DE975780C - Vorgelege fuer einen Sitz von Kraftfahrzeugen od. dgl. - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 30. AUGUST 1962

K17818III63C

Die Erfindung bezieht sich auf ein Vorgelege für einen Sitz von Kraftfahrzeugen od. dgl., durch das bei Anordnung im Scheitel zwischen dem Sitz und der Rückenlehne die Rückenlehne zur Umwandlung des Sitzes in ein Schlaflager verstellbar ist und das ein mit einer festen Gegenverzahnung am Sitz zusammenwirkendes Schaltrad aufweist, wobei das Schaltrad mit einer Handhabe über eine in beiden Drehrichtungen selbstsperrende Kupplung verbunden ist, die zusammen mit Betätigungsmitteln in einer Bremsbüchse an der Seitenschiene des Rükkenlehnenträgers eingebaut ist.

Bei bekannten Vorgelegen dieser Art ist die selbstsperrende Kupplung als Klemmrollengesperre ausgebildet. Diese Gesperre für die Sitze von Kraftfahrzeugen sind normalen Beanspruchungen gewachsen und wirken auch zuverlässig. Die Klemmrollengesperre geben jedoch bei stark die Richtung wechselnden Beanspruchungen, insbesondere bei Stößen, wie sie z. B. durch starkes Bremsen im Kraftfahrzeug häufig auftreten, nach und beeinträchtigen den Kraftfahrer in der Führung des Fahrzeuges.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Vorgelege der eingangs erwähnten Art weiter zu verbessern, damit es sich auch für die Aufnahme der geschilderten Beanspruchung eignet. Dieses Ziel soll erfindungsgemäß dadurch erreicht werden, daß als selbstsperrende Kupplung eine Federsperre mit einer mehrfach gewundenen, kraftschlüssig wirkenden Biegefeder vorgesehen ist.

Bei Getrieben mit selbstsperrender Kupplung ist die Anwendung von Federsperren an sich allgemein

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bekannt. Bisher fehlte jedoch die Erkenntnis, daß Federsperren in der bekannten Ausführung mit einer mehrfach gewundenen,- kraftschlüssig wirkenden Biegefeder besonders auch bei den beim Betrieb eines Kraftfahrzeuges auftretenden Stoßen eine wirksame Sperrung gewährleisten, da die Feder selbst bei nicht ganz genauer Bearbeitung infolge ihrer Spreizwirkung immer fest an der Bremsbüchse anliegt. Auch war eine Anregung für die ίο Anwendung auf Grund der bekannten Ausführungsformen nicht gegeben.

Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung wirkt die gewundene Biegefeder über ihre abgebogenen Enden derart mit an einem Vorgelegeritzel eines mit dem Schaltrad verbundenen Stirnrad bzw. an der Handhabe befestigten Kupplungsteilen zusammen, daß sie beim Drehen der Handhabe gespannt wird, sich dadurch von der Bremsbüchse abhebt und die Übertragung der Drehbewegung der Handhabe auf das Vorgelegeritzel ermöglicht, während sie sich beim Loslassen der Handhabe bzw. beim Versuch, die Rückenlehne ohne Betätigung der Handhabe zu verstellen, entspannt und sich fest gegen die Bremsbüchse legt.

Eine besonders gute Sperrwirkung wird durch Anordnung einer Federsperre an jedem der an den beiden Seiten des Sitzes befindlichen Getriebe erreicht.

