DE1196942B - Brechanlage - Google Patents
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Description
- Brechanlage Die Erfindung bezieht sich auf eine Brechanlage für feuchtes, klebriges Material, bestehend aus einem Scheibenrotor mit pendelnd daran befestigten Schlaghämmern, die zwischen einem feststehenden Rostkamm von oben nach unten hindurchschlagen und bei der die Materialaufgabe seitlich des Rotors mittels eines sich über die gesamte Rotorbreite erstreckenden und geneigt zur waagerechten Rotorebene angeordneten sowie durch einen Exzenter bewegten Zuführorgans erfolgt.
- Es sind Zerkleinerungsanlagen bekannt, bei denen das Material von oben dem Schlagwerk zugeführt wird. Hierbei kommt es aber bei der Zerkleinerung von feuchtem, klebrigem Material am Eintragsrost, an der Gehäusewandung und am Schlagwerk selbst zu Ansatzbildungen, die das Arbeiten der Anlage beeinträchtigen und die Anlage nach und nach verstopfen. Deswegen hat man schon vorgeschlagen, die von der Ansatzbildung betroffenen Teile ständig mit Flüssigkeit zu bespülen. Da hierbei aber auch gleichzeitig das Material von dieser Flüssigkeit benetzt wird, muß für den sich daran anschließenden Trocknungsvorgang viel Energie aufgewendet werden.
- Bei anderen Zerkleinerungsmaschinen, die mit einem Schleuderwerk oder Einzugswalzen arbeiten, ist schon vorgeschlagen worden, gegenüber dem Schleuderwerk bzw. den Einzugswalzen ein mit stufenartigen Vorsprüngen auf der Oberfläche versehenes Zuführorgan anzuordnen, welches durch einen Exzenter in eine hin- und hergehende Bewegung versetzt wird. Ein Zuführen von feuchtem, klebrigem Material ist hierbei schlecht möglich, weil bei der Bewegung des Zuführorgans durch die Vorsprünge eine ständige Verdichtung des Materials auf den horizontalen Abschnitten der Vorsprünge eintritt und dieses nach und nach liegen bleibt, so daß die Vorsprünge das Material den Zerkleinerungswerkzeugen nicht mehr zuführen können, wodurch Betriebsstörungen eintreten.
- Es sind Hammermühlen bekannt, die einen etwa in Achsenhöhe des Rotors angeordneten Rostkamm aufweisen. Diese Rostkämme verursachen jedoch bei der Verwendung von feuchtem, klebrigem Material zu Betriebsschwierigkeiten, da sich dieses infolge adhäsiver Oberflächenkräfte auf die im Verhältnis zur Gesamtgröße des Rostkamms breiten Zähne ablagert und somit zu Anbackungen an den Sattelflächen und Kanten der Brechbalken des Rostkamms und schließlich zu Verstopfungen der Mühlen führen.
- Schließlich sind auch Zerkleinerungsmaschinen mit vorgeschaltetem und in Bewegung gehaltenem Zuführorgan vorbekannt, bei denen das Gut von der Seite her aufgegeben wird. Hierbei besteht dieses Zuführorgan aus mehreren, in Abstand voneinander angeordneten Roststäben, über die das Gut einem unterhalb des Rotorachsenniveaus liegenden, muldenförmig gestalteten Rostkamm zugeführt wird. Diese Zerkleinerungsmaschinen versagen jedoch beim Brechen von nassem und klebrigem Gut, weil in der Mulde eine Materialanhäufung des schmierigen Gutanteils stattfindet und die Hämmer beim Durchschlagen durch das klebrige Material dieses an ihren Stirnflächen nach innen mitreißen, um es dann in das Brechergehäuse abzuschleudern, wo es alsdann allzubald den Brecher verstopft und arbeitsunfähig macht.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, innerhalb einer Brechanlage der eingangs beschriebenen Art, Materialanhäufungen bzw. Verstopfungen bei Verwendung von feuchtem, klebrigem Material zu vermeiden.
- Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, die Rostkammebene in an sich bekannter Weise etwa in Achshöhe des Rotors anzuordnen und als Zuführorgan einen Schubaufgeber vorzusehen, dessen geneigte, ebene Förderfläche zum Rotor hin durch den Rostkamm verlängert ist. Hierbei hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, den Schubaufgeber vorzugsweise unter 30° Neigung auf Lenkern od. dgl. schwingbar am Traggerüst anzuordnen und in an sich bekannter Weise durch einen Exzenter anzutreiben. Der Rostkamm ist erfindungsgemäß lösbar am Rostkammträger befestigt und mit diesem parallel zur Rotorachse stirnseitig aus dem Brechergehäuse herausziehbar. Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal umfaßt jede zwischen zwei benachbarten Zähnen befindliche Ausnehmung des Rostkammes in bekannter Weise eine oder mehrere Hammerreihen. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird ferner vorgeschlagen, die jeweils zwischen zwei benachbarten Rotorscheiben angeordneten Schlaghämmer, wie bekannt, gegeneinander versetzt und in mehreren parallel zueinander liegenden Ebenen anzuordnen. Dabei ist es zweckmäßig, die versetzt angeordneten Schlaghämmer in Umfangsrichtung des Rotors sich periodisch wiederholen zu lassen.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 eine Brechanlage im Längsschnitt und F i g. 2 die Brechanlage in Draufsicht bei entferntem Gehäuseoberteil.
- In einem Gehäuse 1 der Brechanlage ist ein mit Scheiben 2 versehener Rotor 3 angeordnet, dessen Achse 4 beiderseits des Gehäuses 1 gelagert ist und an ihrem einen Ende mit einer nicht dargestellten Antriebsvorrichtung verbunden und an ihrem anderen Ende mit einer ebenfalls nicht dargestellten Schwungscheibe versehen ist. Die einzelnen Scheiben 2 sind durch Zwischenstücke 5 auf Abstand gehalten und mit diesen lose auf den einen viereckigen Querschnitt aufweisenden Abschnitt der Achse 4 aufgeschoben, wobei der ganze Rotorblock durch Spannverschlüsse gegen axiale Verschiebung gesichert ist. Die Scheiben 2 weisen gleichmäßig über den Teilkreis verteilte Bohrungen 6 auf, in denen Bolzen 7, die die Scheiben 2 zusammenhalten, geführt sind und an die die mit dem Rostkamm 8 zusammenarbeitenden Schlaghämmer 9 pendelnd aufgehängt sind. Auf jedem Bolzen 7 ist zwischen zwei benachbarten Scheiben 2 ein Schlaghammer 9 mit einer Distanzbüchse 10 angeordnet, die gegeneinander austauschbar sind. Durch die austauschbare Anordnung sowohl der Zwischenstücke 5 als auch der Distanzbüchsen 10 ist es möglich, die Hämmer 9 in mehreren Reihen versetzt zueinander auf dem Rotor 3 anzubringen und somit die Anzahl der Schlagkreise dem jeweiligen Rostkamm anzupassen. Beispielsweise können sämtliche zwischen zwei benachbarten Scheiben 2 angeordneten Schlaghämmer 9 unter gegenseitigem Versetzen in zwei Reihen über den Scheibenumfang angeordnet werden. Die Schlaghämmer 9 sind symmetrisch aus-, gebildet und in Rotordrehrichtung sowie entgegengesetzt zu ihr mit messerförmigen Schlagkanten 11 versehen, die es gestatten, die Schlaghämmer 9 nach Abnutzung der Schlagkanten 11 einer Seite die der anderen Seite zu benutzen. Die Schlaghämmer 9 arbeiten mit einem Rostkamm 8 zusammen, der unterhalb der horizontalen Rotorachsebene angeordnet ist. Dieser Rostkamm 8 ist mit dem Rostkammträger 12 lösbar verbunden, und zwar so, daß er seitlich aus dem Gehäuse 1 entfernt werden kann, ohne daß - wie bei den bisher bekannten Einrichtungen - ein Teil des Gehäuses 1 demontiert werden müßte. Zur Kontrolle des Zustandes der Schlaghämmer 9 ist im Gehäuseoberteil eine Tür 13 vorgesehen.
