DE119666C - - Google Patents

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03JAUXILIARY WEAVING APPARATUS; WEAVERS' TOOLS; SHUTTLES
    • D03J1/00Auxiliary apparatus combined with or associated with looms
    • D03J1/16Apparatus for joining warp ends

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
M 119666 KLASSE 867«.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Maschine zum mechanischen Andrehen von Webketten. Sie ist auf der beiliegenden Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt: Fig. ι eine Stirnansicht der Maschine, Fig'. 2 eine Seitenansicht und Fig. 3 einen Grundriß derselben. Fig. 6 bis 12 sind Einzeldarstellungen zur eigentlichen Andrehvorrichtung, wobei Fig. 7 ein Schnitt nach der Linie x-x der Fig. 9 ist. Fig. 4, 5, 13, 14, 15, 18 und 20 sind Einzeldarstellungen zum Fadentheiler, wobei Fig. 13 ein Schnitt nach der Linie y-y der Fig. 14 ist. Fig. 16 und 17 stellen Führungsstäbe dar, wobei Fig. 17 ein Schnitt nach der Linie z-z. der Fig. 16 ist. Fig. ig ist eine. Einzeldarstellung zur Fadentransportvorrichtung, und Fig. 21 ist eine Einzeldarstellung der Spannvorrichtung.
Das Maschinengestell besteht aus der Grundplatte α (Fig. ι und 2) mit dem Seitenrahmen b und c und wird beim Gebrauch in dem Andrehgestell oder hinten in dem Webstuhl derart befestigt, daß es. nach allen Seiten hin verstellbar ist. In der Fig. 1 gleitet die Grundplatte α auf einer Führungsschiene e, auf welcher die Maschine mittels der Schraube f an jeder Stelle festgestellt werden kann. Die Führungsschiene e ist ihrerseits auf zwei oder mehreren Böcken d vor- und zurückstellbar, zu welchem Zweck die Befestigungsschrauben g durch Schlitze i in den Böcken d hindurchgehen und mittels Flügelmuttern h angeschraubt werden können. Die Böcke d sind an Leisten j angeschraubt, welche an der Vorderseite eine Schlitzführung I für die Schrauben m haben, so daß man die Böcke d höher und tiefer stellen kann. Zur Befestigung derselben dienen die Flügelmuttern n. Die Leisten / umgreifen bei k einen geeigneten Querriegel des Webstuhles oder des Andreh-r gestelies. Der Raum zwischen den beiden Seitenrahmen dient zur Aufnahme von Antriebmechanismen, während die Arbeitsorgane außerhalb des Gestelles vor der Stirnseite der Maschine liegen.
Der Hauptbetriebmechanismus besteht aus einer vertical stehenden Welle q (Fig. 2), welche unten in der Grundplatte α der Maschine und oben in einem Halslager des' an das Seitengestell b angeschraubten Lagerbockes ο gelagert ist. Ferner ist eine horizontale Hauptwelle r angeordnet, welche durch das konische Räderpaar 27, sowie eine in dem Lagerbock 30 gelagerte Zwischenwelle 29 und ein anderes konisches Räderpaar 28 die horizontale Welle 24 dreht. Die beiden Wellen q und r stehen durch konische Räder j bezw. t mit den konischen Rädern u zweier Vorgelegewellen ν und w (Fig. 3) in Eingriff. Außerhalb des Lagers χ ist die Welle tu mit einer Handkurbel y (Fig. 1) versehen, während das Vorgelege ν zur Aufnahme einer Triebscheibe ζ geeignet ist. Man kann die Maschine also mit der Hand oder von einer anderen Kraftquelle aus in Betrieb setzen.
Die hauptsächlichsten Einzeltheile der Maschine sind: der Kettenträger, der Faden-
(2. Auflage, ausgegeben am 12. September 1304.)
theiler, die Fadenzuführvorrichtung und die eigentliche Andrehvorrichtung.
