerhalb der Kammer 1 so fixiert, daß ihr Kopf an der inneren Wandung der Kammer 1 anliegt, wodurch die aus dieser Wandung hervor­ stehende Trachealkanüle 8 äußerst kurz gehalten werden kann. Im Anschluß an die Trachealkanüle 8 und noch innerhalb der temperierten Wandung 25 der Kammer 1 befindet sich eine Baueinheit 9, welche im wesentlichen aus einem Staurohr 11 und einer Konditioniervorrichtung 10 für die Atemluft besteht. Die Baueinheit 9 ist in den Fig. 3 und 4 vergrößert im seitlichen Querschnitt dargestellt, wobei Fig. 3 eine Explosionsdarstellung und Fig. 4 eine Darstellung im zusammengebauten, funktionsfähigen Zustand zeigt.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist an die arterielle Zuflußleitung eine Spritze 53 anschließbar, über welche der arteriellen Zuflußleitung 7 Substanzen, z. B. Medika­ mente, zugeführt werden können. Außerdem ist an die arterielle Zuflußleitung 7 ein Druckaufnehmer angeschlossen, dessen Ausgangssignal 54 einem Brückenverstärker zuführbar ist, dessen Ausgangssignal wiederum ein Maß für den Perfusionsdruck ist.
Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, besteht die in die Wandung 25 integrierte Baueinheit 9 aus einem Gehäuseteil, welches in den Fig. 3 und 4 ebenfalls die Be­ zugszahl 25 trägt, da es Teil der Kammerwandung ist und aus zwei Einschubteilen. Das erste Einschubteil ist ein Staurohr 11, welches im wesentlichen Zylinderform aufweist und vorzugsweise auch aus PMMA gefertigt ist. An seinem der Kammer­ innenseite zugewandten Ende 29 wird das Staurohr 11 mit der Trachealkanüle 8 verbunden. Mit seinem gegenüberliegenden Ende 30 voraus ist das Staurohr 11 in eine Aufnahme 31 des Gehäuses 25 einschiebbar. Zentrisch durch die Mitte­ lachse des im wesentlichen zylindrischen Staurohrs 11 erstreckt sich eine Bohrung minimalen Durchmessers im Bereich von etwa 0,7 mm. Durch diese Innenbohrung strömt die Ein- und Ausatemluft. Von dieser inneren Bohrung lateral nach außen erstrecken sich zwei im Abstand zueinander angeordnete Bohrungen 12, welche in entsprechenden peripher verlaufenden Nuten 13 enden. Jeweils zwischen dem er­ sten Ende 29 des Staurohrs 11 und der ersten Nut 13, beiden Nuten 13 und der anderen Nut 13 und dem anderen Ende 30 des Staurohrs 11 befinden sich weitere Nuten 15. Wie aus Fig. 4 hervorgeht, sind diese weiteren Nuten 15 zur Aufnahme je eines Dichtungsrings vorgesehen. Im eingeschobenen Zustand des Staurohrs 11 gemäß Fig. 4 dichten diese Dichtungsringe 14 die zu den Bohrungen 12 gehören­ den Nuten 13 gegeneinander und gegen die freien Enden 29 und 30 des Staurohrs 11 ab. Das Gehäuse 25 weist im Bereich der beiden Nuten 12 im eingebauten Zustand des Staurohrs 11 Meßbohrungen 32 auf, an welche ein Differenzdruckmeßgerät 49 anschließbar ist, welches nach den Gesetzen der Strömungslehre aus dem Druckabfall zwischen den beiden Meßbohrungen 32 die Strömungsgeschwindigkeit und damit die durchtretende Luftmenge mißt und ein entsprechendes Signal auf die Ausgänge 50 gibt, wobei das eine - in Fig. 1 oben dargestellt - Signal 50 einen Brückenverstärker zugeführt wird, dessen Ausgang ein Maß für den Atemfluß und - integriert - für das Atemzugvolumen ist. Der in Fig. 1 unten dargestellte Differenzdruckaufnehmer 50 ist einerseits mit einer Meßbohrung 32 und andererseits mit dem Innenraum der Kammer 1 verbunden und erzeugt ein Ausgangssignal 50, welches einem zweiten Brückenverstärker zugeführt wird, dessen Ausgangssignal ein Maß für den Pleu­ radruck ist.
