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Photographischer Objektivverschluß mit Einstellern für Blende und
Belichtungszeit Die Erfindung bezieht sich auf einen photographischen Objektivverschluß
mit Einstellern für Blende und Belichtungszeit, die an Hand von Skalen unabhängig
voneinander auf bestimmte Werte einstellbar sind.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, einen Verschluß
obiger Gattung derart auszubilden, daß er unter Erhaltung der den bekannten Verschlüssen
eigenen Grundkonzeption ohne nennenswerten zusätzlichen baulichen Aufwand einen
größeren, die Anwendung höchstempfindlichen Filmmaterials ermöglichenden Belichtungswert-Einstellbereich
erhält.
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Dieses Problem wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Blendensteller
nach Durchlaufen des in bekannter Weise bestimmten Blendenwerten zugeordneten Einstellbereiches
in mindestens eine an die kleinste Blendenöffnung anschließende Stellung gebracht
werden kann, in der unter Beibehaltung der kleinsten Blendenöffnung eine die kürzeste
mit Hilfe des Belichtungszeitstellers einstellbare Belichtungszeit unterschreitende,
extrem kurze Belichtungszeit eingestellt ist, und daß dem Blendensteller eine Steuerkurve
zugeordnet ist, die bei Einstellung einer der zusätzlichen Stellungen eine die Belichtungsdauer
extrem reduzierende Einrichtung wirksam werden läßt. Auf Grund der damit erzielten
Erweiterung des ohnehin vorhandenen Belichtungswert-Einstellbereiches läßt sich
bei einer mit dem erfindungsgemäßen Objektivverschluß ausgerüsteten Kamera bei Einstellung
derselben auf den zusätzlichen Einstell- bzw. Belichtungswertebereich kochempfindliches
Filmmaterial verwenden, ohne daß dabei das Risiko einer überbelichtung eingegangen
werden muß. Besondere Beachtung verdient hierbei vor allem, daß innerhalb des zusätzlichen
Belichtungswertebereiches die Blende stets die kleinste Öffnung aufweist und die
Ausschwingweite der Verschlußblätter beim Belichtungsvorgang somit grundsätzlich
nicht größer zu sein braucht als diese dem niedrigsten Blendenwert zugeordnete Blendenöffnung.
Dies wiederum bedeutet, daß bei Ausnutzung der reduzierten Öffnungsfläche Belichtungszeiten
von wesentlich kürzerer Dauer erzielbar sind als die den übrigen Blendenwerten zugeordnete
kürzeste Belichtungszeit beträgt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Einrichtung zur Erzielung extrem
kurzer, dem zusätzlichen Einstellbereich der Blende angehörender Belichtungszeiten
wird nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung beispielsweise darin gesehen, daß
zur Erzielung extrem kurzer, dem zusätzlichen Einstell-2 Bereich des Blendenstellers
angehörender Belichtungszeiten einem in herkömmlicher Weise ausgebildeten - Verschlußblättersystem
mittels der Steuerkurve des Blendenstellers ein mit der Antriebsvorrichtung des
Verschlusses zusammenarbeitendes, drehbar gelagertes Deckblatt zuschaltbar ist,
das beim Belichtungsablauf die von den Verschlußblättern beim Öffnungsvorgang frei
gebende Blendenöffnung vorzeitig wieder schließt. Diese Anordnung weist den Vorteil
auf, daß zur Ausbildung des Deckblattes wie auch zu seiner Lagerung nur ein geringer
baulicher Aufwand erforderlich ist, wobei das Deckblatt ein Mindestmaß an Anordnungs-
und Bewegungsraum innerhalb des Objektivverschlusses für sich beansprucht.
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In vorteilhafter Weiterbildung dieser Ausführungsform sieht die Erfindung
ferner vor, daß das Deckblatt an einem in seiner Lage durch den Blendensteller beeinflußbaren
Hebel lagert und bei Einstellung des Blendenstellers auf einen der üblichen Blendenwerte
aus der Verschlußöffnung herausgehalten ist, und daß ferner das Deckblatt einen
Stift oder Ansatz trägt, der bei Einstellung des Blendenstellers auf einen der üblichen
Blendenwerte außerhalb der Bewegungsbahn eines an der Antriebsvorrichtung der Verschlußblätter
vorgesehenen Mitnehmers liegt, während das Deckblatt bei Einstellung auf den zusätzlichen
Belichtungswert-Einstellbereich in seiner Ausgangslage so verlagert wird, daß der
Stift in die Bewegungsbahn dieses Mitnehmers zu liegen kommt. Durch eine derartige
Ausgestaltung ist mit relativ einfachen baulichen Mitteln eine funktionssichere,
mittels des Blendenstellers zu- und abschaltbare Antriebsverbindung zwischen der
Antriebsvorrichtung des Verschlusses und dem Deckblatt erzielt worden.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß das am Hebel
schwenkbar gelagerte Deckblatt in seiner Ausgangslage unter dem Einfluß einer Feder
kraftschlüssig am Hebel anliegt. Von Vorteil ist hierbei,
daß die
Feder nicht allein der Anlage des Deckblattes an den mit dem Blendensteller zusammenarbeitenden
Hebel, sondern darüber hinaus auch noch der Rückführung des Deckblattes aus der
Abdeckstellung dient, in die es durch die Antriebsvorrichtung beim Belichtungsablauf
zwangläufig hineinbewegt wird.
