DE1190843B - Umlegbare Schiesscheibe - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

Nummer: Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

F07g

Deutsche Kl.: 72 e - 3

1190 843
T22532Ic/72e
31. Juli 1962
8. April 1965

Das Hauptpatent 1 009 068 betrifft eine umlegbare, vorzugsweise als Klapp- oder Fallscheibe ausgebildete Schießscheibe, die in Abhängigkeit vom Auftreffen eines Geschosses durch einen Elektromotor umgelegt wird und bei der ein mit der Scheibe in akustisch leitender körperlicher Verbindung stehender und für Körperschall empfindlicher Tastkopf beim Auftreffen eines Geschosses über eine Steuerung den Motorstrom einschaltet.

Bei diesem Scheibenapparat wird beim Anlangen der Scheibe in ihrer durch das Umlegen erreichbaren Endstellung der Motorstrom selbsttätig unterbrochen, und das Wiederaufrichten der Scheibe erfolgt durch. Einschalten des Motorstroms von Hand, wonach bei Anlangen der Scheibe in ihrer aufgerichteten Stellung der Motorstrom wiederum selbsttätig unterbrochen wird.

Bei einem derartigen Scheibenantrieb lassen sich beim Anlangen der Scheibe in ihren Endstellungen nicht immer Erschütterungen verhindern, die zur Erzeugung von Körperschallschwingungen in der Scheibe und damit zum Ansprechen des Tastkopfes führen. Das bedeutet aber, daß unter Umständen die soeben in Schießstellung angelangte Scheibe ohne Treffer sofort wieder umgelegt wird.

Diese Gefahr ist um so größer, als von den weitaus meisten Benutzern von Scheiben der genannten Art verlangt wird, daß auswechselbare Scheiben stark voneinander abweichender Größe und Gewichte innerhalb einer stets gleichbleibenden Zeitspanne von nur 0,6 Sekunden aus ihrer umgelegten Stellung wieder aufgerichtet werden.

Es ist zwar möglich, durch geeignete Dämpfung der Scheibenbewegungen unerwünschte Erschütterungen der Scheibe zu vermeiden, jedoch bedarf die Dämpfung einer Anpassung an die jeweils zu bewegende bzw. abzubremsende Masse der Scheibe. Diese Anpassung ist ungeschulten Bedienungskräften nicht ohne weiteres möglich, so daß leicht Fehlanpassungen vorkommen.

Zweck der Erfindung ist eine Ausbildung des Scheibenantriebs dahin gehend, daß sich eine Anpassung von Dämpfungselementen an verschiedene bewegte Massen erübrigt und auf besondere Mittel zur Dämpfung der Scheibenbewegungen sogar völlig verzichtet werden kann. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß bei einer umlegbaren Scheibe nach dem Hauptpatent erfindungsgemäß eine die Scheibe um ihre Schwenkachse zwischen ihren um etwa 90° versetzten Endstellungen drehende Kurbel über einen Lenker mit einer vom Motor angetriebenen Kurbel in der Weise verbunden ist, daß in den Endstellungen Umlegbare Schießscheibe

Zusatz zum Patent: 1009 068

Anmelder:

Fritz Theissen & Söhne,

Düsseldorf, Posener Str. 156

Als Erfinder benannt:

Otto Mannfeld, Erkrath-Unterbach

der Scheibe die beiden Anlenkachsen des Lenkers mit der Drehachse der vom Motor unmittelbar angetriebenen Kurbel in einer Ebene liegen. Durch einen derartigen Kurbelantrieb werden die Bewegungen der Scheibe bei Annäherung an ihre Endstellungen automatisch bis zum Stillstand allmählich verlangsamt, und unerwünschte Erschütterungen der Scheibe treten nicht auf. Zugleich ist die Scheibe in ihren Endstellungen durch den geradlinig mit der angetriebenen Kurbel ausgerichteten Lenker verriegelt, so daß sie durch auf sie wirkende mechanische Kräfte wie Wind, Stoß u. dgl. nicht aus dem Zielort bewegt werden kann.

