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"Vorrichtung zum Ein- und Feststellen zweier gegeneinander
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beweglich angeordneter Teile, insbesondere Sitzteile von Kraftfahrzeugen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ein- und Feststellen zweier gegeneinander
beweglich angeordneter Teile, insbesondere Sitzteile von Kraftfahrzeugen, mit einer
Sperreinrichtung, z.B. in Form einer als selbstsperrende Kupplung ausgebildeten
Federsperre, deren Biegefeder mit einer Bremsbuchse zusammenwirkt und die Biegefeder
mit nach innen abgewinkelten Enden versehen ist, von denen jeweils eines in Abhängigkeit
von der Richtung der über ein Steuerteil eingeleiteten Drehbewegung an an diesem
angeordneten Anschlägen zur Anlage kommt, worauf die Sperrwirkung der Biegefeder
aufgehoben wird und nachfolgend über das betreffende Ende der Biegefeder eine Mitnahme
eines mit dem zu verstellenden Teil starr verbundenen Mitnehmers erfolgt.
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Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-PS 97 57 80 bekannt, bei
der beim Betätigen eines Handrades die Biegefeder gespannt, ihre Sperrwirkung aufgehoben
und eine über das Handrad eingeleitete Drehbewegung auf den als nachgeschaltetes
Vorgelegeritzel ausgebildeten Mitnehmer übertragen wird, welcher über weitere Schalträder
eine Verstellung
der Sitz-Rückenlehne einleitet. Abgesehen davon,
daß die Herstellung der zur Übertragung der Verstellbewegungen erforderlichen Zahnräder
relativ teuer ist, erfordert jede Sitzlehnenverstellung ein stäüdiges Drehen des
Handrades, was mitunter einen relativ hohen Kraftaufwand erfordert, insbesondere
bei einer Schwergängigkeit der Bauteile der Vorrichtung. Auch wenn durch eine große
Getriebeübersetzung die Betätigungskräfte gering gehalten werden, ist zum Erreichen
einer kleinen Schwenkbewegung der Rückenlehne ein mehrmaliges Drehen des Handrades
erforderlich. Schwergängigkeit der Bauteile und große Umdrehungszahlen sind besonders
dann von Nachteil, wenn das Handrad aus Platzgründen schwer zugänglich ist. Weiter
ist die Vorrichtung durch die dem Handrad nachgeschalteten Verstellelemente relativ
platzaufwendig und kann dadurch nicht universell eingesetzt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Ein-und Feststellen
zweier gegeneinander beweglich angeordneter Teile zu schaffen, die bei relativ geringen-Herstellungskosten
eine einfache, geringen Kraftaufwand erfordernde Bedienung derselben auch bei beengten
Platzverhältnissen gestattet und die sich leicht zur Erzeugung der unterschiedlichsten
Stellbewegungen einsetzen läßt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Steuerteil
selbst, beziehungsweise ein über eine Getriebestufe gekoppeltes zweites Steuerteil
eine Bremsbuchse aufweist, die zwei abgewinkelte endseitige Schenkel aufweisende
Biegefedern aufnimmt, von denen jeweils der eine Schenkel mit einer über einen Handhebel
betätigbaren drehbar gelagerten Steuerscheibe und der andere Schenkel mit einem
ortsfesten
Anschlag derart in Eingriff steht, daß beim Betätigen des Handhebels aus einer definierten
Nullage heraus jeweils eine Biegefeder gespannt wird und durch die andere Biegefeder
Kraftschluß auftritt, wodurch eine Mitnahme des Steuerteiles in Schwenkrichtung
des Handhebels erfolgt.
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In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung können die Biegefedern
innenseitig in der Bremsbuchse und hintereinander angeordnet sein.