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Um innerhalb des zusätzlichen Einstellbereiches mehrere Belichtungswerte
mit Belichtungszeiten unterschiedlicher Dauer erzielen zu können, ist nach einem
anderen Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß der der Betätigung des Deckblattes
dienende Stift durch entsprechende Ausbildung einer auf den Hebel einwirkenden Steuerkurve
des Blendenstellers in seiner Relativlage zu dem ihm wirkungsmäßig zugeordneten
Mitnehmer der Antriebsvorrichtung der Verschlußblätter veränderbar ist.
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Eine weitere Ausführungsform einer Einrichtung zur Erzielung extrem
kurzer, dem zusätzlichen Einstellbereich angehörender Belichtungszeiten besteht
erfindungsgemäß darin, daß dem üblichen Verschlußblattsystem des Verschlusses ein
mit der Antriebsvorrichtung des Verschlusses zusammenarbeitendes, beim Belichtungsvorgang
nur in einer Bewegungsrichtung durchschwingendes Deckblatt zugeordnet ist, das in
seiner Ausgangslage die Blendenöffnung zusätzlich zu den üblichen Verschlußblättern
abdeckt, ferner mit einer Aussparung versehen ist, die beim Durchschwingen des Deckblattes
während der Öffnungs- und Schließbewegung des Verschlußblattsystems die Blendenöffnung
kurzzeitig freigibt. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die Belichtungsdauer extrem
kurzer Belichtungszeiten ausschließlich durch das Deckblatt, ohne Zuhilfenahme des
im Objektivverschluß vorhandenen Verschlußblattsystems, erfolgen kann.
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Belichtungszeiten unterschiedlicher Dauer sind bei dieser Ausführungsform
eines Objektivverschlusses auf einfache Weise dadurch erreichbar, daß die am Deckblatt
vorgesehene Aussparung beispielsweise trapezförmig ausgebildet und das am Hebel
schwenkbar gelagerte Deckblatt in seiner Ausgangslage mit Bezug auf die Blendenöffnung
derart wahlweise einstellbar ist, daß beim Durchschwingen des Deckblattes ein schmälerer
oder ein breiterer öffnungsquerschnitt der Aussparung die Blendenöffnung freigibt.
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Schließlich besteht noch die Möglichkeit, zur Erzielung extrem kurzer,
dem zusätzlichen Einstellbereich angehörender Belichtungszeiten, die Verschlußblätter
auf zwei relativ zueinander bewegbaren Lagerringen anzuordnen und in ihrer Ausgangslage
durch Änderung der überlappung derart zu beeinflussen, daß sie im Extremfall auf
einen die kleinste Blendenöffnung nur wenig überschreitenden öffnungsdurchmesser
ausschwingen.
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Bei manchen photographischen Kameras, beispielsweise bei solchen Kameras,
bei denen die Belichtungseinstellung unter Anwendung des Nachführprinzips erfolgt,
ist es zur Vermeidung von Fehlbelichtungen von Vorteil, wenn den Einstellern für
Belichtungszeit und Blende eine Sperrvorrichtung zugeordnet ist, die die Umstellung
des Blendenstellers auf den zusätzlichen Einstellbereich so lange verhindert, bis
der Belichtungszeitsteller auf die kürzeste Belichtungszeit eingestellt ist.
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In der Zeichnung und der nachfolgenden Beschreibung ist der Erfindungsgegenstand
an Hand mehrerer Ausführungsbeispiele dargestellt und beschrieben; ferner sind die
mit ihm erzielbaren Vorteile im einzelnen noch näher erläutert. Es zeigt F i g.