Der Kettenträger (Fig. ι bis 3) besteht aus einer oben in der Maschine angeordneten, an einem Querstück 75 befestigten Spindel 74, welche mit Filz 87 oder dergl. überzogen ist. Die Spindel wirkt im Verein mit den sich gegen dieselbe anlegenden, an der Innenseite gleichfalls mit Filz 86 belegten Backen 85 als Klemmvorrichtung. Die Backen 85 sind mit dem Querstück 75 scharnierartig verbunden und werden mittels der Kniehebel 88,89,90 gegen die Spindel 74 gepreßt. Die Kniehebel können durch die Handgriffe 91 bewegt werden. Das Querstück 75 führt sich mit seinem Vierkantbolzen in dem Schlitz 73 des Maschinengestelles. Auf das Ende des Bolzens ist hinter der zwecks besserer Führung aufgesetzten Scheibe 80 eine Mutter yj aufgeschraubt. Das Querstück 75 ist auf eine verticale Schieberstange 81 aufgeschoben und wird, wenn keine Kettenfäden eingespannt sind, mittels einer sich einerseits gegen den Stellring 83 stützenden Spiralfeder 84 gegen die Doppelmutter 82 gepreßt.
Das untere Ende der Schieberstange 81 ist mit seinem Zapfen in einem Lager 92 geführt und wird zu einem später anzugebenden Zweck regelmäßig auf und ab bewegt. Der Bewegungsmechanismus besteht aus einer auf der Welle r sitzenden Scheiben 96 (Fig. 1 und 21) mit Stift 95, welcher auf das Curveneisen 93 der Schieberstange 81 einwirkt. Auf der Schieberstange sitzt ferner ein Querstück 101, welches mit Hülfe der Schrauben 103 und des in die Schieberstange eingelassenen Blockes 102 befestigt ist. An die Außenenden des Querstückes 101 greifen Stangen 100 an, welche unten mit Druckstangen 99 versehen sind. Die Schlitze 104, durch welche die Verbindungsbolzen 105 hindurchgehen, lassen eine Abstellung der Stangen 100 in der Höhenrichtung zu. Die hier beschriebene Spann- und Bewegungsvorrichtung für die Kettenfäden hat den Zweck, die Fäden in der nothwendigen Ordnung zu halten und das Abtheilen zu erleichtern, wie in einem späteren Theil der Beschreibung· näher ausgeführt ist.
Der Fadentheiler (Fig. 1 bis 5, 13 bis 15, 18 und 20) besteht aus vier mit Haken 40 versehenen Stäben 4 (Fig. 2), welche um ihre Achsen drehbar in eine Platte 1 eingesetzt sind. Der Bund 5 der Stangen 4 legt sich gegen die Platte 1, während auf der Gegenseite Muttern 6 sitzen. In dem hinteren Theil sind die Stäbe 4 unrund, und zwar zweckmäßig vierkantig gestaltet, während sie vorn linsenförmigen Querschnitt haben. Die Stäbe 4 erhalten außer der Drehung um ihre Achsen auch eine Vor- und Rückbewegung. Letztere geht von einer auf der Hauptwelle q sitzenden Nabenscheibe 21 aus (Fig. 2, 3 und 5), in deren Nuth 22 der Bolzen 23 eines Schlittens 2, 3, 1 läuft. Der Schlitten führt sich in dem durch die Stege p (Fig. 3) begrenzten Ausschnitt des Lagerbockes 0. Sind die Stäbe 4 am weitesten vorbewegt (Fig. 2), so erfolgt die Achsendrehung von der Hauptwelle r aus. Auf dieser sitzt eine Stiftscheibe 19 (Fig. I, 2 und 18) mit einem Stift 20, welcher durch Eingriff in die Aussparungen 17 des Sternes 16 den letzteren schrittweise dreht, während zwischenzeitlich die Bogenstücke 18 in bekannter Weise die Stellung" des Sternes 16 sichern. Der Stern 16 sitzt auf einer Scheibe 15 mit Innenverzahnung. In diesen Zahnkranz greifen die Zahnräder 9 (Fig. 13 und 14), welche lose auf den Büchsen 7 laufen, durch welche mit ihrem Vierkant die Stäbe 4 hindurchgeführt sind. Die Büchsen 7 lagern einerseits in der Gestellwand b und andererseits in der Scheibe 10, welch letztere unter Zwischenschaltung einer Büchse 12 durch die Schraube 11 an die Gestellwand b angeschraubt ist. Ein Bund 8 an den Büchsen 7 sichert deren Lag'e. Damit die Büchsen 7 und mithin auch die Stäbe 4 sich der Drehung" der Zahnräder 9 anschließen, hat jeder Bund 8 eine unter Federdruck stehende Sperrklinke 13 (Fig. 15), welche in die mit Sperrzähnen 14 versehene Nabe des Zahnrades 9 eingreift. Diese Einrichtung gestattet, jeden Stab 4 in einer Richtung" unabhängig" von dem Betrieb drehen zu können.
