DE1187964B - Elektrostatische Spruehvorrichtung - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B44d

Deutsche Kl.: 75 a - 22

Nummer: 1187 964

Aktenzeichen: L 238341 b/75 a

Anmeldetag: 13. Januar 1956

Auslegetag: 25. Februar 1965

Die Erfindung betrifft eine elektrostatische Sprühvorrichtung für den Flüssigkeitsauftrag, mit einer langgestreckten, eine Elektrode des Niederschlagsfeldes bildenden und die Flüssigkeit durch elektrische Feldkräfte abgebende Kante sowie mit entlang der Kante angeordneten bewegungsgesteuerten Zusatzelektroden.

Es ist bereits eine Sprühanlage bekannt, bei der eine Richtungs- und Mengenregelung des Sprühgutstromes mit beweglichen Hilfselektroden erfolgt. Ferner sind Sprühanlagen bekanntgeworden, bei denen zum Aufbringen eines Überzugsgutes Preßluftpistolen verwendet werden, deren Steuerventile durch Kurvenscheiben betätigt werden. Hierbei wird mit Hilfe von Steuernocken der gesamte in Richtung der Absprühstelle fließende Materialstrom beeinflußt.

Schließlich ist auch schon vorgeschlagen worden, in elektrostatischen Sprühanlagen die symmetrisch zur Sprühkante angeordneten Zusatzelektroden über ein zangenartiges Gestänge zu bewegen. Die Bewegung des Gestänges wird über einen Exzenter bewirkt, wobei dessen Verstellung von Hand erfolgt.

Es ist häufig erwünscht, die Sprühleistung entlang der ausgedehnten Sprühstelle veränderbar zu gestalten. Diese Forderung kann beim Besprühen von Werkstücken auftreten, die neben geraden Flächen vorstehende Teile, z. B. Rippen, größerer Ausdehnung oder starke Krümmungen oder Unterbrechungen aufweisen, was beispielsweise bei Vorderteilen von Kühlschränken der Fall ist.

Um dieser Forderung gerecht zu werden, sind die Zusatzelektroden in parallelen, quer zur Sprühkante liegenden Führungen einzeln kurvengesteuert gelagert. Dabei sind die Einzelkurven der Zusatzelektroden zu einer der Sprühkante achsparallelen Weise zusammengesetzt. Der besondere Vorteil der Sprühvorrichtung nach der Erfindung liegt darin, daß die Zusatzelektroden mittels Führungskurven gesteuert werden, die entsprechend der Form des zu überziehenden Werkstückes ausgebildet sind. Mit einer solchen Vorrichtung kann die Automatisierung in den Lackierbetrieben wesentlich gefördert werden.

Ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.

In der Anordnung nach F i g. 1 ist eine Zusatzelektrode vorgesehen, die aus verschiedenen nebeneinanderliegenden Teilen 1 zusammengesetzt ist. Um zu erreichen, daß diese Teile ihre Stellung relativ zu der Sprühkante 2 ändern, sind Führungsscheiben 3 vorgesehen. Die Anzahl der Scheiben 3 ist gleich der Anzahl der Teile 1 der Zusatzelektrode. Jede Elektrostatische Sprühvorrichtung

Anmelder:

Licentia Patent-Verwaltungs-G. m. b. H.,
Frankfurt/M., Theodor-Stern-Kai 1

Als Erfinder benannt:

Dr.-Ing. Gerhard Praetorius, Frankfurt/M.

Führungsscheibe 3 hat einen Radiusvektor, dessen Größe durch die gewünschte Bewegung des Elektrodenteiles 1 festgelegt ist. Die Umdrehungsgeschwindigkeit der Führungsscheiben 3 ist auf die Geschwindigkeit des Förderbandes abgestimmt. Die Führangsscheiben 3 können zu einer der Sprühkante achsparallelen Walze 4 zusammengebaut sein, wodurch sich konstruktive Vorteile in bezug auf den Antrieb ergeben.

Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Anordnung wird an Hand der F i g. 2 erläutert. In dieser Figur ist ein unterbrochener Gegenstand 5 dargestellt, z. B. die Vorderwand eines Kühlschrankes. Der Gegenstand wird in Richtung des Pfeiles 6 an der Sprühkante 2 der Anordnung nach F i g. 1 vorbeigeführt. Durch die Auf- und Abwärtsbewegung der Kante 2 wird zunächst ein nichtunterbrochener Streifen lackiert, der durch die Linie a-a angedeutet ist. In dieser Phase findet keine Unterbrechung des Sprühvorganges durch die Teilelektroden statt. Die Elektroden bleiben während der ganzen Bewegung in einer zurückgezogenen Stellung.

Wandert der zu besprühende Teil weiter, so wird ein Streifen b-b überfahren, der unterbrochen ist. In diesem erfolgt eine Steuerung der Teilelektroden 1 etwa nach einer Rechtskurve. Es wird bewirkt, daß im unteren und oberen Teil abgesprüht wird; in der Mitte des Weges jedoch der Absprühvorgang unterbrochen wird.

Würde bei dem in F i g. 2 dargestellten Gegenstand keine Steuerung erfolgen, so würde sich die in dem mittleren Teil abgesprühte Lackmenge an den Rändern absetzen, wodurch die Auftragsschicht zu groß werden würde. Die Führungskurve der aus einzelnen Führungsscheiben 3 bestehenden Steuerwalze 4 wird jeweils der Gestalt der zu besprühenden Oberfläche angepaßt werden müssen. Die Drehbewegung der Walze 4 ist auf die Geschwindigkeit des Förderbandes und die Anordnung der zu be-

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sprühenden, daran hängenden Werkstücke abgestimmt

Bei einer unregelmäßigen Behängung des Transportbandes kann der Fall eintreten, daß die Ränder einzelner Teile zu stark besprüht werden. Um dies zu vermeiden, sind nichtelektrische Meßglieder vorgesehen, die die Bewegung der Elektroden 1 auslösen.

Claims (2)

Patentansprüche: 10

1. Elektrostatische Sprühvorrichtung für den Flüssigkeitsauftrag, mit einer langgestreckten, eine Elektrode des Niederschlagsfeldes bildenden und die Flüssigkeit durch elektrische Feldkräfte abgebende Kante sowie mit entlang der Kante angeordneten bewegungsgesteuerten Zusatzelektroden, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzelektrode in parallelen, quer zur Sprühkante liegenden Führungen einzeln kurvengesteuert gelagert sind.

2. Elektrostatische Sprühvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelkurven der Zusatzelektroden zu einer der Sprühkante achsparallelen Walze zusammengesetzt sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschrift Nr. 269 269;
französische Patentschrift Nr. 1 084 379.

In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1117 010.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

509 510/64 2.65 Q Bundesdruckerei Berlin