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Umkehrgetriebe. Es silnd Umkehrgetriebe bekannt, bei denen ein von.
der Maschine zwangläufig bewegter Steharm einen an ihn angelenkten gewiehts-!belasteten
Kipparm mitnimmt, bis dieser beim Überschreiten der Gleichgewichtslage durch die
Faulbewegung .den Riemenrücker o. dgl. verstellt lind so die Uristeuerung der Maschine
plötzlich herbeiführt. Davon ausgehend, daß '.bei Fiurniermaschinen, wo große Massen.
(zo ooo bis 15 ooo kg) achtmal in der Minute :die Bewegungsrichtung wechseln und
bei Verwendung .des bekannten 'Umkehrgetriebes zwiei durch: stets aufliegende Riemen
in entgegengesetzt gerichteten Umlauf versetzte Losscheiben abwechselnd mittels
einer Umkehrreibungskupplung mit der MaschinenantrIebsrwelle in Verbindung gebracht
werden, tdie Riemen einer großen Beanspruchung unterworfen sind, wenn durch plötzliche,
mittels des Fallgewichts bewirkte Umsteuerung die in der einen Bewegungsrichtung
'beharrendem Massen, ohne erst zur Ruhe gekommen zu sein, in der anderen Richtung
mitgerissen werden,; hat .die Erfindung ein
Umkehrgetriebe zum Gegenstande,
bei dem die Umsteuerung über eine längere Zeit in verschiedenen Abstufungen sich
vollzieht. Demgemäß wird zunächst die Kraftzufuhr für dieaufzugebende Bewegungsrichtung
der Massen unterbrochen, indem der vorn der Maschine gesteuerte Stellarm heim Verstellen
zwangläufig die Muffe von der -bislang treibenden Scheibe abrückt und sie !aIhnählich
an die Riemscheibe für die andere Antriebsrichtung heranlbewegt; infolge der gleitenden
Berührung von: Muffe und Scheibe wird die nunmehr antriebslose Maschinenwelle abgebremst,
so daß sie fast stebenbleibt, und alsdann. -wird erst die endgültige feste Kupplung
zwischen. Muffe und Rieinscheibe durch Umhippen und Aufprallen des Fallgewichts
erzeugt. Das Fallgewicht bewirkt also nicht die Umsteuerung als solche, sondern
nach Beendigung der eigentlichen Umsteuerung nur den endgültigen Anpressungsdruck
-zwischen den zu kuppelnden: Teilen. Diese verzögerte (gleichzeitig noch abgestufte)
Wirkung -des Fallgewichts wird dadurch erzielt, daß der Kipparm an. dem, Steharm
oberhalb seines Drehpunktes angelenkt ist und das Fallgewicht auf einer weit auslegenden
Laufbahn trägt, so daß zunächst der Kipparm bei Lage des Gewichts auf der der Umfallrichtung
abgewandten Seite umkippt, worauf dann das Laufgewicht. auf der Bahn herunterrutscht
und durch den erneuten Aufschlag den ursprünglichen Anpressungsdruc`k @nrod'h steigert.
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Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung zur Darstellung
gebracht. In dieser stellt Abb. z eine Maschine .mit großen hin und -her bewegten
Massen, z. B. eine Furnieracbneidinasdhine, .in Seitenansicht dar, Aibb. a in. vergrößertem
Maßstal-, eine Ansicht gegen den Antriebskopf, die Abb. 3, 3a, 3b die Laufgewichtseinrichtung
in verschiedenen Stellungen. Auf dem Maschinenrahmen a ist zunächst die Antriebswelle
b gelagert, auf der die beiden Riemscheiben c und c' - die erste mit offenem, :die
zweite niit gekrewzteni Riemen - lose drehbar angeordnet sind. Die Riemscbei!ben
stehen mit je einer Hälfte d, d' einer Schraubenbandreilbungsk-upplung für
Umkehrbetrieb in Verbindung und -werden vermittels der verschiebbaren Muffe e mit
der4@'elle @aliy-v@echselnd gekuppelt. Die Bewegung der Antriebswelle b wird über
Zahnräder f, f' :auf die Welle g und von dieser mittels des Zahnrades h.
und :darin eingreifender Zahnstange i auf den hin und her wandernden Maschinenteil
j übertragen. An dem Teil j sind zwei Ansätze k, k' vorgesehen, welche in. verschiedener
Ebene stehen und, von denen der Ansatz k gegen, einen Wipphelbel l
stößt,
wenn der Tisch j in der einen Richtung seine Bewegung beenden soll, wahrend der
' Anschlag k' vor Beendigung der Benvegung in entgegengesetzter Richtung an dem
Wipphebel l' stößt. Durch Verstellen .dieser Wipphchel wird die Steuerstange m bin
und her geschoben, sio daß der Schaltarm na von einer Neigung in bezug auf die Senkrechte
in die entgegengesetzte übergeführt wird. Der Schaltarm sitzt fest verkeilt auf
der Schaltwelle o, deren Drehung über zwei Segmentzahnräder p, p' auf eine senkrecht
zu der Schaltwelle stehende, den. Schwenkhebel q tragende Welle übertragen werden.
Dieser Schwenkhebel, der bei entsprechendem Ausbau infolge seines Aussehluges die
Einrückscheibc ein dem einen oder anderen Sinn auch unmittelbar verschieben könnte,
ist in der Darstellung, welche sich an die üblichen Ausführungen der Maschinen mit
Riemenrücker anlehnt, mit einer Schaltstange r in Eingriff gebracht, die bcini :Versc'hieben
den Gabelarm s mitführt und dadurch .die Einrückscheibe e auf der Welle b verstellt.
