Die Erfindung betrifft einen Abfallsammler zum Einbau in ein Schrankmöbel mit den
Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
Der bekannte Abfallsammler, von dem die Erfindung ausgeht (EP-A-0 779 230), ist
zum Einbau in ein Schrankmöbel, und zwar insbesondere in einen Küchen-Eck
schrank bestimmt und geeignet. Um gerade bei einem Küchen-Eckschrank an die
seitlich des Traggestells des Abfallsammlers befindlichen, ansonsten nicht nutzbaren
Stauräume heranzukommen, ist der Abfallbehälterträger in der im Traggestell einge
fahrenen Ruhestellung zusammen mit dem Traggestell noch zusätzlich in eine in dem
Schrankmöbel weiter zurückversetzte Stellung, Rangierstellung genannt, verfahrbar.
Durch das weitere Zurückversetzen des Abfallsammlers in diese zusätzliche Rangier
stellung wird vor dem Abfallsammler im Schrankmöbel noch ein Vorraum gebildet,
über den seitlich des Abfallsammlers im Schrankmöbel liegende seitliche Stauräume
erreicht werden können.
Im übrigen sind Abfallsammler bekannt, bei denen der Abfallbehälterträger stehend
geführt wird (EP-A-0 779 230), ebenso aber auch solche, bei denen eine hängende
Führung erfolgt (EP-A-0 781 716). Der Abfallbehälterträger kann einen Abfallbe
hälter oder auch mehrere Abfallbehälter tragen, letzteres wird heutzutage immer ver
breiteter im Zuge der erforderlichen Mülltrennung. In aller Regel wird sich am Trag
gestell ein im Schrankmöbel verbleibender, automatisch öffnender Deckel finden
(EP-A-0 779 230), der als Kippdeckel, federbelasteter Schwenkdeckel o. dgl. ausge
führt sein kann.
Die Nutzung seitlicher Stauräume insbesondere in Küchen-Eckschränken wird nach
einer anderen Lösung dadurch verbessert, daß sich das Traggestell des Abfallsamm
lers selbst wieder auf einem Drehteller befindet, der seitlich des Traggestells Staufä
cher für weitere Küchenutensilien trägt. Durch Drehen des Drehtellers werden die
seitlichen Stauräume zugänglich (Hailo-Rondo, Prospekt).
Beiden zuvor erläuterten Konstruktionen ist der zusätzliche Aufwand mit einem zu
sätzlichen verfahrbaren Element, nämlich zusätzlich verfahrbares Traggestell oder
Drehteller, gemeinsam. Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine möglichst ein
fache, kostengünstige Lösung für einen Abfallsammler zu realisieren, der insbeson
dere in Küchen-Eckschränken seitliche Stauräume erreichbar werden läßt.
Das zuvor aufgeworfene Problem wird bei einem Abfallsammler mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
von Anspruch 1 gelöst.
Im Stand der Technik ist die Auszughandhabe regelmäßig der obere Rand einer voll
flächigen oder durchbrochenen Stirnplatte an der Auszugstirnseite des Abfallbehäl
terträgers. Die Auszughandhabe fluchtet also mit der Auszugstirnseite des Abfallbe
hälterträgers. Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, daß die Auszughandhabe von
der Auszugstirnseite in Auszugrichtung um ein erhebliches Maß abragt, also vor
springt. Das bedeutet, daß das Traggestell im Schrankmöbel von vornherein weit zu
rückversetzt fest eingebaut wird. Die im Traggestell eingefahrene Ruhestellung des
Abfallbehälterträgers ist also von vornherein eine in dem Schrankmöbel von der Vor
derseite zurückversetzte Stellung. Zusätzlich zu dieser Ruhestellung gibt es nur ge
nau eine weitere Stellung, nämlich die übliche, aus dem Schrankmöbel herausgefah
rene Benutzungsstellung. Die im Schrankmöbel zurückversetzte Ruhestellung hat
den Vorteil, daß die seitlichen Stauräume in einem Küchen-Eckschrank erreicht wer
den können, da zwischen der Auszugstirnseite des Abfallsammlers und der Schrank
tür in Ruhestellung des Abfallbehälterträgers ein Freiraum verbleibt. Nachteilig ist,
daß man die normal angeordnete Auszughandhabe an der Auszugstirnseite des Ab
fallbehälterträgers nicht mehr oder nur noch mit Mühe erreicht. Dieses Problem löst
die Erfindung durch die in Auszugrichtung vorspringende Auszughandhabe. Da sich
diese nahe oder am oberen Rand der Auszugstirnseite befindet, liegt sie in einem Be
reich, in dem sie den Eingriff in die seitlichen Stauräume nicht wesentlich behindert,
man kann darunter hindurchgreifen. Die Auszughandhabe bildet aber praktisch den
vorderen Griffrand des Abfallbehälterträgers wiederum in unmittelbarer Nähe der
Schranktür, so daß man den Abfallbehälterträger bequem aus der Ruhestellung in die
Benutzungsstellung herausziehen kann.
Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der zuvor erläuterten Lehre der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 in perspektivischer Ansicht einen üblichen Abfallsammler zum Einbau in
ein Schrankmöbel (Stand der Technik),
Fig. 2 in perspektivischer Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel eines er
findungsgemäßen Abfallsammlers,
Fig. 3 ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Abfallsammlers, hier mit abklappbarer Auszughandhabe,
Fig. 4 den Abfallsammler aus Fig. 3 mit hochgeklappter Auszughandhabe,
Fig. 5 ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Abfallsammlers mit einem Zusatz-Abfallbehälter,
Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abfallsamm
lers mit einem Zusatz-Abfallbehälter,
Fig. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abfallsamm
lers mit einem Zusatz-Abfallbehälter.
Fig. 1 zeigt den Stand der Technik und dient der Erläuterung des Grundprinzips eines
erfindungsgemäßen Abfallsammlers 1. Durch Umrißlinien ist dargestellt, daß dieser Ab
fallsammler 1 zum Einbau in ein Schrankmöbel 2 bestimmt ist. Vom Schrankmöbel 2
ist nur der Korpus angedeutet, dieser wird vorn an der Auszugseite des Abfallsamm
lers 1 durch eine Schranktür geschlossen.
Im Schrankmöbel 2 ist fest anbringbar ein Traggestell 3. Dieses weist im dargestellten
Ausführungsbeispiel eine Bodenplatte 4, seitliche Laufschienen 5, seitliche Wangen 6
und einen von den seitlichen Wangen 6 getragenen, ortsfest im Schrankmöbel 2 ver
bleibenden Klappdeckel 7 auf. Aus dem Stand der Technik, der im allgemeinen Teil
der Beschreibung erläutert worden ist, sind viele andere Lösungen für Traggestelle
und Deckel bekannt.
Am Traggestell 3 ist ein Abfallbehälterträger 8 gelagert. Dieser Abfallbehälterträger 8
trägt im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Abfallbehälter 9. Es ist bereits darauf
hingewiesen worden, daß die Anzahl der Abfallbehälter 9 auf einem Abfallbehälter
träger 8 zwischen einem Abfallbehälter 9 und drei bis vier Abfallbehältern 9 variieren
kann.
Der Abfallbehälterträger 8 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel zu den seitli
chen Laufschienen 5 des Traggestells 3 korrespondierende Laufschienen 10 auf, die
ser Abfallsammler 1 ist als sogenannter "Vollauszug" ausgebildet. Auch hier gibt es im
Stand der Technik eine Vielzahl von Varianten, darauf darf verwiesen werden. Als
Variante zu verstehen ist auch eine Anordnung der Laufschienen 5, 10 am oberen
Rand der Abfallbehälter 9, also eine hängende Anordnung im Gegensatz zu der dar
gestellten stehenden Anordnung.
Fig. 1 zeigt, daß der Abfallbehälterträger 8 gegenüber dem Traggestell 3 aus einer
eingefahrenen Ruhestellung im Schrankmöbel 2 in eine aus dem Schrankmöbel 2
herausgefahrene Benutzungsstellung und umgekehrt verfahrbar ist. Fig. 1 zeigt die
ausgefahrene Benutzungsstellung, die Vorderkante der Laufschienen 5 des Tragge
stells 3 definiert die eingefahrene Ruhestellung. Zwischen diesen beiden Stellungen
ist der Abfallbehälterträger 8 verfahrbar, er nimmt entweder die Ruhestellung oder die
Benutzungsstellung ein.
