DE2351709A1

DE2351709A1 - Chirurgischer drainageapparat

Info

Publication number: DE2351709A1
Application number: DE19732351709
Authority: DE
Inventors: Leonard Kurtz
Original assignee: Deknatel Inc
Current assignee: Sanofi Biosurgery Inc
Priority date: 1972-11-07
Filing date: 1973-10-15
Publication date: 1974-05-16
Also published as: FR2205347A1; JPS4977480A; IT976582B; FR2205347B3; ZA73527B; AU5185973A; US3830238A; ES410991A1

Description

Dipl.-Ing. W.Beyer Dipl.-Wirtsch.-Ing. B.Jochem

Frankfurt am Main Staufenstrasse 36

Deknatel Inc.

Queens Village

Long Island, ffew York

Chirurgischer Drainageapparat,

Die Erfindung betrifft einen chirurgischen Drainageapparat, welcher über eine Drainagele4.tung an einen zu drainierenden Körperhohlraum, z.B. die Pleurahhöhle, anschließbar ist und in der Drainageleitung ein Rückschlagventil aufweist.

Das Rückschlagventil verhindert, daß abgesaugte Flüssigkeit bei hohem Unterdruck in der Pleurahöhle aus der.Auffang- oder Sammelkammer des Drainageapparats in die Drainageleitung zurückfließt.

Ein bekannter Drainageapparat ist z.B. in der US-PS 3 363 626 beschrieben. Derartige Apparate bestehen in der Regel aus drei Gefäßen oder Kammern, nämlich einer Auffangkammer, in welcher die abgesaugte Flüssigkeit gesammelt wird, einer Unterwasser-Dichtungskammer und einer Druckanzeigekammer. Die Geräte mit Unterwasser-Dichtungskammer werden gewöhnlich an eine Saugpumpe angeschlossen, welche einen verstärkten Unterdruck, gemessen an dem der Pleurahöhle, erzeugt, wobei der Unterdruck durch eine Anzeigevorrichtung an der Druckmeßkammer gemessen wird.

409820/0723

K 3366 .

Es ist j'edoch in vielen Fällen "nicht nötig, einen zusätzlichen Unterdruck zu erzeugen, und dann wird statt des erwähnten Systems mit drei Gefäßen ein solches mit nur zwei Gefäßen, benutzt, nämlich mit einer Auffangkammer und einer Unterwasser-Dichtungskammer. Die Wasserdichtung hat dabei den Zweck, eine Verbindung der Auffangkammer mit der Außenatmosphäre zu verhindern. Außerdem stellt auch die Unterwasser-Dichtung ein Mittel dar, um die Stärke des Unterdrucks in der Pleurahöhle festzustellen.-

In der Patentanmeldung P 23 07 446.6 ist ein Rückschlagventil beschrieben, welches dazu bestimmt ist, au der den zu drainierenden Körperhohlraum mit der Auffangkammer verbindenden Drainageleitung angeordnet zu werden. Ein solches Ventil gestattet, daß die Flüssigkeit vom Körperhohlraum in die Auffangkammer fließt, verhindert aber umgekehrt den Rückstrom der Flüssigkeit in die Pleurahöhle, wenn sich dort ein besonders starker Unterdruck ausbildet. Das Rückschlagventil verschließt dann die Drainageleitung, so daß sich in der Pleurahöhle ein Unterdruck in jeder Stärke, wie er unter bestimmten Umständen erforderlich ist, ausbilden kann.

Das Rückschlagventil kann auch bei einem Drainageapparat mit nur einem einzigen Gefäß Verwendung», finden, wobei das Rückschlagventil am Ende der Drainageleitung in der Auffang- oder Sammelkammer angeordnet sein kann. Es gibt dabei keine Wasserdichtung, welche den Unterdruck der Pleurahöhle anzeigen könnte. Der'Erfindung liegt deshalb · die Aufgabe zugrunde, hierfür einen Ausgleich zu schaffen, und diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der Drainageleitung" zwischen dem Körperhohlraum und dem Rückschlagventil eine Druckanzeigevorrichtung angeordnet ist, welche vorzugsweise ein mit der Drainageleitung verbundener, geschlossener, elastisch und/oder durch Gewicht aufweitbarer und durch Unterdruck in der

409820/0723 ' K 3366

Drainageleitung zusammenziehbarer Faltenbalg ist.