Die Stäbe 4 nehmen infolge der oben erwähnten schrittweisen Drehbewegung während des regulären Betriebes ausschließlich zwei Stellungen ein, nämlich entweder die aus Fig. ι ersichtliche oder die entgegengesetzte .Stellung. Entweder sind also die oberen beiden Haken 40 nach rechts und die unteren Haken 40 nach links gedreht, oder umgekehrt, und wechseln diese beiden Stellungen mit einander ab. Diese Vorrichtung dient dazu, je einen Faden der alten und neuen Kette von dem Gesammtfadenfeld abzutheilen und an die Fadenzuführvorrichtung abzuliefern, wie später näher erklärt ist.
Bis zur Ablieferung- des abgetheilten Fadenpaares an die Fadenzuführvorrichtung hält ein in eine feine Spitze 42 auslaufender Dorn41 (Fig", ι und 2) das Fadenpaar von den übrigen Fäden getrennt. Inzwischen kann der vorbeschriebene Fadentheiler zurückkehren zwecks Umstellung für den nächsten Arbeitsgang. Der Dorn 41 ist mit seinem Bund 43 (Fig. 2) mittels der Schraube 44 auf einer Achse 31 .befestigt, welche gegen seitliche Verschiebung durch den Stellring 32 und den Schlitzhebel 33
gesichert ist. In dem Schlitz 39 (Fig. 4) des Hebels 33 ist ein Bolzen 38 feststellbar, an welchem die Stange 37 angreift, die andererseits mit dem Schleifenhebel 35 verbunden ist. In die Schleife 36 dieses Hebels greift der Zapfen einer an der rotirenden Welle 24 (Fig. 2) sitzenden Kurbel 25. Der Dorn 41 erhält durch diesen Mechanismus eine schwingende Bewegung.
Die Fadenzuführvorrichtung (Fig. 1 bis 3 und Fig. 19) besteht aus einer Transportschnecke 115, welche an dem einen Ende zugespitzt ist, während das andere Ende radial nach der Mitte gebogen und durch die Drahtwindungen zurückgeführt ist, um als Drehachse für die Spirale zu dienen. Das verstärkte Ende 116 (Fig. 19) des Drahtes 115 paßt genau in eine Kuppelungsmuffe 119 der Achse 120 und steht beiderseits durch Mitnehmerstifte 117, welche in die Curvenschlitze 118 mit Aushöhlungen 121 eingeführt werden, mit der Kuppelung 119 in Verbindung. Eine Spiralfeder 122 sichert die Verbindung. Die Achse 120 erhält eine gleichmäßig rotirende Bewegung unter Vermittelung der Zahnräder 123, 124 und 125 von der Welle r aus (Fig. 2). Das Zwischenrad 124 sitzt an dem Stelleisen 126.