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Dadurch, daß die die Verstellbewegung übertragenden Verstellelemente
im Steuerteil innenliegend angeordnet sind, kann die-Vorrichtung gegenüber bekannten
Vorrichtungen platzsparender ausgebildet werden. Ferner ist dabei durch die Ausbildung
des die Verstellbewegung einleitenden Bauteils als Hebel eine einfache Handhabung
gewährleistet, indem selbst bei räumlich beengten Verhältnissen der Hebel - den
unterschiedlichsten Erfordernissen entsprechend -beliebig lang ausgebildet sein
kann, wodurch die Vorrichtung sogar selbst bei Schwergängigkeit der Bauteile leicht
zu bedienen ist. Die Leichtgängigkeit wird dabei durch die kostengünstige Ausbildung
der Verstellelemente als innenliegende Federn günstig beeinflußt. Durch die wechselweise
Zuordnung und Festlegung der Federschenkel an einen ortsfesten Anschlag bzw. an
der Steuerscheibe ist die Nullage des Hebels festgelegt, von der aus eine Verstellbewegung
in beide-Schwenkrichtungen erfolgen kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Steuerscheibe mindestens
einen an ihrem Umfang angeordneten mit dem die Schwenkbewegung begrenzenden ortsfesten
Anschlag zusammenwirkenden und mit Abstand von diesem angeordneten Nocken auf, so
daß der Schwenkbereich des Handhebel festgelegt ist und selbst bei kleinen Schwenkwegen
ein schnelles Verstellen der Stizteile ermöglicht wird.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
und nachfolgend näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 eine prinzipielle Darstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einer Federsperre und einem ersten Steuerteil in teilweise aufgebrochener
Ansicht zur Neigungsverstellung einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes.
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Fig. 2 den Teilschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel zur Herbeiführung
einer Hubbewegung, wobei das erste Steuerteil über eine Qetriebestufe mit einem
zweiten Steuerteil gekoppelt ist.
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Die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus
einer eine Bremsbuchse i und eine Biegefeder 2 aufweisenden als selbstsperrende
Kupplung ausgebildeten Federsperre, deren Biegefeder 2 von einem in ihrem Mittelpunkt
3 auf einer drehbar gelagerten Welle 4 angeordneten drehbar gelagerten innenliegenden
Steuerteil 5 beaufschlagbar ist, dessen Drehlage über eine Steuerscheibe 6 mittels
eines kraftschlüssig mit dieser verbundenen, strichpunktiert gezeichneten, im Bedarfsfall
teleskopartig ausziehbaren Handhebels 7 veränderbar ist. Die Bremsbuchse 1 ist dabei
über ein ortsfest angeordnet es Beschlagteil 8 mit einem nicht dargestellten Sitzgestell
verbunden. Gegen die Innenwandung der Bremsbuchse i legt sich die Biegefeder 2 an,
die mit zwei nach innen abgewinkelten Enden 9 und 10 versehen ist, zwischen denen
ein als Kreissegment ausgebildeter
Mitnehmer 11 als Bestandteil
eines um die Welle 4 drehbar gelagerten Beschlagteils 12, das einer in ihrer Lage
zu verstellenden nicht dargestellten Rückenlehne zugeordnet ist. Die Beschlagteile
8 und 12 bilden zusammen den Lehnenbeschlag. Die Federenden 9 und 10 sind dabei
mit Abstand von den ihnen zugewandten Rändern 13 und i4 des Mitnehmers 11 angeordnet.
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Das Steuerteil 5 weist ebenfalls eine Bremsbuchse 15 auf, deren Außendurchmesser
kleiner als der Innendurchmesser der Biegefeder 2 ist, wobei am Umfang des Steuerteiles
5 verteilte, die Biegefeder 2 abstützende Zapfen i6 angeordnet sind, von denen jeweils
ein Zapfen 16a und 16b in Nähe der-Federenden 9 und 10 vorgesehen ist und als Anschlag
für dieselben dient. Desweiteren weist die Bremsbuchse 15 zwei an ihrem Innendurchmesser
anliegende, hintereinander angeordnete, mehrfach gewundene Schenkelfedern 17 und
18 auf. Die Schenkel der Federn 17 und 18 sind dabei nach innen abgewinkelt und
greifen jeweils mit einem Schenkel 17a und 18a in als Aufnahmen dienende Ausnehmungen
19 und 20 zweier Nocken 21 und 22 ein, die von der Steuerscheibe 6 abstehen.
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Die anderen beiden Schenkel 17b und 18b der Federn 17 und i8 hintergreifen
einen zwischen den Nocken 21 und 22 der Steuerscheibe 6 angeordneten, ortsfesten
und zapfenförmigen Anschlag 23, durch den die Schwenkbewegungen des Handhebels 7
begrenzt werden und im Zusammenwirken mit den beiden Federn 17 und 18 beim Zurückschwenken
des Handhebels 7 die dargestellte Nullage erreicht wird.