Während des Ausatmens, wenn in der. PleurahÖhle höhere Drücke erreicht werden, dehnt sich der erfindungsgemäß vorgeschlagene Faltenbalg aus und zeigt auf diese Weise den höheren Druck in der PleurahÖhle" an. Während des Einatmens, wenn ein stärkerer Unterdruck in der PleurahÖhle erzeugt wird, zieht sich der Faltenbalg zusammen, und zeigt auf diese Weise wiederum den gerade existierenden Unterdruck an. Man erhält also eine sehr deutliche Anzeige der Druckverhältnisse innerhalb der PleurahÖhle ohne die Notwendigkeit einer Wasserdichtung.

Die Erfindung wird nachstehend'an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch einen

chirurgischen Drainageapparat gemäß der Erfindung,

Fig. 2 einen Querschnitt nach Schnittlinie 2-2 in Fig. 1,

Fig. 3 in einer Fig. 1 entsprechenden Ansicht die in dem Drainageapparat vorgesehene Druckänzeigevorrichtung bei starjcgflf Unterdruck.

Fig. 1 zeigt eine Auffang- oder Sammelkaamer für zu drainierende Körperflüssigkeit. Das Gefäß besteht a.B. aus Polyäthylen oder Polystyrol oder einem anderen geeigneten Material. Der Boden ist mit 2 und die Seitenwand mit 3 bezeichnet. Eine luftdichte Gummidichtung 4 verschließt das Gefäß an seiner Oberseite luftdicht.

409820/0723 K 3566

In den Innenraum der Auffangkamraer führt eine Einlaßleitung durch eine öffnung in der Dichtung 4-, Auf das Ende der Einlaßleitung 5 ist ein Ventilkörper 6 aufgesetzt, der aus elastischem Material, wie z.B. Gummi od.dgl- besteht, und ein Paar Lippen 7 und 8 hat, die in der Weise zusammenwirken, daß zwischen ihnen ein länglicher Schlitz besteht, durch den Flüssigkeit vom Inneren der Einlaßleitung 5 in den Innenraum der Auffangkammer 1 strömen kann, wenn die Lippen offenstehen. Wenn jedoch in der Eiiilaßleitung 5 ein bestimmter Unterdruck herrscht, legen sich die Lippen 7 und aneinander und schließen den Spalt zwischen sich, so daß keine Flüssigkeit aus der Auffangkammer in die Leitung 5 zurückströmen kann. Das Ventil ist im einzelnen in der Patentanmeldung P 23 07 ^6_o0 beschrieben.

Mit der Einlaßleitung 5 ist nahe deren Ende weiterhin ein Block 9 mit einem darin ausgebildeten Kanal 10 befestigt. Der letztere mündet in einem nach unten gerichteten Anschlußnippel oder -stutzen 11, auf den das offene Ende eines im übrigen geschlossenen, schlauchförmigen Faltenbalgs 12 gesteckt ist, der z.B. ebenfalls aus Gummi bestehen kann.

Der Kanal 10 im Block 11 stellt eine Verbindung zwischen der Einlaßleitung 5 und dem Inneren des Fqltenbalgs 12 dar. Wie ersichtlich, hat der Kanal 10 die Gestalt eines umgekehrten U zu einem nachfolgend näher erläuterten Zweck.

Die Funktionsweise des vorstehend beschriebenen Drainageapparats ist wie folgt:

Das äußere Ende des die Einlaßleitung 5 bildenden Rohres wird mit einer Drainageleitung verbunden, deren anderes Ende in üblicher Weise an die Pleurahöhle eines Patienten angeschlossen wird. Flüssigkeiten und Gase strömen durch

409820/0723 K 3366/

die Drainageleitungs und wenn sie den Ventilkörper 6 erreichen, öffnen sich dessen Lippen 7 und 8 und geben, den Zufluß in die Auffangkammer 1 freie Während beim Ausatmen des Patienten ein verhältnismäßig hoher Druck in der Pleurahöhle herrscht, läßt dieser den Faltenbalg 12 sich ausdehnen',, Beim Einatmen dagegen_? wenn der Druck in der Pleurahöhle verhältnismäßig niedrig ist_? wird der zur Druckanzeige benutzte Faltenbalg 12, wie in Fig_e 3 dargestellt, zusammengezogene Der Faltenbalg 12 stellt also eine den Druck in der Pleurahöhle messenden und anzeigende Vorrichtung dar ς, Wenn während des Einatmens ein verhältnismäßig niedriger Druck in der Pleurahöhle herrscht, schließen sich die Lippen 7 und 8 des Ventilkörpers 6 und verhindern auf diese Weise einen Rückstrom von Gasen oder Flüssigkeit durch den Ventilkörper 6 in die Drainageleitungo Das Rückschlagventil 6 läßt also zu, daß sich ein verhältnismäßig starker Unterdruck in der Pleurahöhle ausbilden kann«,