1 eine teilweise Darstellung der Einsteller für Blende und Belichtungszeit in Verbindung
mit den Einstellskalen sowie in Draufsicht, wobei beide Einsteller auf einen im
üblichen Belichtungswert-Einstellbereich der Kamera liegenden Skalenwert eingestellt
sind, F i g. 2 die gleiche Anordnung wie in F i g. 1, jedoch bei veränderter Einstellage
der Einsteller für Blende und Belichtungszeit, wobei der der Einstellung der Blende
dienende Einsteller auf einen Skalenwert des zusätzlichen Belichtungswert-Einstellbereiches
eingestellt ist, F i g. 3 einen photographischen Objektivverschluß in Draufsicht
sowie in Verbindung mit einem Ausführungsbeispiel der Einrichtung zur Erzielung
extrem kurzer Belichtungszeiten, und zwar in einer Einstellage, in der das Deckblatt
dieser Einrichtung der in Spannstellung befindlichen Antriebsvorrichtung des Verschlusses
zugeschaltet ist und seine Ausgangslage einnimmt, F i g. 4 die gleiche Anordnung
wie in F i g. 3 nach erfolgter Auslösung der Antriebsvorrichtung, wobei das in der
Öffnungsbewegung sich befindliche übliche Verschlußblattsystem des Verschlusses
gerade die voreingestellte kleinste Blendenöffnung freigegeben hat, F i g. 5 wieder
die gleiche Anordnung wie in den F i g. 3 und 4 in einer Bewegungsphase, in der
das Deckblatt der vorerwähnten Einrichtung unter der Einwirkung der Antriebsvorrichtung
des Verschlusses bereits in Schließstellung überführt ist, während das übliche Verschlußblattsystem
sich noch in seiner Öffnungsbewegung befindet, F i g. 6 die gleiche Anordnung wie
sie in den F i g. 3 bis 5 dargestellt ist, wobei sich der Verschluß wieder in Spannlage
befindet, die Einrichtung zur Erzielung extrem kurzer Belichtungszeiten hingegen
abgeschaltet ist, F i g. 7 den photographischen Objektivverschluß in Verbindung
mit einem weiteren Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zur Erzielung extrem kurzer
Belichtungszeiten in einer Einstellage, in der das Deckblatt dieser Einrichtung,
der sich in Spannstellung befindlichen Antriebsvorrichtung des Verschlusses zugeschaltet
ist und seine Ausgangslage einnimmt, und schließlich F i g. 8 den photographischen
Objektivverschluß in Verbindung mit einer weiteren möglichen Ausführungsform einer
Einrichtung zur Erzielung extrem kurzer Belichtungszeiten, wobei sich der Verschluß
ebenfalls in Spannlage befindet, in der die Verschlußblätter je nach Einstellung
des Einstellers für Blende auf den üblichen oder zusätzlichen Skalenbereich entweder
die mit vollen Linien oder aber die mit gestrichelten Linien angedeutete Ausgangslage
einnehmen können, während die strichpunktierten Linien die Offenstellung der Verschlußblätter
bei Einstellung des Blendeneinstellers auf den zusätzlichen Belichtungswertebereich
erkennen lassen.
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In der Zeichnung ist mit 1 das Gehäuse eines photographischen Objektivverschlusses
bezeichnet. In diesem Gehäuse ist eine Grundplatte 2 befestigt, deren Rohrstutzen
2a Linsen des Aufnahmeobjektivs aufnimmt. An der Rückseite der Grundplatte 2 ist
ein Ring 3 drehbar gelagert, der dem Antrieb mehrerer
Verschlußblätter
4 dient, von denen aus Gründen der Übersichtlichkeit nur eines dargestellt ist.
Die Verschlußblätter 4 sind am Antriebsring 3 auf Zapfen 5 drehbar gelagert
und außerdem in Schlitzen 4a an ortsfesten Stiften 6 geführt. An der Grundplatte
2 ist ferner eine Welle 7 drehbar gelagert, auf der einenends in der üblichen Weise
die Antriebsscheibe 8 des Verschlusses drehfest angeordnet ist. Zum Spannen dieser
Scheibe ist das andere Ende der Welle 7 aus der Rückwand des Verschlußgehäuses 1
herausgeführt und in an sich bekannter Weise mit Hilfe einer in der Zeichnung nicht
dargestellten Betätigungseinrichtung, beispielsweise mit der Filmtransporteinrichtung
der Kamera, wirkungsmäßig verbunden. Die Antriebsscheibe 8 steht unter der Wirkung
einer auf der Welle 7 sitzenden Windungsfeder 9, die sich einenends an einen ortsfesten
Stift 10 der Grundplatte 2, anderenends an einen Vorsprung 8 a der Antriebsscheibe
8 abstützt und infolgedessen stets ein im Uhrzeigersinn gerichtetes Drehmoment auf
die Antriebsscheibe ausübt. In ihrer Spannlage wird die Antriebsscheibe 8 von einem
Sperrhebel 11 gehalten, der auf einer ortsfesten Achse 12 lagert. Einenends
weist der Sperrhebel 11 zu diesem Zweck einen in die Bewegungsbahn eines Vorsprungs
8 b der Antriebsscheibe 8 eingreifenden Arm 11a auf, während er anderenends im Bewegungsbereich
eines drehbar auf einer ortsfesten Achse 13 angeordneten Auslösehebels 14 liegt,
dessen Griffstück 14 a durch einen Schlitz 1 a in -der Verschlußgehäuseseitenwand
nach außen ragt. Während am Sperrhebel 11 eine Feder 15 angreift, die diesen entgegen
dem Uhrzeigersinn zu drehen sucht, hat die auf der Lagerachse 13 des Auslösehebels
14 angeordnete Feder 16 das Bestreben, letzteren stets im Uhrzeigersinn zu drehen.
