-
Karteikastenschrank Die Erfindung betrifft einen Karteikastenschrank,
in dem die Karteikästen auf schubladenartigen Tragblechen ruhend auf waagerechte,
in den Schrankfächern befestigten Führungsschienen verschiebbar angeordnet sind
und die Tragbleche mit Mitteln versehen sind, um ein vollständiges Herausziehen
der Tragbleche aus dem Schrank und in der herausgezogenen Endlage ein Kippen nach
unten. zu verhindern.
-
Es sind bereits Karteikastenschränke bekanntgeworden, bei welchen
die Kästen nur auf Leisten ruhen, die an den Innenwänden des Schrankes befestigt
sind. Die Kästen sind zwischen den Pfosten des Schrankes auf den Flanschen sich
gegenüberliegender waagerechter L-förmiger Führungen verschiebbar angeordnet und
sind sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung nur durch wenige Millimeter
voneinander getrennt. Auf diese Weise kann das Heraussuchen und Herausziehen z.
B. einer oder mehrerer Matern aus ihrem Kasten nur, vor sich gehen, nachdem man
den Kasten vollständig aus dem Schrank herausgezogen und auf einen Tisch oder eine
mit dem Schrank verbundene Platte abgestellt hat. Dann wird der Kasten nach Benutzung,
d. h. nach Wiedereinsetzung der Matern bzw. der Mater.in den Kasten, wieder in der
gleichen Lage in den Schrank gesetzt.
-
Falls solche Matern öfter herausgenommen werden müssen, bringt dieses
wiederholte Herausziehen und Wiedereinsetzen der Kästen in ihre Fächer, die oft
sehr hoch oder niedrig liegen, Mühe und viel Zeitverlust mit sich. Hinzu kommen
noch andere Unannehmlichkeiten, nämlich z. B., daß die Kästen beim Wiedereinsetzen
in den Schrank verkehrt hineingelangen können und daher wieder herausgezogen werden
müssen. Jeder dieser Kästen wiegt normalerweise mehrere Kilogramm, so daß die Arbeit
des Herausziehens und Wiedereinsetzens für den Bedienenden außerordentlich schwer
ist.
-
Es ist bereits ein Karteikastenschrank bekanntgeworden, bei welchem
der Karteikasten .unter am Schrank befestigte Führungen greift und mit einem abgebogenen
Lappen gegen diese Führungen stößt, wodurch der Karteikasten in herausgezogenem
Zustand gestützt und ein vollständiges Herausziehen des Karteikastens verhindert
wird. Diese bekannte Anordnung hat jedoch den Nachteil, daß zwischen dem Ende des
Karteikastens und der Rückwand des Karteikastenschrankes ein ungenutzter Raum verbleibt,
welcher zur Aufnahme des Stützelementes zur Verhinderung des vollständigen Herausziehens
des Karteikastens dient. Von diesem Stand der Technik ausgehend, liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen Karteikastenschrank zu schaffen, bei welchem die gesamte
Tiefe des Schrankes für die Kästen ausgenutzt wird und darüber hinaus ein vollständiges
Herausziehen der Kästen aus dem Schrank in überaus einfacher Weise möglich ist.
-
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß zum Ermöglichen
des vollständigen Herausziehens der Karteikästen aus dem Schrank an den Tragblechen
je eine mit einer vorderen, aufwärts gerichteten Abkantung versehene Verlängerung
teleskopartig ausziehbar geführt ist und Anschläge zum Begrenzen dieses Ausziehens
vorgesehen sind.
-
Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht darin, daß diese
ohne weiteres auch in vorhandene Schränke eingebaut werden kann, ohne daß diese
in ihren Abmessungen verändert zu werden brauchen. Vorteilhafterweise ist das hintere
Ende der Tragbleche zur Halterung der Karteikästen nach oben abgekantet.
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Tragbleche zum
Versteifen mit in Längsrichtung verlaufenden Sicken versehen, in denen die Verlängerung
verschiebbar geführt ist. Mit dem rückwärtigen Ende des Tragbleches ist ein sich
quer dazu erstreckendes Blech fest verbunden, dessen beide Enden die Führungsschienen
Untergreifen. Bei herausgezogenem Kasten stößt dieses Querblech an die Pfosten des
Schrankes an, in denen die Kästen gleiten, so daß ein weiteres Herausziehen nicht
mehr möglich ist. Außerdem verhindert das Querblech das Kippen des Tragbleches bei
herausgezogenen Kästen.
