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Einrichtung zur Fernsteuerung, insbesondere eines Hochfrequenzgerätes,
durch einen Motor Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung der im Hauptpatent
715 618 beschriebenen Einrichtung zur Fernsteuerung von Hochfrequenzgeräten mittels
eines Motors, dessen den Rotor tragende Welle mittels des Feldes axial ausrückbar
und wahlweise mit zwei verschiedenen Regelvorrichtungen kuppelbar ist. Bei einer
solchen Einrichtung sind zwei Statoren angeordnet, die wahlweise erregbar sind,
so daß der Rotor in das eine oder andere Feld gezogen werden und dabei mit der einen
oder anderen Regelvorrichtung gekuppelt werden kann. Die weitere Ausbildung dieser
Einrichtung, die den Gegenstand der Erfindung bildet, besteht darin, daß Rotor und
Stator des Motors relativ - zueinander bei Rechts- und Linkslauf gegen die Kraft
einer beide in die Mittellage pressenden Feder nach verschiedenen Seiten ausgerückt
werden, und daß in der Mittellage eine die Drehbewegung des Rotors bremsende Vorrichtung
wirksam ist, während gleichzeitig der Rotor von dem ferngesteuerten Gerät entkuppelt
ist. Der Zweck der erfindungsgemäßen Malnahme besteht darin, ein Pendeln des Motors
zu beschränken, damit er so schnell .als möglich die :endgültige Einstellung erreicht.
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Es sind bereits Einrichtungen zur Druckknopfabstimmung eines Empfängers
auf einen oder mehrere Sender bekannt, dieeinen Motor besitzen, der mit der reinzustellenden
Abstimmvarrichtung, also etwa dem Drehkondensator des Empfängers, gekuppelt ist.
Eine Umschaltvorrichtung schaltet den Motor auf der ebnen Seite der vorbestimmten
Stellung auf Rechtslauf, auf der anderen Seite der vorbestimmten Stellung auf Linkslauf,
während der Motor in der gewünschten Stellung selbst zwangsläufig abgeschaltet wird.
Diese Umschaltvorrichtung kann eine zweiteilige Kontaktringscheibe oder auch ein
gewöhnlicher
Umschalter sein, der durch eine auf der Drehkondensatorachse
sitzende Nochenscheibe gesteuert wird. An Stelle des in seiner Drehrichtung umschaltbaren
Motors kann. auch ein ständig in gleicher Drehrichtung laufender Motor und eine
durch die Umschaltvorrichtung zwangsläufig umgeschaltete Kupplungsvorrichtung dienen.
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Bei derartigen Einrichtungen ist es zum Zwecke einer möglichst genauen
Einstellung vorteilhaft, de Zwischenstellung der Umschaltvorrichtung, in der der
Drehkondensator nicht bewegt wird, möglichst schmal zu machen. Wenn man andererseits
mit einer verhältnismäßig großen Einstellgeschwindigkeit arbeitet, läf',t es sich
dann nicht vermeid-en, daß die gewünschte Stellung »überfahren« wird. Die richtige
Stellung wird dann erst nach mehrfachem Einpendeln erreicht. Man hat zwar versucht,
den Rotor des Motors axial ausrückbar zu machen, um zu bewirken, daß im stromlosen
Zustand, also in der Mittelstellung, der Motor sich selbsttätig entkuppelt. Bei
hoher Einstellgeschwindigkeit und einem schmalen Bereich der Mittelstellung, also
Strotnlosigkeit, ist jedoch diese Maßnahme erfolglos. Man könnte ferner daran denken,
eine durch den Strom gesteuerte Bremse vorzusehen, welche bei Unterbrechung des
Stromes wirksam wird und ein Weiterlaufen über die gewünschte Stellung hinaus verhindert.
Aber unter den oben erwähnten Bemessungen, bei denen die Zeitdauer der Stromlosigkeit
vielleicht nur ' /100o Sek. beträgt, kann die Bremse praktisch nicht zur Wirksamkeit
kommen.