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Beim Betätigen des Handhebels 7 gemäß Figur 1 aus seiner Nullage heraus
nach oben wird die Steuerscheibe 6 um die Welle 4 nach links verdreht und mit ihr
der über die Aufnahme 20 des Nockens 22 gehaltene Schenkel 17a der Feder 17,
wobei
sich diese noch fester gegen die Bremsbuchse 15 des Steuerteiles 5 anlegt. Somit
entsteht zwischen der Feder 17 und der Bremsbuchse 15 eine kraft schlüssige Verbindung,
wodurch das Steuerteil 5 ebenfalls mit nach links verdreht wird. Der andere Schenkel
17b dieser Feder 17 wird hierbei vom Anschlag 23 wegbewegt. Der Schenkel 18a der
Feder i8 wird über den Nocken 21 ebenfalls mit nach links bewegt, wodurch aie gespannt
wird, da sie sich mit ihrem anderen Schenkel 18b am Anschlag 23 abstützt. Dabei
kann der Handhebel 7 soweit nach oben verschwenkt und mit ihm das Steuerteil 5 nach
links verdreht werden, bis der Nocken 21 an den Anschlag 23 anstößt, womit der maximale
Hebelweg festgelegt ist. Beim Verdrehen des Steuerteiles 5 nach links kommt außerdem
der in Nähe des Endes 9 der Biegefeder 2 auf dem Steuerteil 5 angeordnete Zapfen
16a am Ende 9 der Biegefeder 2 zur Anlage, wobei die Biegefeder 2 gespannt und somit
ihre Sperrwirkung aufgehoben wird und der Drehbewegung folgt. Sobald ihr Federende
9 gegen den Mitnehmer li stößt, wird dieser ebenfalls nach links bewegt, wobei gleichzeitig
eine Mitnahme des kraftschlüssig mit ihm verbundenen Beschlagteiles 12 der nicht
dargestellten Rückenlehne erfolgt.
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Der Handhebel 7 kann dann wieder in seine Nullage zurückgeschwenkt
werden, ohne daß das Steuerteil 5 und die Sitzteile dabei verschwenkt werden, wobei
über die Steuerscheibe 6 beide Schenkelfedern 17 und 18 wieder in ihre Ausgangslage
zurückgeführt werden. Kraftschluß tritt hierbei nicht auf.
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Wird eine weitere Verstellung der Sitzposition gewünscht, so ist der
Hebel 7 erneut zu betätigen.
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Wenn auf die Rückenlehne eine Kraft einwirkt, so wird die Biegefeder
2 noch stärker an der Bremsbuchse i zur Anlage gebracht, so daß ein unerwunschteß
Verstellen der Rückenlehne ausgeschlossen ist.
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Beim Betätigen des Handhebels 7 gemäß Figur 1 nach unten wird das
Steuerteil 5 bzw. die zu verstellenden Sitzt eile analog dem vorstehend Beschriebenen
nach rechts verdreht bzw verschwenkt, wobei die Sperrwirkung des Steuerteils 5 mit
der Bremsbuchse 15 hierbei über die Schenkelfeder 18 erzielt wird, während die Schenkelfeder
17 gespannt wird.
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Jedes Wegbewegen des Handhebels 7 aus seiner Nullstellung führt somit
zu einem sofortigen, durch die jeweils wirksam werdende Feder hervorgerufenen Kraftschluß
mit dem Steuerteil 5 und zu einer sofortigen stufenlosen Verstellung der Sitzteile,
wahrend beim Zurückführen des Handhebels 7 in seine Nullstellung das Steuerteil
5 und die Sitzteile ihre neue Stellung beibehalten.
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Für die Funktionen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es dabei
notwendig, daß die das Steuerteil 5 beaufschlagenden Reibungskräfte der Federbremse
größer als die zwischen dem Steuerteil 5 und der jeweils mit ihm zusammenwirkenden
Schenkelfeder 17 oder 18 sind. Bei entsprechend schwergängiger Ausbildung der zu
verstellenden Sitzteile kann die Hemmwirkung der das Steuerteil 5 beaufschlagenden
Reibungsbremse vermindert werden oder die Reibungsbremse gar in Wegfall kommen.
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Die Schenkelfedern 17 und 18 können dabei in Abhängigkeit von den
über den Handhebel 7 auf die zu verstellenden Bauteile zu übertragenden Kräften
voneinander unterschiedliche Windungszahlen aufweisen.