Die Erfindung sei an Hand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert, und zwar zeigt F i g. 1 eine perspektivische Ansicht eines gewöhnlichen
Schrankes mit verschiebbaren Karteikästen zum Aufbewahren von z. B. Druckmatern,
der mit Blechen zum Halten dieser Kästen in vorgeschobener Lage beim Herausziehen
aus ihren Fächern gemäß der ersten Ausführungsform dieser Erfindung versehen ist;
F i g. 2 ist ein Querschnitt in größerem Maßstab durch einen Teil desselben Schrankes,
und zwar mit zwei übereinanderliegenden Karteikästen, von denen der eine herausgezogen
ist, während der andere in dem betreffenden Fach des Schrankes ruht; F i g. 3 und
4 sind Querschnitte auf den Linien A-A und B-B der F i g. 2; F i g. 5, 6, 7 und
8 sind Ansichten analog zu F i g. 1, 2, 3 und 4 des gleichen Schrankes, versehen
mit Blechen zum Halten der Karteikästen in vorgeschobener Lage, und zwar gemäß der
zweiten Ausführungsform.
-
Unter Bezugnahme auf die Abbildungen, in denen gleiche Bezugsziffern
für gleiche oder entsprechende Teile gelten, ist aus den F i g. 1, 2, 3 und 4 zu
ersehen, daß auf den sich gegenüberliegenden horizontalen Flanschen gewöhnlicher
L-förmiger Führungen 1, auf denen Karteikästen 2 zur Aufnahme von z. B. Druckplatten
3 gleiten, Bleche 4 zum Halten der Karteikästen im herausgezogenen Zustand, also
aus dem Schrank, verschiebbar angebracht sind.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform, wie in F ig. 1, 2, 3 und
4 dargestellt, ist das Halteblech 4 so lang bzw. so tief wie die Karteikästen 2.
Sein hinteres Ende 5 ist nach oben abgekantet. Dieses Blech 4 wird versteift durch
zwei parallel laufende Sicken 6 (s. F i g. 3 und 4). Am Vorderteil des Bleches 4
befindet sich eine gegenüber dem Blech 4 teleskopartig verschiebbare Verlängerung
7, deren Vorderende 8 ebenfalls nach oben abgekantet ist. Diese Verlängerung 7 wird
von einer mit dem Blech 4 fest verbundenen Führung 9 gehalten. Diese Führung
9 greift in einen Ausschnitt 10, mit dem die Verlängerung 7 versehen ist.
-
Am rückwärtigen Ende des Tragbleches 4 ist an den Sicken 6 querüber
ein Führungsblech 11 befestigt, dessen Enden unter die horizontalen Flansche der
L-förmigen Führungen 1 greifen und sich seitlich über die Innenkanten von je zwei
vorderen Pfosten 12 des Schrankes erstrecken, so daß die herausgezogenen Karteikästen
(s. F i g. 2, 4) und die Bleche 4 und 7 gegen zu weites Herausziehen gesichert sind
und nicht herausfallen können. Die in den F i g. 5, 6, 7 und $ dargestellte Ausführungsform
unterscheidet ,sich von der in F i g. 1, 2, 3 und 4 dargestellten nur' dadurch,
daß dort zwei Verlängerungen 7 bzw. 7' vorgesehen sind. Diese sind verschiebbar
innerhalb der Sicken 6 des Tragbleches 4 angebracht und werden durch ein, auf der
Oberseite des vorderen Endes des Tragbleches 4 (s. F i g. 7) befestigtes Blech
13 in den Sicken gehalten. Die Enden 8
und 8' der beiden Verlängerungen
7 und 7' sind ebenfalls nach oben abgekantet, und am hinteren Ende besitzen sie
Nocken 14 und 14', die als Endanschläge wirken, die an das Blech
13 (s. F i g. 2) stoßen.
-
Das Einbauen der Tragbleche mit ihren Verlängerungen ist auch bei
bereits vorhandenen Schränken möglich, ohne daß diese geändert werden müssen, wie
dies auch aus den Zeichnungen klar ersichtlich ist.