Das Gehäuse 25 verfügt über eine weitere Aufnahme 33, welche senkrecht zur Ein­ schubrichtung der ersten Aufnahme 31 verläuft und in welche eine Metallbuchse 16 einführbar ist. Wie aus Fig. 4 hervorgeht, ist die eingeschobene Metallbuchse 16 in das Gehäuse 25 einführbar, so daß sie von der Temperierflüssigkeit 34 umspült wird. Da das Wasser innerhalb der Kammerwandung 25 temperiert ist und die Buchse 16 aus Metall besteht, ist auch der topfförmige Innenraum der Metallbuchse 16 auf­ grund der guten Wärmeleitfähigkeit des Metalls temperiert. Die Metallbuchse 16 ist zwar unten geschlossen, jedoch oben offen und weist außerdem in ihrem oberen Bereich zwei miteinander fluchtende seitliche Bohrungen 35 und 36 auf, welche von gegenüberliegenden Seiten der Wandung in den Innenraum 37 der Metallbuchse 16 führen. Im zusammengebauten Zustand der Anordnung gemäß Fig. 4 steht die eine Bohrung 35 in Verbindung mit einer Atemluftzuführung 18 und die andere Bohrung 36 mit dem Ende 30 des Staurohrs 11. Von oben in die Aufnahme 37 der Metallbuchse 16 ist ein Stopfen 38 mit einem Einsatz 17 einführbar. Der Einsatz 17 ragt bei aufgesetztem Stopfen 38 gemäß Fig. 4 in die Aufnahme 37 der Metall­ buchse 16. Sein Außendurchmesser ist jedoch kleiner als der Innendurchmesser der Metallbuchse 16, wodurch sich umfangsseitig ein Zwischenraum ergibt. Der Einsatz 17 besteht aus einem porösen Material, beispielsweise handelt es sich um eine Glas­ fritte. Die Glasfritte ragt in das destillierte Wasser, welches sich in der Metallbuchse 16 befindet und saugt sich hierbei voll. Der Stopfen 38 dichtet im zusammengebau­ ten Zustand gemäß Fig. 4 zum Gehäuse 25 über einen Dichtungsring 39 dicht ab. Das Gehäuse 25 weist außerdem noch einen Metallstutzen 40 auf, welcher von außen zur Atemluftzuführung 18 führt.
Zurückkommend auf die Fig. 1 und 2 ist in die Atemluftzuführung 18 ein Ventila­ tionskopf 23 einsteckbar. Dieser ist mit einem Umschaltventil 20 verbunden, welches eingangsseitig in Verbindung mit einer Beatmungseinrichtung 21 steht und dessen Ausgang wahlweise in Verbindung mit dem Ventilationskopf 23 und einer Ventu­ ridüse 22 bringbar ist. Die Venturidüse 22 befindet sich ebenfalls in der Wandung 25 der Kammer 1. Bei Beaufschlagung der Venturidüse 22 mit Druckluft von der Beatmungseinrichtung 21 tritt am Ausgang 19 der Venturidüse 22 eine Druckmin­ derung auf. Dieser Ausgang 19 ist identisch mit dem Druckanschluß 19 der Kammer 1. Über die Bohrung 41 wird die an der Venturidüse 22 austretende Luft nach außen geleitet.