Durch die Erfindung wird ein vereinfaohtey phirurgischer Drainageapparat geschaffen mit nur einem einzigen Gefäß und ohne die Notwendigkeit einer Wasserdichtung_β Es ist dabei nicht erforderlich, das Rückschlagventil oder die Druckanzeigevorrichtung genau so anzuordnen_? wie in der Zeichnung gezeigt und vorstehend beschrieben« Das Rückschlagventil könnte ZoBo auch an beliebiger Stelle an der die Pleurahöhle und die Auffangkammer verbindenden Drainage-= leitung angeordnet sein_s wobei die Druckanzeigevorrichtung daneben gelegt werden kann,, Das System gestattet den ungehindert en^ZISnw^^'B'^'ilss-igkeiten- was de? Pleurahöhle in die Auffangkaimner und verhindert dort dep. Bückfluß aus ' der Auffangkasamer in die Drainageleitung₅ so. daß der in der- 3?leuyq$iö&ie 4ea Patienten zum Atmen erforderliche llnterdruqk e&fcsfcQhep. und aufrechterhalten wurden kann_o Dar Argt Jcap,n &i© augenblicklichen Druckverhältnisse in der Pleurafeöhls gn Hand der Bewegungen des Faltenbalgs 12 \ _:. beobachten« Ein extremer Unterdruck, x-jelcher die Hotwendig-

40:8,8 2 0/0:7 23 ■ K 3366

keit weiterer ärztlicher Maßnahmen angezeigt erscheinen erscheinen lassen kann, tritt am Faltenbalg als extreme Kontraktion in Erscheinung. Wenn an einer durchsichtigen Wand der Auffangkammer eine Skala angebracht wird, läßt; sich das Ausmaß der Bewegung des Faltenbalg^ 12 noch genauer bestimmen=,

Die vorstehend beschriebene Kombination des Bückschlagventils und der besonderen Druckanzeigevorrichtung kann auch bei den gebräuchlicheren Zwei- und Srei-GefäB-Drainagesystemen Verwendung finden« Dabei kann das Eückechlagventil entweder an der Drainageleitung oder am Auslaß der Auffangkammer angeordnet sein. Die Druckanzeigevorrichtung kann dann neben das Rückschlagventil}, gelegt werden, was die Druckschwankungen in der, Pl eure höhle anzuzeigen*=

Patentansprüche /

₅₅66/ 409820/0723

Claims

Patentansprüche

iJ Chirurgischer Drainageapparat, -welcher über eine Draxnageleitung an einen zu drainierenden Körperhohlraum _i ZeB. die Pleurahöhle, anschließbar ist und in der Drainageleitung ein, Rückschlagventil aufweist, dadurch- gekennzeichnet, daß an der Orninsereleituns: ,(5) zwischen dem Körperhohlraum und dem Hackschlagventil (7) eine Druckanzeigevorriöht-ung (12) angeordnet ist.
2. Drainageapparat nach Anspruch 1 _? dadurch gekennzeichnet , daß die Druckanzeigevorrichtung (12) ein mit der Drainageleitung (5) verbundener, geschlossener, elastisch und/oder durch Gewicht aufweitbarer und durch Unterdruck in der Draxnageleitung zusamraenziehbarer Faltenbalg ist.
3. Drainageapparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Faltenbalg (12) im wesentlichen' schlauchförmige Gestalt hat.
4. Drainageapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 3> dadurch gekennzeichnet, daß der Faltenbalg in der Flüssigkeits-Sammelkaminer (2, 3, 4) des Apparats angeordnet ist.
5. Drainageapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dieser nur aus einem einzigen Gefäß besteht. * '
6. Drainageapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß der

409820/0723

K 3366 ■ ■ ,

2351

235170

lte-jjalg (1

FIifssigkeit

<T!.<F- y -¹^ 1 ^

4Ö882G

i W ti <5) v>