Kurbelantriebe der genannten Art sowie ihre Eignung zum Umsetzen von gleichförmigen Drehbewegungen in zunehmend beschleunigte und allmählich verzögerte geradlinige Bewegungen sind bekannt, und die Erfindung beschränkt sich auf ihre Anwendung auf Schießscheiben nach dem Hauptpatent. Bei diesem nämlich verlangt die Steuerung der Scheibenbewegung aus der Ziellage in eine Lage, in der die Scheibe für den Schützen unsichtbar ist, mit Hilfe eines Körperschallempfängers besondere Maßnahmen, die das Auslösen der Scheibensteuerung durch beim Anlangen der Scheibe in ihren Endstellungen erzeugte Körperschallschwingungen verhüten, Maßnahmen, die bei anderen durch Kraftantriebe bewegten Scheiben nicht erforderlich sind.

Um ein Überlaufen der Umkehrstellungen des Lenkers unter allen Umständen zu vermeiden, kann die Scheibe durch einen Gleichstrommotor angetrieben und der Scheibe oder einem sich mit dieser bewegenden Bauteil ein Schalter zugeordnet sein, der

509 538/20

bei Einlauf der Scheibe wenigstens in die Schießstellung die Ankerwicklung des Motors kurzschließt. Bei Gleichstrommotoren führt dieses Kurzschließen der Ankerwicklung zu einem sofortigen Abbremsen des Motors.

In der Zeichnung ist der erfindungsgemäße Scheibenantrieb beispielsweise schematisch dargestellt, und zwar zeigt

Fig. 1 den Kurbelantrieb von der Seite gesehen und ίο

F i g. 2 ein Schaltbild des Motors mit Umschalter.

Bei dem Antrieb nach F i g. 1 treibt der Motor 1 eine Kurbel 2, die über den Lenker 3 auf eine zweite, mit der Schwenkachse 4 der Schießscheibe 5 mit dem Tastkopf 6 fest verbundene Kurbel 7 wirkt. In der ausgezogen gezeichneten Schießstellung der Scheibe 5 liegen die Achse U der Antriebswelle der Kurbel 2 und die beiden Anlenkachsen V und W des Lenkers 3 in einer Ebene. Das gleiche ist der Fall, wenn die Scheibe sich nach Umlegen um 90° in der durch die strichpunktierte Linie 5' angeordneten anderen Endstellung befindet.

Nach F i g. 2 sind die Feldwicklung F und die Wicklung des Ankers M des Antriebsmotors zueinander parallel an eine Gleichstromquelle anschließbar. Durch einen Dreipolschalter BC kann die ständig mit der —Leitung der Stromquelle verbundene Wicklung des Ankers M wahlweise an die +-Leitung der Stromquelle angeschlossen oder von dieser getrennt und zugleich kurzgeschlossen werden (gezeichnete Schalterstellung). Der Schalter BC wird über die Schubstange A betätigt.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Umlegbare Schießscheibe, insbesondere als Klapp- oder Fallscheibe, die nach Auftreffen eines Geschosses selbsttätig durch einen Elektromotor umgelegt wird und bei der ein mit ihr in akustisch leitender Verbindung stehender und für Körperschall empfindlicher Tastkopf beim Auftreffen eines Geschosses über eine Steuerung den Motorstrom einschaltet, nach Patent 1 009 068, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise eine die Scheibe (5) mit ihrer Schwenkachse (4) zwischen ihren um etwa 90° versetzten Endstellungen drehende Kurbel (7) über einen Lenker (3) mit einer vom Motor angetriebenen Kurbel (2) in der Weise verbunden ist, daß in den Endstellungen der Scheibe (5) die Anlenkachsen (V, W) des Lenkers (3) mit der Drehachse (U) der angetriebenen Kurbel (2) in einer Ebene liegen.

2. Schießscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe durch einen Gleichstrommotor angetrieben ist und der Scheibe oder einem sich mit dieser bewegenden Bauteil ein Schalter (BC) zugeordnet ist, über den durch die wenigstens in Schießstellung angelangte Scheibe (5) die Ankerwicklung des Motors kurzgeschlossen wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 670 810;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1 129 869.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

509 538/20 3.65 © Bundesdruckerei Berlin