Die beschriebene Vorrichtung funktioniert in Verbindung mit einer Maus 3 als Ver­ suchstier wie folgt:
Zunächst wird die Maus 3 in an sich bekannter Weise präpariert, das heißt getötet, auf einen Operationstisch (Korkplatte 45) gebracht und tracheotomiert. Sodann wird mit der Überdruckbeatmung der Lunge 2 begonnen und der Thorax eröffnet. Die Blutgefäße, also der arterielle Zufluß und der venöse Abfluß werden kanüliert und an die Perfusionsvorrichtung angeschlossen. Die Präparation erfolgt jedoch nicht auf einem externen Operationstisch, sondern innerhalb der als Operationstisch ausge­ bildeten Kammer 1, wobei die Maus 3 an ihren Extremitäten an den Fixierungs­ vorrichtungen 24 auf der Korktafel 45 befestigt ist. Im Unterschied zur bekannten Präparation der Rattenlunge wird die Lunge 2 der Maus 3 auch nicht aus dem Thorax entnommen, sondern nur freigelegt. Während des gesamten Experiments verbleibt die Lunge 2 daher innerhalb des Thorax der Maus 3, welche sich ihrerseits vollständig in der Kammer 1 befindet.
Unmittelbar im Anschluß an die beschriebene Tracheotomie und noch während der weiteren Präparation wird die Maus 3 im Überdruck beatmet. Hierzu befindet sich das Umschaltventil 20 in einer Stellung, in welcher die Beatmungseinrichtung 21 in Verbindung mit dem Ventilationskopf 23 steht, und damit über die Bauein­ heit 9 mit der Trachealkanüle 8. Die von der Beatmungseinrichtung 21 kommende sauerstoffreiche Atemluft strömt somit durch den Ventilationskopf 23 in den Atem­ luftzuführungsbereich 18 und von dort durch die Bohrung 35 in den Hohlraum 37, in welchem sich die Glasfritte 17 befindet. Vor dem Experiment wird destilliertes Wasser in den Hohlraum 37 der Metallbuchse 16 eingefüllt. Die Glasfritte 17 taucht in dieses destillierte Wässer ein und ist deshalb damit vollgesaugt. Da die Metall­ buchse 16 sehr gut wärmeleitend ist und in das auf 37°C temperierte Wasserbad 34 eintaucht, ist auch ihr Innenraum, also der Bereich der Glasfritte 17 auf 37°C temperiert. Die Atemluft wird also nicht nur befeuchtet, sondern auch angewärmt. Die angewärmte und angefeuchtete Atemluft durchströmt sodann die Bohrung 36 und den Innenkanal des Staurohrs 11, worauf sie zu der unmittelbar an das Stau­ rohr 11 angeschlossenen Trachealkanüle 8 und damit über die Trachea zur Lunge 2 gelangt. Nach dem Aufblähen der Lunge 2 schaltet die Beatmungseinrichtung 21 auf geringeren endexpiratorischen Druck um und die verbrauchte Atemluft strömt in umgekehrter Richtung aus der Lunge 2 über die Trachealkanüle 8, das Staurohr 11 und den Hohlraum 37 bis zu einer Auslaßöffnung 48 in den Ventilationskopf 23 aus.
Nachdem die Maus 3 präpariert und ihre Lunge 2 so weit freigelegt wurde, daß sie durch das umgebende Gewebe, insbesondere den Thorax in ihrer Atemmechanik nicht behindert wird, wird die Kammer 1 mit Hilfe eines luftdicht abschließenden und ebenfalls thermostatisierten Deckels verschlossen. Daraufhin wird das Um­ schaltventil 20 betätigt, so daß die von der Beatmungseinrichtung 21 einströmende Luft auf die Venturidüse 22 wirkt. Bei jedem Einströmen der Luft wird durch die Wirkung der Venturidüse 22 am Druckanschluß 19 der Kammer 1 ein Unterdruck in der Kammer 1 erzeugt, welcher zur Ausdehnung der Lunge 2 führt. Gleichzeitig wird die Überdruckbeatmung über den Ventilationskopf 23 abgeschaltet. Durch die Betätigung des Umschaltventils 20 findet also ein sofortiger synchroner Übergang von der Überdruckbeatmung auf die Unterdruckbeatmung statt, wodurch verhindert wird, daß die Lunge 2 während einer Beatmungspause in sich zusammenfällt, kolla­ biert und für weitere Experimente untauglich wird. Zum Verständnis der Funktion ist zu beachten, daß während der Einatemphase die Kammer 1 nicht vollständig eva­ kuiert werden muß, sondern daß zur Unterdruckbeatmung eine Druckerniedrigung innerhalb der Kammer 1 um etwa 1% genügt.
