DE1193946B - Verfahren zur Herstellung von Indol-3-carbonsaeure und deren Salzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Indol-3-carbonsaeure und deren Salzen

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DE1193946B
DE1193946B DER30504A DER0030504A DE1193946B DE 1193946 B DE1193946 B DE 1193946B DE R30504 A DER30504 A DE R30504A DE R0030504 A DER0030504 A DE R0030504A DE 1193946 B DE1193946 B DE 1193946B
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indole
sodium
acid
carboxylic acid
salts
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DER30504A
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English (en)
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Dipl-Chem Dr-Ing Hans Binder
Dipl-Chem Dr Otto Koch
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Ruetgerswerke & Teerverwertung
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Ruetgerswerke & Teerverwertung
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D209/00Heterocyclic compounds containing five-membered rings, condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom
    • C07D209/02Heterocyclic compounds containing five-membered rings, condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom condensed with one carbocyclic ring
    • C07D209/04Indoles; Hydrogenated indoles
    • C07D209/30Indoles; Hydrogenated indoles with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, directly attached to carbon atoms of the hetero ring
    • C07D209/42Carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Indole Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Indol-3-carbonsäure und deren Salzen Es ist bekannt, Indol-3-carbonsäure dadurch herzustellen, daß man Indol und Natrium im Molverhältnis 1:1 auf 190 bis 200"C erhitzt und bei gleicher Temperatur trockene Kohlensäure einleitet, bis der Inhalt des Gefäßes zu einem steifen, nicht mehr durch den Rührer knetbaren Brei geworden ist. Die Schmelze, in der sich noch etwas unverändertes Natrium befindet, wird vorsichtig zur Zerstörung des unveränderten Natriums mit Wasser angerührt; dann werden weitere Wassermengen zugesetzt, worauf die Indolcarbonsäure mittels Säure gefällt wird (Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Bd. 43 [1910], S. 3526; Chemisches Zentralblatt, 1911, I, S. 229).
  • Nach einem anderen Verfahren werden Indol und Natrium im Molverhältnis 1:1 auf 230 bis 250"C erhitzt, und es wird bei gleicher Temperatur Kohlensäure eingeleitet. Die geschmolzene Masse wird nach dem Erkalten zur Zerstörung des unveränderten Natriums mit Alkohol behandelt (Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Bd, 23 [1890], S. 2296), das nicht umgesetzte Indol mit Wasserdampf entfernt und dann die p-Carbonsäure gefällt.
  • Nach einem weiteren Verfahren zur Herstellung von Indol-3-carbonsäure wird Indol mit Natrium in Gegenwart von Verdünnungsmitteln, wie Methylnaphthalin, umgesetzt, um die Bildung einer festen Masse oder von Verkrustungen, die nicht in Reaktion getretenes Natrium enthalten können, zu verhindern. Aber auch nach diesem Verfahren gelingt es nicht, bei der Umsetzung die Entstehung von Verklumpungen zu vermeiden und das Natrium vollkommen umzusetzen.
  • Bei der Verwendung von Methylnaphthalin oder anderen in der Literatur aufgeführten Verdünnungsmitteln löst sich das gebildete Indolnatrium nicht auf, sondern es setzt sich als Schmelze am Boden ab (deutsche Patentschrift 230 542; Chemisches Zentral blatt, 1911, I, S. 524).
  • Ferner ist es bekannt, Indolcarbonsäure herzustellen, indem man Indol oder dessen Derivate in Gegenwart von basisch reagierenden Alkaliverbindungen mit Kohlensäure unter Druck zur Reaktion bringt. Hierbei wird das Indol in Gegenwart von Katalysatoren mit der acht- bis neunfachen Gewichtsmenge Kalium carbonat vermahlen und unter einem Kohlensäuredruck zwischen 240 und 300 atü und Temperaturen bis zu 260"C zur Reaktion gebracht. Nach dem Lösen des festen Reaktionsproduktes in Wasser wird das nicht umgesetzte Indolausgeäthertund die Indolcarbonsäure ausgefällt (deutsche Auslegeschrift 1 060 864, belgische Patentschrift 556 335). Bei der Nacharbeitung dieses Verfahrens wurde eine Ausbeute an Indol-3-carbonsäure von höchstens 390/o erzielt. Nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 515 543, Beispiel 2, wird Roh-Indolöl mit Natrium im Molverhältnis etwa Indol zuNatrium = 1,25:1 bei 190 bis 195"C verschmolzen und diese Schmelze sodann mit Kohlensäure behandelt. Die Ausbeute an Indolcarbonsäure ist unbefriedigend, da die Reaktionsmasse sehr bald fest wird und sich nicht mehr rühren läßt.