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Demgegenüber besteht der Vorteil der Erfindung darin, daß auch dann,
wenn die Umschaltzeit außerordentlich kurz ist, der Motor zwangsläufig die Stellung
durchlaufen muß, in der die Bremsvorrichtung wirksam wird. Infolgedessen ist ein
Überfahren der gewünschten Stellung um ein größeres Stück trotz großer Einstellgeschwindigkeit
unmöglich.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt die Abbildung. Der Stator
des Motors1Y1 trägt vier 'vVicl>lungen 11'l, W,', W., W.', von denen die parallel
geschalteten Wicklungen W1 und IV,' für den Rechtslauf, die ebenfalls parallel geschalteten
Wicklungen W,. und W2' für den Linkslauf des Motors dienen. Auf der axial nach beiden
Richtungen gegenüber der dargestellten Ruhestellung verschiebbaren Achse A sitzt
der als Kurzschlußläufer ausgebildete Rotor R. Dieser wird bei Erregung der Rechtslaufwicklungen
W1, Wi nach links und bei Erregung der Linkslaufwicklungen W.,, WJ nach rechts ausgerückt.
Bei Stromlosigkeit zieht eine Federvorrichtung F' den Rotor in die dargestellte
Ruhestellung. In dieser Stellung greift in die Einschnitte einer auf dem Rotor angebrachten
Bremsnockenscheibe B die am Gehäuse G des Motors befestigte BlattfederF ein und
verhindert oder erschwert zumindest eine Umdrehung des Motors. Nur in den nach rechts
bzw. nach links ausgerückten Stellungen ist eine freie Drehung möglich. In diesen
beiden Stellungen ist auch die Rotorachse über die Kupplungsscheibe h mit der Achse
C des Mehrfachdrehkondensators Dt gekuppelt.
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Zur Einstellung auf mehrere vorbestimmte Empfangsfrequenzen trägt
die Achse C vier .1 ockenschieiben N1, N., N." und N" von denen die eine. N1, teilweise
in der zur Zeichenebene senkrechten Ebene dargestellt i.st. Der Umfang der Nockenscheibe
steuert über einen federnd angedrückten Hebel Hl, einen Umschalter U1, welcher die
Spannung der Spannungsquelle Q je nach der Stellung des Umschalters U,entweder an
die Rechtslaufwicklung oder an die Linkslaufwicklung des Motors legt, vorausgesetzt,
daß der zugehörige und durch einen Druckknopf betätigte Schalter T1 geschlossen
ist. Nur in der sehr schmalen Mittelstellung, in der der Steuerstift dies Hebels
Hl genau auf der kante des Nockens der Scheibe IV, steht, ist der Motor stromlos.
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Bei geschlossenem Schalter T, rückt der Rotor etwa nach links aus
und läuft im Sinne einer Rechtsdrehung an. Bei Erreichen und Überfahren der Nockenhante,
d. h. der gewünschten Stellung, wird an Stelle des Wicklungspaares W1, Wi das Wicklungspaar
1-h;, W.' erregt. An sich würde infolge des Trägheitsmomentes der Motor noch eine
geraume Zeit in der alten Richtung weiterlaufen. Die sofort wirksame Axialkraft
zieht jedoch den Rotor R nach rechts. Der Rotor kommt dabei in :die Mittelstellung,
in der die Feder F die Bremsnockenscheibe B und damit die Achse A festhält. Erst
daraufhin gelangt der Rotor in das Feld des Wicklungspaares IV., IV"' und läuft
in Linksdrehung bis auf die gewünschte Stellung zurück. Da das Stück, um das die
gewünschte Stellung überfahren wurde, verhältnismäßig klein ist, ist ein rasches
Einpendeln gewährleistet.
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Die Rückstellkraft der Federanordnung F' kann klein gegenüber der
magnetischen Axialkraft gemacht werden. Übrigens wirkt diese Rückstellkraft während
der ersten Halbzeit der axialen Verschiebung von links nach rechts in der gleichen
Richtung wie die magnetische Axialkraft, so daß die Beschleunigung der Axialbewegung
noch weiter vergrößert wird. Da bei den bekannten Anordnungen lediglich eine Rückstellfeder,
deren Rückstellkraft kleiner als die magnetische Axialkraft (die dort nur nach einer
Seite wirkt), den Motor bei
Aufhören der Erregung der einen Wicklung
in die neutrale Stellung zurückzieht, leuchtet ein, daB hier die Axialbewegung und
das Auskuppeln sehr viel rascher erfolgen.
