-
Einrichtung zur Fernbedienung einer Einstellvorrichtung, insbesondere
für das Abstimmittel eines Senders oder Empfängers Es ist bereits bekannt, zur Fernbedienung
von Einstellvorrichtungen, z. B. eines Drehkondensators oder Variometers, von Sendern
oder Empfängern einen Motor zu verwenden, cler mit der Einstellvorrichtung gekuppelt
ist und von der Steuerstelle aus ein- und in seiner Drehrichtung umgeschaltet werden
kann. Die richtige Einstellung, bei der der Motor ausgeschaltet werden muß, ist
dabei etwa durch den 'Höchstwert einer empfangenen oder ausgesandten Leistung an
einem Instrument oder einem Tonwiedergabegerät festzu= stellen.
-
Zur genauen Einstellung braucht man ein hohes Untersetzungsverhältnis,
d. h. eine 'sehr langsame Bewegung der Einstellvorrichtung, da andernfalls eine
große Geschicklichkeit zur genauen Einstellung nötig wäre. Durch eine große Untersetzung
würde aber für die Bestreichung des ganzen Bereiches eine zu lange Zeit in Anspruch
genommen werden. An sich bestände die Möglichkeit, den Motor auf verschiedene Geschwindigkeiten
umschaltbar zu machen und ihn etwa zur Grobabstimmung mit hoher Geschwindigkeit
und, nachdem die ungefähre Stellung ermittelt ist, zur Feinabstimmung mit geringer
Geschwindigkeit zu betreiben. Diese Geschwindigkeitsstufen könnten bei einem Gleichstrommotor
mit Dauerfeldmagnet etwa durch Einschalten verschiedener Widerstände in die Speiseleitung
des Motors bewirkt werden.
-
Eine derartige Anordnung läßt sich aber nur dann durchführen, wenn
der Motor verhältnismäßig kräftig und dementsprechend schwer ist. In sehr vielen
Fällen wird aber die Forderung aufgestellt, die gesamte Einrichtung so leicht und
so klein wie irgend möglich zu machen. Kleinmotoren, die gerade das zum Antrieb
der Einstellvorrichtung notwendige Drehmoment besitzen, können aber nicht durch
Erniedrigung der Klemmenspannung
auf geringe Geschwindigkeiten
umgeschaltet werden. Es zeigt sich vielmehr, daß sie bei Abnahme der Klemmenspannung
einfach stehenbleiben und ihre Wicklungen verbrennen, da das Drehmoment nicht mehr
ausreicht. Ein sicherer Antrieb ist nur bei der einmal gewählten günstigsten Motorgeschwindigkeit
gewährleistet. Daher war es bisher nicht möglich, bei Fernsteuergeräten unter Verwendung
kleinstmöglicher Motoren mehrere Geschwindigkeitsstufen der einzustellenden Vorrichtung
und damit eine gleichzeitig schnelle und genaue Einstellung zu erzielen.
-
Es ist ferner bekannt, zur Grob- und Feineinstellung getrennte Motoren
zu verwenden. Die Erfindung hat es sich jedoch zur Aufgabe gestellt, mit einem einzigen
Motor auszukommen.
-
Gemäß der Erfindung ist der bei der Grob-und Feineinstellung mit einer
gleich großen Spannung betriebene Motor mit der Welle der einzustellenden Vorrichtung
über eine mechanische Kupplungsvorrichtung gekuppelt, welche jeweils innerhalb eines
kleinen, durch Anschläge begrenzten Drehbereiches eine große Untersetzung bewirkt
und welche außerhalb dieses Drehbereiches über einen der Anschläge die einzustellende
Vorrichtung über eine geringe Untersetzung antreibt. Bei der Ferneinstellung wird
die einzustellenr_le Vorrichtung zunächst durch Grobregelung etwas über die gewünschte
Stellung hinausbewegt. Dann wird der Motor auf Rückwärtslauf geschaltet, wodurch
zwangsläufig die größere Untersetzung wirksam wird und dadurch eine Feineinstellung
ermöglicht wird.