Die einzelnen Teile des Vorgelegeritzels, näm-Hch der Ritzelkörper, der Kupplungsteil und der Bolzen zum Aufsetzen der Handhabe werden nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung getrennt hergestellt und durch Zusammenstecken von an einzelnen Teilen vorgesehenen Kerb verzahnungen und Hartlöten der Fuge fest miteinander verbunden. Auf diese Weise läßt das Vorgelegeritzel sich leicht und mit geringen Kosten herstellen.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt

Fig. ι eine schaubildliche Gesamtansicht eines Sitzes mit schwenkbarer Rückenlehne,

Fig. 2 das Vorgelege zum Verstellen der Lehne in Ansicht auf die dem Sitz zugekehrte Seite in größerem Maßstabe,

Fig. 3 den Schnitt nach der Linie IH-III der Fig. 2,

Fig. 4 eine Ansicht auf die selbstsperrende Kupplung bei abgenommener Handhabe, Fig. 5 einen Schnitt durch die selbstsperrende Kupplung.

Der gepolsterte und für einen Kraftwagen bestimmte Sitz 5 hat eine nach hinten bis in die Waagerechte schwenkbare Rückenlehne 6. An der einen Seitenwange des Sitzes S ist eine Schiene 7 angeschraubt, die an ihrem freien Ende in einen nach aufwärts gekrümmten, plattenförmigen Teil 8 ausläuft. Dieser ist mit einem bogenförmigen Schlitz 9 versehen, an dessen Außenbogen ein Zahnsegment 10 befestigt ist. In dem plattenförmigen Teil ist eine Seitenschiene 11 des Rückenlehnenträgers mit Hilfe eines Zapfens 12 schwenkbar gelagert. Ferner ist auf dem Zapfen 12 entgegengesetzt der Lagerstelle der Seitenschiene 11 ein Hebel 13 schwenkbar gelagert.

In dem ebenfalls plattenförmig verbreiterten Lagerende 14 der Seitenschiene 11 und dem Hebel 13 ist ein Schaltrad 15 gelagert, das mit dem Zahnsegment 10 im Eingriff steht. Fest mit dem Ritzel des Schaltrades 15 ist ein Stirnrad 16 gekuppelt, in das ein Vorgelegeritzel 17 eingreift. Das Vorgelegeritzel 17 steht über eine selbstsperrende Kupplung, die weiter unten erläutert werden wird, mit einer Handhabe 18 in Verbindung. Durch Drehen der Handhabe 18 wird über Vorgelegeritzel 17 und Stirnrad 16 das Schaltrad 15 gedreht, das sich auf dem Zahnsegment 10 abwälzt und dadurch die Seitenschiene 11 um den Zapfen 12 schwenkt. Die Welle des Schaltrades 15 endet in einen Vierkant 19, der über eine nicht dargestellte Zwischenwelle mit dem entsprechenden Vierkant des GetriHes auf der anderen Seite des Sitzes 5, 6 verbunden ist.

Die selbstsperrende Kupplung besteht aus einer an der Seitenschiene 11 befestigten Bremsbüchse 20, gegen deren Innenwandung sich eine mehrfache gewundene Biegefeder 21 anlegt, deren Enden 22 und 23 hakenförmig nach innen gebogen sind. Mit den hakenförmigen Enden 22 und 23 wirken die Kupplungsteile 24 und 25 zusammen. Der Kupplungsteil 24 ist über den Bolzen 27 zum Aufsetzen der Handhabe und den Ritzelteil 26 mit idem Vorgelegeritzel 17 fest verbunden. Der Kupplungsteil 25 hat seitliche Anlageflächen 28, die von Gegenflächen der Handhabe 18 kraftschlüssig umfaßt werden, so daß beim Drehen der Handhabe 18 der Kupplungsteil 25 mitgedreht wird.