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Auf der Achse A, sitzt ferner mit Reibung drehbar Birne Schwungscheibe
S, welche bei der Bewegungsumkehr die Drehgeschwindigkeit hemmen soll. Bei der bisherigen
bekannten Anordnung hatte diese Schwungscheibe jedoch den Nachteil, daß. das erste
Wegstück, um welches die gewünschte Stellung überfahren wurde, sogar vergrößert
statt verkleinert wurde. Bei Anwendung der vorliegenden Erfindung jedoch kommt diese
Schwungscheihe erst zu ihrer vollen Wirkung, da der Rotor durch die Bremsnockenscheibe
B bald nach Überschreiben der gewünschten Stellung abgebremst wird. Die in dar alten
Drehrichtung weiterlaufende Schwungscheibe verlangsamt dann die Rückwärtsbewegung,
so daß praktisch ein nochmaliges überfahrgn der gewünschten Stellung vermieden wird.
Das Trägheitsmoment der Schwungscheibe ,Luid ihre Reibung auf der Achse können sogar
wesentlich größer gemacht werden, als es bei der bekannten Anordnung der Fall war.
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Zur Erhöhung der Genauigkeit können die Nockenscheiben N1 bis N4 durch
Schraubentrommeln mit mehreren Windungen ersetzt werden, .oder es können Scheiben
verwendet werden, deren Seitenflächen je eine spiralige Nut verschiedener Nutentiefe
tragen, wobei die Steuerstifte der Hebel in die zugehörigen Nuten eingreifen.
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Die Kupplungsscheibe I< ist in der Abbildung in einer solchen Form
dargestellt, daß in der Mittelstellung der Motor entkuppelt ist. Die Anordnung kann
jedoch auch so gewählt werden, daß eine Kupplung ständig vorhanden ist, indem K
biegsam ausgebildet wird, so daß auch eile Weiterlaufen der ge# triebenen Teile
selbst infolge ihrer Trägheit in der Zwischenstellung des. Motors vermieden wird.
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Im Falle des Vorhandenseins einer durch den Umschalter U1 umgeschalteten
Kupplungsvorrichtung müssen ebenfalls zwei in verschiedenen Ebenen liegende Wicklungssysteme
vorgesehen 'und durch den Umschalter Ui abwechselnd erregbar sein, wobei bei Erregung
der einen Wicklung der Motor wieder aus der mittleren Stellung, in der die Bremsvorrichtung
wirksam ist, nach links und bei Erregung der anderen Wicklung nach rechts gezogen
wird. jedoch müssen beide Wicklungssysteme den Motor in der gleichen Drehrichtung
antreiben. Die Umschaltung der Kupplungsvorrichtung kann in diesem Falle einfach
durch das axiale Ausrücken der Rotorachse über K egelräder o. dgl. bewirkt werden.
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Schließlich besteht noch die Möglichkeit, einen Motor zu verwenden,
der auf Rechts-oder Linkslauf umschaltbar ist, bei dem jedoch die Rotorachse gegenüber
dem Stator nicht ausrückbar angeordnet ist. In diesem Falle kann man den Stator
des Motors in einem kleinen Drehwinkel drehbeweglich lagern und die Drehbewegung
des Stators bei Erregung vermittels einer Schraube o. dgl. in eine Axialhewegung
des gesamten Motors umsetzen. Auch in diesem Falle rückt die Motorachse bei Rechtslauf
nach der einen Seite und bei Linkslauf nach der anderen Seite axial aus. In der
bei Strornlosigkeit eingenommenen Mittelstellung, in welcher der Motor durch eine
Rücksbellkraft gehalten wird, muß wiederum eine Bremsvorrichtung wirksam sein, welche
den Rotor oder die einzustellende Vorrichtung festhält.