-
Kupplungsvorrichtungen der geschilderten Art sind an sich für eine
unmittelbare Bedienung von Hand bereits bekannt. Die Verwendung einer solchen Kupplungsvorrichtung
zwischen der Welle des Motors oder einer unmittelbar mit ihr gekuppelten Welle und
der Welle der einzustellenden Vorrichtung hat aber den besonderen Vorteil, daß damit
eine Grob- und Feineinstellung auf einfachste Weise ermöglicht ist, ohne daß der
antreibende Motor seine Geschwindigkeit zu ändern braucht. Auf diese Weise werden
also die geschilderten :Nachteile beseitigt.
-
Ein Ausführungsbeispiel zeigt die Abbildungen an Hand einer Fernsteuereinrichtung
für ein Variometer oder einen Kondensator eines ferngesteuerten Empfangs- oder Sendegerätes.
An der Steuerstelle befindet sich in Abb. i nur ein zweipoliger Umschalter U, durch
den die Spannung der Gleichspannungsquelle 0 aus- und umgeschaltet werden kann,
und ein Schauzeichen N, das die drei möglichen Schaltstellungen anzeigt. Natürlich
kann die Spannungsquelle selbst auch an einem entfernten Orte aufgestellt werden,
wodurch allerdings eine zusätzliche Doppelleitung notwendig wird. Zwischen dem Steuergerät
und- der einzustellenden Vorrichtung, z. B. dem ariometer, sind nur drei Leitungen
L1, L., L3 vorgesehen. In der gezeichneten Schaltstellung liegt an der Leitung L,
positive, an der Leitung L2 negative Spannung, während die Leitung L3 keine Spannung
erhält. In der mittleren Schaltstellung sind alle drei Leitungen stromlos. Die Leitung
L= ist an einem Orte, an dem sich der Sender oder Empfänger befindet, unmittelbar
mit der einen Klemme des kleinen Gleichstrommotors 11I verbunden, während die Leitungen
L, und L3 über je einen Sicherheitsklinkenschalter C., und C. mit der anderen Klemme
des Motors verbunden sind. Durch Betätigung des Umschalters U kann also der Motor
ill ein- und umgeschaltet werden.
-
Die Welle 0 des Motors treibt in bekannter Weise über ein Vorgelege
das Schneckenrad S an. Dieses sitzt auf einer Welle, die mit der Variometerwelle
P über die nicht gezeichnete Kupplungsvorrichtung gekuppelt ist, die innerhalb eines
kleines Drehbereiches eine mehrfache Untersetzung und außerhalb dieses Drehbereiches
eine unmittelbare Kupplung bewirkt. Die Kupplung ist in den Abb. 2 und 3 dargestellt.
Auf der Variometerachse L' ist ein Schaltarm ,4 befestigt, der an den beiden um
18o° gegeneinander verschobenen Endstellungen des Variometers einen der Sicherheitskontakte
Cl oder C_ und damit den jeweils eingeschalteten 11otorstromlzreis öffnet. Es wird
dadurch verhindert, daß bei ungeschickter Bedienung der Motor sich in der Anfangs-
oder Endstellung festläuft. Wird in einem derartigen Falle der Schalter L" umgeschaltet,
so treibt der Motor das Varioineter von der Endstellung in umgekehrter Drehrichtung
an. Hier schließt sich auch der gerade geöffnete Sicherheitskontakt wieder, und
die ursprüngliche Drehrichtung kann wieder eingeschaltet werden.
-
Verzichtet man auf die Anwendung der Sicherheitskontakte in dervorliegendenForm,
so kann man mit zwei Leitungen auskommen.
-
Parallel zum Motor liegt ein Relais R, das im Augenblicke des Ausschaltens
des Motorstromes eine elektromagnetische Bremse betätigt. Die Feder F ,drückt die
am Anker des Relais befestigte Bremsscheibe B fest auf eine entsprechende auf der
Motorwelle 0 befindliche Scheibe X. Wenn der Motor Strom erhält, zieht das Relais
R die Bremsscheibe B gegen die Kraft der Feder F an und gibt den Antrieb frei.
