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Vorrichtung zum Behandeln und Trocknen von Hopfen od. dgl. Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Behandeln und Trocknen von Hopfen od. dgl.,
bei der das zu behandelnde Gut in mehreren Kammern auf perforierten endlosen Förderbändern
von heißer Luft oder Gasen durchströmt wird.
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Bei Vorrichtungen dieser Art ist es bereits bekannt, eine Mehrzahl
von durchlässigen Förderbändern zu verwenden, .die von der heißen Luft durchströmt
werden. Hierbei sollen die Förderbänder aus Drahtgeflecht bestehen. Es ist weiter
bekannt, die Temperatur der Trocknungsgase konstant zu halten, um bestimmte Trocknungsverhältnisse
zu erzielen. Bei Geweben ist es ferner bekannt, die Geschwindigkeit des Warenumlaufes
während des Trocknungsverfahrens in Abhängigkeit von der Temperatur der Abluft zu
regeln. Schließlich ist schon eine Trockenanlage für körniges Schüttgut beschrieben
worden, bei der die Durchlaßweite vonAbzugsöffnungen fürdieAbluft mit an sich bekannten
Regelvorrichtungen einstellbar ist.
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Die Erfindung verbessert die bekannte eingangs beschriebene Vorrichtung
dadurch, daß in der letzten Kammer, der Endtrocknungskammer (37), ein Regelorgan
mit einem beweglichen Glied (39) oder beweglichen Gliedern (61) angeordnet ist,
das bzw. die zum Einstellen der Größe der Durchströmungsfläche für die Trocknungsluft
auf dem Förderband (24) dienen und das bzw. die mittels der Impulse eines an sich
bekannten Temperaturfühlers in Abhängigkeit von der Temperatur der Abluft der Endtrocknungskammer
(37) verstellbar sind. Nach der Erfindung wird also die Größe der Durchstömnngsfläche
des Förderbandes in der Endtrocknungskammer in Abhängigkeit von der Temperatur der
Abluft eingestellt. Hierdurch wird erreicht, daß .das zu behandelnde Gut am Ende
des Trocknungsverfahrens einen bestimmten Feuchtigkeitsgehalt aufweist, unabhängig
davon, mit welchem Feuchtigkeitsgehalt das Gut angeliefert wurde. Ein weiterer Vorteil
der Erfindung ist darin zu sehen, daß der Trocknungsweg je nach den Eigenschaften
des Gutes bemessen, aber immer so kurz wie möglich gewählt wird und daß das Gut
eine Zeitlang in der Atmosphäre verbleibt, die für den Endzustand charakteristisch
ist, so daß das Gut sich stabilisiert.
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Die Erfindung wird an Hand von Zeichnungen erläutert. Es zeigt F i
g. 1 eine schematische Seitenansicht mehrerer Trocknungskammern mit perforierten
endlosen Förderbändern, F i g. 2 eine Draufsicht auf das linksseitige Ende der Vorrichtung
nach F i g. 1, F i g. 3 und 4 vergrößerte End- und Seitenansichten auf Zuführungsfördermittel,
F i g. 5 eine vergrößerte, teilweise im Schnitt dargestellte Seitenansicht auf eine
letzte Behandlungskammer, Endtrocknungskammer, mit ihrem zugehörigen Mechanismus,
F i g. 6 eine vergrößerte Seitenansicht einer gegenüber F i g. 5 abgeänderten Konstruktion
und F i g. 7 einen Schaltplan einer automatischen Steuervorrichtung.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel wird der Hopfen durch ein Fördermittel
10 und eine Rutsche 11 vom nicht dargestellten Hopfenpflück- bzw. Abstreifapparat
einem Zuführungsfördermittel zugeleitet, das durchweg mit 12 bezeichnet ist.