  • Die aufgeführten Verfahren zeigen, daß die bekannten Herstellungsverfahren durchweg umständlich und unwirtschaftlich sind.
  • Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man bei dem Verfahren zur Herstellung von Indol-3-carbonsäure und deren Salzen aus Alkaliverbindungen des Indols und Kohlensäure bei erhöhten Temperaturen die Indol-3-carbonsäure und deren Salze in einfacher Weise und hohen Ausbeuten erhält, wenn man die Alkaliverbindungen des Indols in Lösungsmitteln löst und diese Lösungen mit Kohlensäure bei Normaldruck behandelt sowie gegebenenfalls die erhaltenen rohen Salze in an sich bekannter Weise in die freie Säure überführt. Als Lösungsmittel kann das Indol selbst verwendet werden. Die homogene Lösung der Indolalkaliverbindungen läßt sich aber auch durch Zusatz anderer Lösungsmittel als Indol erzielen. So löst sich z. B. Indolkalium in Chinolin bei 145"C zu einer homogenen Lösung.
  • Bei Temperaturen zwischen 150 und 180"C lösen sich die Alkaliverbindungen des Indols in Indol glatt auf zu einer leichtflüssigen homogenen Phase. Bei der Umsetzung mit Kohlensäure, beispielsweise durch Einleiten eines Kohlensäurestromes, tritt bei 180"C eine sofortige Kohlensäureaufnahme ein, die zum indolcarbonsauren Alkali führt, das im überschüssigen Indol suspendiert bleibt; der hierbei entstehende Kristallbrei läßt sich sehr gut rühren. Lösungen von Alkaliverbindungen des Indols in Indol werden z. B. erhalten, indem man Indol und Natrium im Molverhältnis 1,5: 1, vorzugsweise 2: 1, auf Temperaturen zwischen 150 und 180"C erhitzt.
  • Für die Herstellung von Indolkalium kann Kaliummetall selbst oder Kaliumhydroxyd eingesetzt werden.
  • Hierbei kann auch bei Verwendung von Kaliumhydroxyd ein Molverhältnis von Indol zu Kaliumhydroxyd = 1,5:1 oder auch 2:1 gewählt werden, um eine Lösung von Indolkalium in Indol zu erhalten.
  • Das bei der Reaktion entstehende Wasser muß abdestilliert werden.
  • Beispiel 1 In eine Lösung von Indolnatrium in Indol, die aus 860 Gewichtsteilen Indol und 90 Gewichtsteilen Natriummetall nach 4- bis Sstündiger Reaktionszeit bei 180"C erhalten worden ist, leitet man unter kräftigem Rühren bei Temperaturen zwischen 180 und 200"C innerhalb von 3 Stunden 150 1 trockene Kohlensäure ein. Nach beendeter Reaktion ist der Kristallbrei noch leicht zu rühren. Unter Rühren läßt man auf 60"C abkühlen und setzt 1,51 Benzol hinzu, um das nicht umgesetzte und überschüssige Indol aufzulösen. Die dünnflüssig gewordene Suspension wird auf Zimmertemperatur abgekühlt, das Reaktionsprodukt abgesaugt und mit Benzol nachgewaschen. Man erhält 440 Gewichtsteile rohes indolcarbonsaures Natrium, verunreinigt mit gebildetem Natriumcarbonat und geringen Mengen von nicht umgesetztem Indolnatrium.
  • Aus der abíiltrierten Indol-Benzol-Lösung wird zunächst das Benzol und anschließend das Indol abdestilliert, das im Kreislauf wiederverwendet werden kann.
  • Das rohe indolcarbonsaure Natrium wird in Wasser aufgelöst. Hierbei scheidet sich noch eine geringe Menge Indol ab, die von nicht umgesetztem Indolnatrium stammt. Nach Abtrennung des Indols wird aus der wäßrigen Lösung durch Zusatz von Säure die Indol-3-carbonsäure ausgeschieden. Man erhält 284 Gewichtsteile (88 01o) Indol-3-carbonsäure. F. 217 bis 218"C.
  • Beispiel 2 In eine Lösung von Indolnatrium in Indol, die aus 351 g (3,0 Mol) Indol, gelöst in 360ml absolutem Xylol, und 79,0 g einer 330/0eigen Natriumdispersion (1,13 Grammatom) bei Temperaturen bis 120"C und Abdestillieren des Xylols erhalten worden ist, werden bei 180 bis 200"C 35,0 g Kohlensäure eingeleitet. Bei 10 bis 20"C (Kühlung) werden 250 ml Chloroform und 250ml Wasser hinzugegeben, und aus der Lösung wird die Chloroform-Xylol-Phase abgetrennt. Die wäßrige Phase wird zweimal mit je 50 ml Chloroform extrahiert, mit Wasser auf 11 aufgefüllt, mit 50 g Knochenkohle versetzt, 10 Minuten gerührt, filtriert und dann bei 10"C mit halbkonzentrierter Salzsäure unter Rühren auf pH 2 eingestellt.