Die kraftschlüssige Verbindung zwischen Sperrhebel 11 und Auslösehebel 14 erfolgt
mittels eines an letzterem seitlich angeordneten Stiftes 17, der im Falle einer
Drehbewegung des Auslösehebels 14 den Sperrhebel 11 untergreift und diesen entgegen
der Wirkung seiner Feder 15 schwenkt.
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An der Antriebsscheibe 8 ist auf einem Zapfen 18 eine Treibklinke
19 gelenkig gelagert. Diese ist an ihrem freien Ende in der üblichen Weise mit einem
Kupplungsmaul 19a versehen, das einen am Antriebsring 3 der Verschlußblätter 4 angeordneten
Stift 20 von halbkreisförmigem Querschnitt umgreift. Um das Kupplungsmaul
19 a mit dem Stift 20 im Eingriff zu halten, ist der Treibklinke 19 eine Windungsfeder
21 zugeordnet, die auf einem ortsfesten Zapfen 22
sitzt und sich einenends
am Rohrstutzen 2 a, anderenends an einem Stift 23 der Treibklinke 19 abstützt.
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Beim Ablauf der vorstehend erläuterten Antriebsvorrichtung aus der
in den F i g. 3 und 6 bis 8 gezeigten Spannlage heraus, führt der dem Antrieb der
Verschlußblätter 4 dienende Ring 3 zunächst eine im Uhrzeigersinn gerichtete Drehbewegung
aus, wobei die Verschlußblätter, um die ortsfesten Stifte 6 schwingend, in ihre
Offenstellung gelangen. Bei der weiteren Ablaufbewegung der Antriebsscheibe 8 erfolgt
die Bewegungsumkehr der Treibklinke 19, wodurch die Rückführbewegung des
Ringes 3 eingeleitet und damit die Verschlußblätter 4 wieder in Schließstellung
übergeführt werden. Beim anschließenden Wiederspannen der Antriebsscheibe 8, was,
wie vorstehend bereits angedeutet, durch Betätigen der Filmtransporteinrichtung
geschieht, gleitet die Treibklinke 19 an der unteren Fläche des Stiftes 20 entlang,
wobei die formschlüssige Verbindung zwischen dem Maul 19 a der Treibklinke 19 und
dem Antriebsring 3 erst am Ende des Spannvorgangs, und zwar bedingt durch die Einwirkung
der Feder 21, wieder hergestellt wird. Damit ist erreicht, daß beim Spannvorgang
der Antriebsring 3 selbst unbeeinfiußt und infolgedessen in seiner Ruhelage verbleibt,
in der ihn eine auf einem ortsfesten Zapfen 24 sitzende Windungsfeder 25
zu halten sucht. Die Feder 25 stützt sich hierbei einenends an einem Stift 26 des
Antriebsringes 3 und anderenends an einem ortsfesten Stift 27 ab.
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Auf der Grundplatte 2 ist ferner das übliche, nicht näher gezeigte
Belichtungszeitenhemmwerk angeordnet, das mit der Antriebsscheibe 8 zusammenarbeitet
und den Ablauf derselben während der Offenstellung der Verschlußblätter 4 mehr oder
weniger stark verzögert. Zur Einstellung dieses Hemmwerkes auf verschieden große
Verzögerungswerte dient ein in den F i g. 1 und 2 nur teilweise veranschaulichter
Belichtungszeiteinsteller 28, der vorzugsweise als Ring ausgebildet und am Rohrstutzen
2a der Grundplatte 2 drehbar gelagert sein kann. Der Belichtungszeiteinsteller 28
trägt eine Belichtungszeitskala 29, die im Ausführungsbeispiel Belichtungszeitwerte
von 1 bis 1/soo sec sowie eine der Durchführung von B-Aufnahmen dienende Markierung
»B« aufweist. Die Einstellung der Belichtungszeitwerte erfolgt an einer ortsfesten,
beispielsweise am Umfang der Verschlußgehäuseseitenwand angeordneten Marke 30.