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Bezugnehmend auf die F i g. 3 und 4 besteht das Zuführungsfördermittel
12 aus einem horizontal verlaufenden, endlosen Förderband 13, welches in einem in
Längsrichtung hin- und herbeweglichen Schwingrahmen 14 vorgesehen ist. Der Schwingrahmen
14 hat Walzen 15, die auf Schienen 16 laufen, die parallel zur Laufrichtung des
Zuführungsfördermittels liegen. An einer Seite des Schwingrahmens 14 ist
eine vertikal angeordnete Führungsschiene 17 vorgesehen, in welcher eine Walze 18
läuft, die an einem Ende einer endlosen Kette 19 vorgesehen ist. Die Kette 19 liegt
auf Kettenrädern, die durch am Rahmen der Vorrichtung befestigte Stützglieder getragen
sind, und ein Kettenrad sitzt auf einer Welle 20, die durch irgendein übliches Mittel
angetrieben ist. Wenn die Kette 19 angetrieben wird, wird der Schwingrahmen 14
einschließlich
des Förderbandes 13 in Längsrichtung auf Grund des Zusammenhanges der Walze
18 mit der Kette 19 und der Führungsschiene (Kurbeltrieb) 17 in Längsrichtung
hin- und herbewegt. Wie F i g. 1 zeigt, ist unterhalb des Entladungsendes des Zuführungsfördermittels
12 das Beladungsende des ersten Förderbandes einer Vielzahl endloser und
perforierter Förderbänder 21, 22, 23 und 24 angeordnet. Das Beladungsende
des ersten Förderbandes 21 liegt zu dem Zuführungsfördermittel 12 quer. Die dem
Zuführungsfördermittel 12 erteilten Hin- und Herbewegungen sind derart, daß sich
deren Entladungsende quer zu dem Behandlungsfördermittel 21 hin- und herbewegt,
um den Hopfen gleichmäßig auf diesem zu verteilen.
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Das erste Förderband 21 durchläuft eine Kammer 25, die ein geschlossenes
Oberteil besitzt und in welcher der Hopfen mit Schwefeldioxyd behandelt wird. Das
Schwefeldioxyd wird aus irgendeiner entsprechenden, nicht dargestellten Quelle durch
Einlässe 26 oberhalb des Förderbandes zugeleitet und nach unten durch den Hopfen
mittels mindestens eines Saugventilators 27 hindurchgezogen, der innerhalb
eines Leitungsrohres 28 liegt, das unterhalb .des Förderbandes angeordnet
ist und durch welches das Schwefeldioxyd abgezogen wird.
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Am Beladungsende des ersten Förderbandes 21 ist eine geneigte Leitplatte
29 vorgesehen, deren wirksame Höhe veränderbar ist. Auch oberhalb dieses
Förderbandes ist ein angetriebenes, rotierendes Nivelliergerät 30 vorgesehen,
unter welches der Hopfen hindurchlaufen muß. Dieses Gerät besteht z. B. aus einer
Walze, die eine Mehrzahl winkelig zu dieser auf Abstand stehende, radial angeordnete
Blätter hat. Das Nivelliergerät ist in der Höhe einstellbar und normalerweise im
Zusammenhang mit der Leitplatte durch ein von Hand zu betätigendes Mittel einstellbar.
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Bei Gebrauch wird der Hopfen, der vom Entladungsende des Zuführungsfördermittels
12 auf das Beladungsende des ersten Förderbandes 21 aufgeliefert wird, Haufen
bilden, deren überschuß über den oberen Rand der Leitplatte 29 abfließt. über die
äußere Fläche der Leitplatte gelangt der überschuß auf ein Rückfördermittel
31, welches den Hopfen zurück zur Anlieferungsstelle bringt. Der Rest wird
unter dem Nivelliergerät 30 hindurchgefördert, welches ihn einebnet und durch die
Kammer 25 zum Entladungsende des ersten Förderbandes 21 bringt, von welchem er frei
auf das Beladungsende eines zweiten Förderbandes 22 fällt, das tiefer angeordnet
ist.
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Das zweite Förderband 22 verläuft horizontal im oberen Teil
der Kammer 32, in welche erhitzte Luft unter Druck durch einen Einlaß 33
aus einem nicht dargestellten Ölofen geliefert wird. Dadurch wird der Hopfen, während
er auf dem zweiten Förderband liegt, durch die heiße Luft getrocknet, die durch
diesen von unten hindurchgepreßt wird. Vom Entladungsende des Förderbandes
22 fällt der Hopfen frei auf das Beladungsende eines dritten Förderbandes
23, welches durch den oberen Teil der Kammer 34
verläuft, der Luft
unter Druck von einem weiteren Ölofen durch einen Einlaß 35 zugeführt wird. Die
Temperatur und der Druck können damit in den zwei Kammern 32, 34 unabhängig
voneinander in Zusammenhang mit einem vorausbestimmten Trocknungszyklus verändert
werden.