Die eigentliche Andrehvorrichtung (Fig. 1 bis 3, 6 bis 12, 16 und 17) besteht ans einem Frottirwerk. Auf dem äußeren Ende der Welle 24 sitzt, mittels eines Armes 46 befestigt, eine sichelförmige Scheibe 45 (Fig. 6). Das eine Ende derselben läuft in eine Spitze aus, welche etwas einwärts, dem Rahmen b zu, gebogen ist; das entgegengesetzte stumpfe Ende trägt eine schmale, allmählich ansteigende Nase 54 (Fig. 3). Auf der Vorderseite der Scheibe 45 ist eine Scheibe 48 mit einem Ueberzug 47 aus Leder oder anderem Material aufgelegt, welches eine geeignete Reibungsfläche abgiebt. Vor dieser Scheibe 45 liegt eine an der Innenseite mit einer Reibungsfläche versehene gebogene Platte 57 (Fig. 1 und 2), welche auf den Gleitstangen 55 und 56 verschiebbar ist und infolge der Preßschraube 59 und Feder 60 gegen die Scheibe 45 federt. Die besondere Zusammenstellung dieser Platte ergiebt sich aus den Fig. 7 bis 11. Das eine Ende der Befestigungsplatte 57 ist bei 71,72 auswärts gebogen. Die Auflage, welche als Reibungsfläche dient, wird aus der ^ metallenen Grundplatte 61, den elastischen Einlagen 67 und 66, sowie dem Ueberzug' 62 gebildet. An den Befestigungsstellen 64 ist die Grundplatte verstärkt und in die Befestigungsplatte bei 65 eingelassen, damit die Schrauben03 in den Plattenöi Gewinde finden. Die Einlage 66 ist bei 68 geschlitzt und die Einlage 67 an derselben Stelle mit einem Ausschnitt 69 versehen. Der Ueberzug 62 ist also an dieser Stelle nachgiebig. Die Lage der Platte 57 zu der sichelförmigen Scheibe 45 ergiebt sich aus den Fig. 1 und 6. '
Am Umfang' der Scheibe 45 ist eine Schneidvorrichtung angebracht (Fig. 6 und 12), bestehend aus dem in eine feine Spitze 50 auslaufenden Bügel 51,49 und auf diesem sitzenden Messeransatz 70. Zum Zweck der genauen Einstellung ist der Bügelfuß 51 bei 52 für den Durchgang der Schraube 53 geschlitzt. Auf der Stange 55 (Fig. 6) ist mittels der Stellschraube 130 und Muffe 129 eine Schleifvorrichtung befestigt, bestehend · aus einer Büchse 128, welche den Schleifbolzen 131 aufnimmt. Letzterer steht unter der Einwirkung einer mittels Regulirschraübe 133 justirten Feder 132. Mit dieser Schleifvorrichtung" kommt das Messer 70 bei jeder Umdrehung der Scheibe 45 in Berührung.
Die Stellung der Scheibe 45 auf der Welle 24 wird durch die letzte Windung der Spirale 115 bezw. durch den von dieser radial zum Mittelpunkt der Spirale laufenden Arm bestimmt. Die äußere Fläche der Scheibe 45 vergleicht sich mit diesem Arm, wie dies aus der Fig. 3 zu erkennen ist.
Hart an den inneren Rand der Scheibe 45 reichen die verjüngten Spitzen der Führungsstäbe 109 heran (Fig. 1), um welche die Kettenfäden aus der horizontalen Ebene in die verticale Ebene übergehen. Diese Führungsstäbe (Fig. 16 und 17) sind über ihre ganze Länge hin mit einer Rippe versehen, um den Fäden wenig Auflagefläche zu bieten. Vorn stoßen die Stäbe nahezu zusammen und setzt sich der Befestigungsbund 108 in einen Schaft 107 fort, welcher durch einen in der Nuth in der Scheibe 110 laufenden Bolzen 112 (Fig. 2) Hin- und Herbewegung erhält.