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Die vorbeschriebene Verschlußanordnung weist ferner eine auf unterschiedliche
Öffnungsweiten einstellbare Irisblende auf, deren Lamellen 31 in den F i g. 3 bis
5 und 7 jedoch nur schematisch angedeutet sind. Einstellbar sind die Lamellen 31
mittels eines Einstellers 32, der ebenso wie der Belichtungszeiteinsteller 28 zweckmäßig
als Ring ausgebildet und in F i g. 1 und 2 ebenfalls nur schematisch dargestellt
ist. Der Einsteller 32 für die Blende ist mit einer die Öffnungswerte von »2,8«
bis »22« aufweisenden Blendenskala 33 versehen, die ebenfalls auf die ortsfeste
Einstellmarke 30 einstellbar ist. Unter Zugrundelegung der vorgenannten Zeit- und
Blendeneinstellbereiche weist der Verschluß somit einen Belichtungswert-Einstellbereich
auf, der die Werte von »3« bis »18« einschließt.
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In Ergänzung dieses an sich üblichen Belichtungswert-Einstellbereiches
sieht die Erfindung vor, dem Einsteller 32 für Blende zusätzlich zu seinem durch
die Blendenskala 33 definierten Einstellbereich einen weiteren, sich an den Blendenwert
»22« anschließenden und mit 34 bezeichneten Belichtungswert-Einstellbereich zuzuordnen,
innerhalb dessen die Blende auf den Wert »22« eingestellt bleibt, gleichzeitig aber
eine Einrichtung zur Erzielung von in der Belichtungszeitskala 29 des Belichtungszeiteinstellers
28 nicht enthaltener, extrem kurzer Belichtungszeiten, beispielsweise in der Größenordnung
von 1/looo und 1/2oco sec, zur Wirkung eingeschaltet wird (s. F i g. 1 und 2).
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Zur Erzielung extrem kurzer Belichtungszeiten können Einrichtungen
Anwendung finden, die im einzelnen nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert
sind.
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Den F i g. 3 bis 6 zufolge kann beispielsweise den Verschlußblättern
4 des Objektivverschlusses ein weiteres Deckblatt 35 zugeordnet sein, das bei Ein-
Stellung
des Blendeneinstellers 32 auf eines der im Belichtungswert-Einstellbereich
34 enthaltenen Zeit-Blende-Wertepaare die von den Verschlußblättern 4 beim
Verschlußablauf freigegebene kleinste Blendenöffnung abdeckt, bevor die Verschlußblätter
4 ihre Schließstellung wieder erreicht haben. Das Deckblatt 35 kann hierzu auf einem
Zapfen 36 drehbar gelagert sein, der seinerseits auf einem einarmigen Hebel
37 sitzt. Dieser Hebel wiederum kann an einem ortsfesten Stift
38 drehbar gelagert sein. Eine auf dem Zapfen 36 angeordnete Windungsfeder
39 stützt sich einenends an dem ortsfesten Stift 10 ab, während ihr anderes Endes
an einem Stift 40 des Deckblattes 35 anliegt. Diese im Uhrzeigersinn wirksame Feder
sucht das Deckblatt 35 und dessen Trägerhebel 37 in der in F i g. 3 dargestellten
Lage zu halten, in welcher der Stift 40 des Verschlußblattes 35 am Hebel 37 anliegt,
während sich letzterer mittels eines an ihm befestigten Stiftes 41 gegen eine Steuerkante
32 a des Blendeneinstellers 32 abstützt.
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Wie aus F i g. 3 bis 6 ersichtlich, weist die Steuerkante 32 a drei
Stufen I, II und III auf, von denen die dem Stift 41 des Hebels 37 gegenüberstehende
Stufe I der Belichtungszeit 1/2ooo sec und die sich daran anschließende Stufe II
der Belichtungszeit 1/looo sec des zusätzlichen Belichtungswert-Einstellbereiches
34 zugeordnet ist, während die Stufe III bei Einstellung des Blendeneinstellers
32 auf einen der Blendenwerte der Blendenskala 33 wirksam wird.