Während des gesamten Experimentiervorgangs wird die Lunge 2 mit Perfusat per­ fundiert. Dieses wird dem Wärmeaustauscher 27 bei Raumtemperatur zugeführt und erst im Bereich der Kammerwandung 25 erwärmt, wodurch eine Blasenbildung und damit eine Embolie der Lunge 2 vermieden wird. Die Aufrechterhaltung ei­ ner konstanten Temperatur in der Wandung 25 der Kammer 1 und deren Deckel und damit auch im Bereich des Wärmeaustauschers 27 und der Baueinheit 9 wird durch eine kontinuierliche Durchströmung der Kammerwandung 25 mit temperier­ tem Wasser gewährleistet, welches über die Ein- bzw. Auslaßstutzen 26 fließt.
Vorzugsweise befindet sich im venösem Abfluß 6 der Lunge 2 das Druckausgleichs­ gefäß 47, welches von der äußeren Atmosphäre über die Schlauchpumpe 46 abge­ koppelt ist. Die Schlauchpumpe 46 dient dem Abpumpen des Perfusats und das Druckausgleichsgefäß 47 dient dazu, den transmuralen Druck der Lungenkapillaren und der venösen Lungengefäße konstant niedrig zu halten und somit einer Ödem­ bildung vorzubeugen. Die Unterdruckbeatmung hat eine Verringerung des extra­ vaskulären Druckes zur Folge. Bei konstantem Perfusionsdruck = intravaskulärem Druck erhöht sich mit zunehmendem Unterdruck in der Lungenkammer 2 der trans­ murale Lungengefäßdruck als Differenz zwischen intra- und extravaskulärem Druck. Durch eine Änderung des Perfusionsdruckes in gleichem Maß und synchron mit dem Kammerdruck wird die Abhängigkeit des intravaskulären Druckes vom Kammer­ druck eliminiert.
Während des gesamten Experiments kann die Menge der zugeführten bzw. abgeführ­ ten Atemluft durch das an die beiden Meßbohrungen 32 angeschlossene Differenz­ druckmeßgerät gemessen werden. Hierbei wird von der Tatsache Gebrauch gemacht, daß der Druckabfall in einem durchströmten Rohr mit der Strömungsgeschwindigkeit und damit mit der durchströmenden Luftmenge zusammenhängt. Um während der Phase der Unterdruckbeatmung sicherzustellen, daß am Eingang der Konditionier­ vorrichtung 10 immer genügend Frischluft vorhanden ist, ist es vorteilhaft, durch den Metallstutzen 40 am Eingang der Konditioniervorrichtung 10 während des gesamten Experimentiervorgangs eine geringe Frischluftströmung aufrecht zu erhalten.