Der Schaltarm n läuft an, dem dem Angriff der Steuerstange in abgewandten Ende in
eine Lasche t aus, innerhalb deren ein im Punkt nc am Schaltarm iz angelenkter Kipparia
v sich bewegen kann. Der Kipparm v trägt in einer Gabel auf einer Stange
w das Laufgoowicht x.
Durch an. der Lasche vorgesehene Stellschrauben y, y'
kann der Ausschlag des Kipparmes v begrenzt :bzw. geregelt -werden. In die Steuerstange
m ist eine Feder z .eingebaut. Außerdem faßt an die Steuerstange in, ein
Wipphebel h, welcher in der gezeichneten Stellung die Kupplungsmuffe e in die Mitte
zwischen den bevden Kupplungshälften d, d' stellt und dadurch den Stillstand der
Maschine bewirkt, während durch. seine Neigung nach der einen, oder anderen, Richtung
der Bewegungssinn -des Tisches vorgeschrieben wird.
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Betrachtet man: die in -Abb. z dargestellte Stellung der Maschine
als die Ausgangsstellung unter dem Gesichtspunkt, daß sich der wandernde Maschinenteil
j in Richtung des eingezeichneten Pfeiles bewegt, so hat der Steuerarm na und der
damit in Verbindung stehende Kipparm v die in Abb. 3 in. größerem Maßstab veranschaulichte
Stellung. Wird nun bei weiterer Wanderung ,des Tisches durch den Anschlag
k' der Kipphebel L' umbelegt und die Steuerstange in in der durch
einen Pfeil :angedeuteten Richtung verschoben bis in die dürch Abb.3a angedeutete
Stellung, so ist inzwischen die Kupplungsmuffe e von der Kupplungshälfte d abgerückt
und an die 11-iipp'ltingsbälfte d' leicht angedrückt worden, wobei der Kipparm v
eine fast senkrechte Stellung einnimmt. Diese Unabhängigkeit der Neigung des Kipparmes
von der Neigung des Schaltarmes wird -durch die
Verlegung des Gelenkpunktes
u oberhalb des Drehpunktes o erreicht. Aber selbst wenn der Kipparm hierbei eine
gewisse Neigung mach rechts erhält, fällt .er dennoch .nicht sofort um, weil das
Laufgewicht x -in der Pfeilrichtung herumschwenkend wirkt. Nimmt aber die Laufstange
w alsdann (bereits leine nach rechts abfallende Neigung ein oder erhält sie dieselbe
mit der Zeit, so setzt sich das Laufgewicht x auf ihr in Bewegung. Während dieses
ganzen Vorganges ist durch die Umlegung ödes Schalthebels ia die Kupplungsmuffe
e -an .die Riemscbeibe, welche in der nächstfolgenden. Richtung den Tisch j in Bewegung
setzen soll, lose langedrückt und wird gebremst.Diese Bremskraft steigert sich aber,
weil einerseits entweder .dier Stellarm noch weiter durch die wandernden Massen
verstellt wird oder :bei eingetretener Wanderung des Laufgewichts auf der Stange
w .das entgegengesetzt dem Bremsdruck wirkende, dur 'h das Laufgewicht erzeugte
'Drebnnoment sich. zunehmend, verringert. Ist überdies,, wie gezeichnet, die Stange
in mit einer Feder z versehen, so gilbt diese Feder, nachdem sie ;beim Umlegen
des Steuerhebels unter dem E'influß des anzuhebenden Gewichts x .in sieh zusammengedrückt
worden ist, nunmehr mit dem Aufhören der Gewichtseinwirkung ihre ISpannkraft her
;und drückt .die bremsenden Teile zunehmend fester aneinander. So verhütet also
die Feder, auch wenn der Stange m von vornherein ein. Verschiebungsweg erteilt wäre,
daß die nocJh -zu kuppelndem: Teile fest aneinandergepreßt wären, die feste Ankupplung
und gewährleistet im Zusammenspiel mit dem Gewicht eine Steigerung .des Anpressungsdruckes
von .einer -anfänglich gleitenden Berührung Ibis zum. unverrückbaren Zusammenhalt.
Ist aber die Kugel .auf der Laufbahn w bis über den Gelen!kpunkt ii gelangt, so
erhält der Kipparm v ein nach rechts drehendes Moment, unter dessen Einwirkung er
umfällt :und gegen, dien Anschlag y' schlägt. Dies erzeugt eine größere A.npressung
der zu :kuppelnden Teile, und- wenn alsdann noch .das. Laufgewicht infolge ,der
großem: Neigung,der Laufbahn: w rasch fallend auf dasentsprechende Gabelende aufiprallt,
so ist die unverrückbare Kupplung vollzogen. Durch Bemessung ider Laschenlänge,
d. h. der Umfalllbahn des Kipparmes. v oder der Neigung der Laufbahn für das Fallgewicht,
läßt sich der Zeitpunkt, in .dem die starre Kupplung eintritt, so genau . festlegen,
,daß er mit dem vollkonvm.enen Stillstand der Maschine zusammenfällt. Durch Verlängerung
des angelenkten Armes v läßt sich auch der Aufprall bei Verwendung desselben Laufgewichts
verschieden stark gestalten, was besonders bei Albnutzung der Reibungsflächen .in,
Frage kommt.
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Die beschriebene Steuervorrichtung läßt sich auch mit Vorteil elektrisch
ausführen, iadern auf den Schalthebel iz ein: Hubmagnet einwirkt, dessen Erregung
durch vom Tisch bewegte elektrische Schalter !beeinflußt wird. Auch hier kommt .der
sanfte Übergang der Bremsungsarheitzustande, indem,der Magnet mit Albnahme der Belastung
durch das Laufgewicht den Anker tiefer einzieht und :demgemäß die Sclaltwelle zunehmend
dreht.