Am oberen Rand der Auszugstirnseite 11 des Abfallbehälterträgers 8 ist eine Auszug
handhabe 12 vorgesehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Auszugstirn
seite 11 eine durchbrochene Stirnplatte, die Auszughandhabe 12 wird vom oberen,
bogenförmigen Rand der Stirnplatte gebildet. An diesem Rand, der Auszughandhabe
12, zieht man, um den Abfallbehälterträger 8 mit den darauf befindlichen Abfallbehäl
tern 9 aus dem Schrank heraus in die Benutzungsstellung zu ziehen oder in den
Schrank hinein zurück in die Ruhestellung zu schieben.
Fig. 2 zeigt nun ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abfallsamm
lers 1. Charakteristisch für den erfindungsgemäßen Abfallsammler 1 ist, daß die Aus
zughandhabe 12 von der Auszugstirnseite 11 um ein erhebliches Maß in Auszugrich
tung abragt. Ein erhebliches Maß kann insbesondere 1/5 bis 1/3 der Gesamtlänge des
Abfallbehälterträgers 8 in Auszugrichtung sein. Mit der in Fig. 2 erkennbaren, nach
vorn in Auszugrichtung abragenden Auszughandhabe 12 kann man den Abfallbehäl
terträger 8 samt Abfallbehältern 9 bequem aus dem Schrankmöbel 2 herausziehen
und in dieses wiederum hineinschieben, obwohl das Traggestell 3 sich zurück in das
Innere des Schrankmöbels 2 versetzt in diesem befindet, die Ruhestellung also relativ
weit zurückversetzt im Schrankmöbel 2 liegt. Ungeachtet dieser rückwärtigen Lage
der Ruhestellung befindet sich die Auszughandhabe 12 nahe dem vorderen Rand des
Schrankmöbels 2, also im Regelfall unmittelbar hinter der Schranktür. Unter der Aus
zughandhabe 12 kann man seitlich in die Stauräume greifen, wenn es sich beim
Schrankmöbel 2 um einen Küchen-Eckschrank handeln sollte.
Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt des weiteren, daß die Auszug
handhabe 12 hier als Bügelgriff ausgeführt ist, und zwar gemäß bevorzugter Lehre
mit einer integrierten Ablageschale 13 für Kleinutensilien.
Die Fig. 3 und 4 zeigen ein weiteres, nochmals bevorzugtes Ausführungsbeispiel ei
nes erfindungsgemäßen Abfallsammlers 1. Zunächst ist hier ebenfalls vorgesehen, daß
die Auszughandhabe 12 als Bügelgriff mit einer integrierten Ablageschale 13 ausge
führt ist. Hier ist aber zusätzlich realisiert, daß die Auszughandhabe 12 an den Ecken
bzw. hier insgesamt abgerundet ist. Damit kann man sogar an der Auszughandhabe
12 selbst seitlich vorbei in Stauräume neben dem Abfallsammler 1 greifen.
Man könnte nun vorsehen, daß die Auszughandhabe 12 an der Auszugstirnseite 11
des Abfallbehälterträgers 8 abnehmbar angebracht ist. Das würde es erlauben, wahl
weise mit der Auszughandhabe 12 nach vorne abragend zu arbeiten, nämlich dann,
wenn der Abfallsammler 1 in einem Schrankmöbel 2 zurückversetzt montiert werden
soll, beispielsweise in einem Küchen-Eckschrank. Als Alternative könnte man aber
auch ohne die Auszughandhabe 12 arbeiten, dann könnte der Abfallsammler 1 in
nicht zurückversetzter Stellung im Schrankmöbel 2 angeordnet sein, also mit der
Auszugstirnseite 11 in üblicher Weise unmittelbar hinter der Schranktür.
Das in den Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt eine insoweit noch
mals verbesserte Konstruktion, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Auszughand
habe 12 am Abfallbehälterträger 8 in mindestens zwei unterschiedlichen Stellungen
anordenbar ist, nämlich in einer in Auszugrichtung abragenden Funktionsstellung
(Fig. 3) und einer praktisch nicht in Auszugrichtung abragenden Ruhestellung (Fig.