  • Die ausgefallene freie Säure wird abgesaugt, 2 Stunden in 2 1 Wasser halogenfrei gerührt, filtriert und bei 20 mm und 50"C über Ätznatron getrocknet.
  • Ausbeute 57,0 g (79,0°/0). F. 217 bis 218"C.
  • Beispiel 3 Zu dem Indolnatrium, das aus 1750 g (15 Mol) Indol und 230 g (10 Grammatom) Natrium bei 120 bis 185"C erhalten worden ist, werden 1940 g (15 Mol) Chinolin gegeben, und in diese Lösung werden bei 190"C unter Rühren 680 g (15,5 Mol) Kohlensäure eingeleitet.
  • Nach Abkühlung auf 10 bis 20"C werden 1500ml Chloroform und 4500 ml Wasser hinzugegeben, und aus der Lösung wird die Chloroformphase abgetrennt.
  • Die wäßrige Phase wird viermal mit je 500 ml Chloroform extrahiert, mit 5,51 Wasser und 500 g Knochenkohle versetzt, 15 Minuten gerührt, filtriert und bei 10O C mit halbkonzentrierter Salzsäure unter Rühren auf pH 2 eingestellt. Die freie Säure wird 2 Stunden in 10 1 Wasser halogenfrei gerührt und nach erneuter Filtration bei 20 mm und 50"C über Ätznatron getrocknet.
  • Ausbeute 550 g (= 8730/o). F. 216 bis 2l80C.
  • Beispiel 4 In eine Lösung von Indolkalium in Indol, die aus 234 g (2 Mol) Indol und 39 g (1 Grammatom) Kalium erhalten worden ist, werden bei 190 bis 200"C unter Rühren 122 g (2,77 Mol) Kohlensäure eingeleitet.
  • Danach werden bei 10 bis 20"C 200 ml Chloroform und 400 ml Wasser hinzugegeben, und aus der Lösung wird die Chloroformphase abgetrennt. Die wäßrige Phase wird zweimal mit je 50 ml Chloroform extrahiert, mit Wasser auf 2 1 aufgefüllt, mit 80 g Knochenkohle versetzt, 15 Minuten gerührt, abfiltriert, in 21 Wasser halogenfrei gerührt und nach erneuter Filtration bei 20 mm und 50"C über Ätznatron getrocknet.
  • Ausbeute 75,0 g (= 78,40/o) F. 216 bis 217"C.
  • BeispielS In eine Lösung von Indolnatrium in Indol, die aus 1880 g (16 Mol) Indol und 184 g (8 Grammatom) Natrium bei Temperaturen von 120 bis 185"C erhalten worden ist, werden bei 190"C unter Rühren 530 g (12 Mol) Kohlensäure eingeleitet. Danach werden bei 10 bis 20"C (Kühlung) 1,5 1 Chloroform und 3 1 Wasser hinzugegeben, und aus der Lösung wird die Chloroformphase abgetrennt. Die wäßrige Phase wird dreimal mit je 0,5 1 Chloroform extrahiert, mit 3 1 Wasser und 400g Knochenkohle versetzt, 15 Minuten gerührt, abfiltriert und das Filtrat bei 10"C unter Rühren mit halbkonzentrierter Salzsäure auf pH 2 eingestellt. Die ausgefallene Carbonsäure wird abgesaugt, in 121 Wasser halogenfrei gerührt und nach erneuter Filtration bei 20 mm und 50"C über Ätznatron getrocknet.
  • Ausbeute 615 g (91,25°/o). F. 217 bis 218"C.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Indol-3-carbonsäure und deren Salzen aus Alkaliverbindungen des Indols und Kohlensäure bei erhöhten Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Alkaliverbindungen des Indols in Lösungsmitteln löst und diese Lösungen mit Kohlensäure bei Normaldruck behandelt sowie gegebenenfalls die erhaltenen rohen Salze in an sich bekannter Weise in die freie Säure überführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel Indol verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß man als Lösungsmittel Chinolin, gegebenenfalls in Mischung mit Indol, verwendet.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 060 864.
DER30504A 1961-06-10 1961-06-10 Verfahren zur Herstellung von Indol-3-carbonsaeure und deren Salzen Pending DE1193946B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JP2014070026A (ja) * 2012-09-27 2014-04-21 Univ Of Tokyo インドール3−カルボン酸類の製造方法

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1060864B (de) * 1956-06-23 1959-07-09 Henkel & Cie Gmbh Verfahren zur Herstellung von Indolcarbonsaeuren und deren Salzen

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