-
Abb.2 zeigt die Kupplungseinrichtung im Längsschnitt.
-
Abb. 3 zeigt die Kupplungseinrichtung in einem Ouerschnitt längs der
in Abb. 2 durch
die gestrichelte Li.ni'e 3 .. . 3 angedeuteten Ebene.
-
Die Kupplungseinrichtung, welche die auf dem Schneckenrad S sitzende
Welle W mit der Variometerwelle V innerhalb eines kleinen Drehbereiches mit mehrfacher
Untersetzung und außerhalb dieses Drehbreiches unmittelbar kuppelt, ist in dem feststehenden
Gehäuse G eingebaut. Die Welle W ist durch eine Bohrung des Gehäuses geführt und
trägt eine runde Kopfscheibe S1 mit einem Stift .T,. Die Welle TI ist koaxial zu
Welle W von der anderen Seite in das Gehäuse G geführt und trägt am Kopf
einen Arm L mit einem zweiten Stift J@. Auf der Welle h ist eine Scheibe S., und
mit dieser fest verbunden eine weitere, mit einer Ausbuchtung versehene Scheibe
Z drehbar gelagert, welche mit Reifung am Gehäuse G anliegt. Die Kraftübertragung
von dem Stift l, auf den Stift J, und damit von der Welle W auf die Welle
V geschieht mittels des Hebels H, der um den Stift J2 drehbar gelagert ist und mit
der ,"Z ase P in die Ausbuchtung der Scheibe Z eingreift. An seinem anderen Ende
enthält der Hebel H einen Schlitz T, in dem der Stift l, verschiebbar
gelagert ist. Zwei auf der Scheibe S. angebrachte Anschläge A1 und A @ begrenzen
die Bewegung des Hebels H relativ zur Scheibe S2. Liegt etwa der Hebel H am Anschlag
A1 an und wird er durch den Stift 1, weiter gegen den Anschlag A, nach links bewegt,
so wird die Scheibe S. mit der Scheibe Z und dadurch auch der Hebel H und der Stift
J2 als starres Ganzes mitgenommen. Die Wirkung ist dabei dieselbe, als ob die Wellen
W und V unmittelbar miteinander gekuppelt wären. Das entsprechende gilt für
den Fall, daß die Drehung nach rechts stattfindet und der Hebel bereits am Anschlag
A. anliegt.
-
Eine andere Art der Bewegungsübertragung ist jedoch dann vorhanden,
wenn der Hebel in dem Drehbereich zwischen den beiden Anschlägen Al und A2 bewegt
wird. In diesem Falle wird die Scheibe S., mit der Scheibe Z durch Reibung am Gehäuse
festgehalten. Der Hebel H wird dadurch gezwungen, sich um die NaseP zu drehen. Der
Stift J#, mit dem Arm L und der Welle V wird durch den Stift J1 mit einer mehrfachen
Untersetzung, z. B. im Verhältnis 4. : i oder größer, mitgenommen. Dieser Bereich,
in dein die Untersetzung möglich ist,, kann z. B. 4o° der Antriebswelle W und dementsprechend
etwa io° der Welle V umfassen. Die Ausführung der Ferneinstellung hat, wie bereits
vorher ausgeführt wurde, so zu erfolgen, daß man durch Betätigung des Umschalters
U den Motor so lange in der einen Richtung laufen läßt, bis der Zeiger am Instrument
den Höchstwert des Ausschlages durchlaufen hat. Schaltet man jetzt rückwärts ein,
so bewegt sich die Variometerachse mit deml@ntersetzungsverhältnis von .4 : i langsam
zurück, und man kann innerhalb von io Winkelgraden der Variometerskala sorgfältig
vor- oder rückwärts einstellen, bis die genaue Abstimmung erfolgt ist.
-
Das Schauzeichen N kann z. B. von den verschiedenen Stromkreisen betriebene
verschiedenfarbige Glühlampen tragen, die anzeigen, in welcher Richtung der Motor
läuft. Das Auflaufen auf eine der Anschlagstellen der Einstellvorrichtung macht
sich dann durch das Erlöschen der betreffenden Lampe bemerkbar.