Die selbstsperrende Kupplung wirkt wie folgt: Beim Drehen der Handhabe 18 legt sich der Flügel

29 des Kupplungsteiles 25 gegen das hakenförmige Ende 22 der Biegefeder 21 und spannt diese. Die Biegefeder hebt sich dabei von der Bremsbüchse 20 ab und folgt der Drehbewegung. Sobald das hakenförmige Ende 22 gegen den Flügel 30 des Kupplungsteiles 24 stößt, wird dieser mitgenommen und das Vorgelegeritzel 17 gedreht. Bei der Drehung der Handhabe 18 nach der entgegengesetzten Richtung legt sich der Flügel 31 des Kupplungsteiles 25 gegen das hakenförmige Ende 23 der Biegefeder 21. Die weitere Wirkungsweise ist dann die gleiche wie vorher im Zusammenhang mit dem hakenförmigen Ende 22 beschrieben. Wird die Handhabe 18 losgelassen, so entspannt sich die Biegefeder 21 und legt sich fest gegen die Bremsbüchse 20·. Wirkt jetzt auf die Rückenlehne eine Kraft ein, so versucht diese das Vorgelegeritzel 17 zu drehen. Der Flügel

30 des Kupplungsteiles 24 dieses Ritzels legt sich dann gegen eines der hakenförmigen Enden 22 oder 23 der Biegefeder 21, drückt die Biegefeder im Sinne des Entspannens weiter auseinander und fester gegen die Bremsbüchse 20. Auf diese Weise wird jegliche unerwünschte Bewegung gesperrt.

Das Vorgelegeritzel 17 ist beiderseits seiner Verzahnung gelagert. Seine einzelnen Teile sind getrennt hergestellt und durch Einstecken einer am Ritzelteil 26 angebrachten Kerbverzahnung in eine passende Bohrung des Bolzens 27 unter Zwischen-

Schaltung des Kupplungsteiles 24 zusammengesetzt. Außerdem sind die Teile durch Hartlöten miteinander verbunden.

Das Lagerende 14 der Seitenschiene 11 ist so breit und am Rande umgebördelt, daß es eine Abdeckung für das Vorgelege bildet.

Claims (10)

Patentansprüche:

1. Vorgelege für einen Sitz von Kraftfahrzeugen od. dgl., durch das bei Anordnung im Scheitel zwischen dem Sitz und der Rückenlehne die Rückenlehne zur Umwandlung des Sitzes in ein Schlaflager verstellbar ist und das ein mit einer festen Gegenverzahnung am Sitz zusammenwirkendes Schaltrad aufweist, wobei das Schaltrad mit einer Handhabe über eine in beiden Drehrichtungen selbstsperrende Kupplung verbunden ist, die zusammen mit Betätigungsmitteln in einer Bremsbüchse an der Seitenschiene des Rückenlehnenträgers eingebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß als selbstsperrende Kupplung eine Federsperre mit einer mehrfach gewundenen, kraftschlüssig wirkenden Biegefeder (21) vorgesehen ist.

2. Vorgelege nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gewundene Biegefeder (21) über ihre abgebogenen Enden (22, 23) derart mit an einem Vorgelegeritzel (17) eines mit dem Schaltrad (15) verbundenen Stirnrades (16) bzw. an der Handhabe (18) befestigten Kupplungsteilen (24 bzw. 25) zusammenwirkt, daß sie beim Drehen der Handhabe gespannt wird, sich dadurch von der Bremsbüchse (20) abhebt und die Übertragung der Drehbewegung der Handhabe auf das Vorgelegeritzel ermöglicht, während sie sich beim Loslassen der Handhabe bzw. beim Versuch, die Rückenlehne ohne Betätigung der Handhabe zu verstellen, entspannt und sich fest gegen die Bremsbüchse legt.

3. Vorgelegeritzel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile des Vorgelegeritzels (17) nämlich Ritzelkörper (26), Kupplungsteil (24) und Bolzen (27), zum Aufsetzen der Handhabe (18) getrennt hergestellt und durch Zusammenstecken von Kerbverzahnungen und Hartlöten fest miteinander verbunden sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 348435, 369335, 761979, 856103;

französische Patentschrift Nr. 848742;

Taschenbuch für den Maschinenbau von Prof.

Heinrich Dubbel, I.

Band,

10.Auflage, S. 189; Der Maschinenmarkt, H. 34 vom 28. 4. 1937,

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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