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Dem Antrieb des Deckblattes 35 dient die Antriebsscheibe
8 des Verschlusses, deren Vorsprung 8 b mit einem am Deckblatt 35
angebrachten Stift 42 zusammenarbeitet. Bei Einstellung der den Stufen l und II
der Steuerkante 32a zugeordneten Belichtungszeiten 1/2ooo bzw. 1/looo sec nimmt
das Deckblatt 35 eine solche Lage ein, daß sich der Stift 42 in der Bewegungsbahn
des Vorsprungs 8 b der Antriebsscheibe 8 befindet. Wird in dieser
Einstellage des Deckblattes die in Spannlage befindliche Antriebsscheibe
8 durch Betätigen des Auslösehebels 14 zum Ablauf freigegeben, so bewegt
diese in der bereits geschilderten Weise vermittels der Treibklinke 19
sowie
dem Ring 3 die Verschlußblätter 4 zuerst in Richtung auf ihre Offenstellung. Nach
der Freigabe der kleinsten, dem Blendenwert »22« entsprechenden Blendenöffnung durch
die Verschlußblätter 4, zu einem Zeitpunkt also, in dem diese die Schließstellung
gerade verlassen haben, trifft der Vorsprung 8 b der Antriebsscheibe
8 auf den Stift 42 des Deckblattes 35 auf und bewegt dieses von der in F
i g. 3 und 4 gezeigten Ausgangslage in die in F i g. 5 veranschaulichte Lage. Dies
hat zur Folge, daß die durch die Verschlußblätter freigegebene Blendenöffnung vorzeitig
wieder geschlossen wird. In seiner Abdeckstellung wird das Deckblatt 35 durch die
kreisbogenförmig ausgebildete Außenkante 8 c der Antriebsscheibe 8 gehalten, an
welcher der Stift 42 des Deckblattes 35 unter Wirkung der Feder 39 anliegt.
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Bei der in F i g. 3 bis 5 dargestellten, dem Zeit-Blende-Wertpaar
»1/2ooo sec« / f : »22« zugeordneten Einstellage des Blendeneinstellers 32 liegt
der Stift 41 des das Deckblatt 35 tragende Hebels 37 an der Stufe l der Steuerkante
32a an. Dadurch ist das i Deckblatt 35 in seiner Ausgangslage nahezu an die Blendenöffnung
herangeführt, und es bedarf nach erfolgter Auslösung des Verschlusses nur einer
sehr kleinen, entgegen dem Uhrzeigersinn verlaufenden Schwenkbewegung des Deckblattes
35, um die von den Verschlußblättern 4 freigegebene Blendenöffnung wieder zu schließen.
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Wird dagegen mittels des Blendeneinstellers 32 das Zeit-Blende-Wertepaar
»1/looo sec«/f : »22« eingestellt, so gelangt der Stift 41 zur Anlage an der Stufe
1I der Steuerkante 32a. Dies hat eine Verlagerung des Deckblattes 35 von der in
den F i g. 3 und 4 veranschaulichten Ausgangslage nach links zur Folge. Infolgedessen
muß das Deckblatt 35 einen etwas längeren Weg bis zur Erreichung seiner Abdeckstellung
zurücklegen, was gleichbedeutend damit ist, daß die Abdeckung der Blendenöffnung
zu einem etwas späteren Zeitpunkt als bei der Einstellung des Blendeneinstellers
32 auf Stufe I erfolgt.
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Innerhalb des durch die Blendenskala 33 definierten Einstellbereiches
des Blendeneinstellers 32 liegt der Stift 41 des Hebels 37 an der Stufe III der
Steuerkante 32 a an. Hierbei nimmt, wie in F i g. 6 veranschaulicht, das Deckblatt
35 eine Lage ein, in der es sich außerhalb der Belichtungsöffnung des Objektivverschlusses
befindet. Auch der Stift 42 ist dadurch aus der Bewegungsbahn des Vorsprungs 8 b
der Antriebsscheibe 8 herausgerückt, so daß diese bei ihrem Ablauf das Deckblatt
35 nicht beeinflußt.
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Während bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel die dem
Belichtungswert-Einstellbereich 34 des Blendeneinstellers 32 zugeordneten extrem
kurzen Belichtungszeiten durch das Zusammenwirken der Verschlußblätter 4 mit dem
zusätzlichen Deckblatt 35 zustande kommen, ist bei dem in F i g. 7 veranschaulichten
Ausführungsbeispiel die Anordnung so getroffen, daß die Verschlußblätter 4 an der
Verkürzung der Belichtungszeit auf extreme Werte nicht mehr beteiligt sind. Dies
insofern nicht, als in diesem Falle das ebenfalls auf einem einarmigen Hebel 37'
drehbar gelagerte Deckblatt 35' in seiner Ausgangslage die Blendenöffnung zusätzlich
zu den üblichen Verschlußblättern abdeckt. Das Deckblatt 35' selbst ist mit einer
Aussparung 45 versehen, die beim Durchschwingen des Deckblatts während der Öffnungs-
und Schließbewegung der Verschlußblätter 4 die Blendenöffnung kurzzeitig freigibt.