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Vom Entladungsende des dritten Förderbandes 23 fällt der Hopfen auf
das Beladungsende eines vierten Förderbandes 24, von welchem er auf ein querverlaufendes
Abführungsfördermittel36 geliefert wird, das ihn zu einem Aufbewahrungsraum oder
Verpakkungsapparat bringt. Das Förderband 24 verläuft im oberen Raum der Kammer
37, die die letzte Kammer, die Endtrocknungskammer 37, darstellt, welcher erhitzte
Luft unter Druck durch einen Einlaß 38 aus einem getrennt angeordneten ölofen erhält.
Die letzte Kammer 37, Endtrocknungskammer 37, ist entsprechend lang und, wie in
F i g. 5 dargestellt, besitzt als verstellbares Glied eine längsbewegliche Trennwand
39, welche die Größe der Durchströmungsfläche des Förderbandes und damit die Zeitdauer
der Trocknung verändert. Der Einlaß 38 ist nahe beim Beladungsende des vierten Förderbandes
vorgesehen, so daß durch Bewegen der Trennwand 39 in die Nähe des Beladungsendes
der Hopfen auf dem Förderband nur während einer kürzeren Zeit einer Trocknung unterworfen
ist, wenn das Förderband mit gleichmäßiger Geschwindigkeit bewegt wird. Umgekehrt
kann der Hopfen auf dem Förderband durch Bewegen der Trennwand in entgegengesetzter
Richtung einer Trocknungsbehandlung während einer längeren Zeit unterworfen werden.
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Es ist selbstverständlich, daß sich, wenn die Geschwindigkeit des
Förderbandes 24 und die Temperatur und der Druck in der Kammer 37 konstant
sind, die Temperatur der Luft unmittelbar oberhalb des auf dem Förderband befindlichen
Hopfens entsprechend dem Feuchtigkeitsgehalt im Hopfen ändert. Diese Tatsache wird
verwendet, um eine automatische Steuerung der Lage der Trennwand 39 zu bewirken.
Die Trennwand 39 ist mit einem Trumm einer endlosen Kette 40 verbunden, welche durch
einen umkehrbaren Elektromotor 41 über eine Kette 42 beweglich ist. Der Motor 41
treibt außerdem eine andere endlose Kette 43 an. Ein Trumm der Kette 43 ist mit
einem Wagen 44 verbunden, der auf einer Schienenbahn 45 beweglich ist und sich mit
der Trennwand 39 mitbewegt. An dem Wagen 44 ist ein Widerstandsthermometer
46 vorgesehen, welches, wie aus F i g. 7 ersichtlich, mit einem an sich bekannten
Teil einer mit 47 bezeichneten Apparatur verbunden ist, die einen dreipoligen Quecksilberschalter
48 enthält, welcher in die gezeigte Stellung gebracht wird, wenn die Temperatur
oberhalb eines vorher eingestellten Wertes liegt und welcher automatisch in eine
andere Stellung gebracht wird, wenn die Temperatur unterhalb dieses Wertes sinkt.
Mit dem Schalter 48 ist ein Zeitkontrollschalter 49 geschaltet, welcher auf kurze
Zeit, z. B. für 2 Sekunden, mit vorbestimmten Intervallen geschlossen wird.
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Der Schalter 48 steuert die Drehrichtung des Motors 41. Wenn
der Schalter 49 mit dem Schalter 48 in der in F i g. 7 gezeigten Stellung
geschaltet ist, ist der Elektromagnet 50 des Kontaktes 51 unter Strom
gesetzt. Dies bewirkt, daß sich der Motor für eine kurze Zeit in Vorwärtsrichtung
und damit die Trennwand 39 und den Wagen 44 über eine vorausbestimmte
Strecke nach links, in bezug auf die F i g. 5, bewegt. Diese Strecke ist gleich
dem Abstand zwischen einem Paar von nahe beieinanderliegenden Trennwänden, die den
Raum zwischen den Trümmern des Förderbandes 24 der Kammer 37 in ein System von Einzelzellen
einteilen. Das bewirkt, daß die Zeit, in der der Hopfen einer trocknenden Behandlung
unterworfen ist, verkürzt wird. Wenn die Temperatur oberhalb des Hopfens unter einen
vorbestimmten Wert fällt, wird
der Schalter 48 automatisch in die
andere Stellung bewegt, so daß, wenn der Schalter 49 das nächste Mal schließt, der
Elektromagnet 52 unter Strom gesetzt wird und damit bewirkt, daß der Motor 41 in
entgegengesetzter Richtung gedreht wird, und damit die Trennwand nach rechts, wie
in F i g. 5 sichtbar, um die gleiche Strecke zurück bewegt wird.