Die Wirkungsweise der Maschine ergiebt sich aus Folgendem:
Die Fäden der alten Kette, sowie diejenigen der neuen Kette sind in die Maschine eingezogen, und zwar laufen die Fäden der einen Kette über und unter die Führungsstäbe 98, 99 (Fig. 1) um einen Führungsstab 109 aufwärts, bis zu der Spindel 74, wo sie von den Klemmbacken 85 gehalten werden. Einen entsprechenden Lauf nehmen die Fäden der anderen Kette von der entgegengesetzten Seite aus. Auf dem Wege von den Führungsstäben 109 zu der Spindel 74 passiren die Fäden die Theilstäbe 4, um welche sie sich, ein reguläres Fadenkreuz bildend, winden. Die Theilstäbe 4 gehören paarweise, und zwar die über einander liegenden, zusammen. Weil die Haken 40 der oberen Theilstäbe 4 entgegengesetzt zu den Haken 40 der unteren Theilstäbe stehen, so wird bei ihrer horizon-
talen Bewegung' nach rechts, g'emäß Fig. 2, bei angespannten Kettenfäden die gesammte Fadenzahl zurückgezogen, nur der äußerste oder letzte Faden theilt sich ab, weil er an der den Haken 40 gegenüberliegenden Seite an den Theilstäben 4 vorbeigeht. Die horizontale Bewegung der Theilstäbe 4 wird durch den vorbeschriebenen Mechanismus q, 21, 23, 2, 3, 1 herbeigeführt. Die Theilstäbe 4 werden darauf wieder nach links bewegt, und zwar um eine solche Strecke, daß die Kettenfäden von den Haken 40 der Theilstäbe nicht mehr gefaßt werden. Zuvor hat sich, um die abgetheilten Fäden getrennt zu halten, der Dorn 41 zwischen diesen und die Kette gelegt, indem der Dorn 41 rechtzeitig' von der Welle 24 aus durch die Theile 25,35,37,33,31 (Fig. 4) gedreht wird. Alsdann wird den Theilstäben 4 durch den Mechanismus r, ig, 16 15, 9 eine halbe Umdrehung um ihre Achsen gegeben, so daß die Haken 40 die entgegengesetzte Lage einnehmen. Bei der folgenden horizontalen Bewegung der Theilstäbe 4 wird nun der zweite Faden abgetheilt werden, während der Rest der Fäden zurückgehalten wird. Bei der Einwärtsbewegung' erhalten die Theilstäbe 4 wiederum eine Drehung um ihre Achsen um i8o° und wiederholt sich dasselbe für den dritten, vierten usw. Faden. Unterdessen wird der vorhergehende Faden der weiteren Behandlung unterzogen. Selbstverständlich findet gleichzeitig linksseitig und rechtsseitig das Abtheilen des Fadens statt, wird also sowohl ein Faden der alten Kette als auch der neuen Kette freigegeben.
Bekanntlich haften die Fäden einer Kette an den Nachbarfäden leicht fest, beziehungsweise liegen über und unter einander, namentlich dann, wenn sie für die Operation über theils bewegliche, theils festliegende Führungsstäbe, z. B. über die Theile 4, 109, 98 und 99, hinweggehen. Hierdurch wird das Abtrennen der einzelnen Fäden sehr erschwert. Zur Beseitigung dieses Uebelstandes wird den Fäden eine geringe Hin- und Flerbewegung über die Führungsstangen gegeben, ohne daß die Spannung der Fäden sich verändert. Es erhält die Schubstange 81 mit der an ihr befestigten Fadenklemme 74, 85 und den Druckstangen 109 eine stetige auf- und abgehende Bewegung durch den Bewegungsmechanismus r, 96, 95, 93 (Fig. 21). Zufolge der Einschaltung der Spannfeder 84 zwischen der Klemme 74,85 und der Schubstange 81 giebt die Klemme unter Zusammendrücken und Ausdehnen der Feder 84 so viel nach, wie die Druckstangen 109 an Fadenlänge erfordern oder freigeben.
In dem Augenblicke, λνο das Abtheilen der beiden Fäden erfolgt ist, und der Dorn 41 die Tlieilung" sichert, hintergreift die von der Welle r aus mittels der Zahnräder 125, 124 und 123 in regelmäßig'e Umdrehung versetzte Spirale 115 (Fig. 2) das Fadenpaar und führt es allmählich nach außen der eigentlichen Andrehvorrichtung zu. Bei jeder Umdrehung nimmt die Spirale ein Fadenpaar auf. Weil die Windungen der Spirale 115 nach den beiden Endpunkten hin zunehmend weiter aus einander liegen, so erhalten die eingeführten Fäden zu Anfang und vor dem Austritt aus der Spirale eine beschleunigte Bewegung; ersteres zu dem Zweck, die Fäden schnell von der !'heilvorrichtung abzuzweigen, letzteres zu dem Zweck, das ätißerste Fadenpaar möglichst getrennt von den anderen Fäden der Andrehvorrichtung (Fig. 1, 3, 6 bis 12) zuzuführen. Während das Ende der äußeren Windung sich unten befindet, das Fadenpaar also am weitesten nach außen geführt ist, tritt die Spitze der mit der Welle 24 rotirenden Frottirscheibe 45 (Fig. 1) hinter das letzte Fadenpaar und wird dasselbe, an der rauhen Fläche der Scheibe 45 anliegend, zwischen diese und die feste Frottirscheibe 57 gebracht. In demselben Augenblick, wo die Frottirflächen 47 und 62 das Fadenpaar erfassen, schneidet das an der Scheibe 45 sitzende Messer 70 die Fäden durch.