Um auch mit dieser Anordnung extrem kurze Belichtungszeiten unterschiedlicher Dauer
erzielen zu können, ist die Aussparung 45 beispielsweise trapezförmig ausgebildet
und das am Hebel 37' schwenkbar gelagerte Deckblatt 35' in seiner Ausgangslage mittels
des Blendeneinstellers 32 mit Bezug auf die Blendenöffnung wahlweise derart einstellbar,
daß beim Einschwingen des Deckblatts ein schmälerer oder ein breiterer Öffnungsquerschnitt
die Blendenöffnung freigibt. Um ferner das Deckblatt 35' ganz aus der Objektivöffnung
herausstellen zu können, sind auch bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel an der
Steuerkante 32 a des Blendeneinstellers 32 drei Stufen 1, 1I und III vorgesehen,
mit denen der unter der Einwirkung einer Feder 39 a stehende Hebe137' mittels des
Stiftes 41' zur Anlage kommt.
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Bei Einstellung des Blendeneinstellers 32 auf das Zeit-Blende-Wertepaar
»1/200o sec« / f : »22« (Stufe I) liegt das Deckblatt 35' im vorliegenden Ausführungsbeispiel
vor der Blendenöffnung. Wird in dieser Einstellage die in Spannstellung befindliche
Antriebsscheibe 8 zum Ablauf freigegeben, so trifft der Vorsprung 8 b auf den Stift
42' des Deckblatts 35' auf
und dreht dieses entgegen der Wirkung
der Windungsfeder 39' um seinen Lagetzapfen 36', wobei der schmälere Öffnungsquerschnitt
der Aussparung 45 über die Blendenöffnung hinwegstreichend diese kurzzeitig
freigibt. Gehalten wird das Deckblatt 35' ebenso wie bei dem vorherigen Ausführungsbeispiel
in der Abdeckstellung durch die Kante 8 c der Antriebsscheibe B. An dieser
liegt der Stift 42' so lange an, bis die Antriebsscheibe 8 wieder in Spannstellung
übergeführt worden ist. Hierauf kehrt das Deckblatt 35' unter dem Einfluß der Windungsfeder
39' wieder in die durch einen ortsfest angeordneten Stift 48 festgelegte Ausgangslage
zurück.
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Bei Umstellung des Blendeneinstellers 32 auf das Zeit-Blende-Wertepaar
»1/looo sec« /f : »22« (Stufe II) erfährt das Deckblatt 35' in seiner Ausgangslage
eine relative Verlagerung zur Blendenöffnung, und zwar derart, daß beim nachfolgenden
Verschlußablauf der breitere, die längere Belichtungszeit von 1/looo sec ergebende
Öffnungsquerschnitt der Aussparung 45 die Blendenöffnung kurzzeitig freigibt: Wird
der Blendeneinsteller 32 auf einen der Skala 33 (F i g. 1) angehörenden Blendenwert
eingestellt, so liegt der Stift 41' an der Stufe III der Steuerkante 32a an, wobei
der Hebel 37' unter dem Einiluß der Windungsfeder 39 a um den ortsfesten Stift
38' sich drehend in eine Lage überwechselt, in der das Deckblatt 35' aus
der Objektivöffnung ganz heraustreten kann. Zu diesem Zweck ist das Deckblatt
35' an seiner dem Stift 48 zugekehrten Kante mit einem Einschnitt
48 a versehen, der eine zusätzlich Drehbewegung des Deckblatts um den Zapfen
36' des Hebels 37' zuläßt.
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An Stelle der Einrichtung zur Erzielung extrem kurzer Belichtungszeiten,
gemäß den beiden vorstehend beschriebenen und in den F i g. 3 bis 7 dargestellten
Ausführungsbeispielen könnte auch eine solche Anordnung Anwendung finden, wie sie
in F i g. 8 veranschaulicht ist. Dort läßt sich nämlich eine Verkürzung der Belichtungszeit
im wesentlichen dadurch erzielen, das die Verschlußblätter 4 auf zwei relativ zueinander
bewegbaren Lagerringen 50 und 51 angeordnet und in ihrer Ausgangslage durch
Änderung der überlappung derart beeinflußbar sind, daß sie im Extremfall auf einen
die kleinste Blendenöfnung nur wenig überschreitenden öffnungsdurchtnesser ausschwingen.
Zu diesem Zweck sind die Verschlußblätter 4 auf dem mit der Antriebsscheibe
8 über die Treibklinke 19 in Verbindung stehenden Antriebsring
50 sowie einem gleichachsig zu diesem angeordneten Ring 51 schwenkbar gelagert.