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Im Falle, daß die Trennwand 39 durch aufeinanderfolgende Schritte
bis zur Grenze ihres Weges nach links bewegt wird, ohne daß sich die Temperatur
am Thermometer 46 unterhalb des vorausbestimmten Wertes vermindert, betätigt die
Trennwand einen Endschalter 53, durch den der Stromkreis des Elektromagneten
50 unterbrochen wird, wobei gleichzeitig der Stromkreis einer Warnglocke
oder Warnlampe 54 geschlossen wird.
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Gleicherweise in dem Falle, daß die Trennwand 39 bis zur Grenze ihres
Bewegungsweges nach rechts bewegt ist, wird ein Endschalter 55 betätigt, welcher
den Stromkreis des Elektromagneten 52 unterbricht und den Stromkreis der Warnvorrichtung
54 schließt und zu gleicherZeit den Stromkreis der Spule 56 eines Kontaktes 57 unterbricht,
indem ein Motor 58 zum Antrieb der Förderbänder 21, 22, 23 und 24 liegt.
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Zusätzlich sind zwei von Hand steuerbare Schalter 59 und 60 vorgesehen,
durch die die Elektromagneten 50 und 52 entsprechend unabhängig von
der Stellung der Schalter 48, 49 unter Strom gesetzt werden können.
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Um den Trockenapparat bei verschiedenartigem Hopfen vollständig zu
steuern, kann die Geschwindigkeit der Förderbänder 21, 22, 23 und 24 veränderlich
sein. Darüber hinaus kann, wie oben beschrieben, die Höhe der Hopfenschicht auf
diesen Fördermitteln mittels der Leitplatte 29 und des Nivelliergerätes 30 verändert
werden.
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In einer abgeänderten Ausführungsform, die in F i g. 6 dargestellt
ist, sind an Stelle eines beweglichen Gliedes, einer beweglichen Trennwand 39, bewegliche
Glieder, Ventilklappen 61 angeordnet, die mit den zwischen den Trümmern des Förderbandes
der letzten Kammer 37 ausgebildeten Zellen in Verbindung stehen. Jede Ventilklappe
61 ist auf einer Spindel angeordnet, an welche ein radialer Arm 62 befestigt ist,
der an seinem äußeren Ende eine Walze 63 trägt. Die Arme 62 werden nacheinander
horizontal aneinandergereiht, und jeder Arm ist durch eine Feder 64 in einer
derartigen Richtung belastet, daß seine Walze 63 an der unteren Fläche von Traggliedern
65 anliegt, die an einer endlosen Kette befestigt sind, welche ein Äquivalent der
Kette 40 der oben beschriebenen Konstruktion darstellt, und deren Bewegung
in der gleichen Weise gesteuert wird. Zwischen einem Paar nebeneinanderliegender
Tragglieder 65 ist eine entsprechend weite Öffnung 66 vorgesehen, in welche die
Walzen 63 eintreten können.
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Die Anordnung ist derart, daß die Öffnung 66, wenn sie nach links
zu hinsichtlich der F i g. 6 bewegt wird, jede Walze nacheinander aufnimmt. Der
mit dieser verbundene Arm wird um einen solchen Winkel gedreht, daß die damit verbundene
Ventilklappe 61 geschlossen wird, während eine Bewegung der Öffnung nach rechts
nacheinander jede Ventilklappe 61 öffnet. Darüber hinaus ist der Zeitschalter
49 so in Verbindung mit dem Motor 41 geschaltet, daß bei jedem Schließen
des Schalters 49 eine Ventilklappe oder mehrere Ventilklappen 61 in Tätigkeit treten.
Um die Zufuhr von heißer Luft in übereinstimmung mit der Fläche des Fördermittels
24 zu regeln, durch welches die Luft hindurchdringen kann, um damit einen im großen
und ganzen konstanten Luftdruck in der Kammer 37 aufrechtzuerhalten, kann das Einlaßventi138
mit einem Ventil 67 verbunden sein. Das Ventil 67 wird durch eine Schnur
68 betätigt, welche mit einer Walze 69, die auf der Spindel eines der Zahnräder
der Kette befestigt ist, verbunden ist, die die Tragglieder 65 trägt. Wenn die Kette
derart bewegt wird, daß die Ventilklappen 61. geschlossen werden, wird die
Schnur 68 auf die Trommel 69 aufgewunden. Dabei wird das Ventil 67 geschlossen,
während umgekehrt die Bewegung der Kette in der entgegengesetzten Richtung eine
entgegengesetzte Wirkung hat.