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Die beschriebene Vorrichtung dient nicht nur der Verstellung von Kraftfahrzeug-Sitzt
eilen, sondern kann auch für die Verstellung anderer, zueinander beweglich angeordneter
Beuteile verwendet werden, wie es in der Figur 2 am Beispiel einer Vorrichtung zum
Heben und Senken von Lasten aufgezeigt ist.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das über den Handhebel 7 in seiner
Drehrichtung verstellbare, in vereinfachter Form dargestellte Steuerteil 29, das
bezüglich seines inneren Aufbaues dem Steuerteil 5 nach Fig. 1 entspricht, an seinem
Außenumfang mit einer angeformten Verzahnung 24 versehen.
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Der Handhebel 7 ist dabei auf nicht dargestellte Weise formschlüssig
mit einer Steuerscheibe verbunden und schwenkbar auf der Welle 4 gelagert, die über
einen ortsfesten Lagerbock 25 und eine Bodenplatte 26 abgestützt wird. Die Verzahnung
24 steht mit einer Verzahnung 27 einer auf einer Welle 28 drehbar gelagerten Scheibe30
des Steuerteiles 5, das keine erfindungsgemäße Verstelleinrichtung aufweist, in
Eingriff. Der Scheibe 30 ist eine weitere Scheibe 31 vorgelagert. Die vorbeschriebene
Anordnung stützt sich über einen Lagerbock 32 an der Bodenplatte 26 ab. Eine Bremsbuchse
einer Federsperre 33, die außerdem eine Biegefeder 34 mit zwei nach innen abgewinkelten
Federenden 35 und 36 aufweist, ist fest mit dem Lagerbock 32 verbunden. Den Federenden
35 und 36 ist jeweils ein vor deren Abwinkelung liegender formschlüssig mit der
Scheibe 30 verbundener und als Anschlag dienender Zapfen 37 und 38 zugeordnet. Zwischen
den Federender 35 und 36 ist ein mit der Scheibe 31 formschlüssig verbundener, mit
den Federenden zusammenwirkender Mitnehmer 39 angeordnet.
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Desweiteren steht die Scheibe 31 über eine an ihrem Außenumfang angeordnete
Verzahnung 40 mit einer Zahnstange 41 in Eingriff, die in einer ortsfesten Fuhrung
42 höhenverstellbar angeordnet ist. Die Führung 42 ist an der Bodenplatte 26 befestigt,
die die beiden Steuerteile 5 und 29 miteinander verbindet.
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Beim Betätigen des Handhebels 7 aus seiner in der Figur 2 dargestellten
Nullage wird die Drehbewegung des Steuerteiles 29 über die Verzahnung 24/27 auf
die Scheibe 30 des anderen Steuerteiles 5 übertragen, wobei in Abhängigkeit von
der Drehrichtung der eine Zapfen 37 oder 38 an dem korrespondierenden Federende
35 oder 36 zur Anlage kommt, während der andere Zapfen 37 oder 38 sich von dem anderen
Federende 35 oder 36 wegbewegt. Dadurch wird die Biegefeder 34 gespannt und ihre
Sperrwirkung aufgehoben. Sobald das an den Zapfen 37 oder 38 zur Anlage gekommene
Feder ende 35 oder 36 gegen den Mitnehmer 39 der Scheibe 31 stößt, wird die Drehbewegung
der Scheibe 30 auf die Scheibe 31 übertragen, wobei über die Verzahnung 40 im Zusammenwirken
mit der Zahnstange 41 eine Veränderung der Höhenlage des zu verstellenden Bauteiles
eintritt. Der Handhebel 7 kann dann wieder, analog zu dem für Figur 1 beschriebenen1
in seine Nullage zurückgeschwenkt und bei weiterer erwünschter Höhenverstellung
erneut betätigt werden.
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Die Anordnung einer Reibungsbremse für das Steuerteil 29 kann hierbei
entfallen, da diese bereits ein Bestandteil des Steuerteiles 5 bildet.
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Wird auf die Zahnstange 41 eine Kraft ausgeübt, so wird diese über
die Scheibe 31 an den Mitnehmer 39 weitergeleitet.
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elcher das mit ihm zusammenwirkende Federende 35 oder 36 beaufschlagt,
wodurch sich die Biegefeder 34 fest gegen die Bremsbuchse der Federsperre 33 legt,
so daß durch Kraftschluß ein unerwünscht es Verstellen der Zahntange 41 ausgeschlossen
ist.