Claims (15)

1. Vorrichtung zur Perfusion und Ventilation der Lunge (2) eines Versuchstieres (3), mit einer Kammer (1) zur Aufnahme der Lunge (2), einer Perfusionsein­ heit und einer Ventilationseinheit (5), wobei die Perfusionseinheit eine arte­ rielle Zufluß (7) und eine venöse Abflußkanüle (6) zur Verbindung mit der Lungenarterie bzw. Lungenvene aufweist und die Ventilationseinheit (5) eine Trachealkanüle (8) zur Verbindung mit der Trachea aufweist, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zur Perfusion und Ventilation der Lunge (2) einer Maus (3) als Versuchstier die Kammer (1) zur Aufnahme der gesamten Maus (3) ausgebildet ist und die Ventilationseinheit (5) im unmittelbaren Anschluß an die Trachealkanüle (8) eine Baueinheit (9) mit einer Konditioniervorrichtung (10) für die Atemluft umfaßt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Baueinheit (9) zwischen dem Anschluß für die Trachealkanüle (8) und der Konditionier­ vorrichtung (10) ein Staurohr (11) aufweist, welches zwei beabstandete laterale Bohrungen (12) zum Anschluß eines Differenzdruckmeßgeräts aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Staurohr (11) herausnehmbar ist, ein Innenvolumen von weniger als 30 µl aufweist und die Außenwand des Staurohrs (11) zwei erste umlaufende, jeweils mit einer Bohrung (12) in Verbindung stehende Nuten (13) sowie drei weitere zur Auf­ nahme von Dichtungsringen (14) bestimmte Nuten (15) aufweist, welche sich zwischen den beiden ersten bzw. zwischen einer der ersten Nuten (13) und einem Ende des Staurohrs (11) befinden.
4. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Konditioniervorrichtung (10) eine topfförmige temperierte Metallbuchse (16) und einen darin befindlichen, porösen und befeuchteten Ein­ satz (17) aufweist, wobei der Innenraum der Metallbuchse (16) einerseits mit einer Atemluftzuführung (18) und andererseits mit der Trachealkanüle (8) in Verbindung steht.
5. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Baueinheit (9) in die Wandung der Kammer (1) integriert und die Kammer (1) temperierbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Kammer (1) luftdicht verschließbar und über einen Druck­ anschluß (19) druckregelbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Umschalt­ ventil (20) vorgesehen ist, welches eingangsseitig in Verbindung mit einer Beat­ mungseinrichtung (21) steht und dessen Ausgang wahlweise in Verbindung mit dem Eingang der Konditioniervorrichtung (10) und - über eine Venturidüse (22) - dem Druckanschluß (19) der Kammer (1) bringbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventu­ ridüse (22) in die Wandung der Kammer (1) integriert ist.
9. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Wandung der Kammer (1) und ihres Deckels zur Durchführung von Temperierflüssigkeit doppelwandig ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Anspruche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der poröse Einsatz (17) eine Glasfritte ist.
11. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß an dem der Trachealkanüle (8) abgewandten Bereich der Kondi­ tioniervorrichtung (10) ein Ventilationskopf (23) zur Beaufschlagung der Lunge (2) mit Überdruck aufsteckbar ist und während der Unterdruckbeatmung der Lunge (2) in diesem Bereich eine Frischluftströmung aufrechterhaltbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Kammer (1) und das Staurohr (11) aus Polymethylmet­ hacrylat (PMMA) bestehen.
13. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Kammer (1) als Operationstisch ausgebildet ist und ihr Boden hierzu eine Korktafel sowie Fixierungsvorrichtungen (24) für die Extre­ mitäten des Versuchstiers (3) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der arteriellen Zuflußkanüle (7) ein Wärmeaustauscher (27) vorgeschaltet ist, der sich innerhalb der temperierten doppelwandigen Kammerwandung (25) befindet und eingangsseitig mit der Perfusionseinheit verbindbar und von dort mit kaltem Perfusat versorgbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die venöse Abflußkanüle (6) außerhalb der Kammer (1) zu einem Druckausgleichsgefäß führt, welches mit dem Inneren der Kammer (1) verbun­ den ist und dem Druckausgleichsgefäß eine Schlauchpumpe zur Abführung des Perfusats und zur druckmäßigen Abkopplung des Druckausgleichsgefäßes vom Atmosphärendruck vorgesehen ist.
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