4). Das dargestellte Ausführungsbeispiel realisiert das dadurch, daß die Auszughand
habe 12 am Abfallbehälterträger 8 klappbar angebracht ist. Eine Alternative bestände
in einer Umsteckbarkeit der Auszughandhabe 12 oder darin, die Auszughandhabe 12
ausziehbar und fixierbar zu gestalten.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt in Fig. 3 die heruntergeklappte Auszug
handhabe 12, die in Auszugrichtung in gewünschter Weise abragt und so die Funkti
onsstellung einnimmt. Demgegenüber zeigt Fig. 4 die hochgeklappte Auszughand
habe 12, die gewissermaßen den oberen Rand der Auszugstirnseite 11 bildet, also in
klassischer Weise als Auszughandhabe 12 nicht in Auszugrichtung abragend nutzbar
ist. Zweckmäßigerweise ist jedenfalls die in Fig. 4 dargestellte hochgeklappte Stel
lung der Auszughandhabe, die Ruhestellung, verriegelbar, das kann beispielsweise
durch einen Riegelknopf 14, mit dem eine Verrastung ausgelöst werden kann, ge
schehen. Das ist in Fig. 4 lediglich angedeutet.
Fig. 5 zeigt eine weitere Alternative eines erfindungsgemäßen Abfallsammlers 1. Bei
dieser Alternative findet man zunächst am oberen Rand der Auszugstirnseite 11 wie
der die als Ablageschale 13 ausgeführte Auszughandhabe 12 mit abgerundeten Ec
ken. In diesem Fall wird der Raum unter der Auszughandhabe 12 noch zusätzlich
ausgenutzt, nämlich durch einen Zusatz-Abfallbehälter 15. Dieser Zusatz-Abfallbehäl
ter 15 hat ebenfalls abgerundete Ecken. Er ist am Abfallbehälterträger 8 abnehmbar
angebracht, und zwar über ein Steck-/Schwenkscharnier 16. Dadurch kann der Zu
satz-Abfallbehälter 15 zum Befüllen von dem Abfallbehälterträger 8 nach vorn ge
schwenkt werden, dies zeigt Fig. 5. Zum Entleeren kann der Zusatz-Abfallbehälter 15
jedoch mittels des Steck-/Schwenkscharniers 16 auch abgenommen werden.
Das in Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt dabei, daß der Zusatz-Abfallbe
hälter 15 unter der Auszughandhabe 12 angeordnet ist. Diese bildet dadurch
zwanglos einen Deckel für den Zusatz-Abfallbehälter 15.
Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen solchen Zusatz-Abfallbehälter
15. Hier ist der Zusatz-Abfallbehälter 15 mittels quer verlaufender Steckschienen 17
an der Auszugstirnseite 11 des Abfallbehälterträgers 8 durch seitliche Verschiebung
aufsteckbar. Die Auszughandhabe 12 ist Teil des Zusatz-Abfallbehälters 15, bildet
nämlich dessen am Zusatz-Abfallbehälter 15 angelenkten Deckel. Der Abfallbehälter
träger 8 wird hier also dadurch mit der Auszughandhabe 12, die nach vorne in Aus
zugrichtung abragt versehen, daß der Zusatz-Abfallbehälter 15 an dem Abfallbehäl
terträger 8 angebracht wird.
Natürlich kann man die Technik mit den quer verlaufenden Steckschienen 17 auch
für einen zusätzlich zur beispielsweise klappbar angebrachten Auszugshandhabe 12
anzubringenden Zusatz-Abfallbehälter 15 vorsehen.
Schließlich zeigt Fig. 7 bei einem ebenfalls als Teil des Zusatz-Abfallbehälters 15 aus
gebildeten Auszugshandhabe 12 eine seitlich schwenkbare Anlenkung des Zusatz-
Abfallbehälters 15 am Abfallbehälterträger 8. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist
dabei vorgesehen, daß durch entsprechende Gestaltung der Schwenkscharniere 18
eine wahlweise Schwenkung nach beiden Seiten möglich ist, so daß man die seitli
chen Stauräume neben dem Abfallsammler 1 durch Wegschwenken des Zusatz-Ab
fallbehälters 15 wahlweise erreichen kann.
Insbesondere mit der abnehmbaren, umsteckbaren oder abklappbaren Auszughand
habe 12 kann man einen universell einsetzbaren Abfallsammler 1 realisieren, der
sowohl in normal tiefe Schrankmöbel 2 eingebaut werden kann als auch in tiefere
Schrankmöbel 2 mit einer weiter im Schrankmöbel 2 zurückversetzten Ruhestellung.