Während die Frottirscheibe 45 ihre Drehbewegung fortsetzt und die beiden eingeklemmten Fadenenden zwischen der feststehenden Frottirfläche 62 und der darüber hinweggleitenden Fläche 47 um einander dreht, ziehen die Führungsstäbe 109 sich zufolge des Bewegungsmechanismus q, 110, 112, 107 (Fig. 2) zurück, klemmen die mit einander zu verzwirnenden Fäden zwischen den zusammenstoßenden, verjüngten Enden der Führungsstäbe 109 ein und halten dieselben bis zum vollendeten Verzwirnen fest.
Der horizontal verlaufende Theil der beiden mit einander zu verbindenden Kettenfäden liegt naturgemäß gegen die Innenseite der Scheibe 57 an und wird gleichfalls von der rotirenden Scheibe eingeschlossen. Weil aber die Unterlage 67 der feststehenden Frottirfläche bei 69 (Fig. 11) ausgeschnitten und daher an dieser Stelle, d. h. in Höhe der horizontal verlaufenden Kettenfäden, nachgiebig ist, so genügt die Reibung zwischen den Flächen 62 und 47 nicht, um den Kettenfaden mitzunehmen, zumal die Führungsstäbe 109 denselben ganz nahe dieser Stelle festhalten. Sobald aber die um einander gedrehten Fadenenden bis zu dieser Stelle g'elangt sind, nimmt der Kettenfaden an der weiteren Bewegung Theil, weil nunmehr drei Einzelfäden an dieser Stelle zusammenliegen und demgemäß die Reibung vergrößert wird.
Gleichwie bei der Handarbeit findet nun ein Zusammendrehen des aus den Einzelfäden gebildeten Zwirnes mit dem Faden der neuen Kette statt!
Um zu verhüten, daß die mit einander vereinigten Fäden an der Frottir.fläche 47 haften, ist an der Frottirscheibe 45 die Nase 54 (Fig. 3 und 6) vorgesehen, welche bei Beendigung des Vorganges in Verbindung" mit der den Fäden eigenen Spannung den Faden von der Reibungsfläche abhebt. Zu dieser Zeit sind auch die Führungsstäbe 109 ganz zurückgezogen und geben den angedrehten Faden frei.
Die abgeschnittenen oberen Fadenstücke hängen von der Klemme herunter und sammeln sich in dem Bügel 114, welcher außen an der Klemmvorrichtung mittels der Stange 113 befestigt ist. Die Fadenenden verbleiben hier so lange, bis sämmtliche in die Vorrichtung eingespannten Fäden verarbeitet sind.
Die Anordnung des Antriebes für die Theilstäbe 4 ist derart, daß sie, infolge der zwischen den Büchsen 7 und den Triebrädern 9 vorgesehenen, in Fig. 15 dargestellten Mitnehmevorrichtung, unabhängig von dem die Drehbewegung herbeiführenden Mechanismus in der einen Richtung gedreht werden können, dient ausschließlich zur Erleichterung des Einlegens der Ketten. Die Theilstäbe 4 lassen sich für diesen Fall so drehen, daß ihre Haken 40 nach oben beziehungsweise unten stehen. Die Breite der Haken entspricht alsdann dem linsenförmigen Querschnitt der Stäbe 4, auf welche das Kettenfadenkreuz aufzustreifen ist.
Selbstredend kann die Maschine außer zum Andrehen von Webketten auch in allen anderen Fällen verwendet werden, wo es sich um die Verbindung von Fäden handelt.