Dabei ist die Anordnung zweckmäßig so getroffen, daß jedes Verschlußblatt 4 schwenkbar
auf einem Stift 5" des Ringes 50 sitzt und mittels einer Stift-Schlitz-Verbindung
51a, 4d' am Ring 51 geführt ist. Der Lagerring 51 wiederum ist mit dem Blendeneinsteller
32 wirkungsmäßig verbunden, und zwar durch einen zweiarmigen Hebel 52, der auf einem
ortsfesten Zapfen 53 sitzend an der Rückseite der Grundplatte 2 drehbar gelagert
ist. An einem Arm 52 a trägt der Hebel 52 einen Stift 54, der in einen am
Blendeneinsteller 32 ausgebildeten Steuerschlitz 32c eingreift. Der andere Arm
52b des Hebels 52 kann gabelförmig ausgebildet sein und an einem am Lagerring
51 angebrachten Mitnehmer 51 b angreifen.
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Wie aus F i g. 8 ferner ersichtlich, weist der Steuerschlitz
32e ein konzentrisch verlaufendes Teilstück 32e auf, das bei Einstellung
des Blendeneinstellers 32 auf einen der Blendenwerte der Skala 33 wirksam ist, wobei
die Verschlußblätter 4 die mit ausgezogenen Linien angedeutete Ausgangslage einnehmen,
aus der sie beim Verschlußablauf auf die volle Weite der Objektivöffnung ausschwingen.
Wird dagegen der Belichtungseinsteller 32 mit Bezug auf F i g. 8 im Uhrzeigersinn
gedreht, so kommt das nach innen verlaufende Teilstück 32d des Steuerschlitzes 32c
zur Wirkung, der den Hebel 91 entgegen dem flhrzeigersinn um seine Achse 53 dreht.
Dadurch Wiederum erhalten die Verschlußblätter 4 eine Ausgangslage, wie sie in F
i g. 8 mit gestrichelten Linien angedeutet ist. Hierbei ist die überlappung der
Verschlußblätter 4 derart vergrößert, daß sie beim nachfolgenden Verschlußablauf
kaum mehr als auf den in F i g. 8 mit unterbrochenen Linien angedeuteten Öffnungsdurchmesser
ausschwingen, der etwa mit der voreingestellten Blendenöffnung (Blendenwert 22)
übereinstimmt.
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Um beispielsweise bei photographischen Kameras, die mit einem eingebauten
Belichtungsmesser versehen sind und auf dem Nachführprinzip arbeiten, Überbelichtungen
zu vermeiden, ist es zweckmäßig, zwischen den beiden Einstellern 28 und 32 für Belichtungszeit
und Blende eine Sperreinrichtung anzuordnen. Diese könnte beispielsweise so angeordnet
sein, daß die Einstellung des Einstellers 32 für Blende auf den zusätzlichen Belichtungswert-Einstellbereich
34 nur dann möglich ist, wenn der Einsteller 28 für Belichtungszeit auf den
kürzesten in der Belichtungszeitskala 29 enthaltenen Zeitwert, beispielsweise auf
den Wert 1/soo sec, eingestellt ist. Als Sperreinrichtung könnte dabei, wie insbesondere
F i g. 1 und 2 veranschaulicht, ein Sperrhebel 55 dienen, der auf einem ortsfesten
Zapfen 56 drehbar gelagert ist. Zweckmäßig ist dem Sperrhebel 55 eine Windungsfeder
57 zugeordnet, die ihn im Uhrzeigersinn zu drehen sucht. Einenends kann der Sperrhebel
55 mit einem Vorsprung 55a sowie einem Anschlag 55b versehen
sein. Der Vorsprung 55a arbeitet mit einer am Einsteller 28 für Belichtungszeit
vorgesehenen Kerbe 28a zusammen, während der Anschlag 55b mit einer am Einsteller
32 für Blende ausgebildeten Anschlagkante 32f zusammenwirkt. Die Anordnung ist hierbei
ferner zweckmäßig so getroffen, daß der Vorsprung 55a des Sperrhebels 55
ausschließlich bei Einstellung des Belichtungszeiteinstellers 28 auf den Wert 1/seo
sec in Kerbe 28a eintreten kann, wodurch, wie insbesondere aus F i g. 2 ersichtlich,
der Anschlag 55 a eine derartige Verlagerung erfährt, daß der Blendeneinsteller
32 auf den zusätzlichen Skalen- und Belichtungswertbereich 34 einstellbar ist.
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Wie insbesondere aus F i g. 1 ersichtlich, ist eine derartige Einstellbewegung
des Blendeneinstellers 32 dann nicht möglich, wenn der Belichtungszeiteinsteller
28 auf eine längere Belichtungszeit als 1/soo sec eingestellt ist, wobei der Anschlag
55 b im Bewegungsweg der Anschlagkante 32f des Blendeneinstellers 32 liegt.