- Durch die Ausbildung der Schlaghämmer 9 und der Form des Rostkammes 8 ist es möglich, daß auch im Bereich der Schlagwerkzeuge 8, 9 keine Anhäufung der in seiner Feuchtigkeit und Zusammensetzung unterschiedlichen Materialien eintritt.
- In Verlängerung des Rostkammes 8 bzw. parallel hierzu ist ein sich oben und unten mittels Lenkerlaschenpaare 14 an einem Traggerüst 15 abstützender Schubaufgeber 16 vorgesehen. Die Lenkerlaschen 14 sind hierbei über Gelenkbolzen 17 mit Traversen 18 des Traggerüstes 15 verbunden. Der Schubaufgeber 16 wird durch eine bzw. zwei Exzenterzugstangen 19, welche mit ihrem einen Ende über einen Lagerbock 20 mit dem Schubaufgeber 16 und mit ihrem anderen Ende mit einem Exzenter 21 verbunden sind, angetrieben. Die Welle 22 des Exzenters wird von einem Motor 23 in Drehung versetzt, die den Schubaufgeber 16 in hin- und hergehende Bewegungen versetzt. Durch die Lenkerlaschen 14 werden den Hin-und Herbewegungen bogenförmige Bewegungen überlagert, so daß das Material sprungweise dem Rostkamm 8 zugeleitet und hier von den Schlaghämmern 9 zerschlagen wird.
- Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die mit Seitenteilen 24 versehene Förderfläche 25 des Schubaufgebers 16 in Richtung zum Gehäuse 1 verjüngt auszubilden. Oberhalb des Rostkammes 8 bzw. des Rostkammträgers 12 ist am Gehäuse 1 ein die Gutstromhöhe steuernder Schieber 26 angeordnet.
Claims (1)
- Patenansprüche: 1. Brechanlage für feuchtes, klebriges Material, bestehend aus einem Scheibenrotor mit pendelnd daran befestigten Schlaghämmern, die zwischen einem feststehenden Rostkamm von oben nach unten hindurchschlagen und bei der die Materialaufgabe seitlich des Rotors mittels eines sich über die gesamte Rotorbreite erstreckenden und geneigt zur waagerechten Rotorebene angeordneten sowie durch einen Exzenter bewegten Zuführorgans erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß der ebene Rostkamm (8) in an sich bekannter Weise etwa in Achshöhe des Rotors (3) angeordnet ist und als Zuführorgan ein Schubaufgeber (16) vorgesehen ist, dessen geneigte, ebene Förderfläche (25) zum Rotor hin durch den Rostkamm (8) verlängert ist. z. Brechanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ebene Förderfläche (25) des Schubaufgebers (16) vorzugsweise unter 30° Neigung auf Lenkern (14) od. dgl. schwingbar angeordnet ist. 3. Brechanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rostkamm (8) lösbar an einem Rostkammträger (12) befestigt und mit diesem parallel zur Rotorachse (4) stirnseitig aus dem Gehäuse (1) herausziehbar ist. 4. Brechanlage nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede zwischen zwei benachbarten Zähnen befindliche Ausnehmung des Rostkammes (8) in an sich bekannter Weise eine oder mehrere Hammerreihen umfaßt. 5. Brechanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils zwischen zwei benachbarten Rotorscheiben (2) angeordneten Schlaghämmer (9) in bekannter Weise gegeneinander versetzt und in mehreren zueinander parallelen Ebenen angeordnet sind. 6. Brechanlage nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die versetzte Anordnung der Schlaghämmer (9) in bekannter Weise in Umfangsrichtung des Rotors (3) periodisch wiederholt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 576 945, 686 292, 120 009; deutsche Auslageschrift Nr.1068 090; schweizerische Patentschrift Nr. 327 995; französischePatentschriftenNr.557858, 1199926; USA.-Patentschrift Nr. 2 291815.
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