Claims (6)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Eine Vorrichtung zum Andrehen von Webketten, gekennzeichnet dadurch, daß von den bündelweise in die Maschine eingespannten Fäden der alten und neuen Kette mittels der hin- und hergehenden, als Hakenstangen ausgebildeten Kreuzschienen (4, 40) je zwei zu verbindende Fäden abgetheilt werden, um sie vermittelst einer Transportschnecke (115) in den Bereich einer aus einer feststehenden Platte (57) und einer vor derselben nur in einer Richtung drehbaren Ringscheibe (45) bestehenden Zwirnvorrichtung bringen zu können, welch letztere die Fäden erfaßt, die Fadenenden auf die entsprechende Länge abschneidet, mit einander zwirnt, dem Hauptfaden zuführt und mit diesem eindreht, worauf die. vereinigten Fäden freigegeben werden.
  2. 2. Eine Vorrichtung zum Andrehen von Webketten nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Spannvorrichtung, bestehend aus einer zum Einspannen der Fadenenden dienenden Klemme (74,85), in welche eine durch ein Curvenstück auf- und abverschiebbare, mit verstellbaren Fühlarmen (100,99) versehene Stange (81) geführt wird, wobei zwischen diese Stange und die Klemme eine Feder (84) eingeschaltet ist, um die in die Klemme eingespannten, theils über feststehende Führungsbolzen, theils über bewegliche Führungen (4 und 109) geführten Fäden in gespanntem Zustande auf- und abbewegen zu können, so daß ein Aneinanderhaften der Fäden verhütet wird.
  3. 3. Eine Vorrichtung zum Andrehen von Webketten nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Fadentheiler, bei welchem verschiebbare und drehbare Hakenstangen (4, 40) und ein schwingender Dorn (41,42) so angeordnet sind, daß bei der Verschiebung der Hakenstangen in der einen Richtung von den kreuzweise an denselben vorbeigeführten Fäden die zu verbindenden Fäden an dem Rücken der Haken (40) vorbei gleiten, die anderen Fäden hingegen durch die Haken (40) zurückgezogen werden und bei der Bewegung der Hakenstangen (4,40) in der anderen Richtung der schwingende Dorn (41, 42) die zurückgezogenen Fäden hält, damit die Haken-, stangen (4,40) in ihrer vorgeschobenen Stellung sich um i8o° drehen und in der zurückgezogenen Stellung das nächste Fadenpaar freigeben können.
  4. 4. Eine Vorrichtung zum Andrehen von Webketten nach Anspruch 1, bei welcher eine Transportvorrichtung für die abgestoßenen und zu verbindenden Fäden angeordnet ist, die aus einer Drahtspirale (115) besteht, welche das von dem Dorn (41,42) nicht zurückgehaltene Fadenpaar aufnimmt und der Drehvorrichtung zuführt.
  5. 5. Eine Vorrichtung zum Andrehen von Webketten nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zum Abschneiden und Eindrehen der Fadenenden, bestehend aus zwei gegen einander federnden Frottirplatten (57,45), von denen die eine (57) feststehend und die andere (45) als Ringscheibe in einer Richtung gegen erstere drehbar angeordnet und zwecks besserer Einführung· der Fadenenden mit einem schnabelförmigen Anlauf versehen ist.
  6. 6. Eine Vorrichtung nach Anspruch I, gekennzeichnet durch die Anordnung eines Messers (70, 50) auf der beweglichen
    Frottirplattc zum Abschneiden der eingeführten und zu zwirnenden Fäden auf bestimmte Länge.
    Eine Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch die Anordnung eines unter Federdruck stehenden Schleifbolzens (131), welcher sich bei jeder Vorwärtsbewegung des Messers gegen die Schneide des letzteren legt und dieselbe nachschärft.
    Eine Einrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch die Anordnung· eines Einschnittes (69) in der feststehenden Frottirplatte (sf), der durch den Frottirüberzug (62) gedeckt ist, um den Hauptfaden durch die Frottirplatten erst dann in eine drehende Bewegung zu versetzen, nachdem ihm die abgeschnittenen und gezwirnten Enden zugeführt worden sind.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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