DE1179608B - Schaltungsanordnung zur UEbertragung von Zeichen ueber mehradrige Fernmeldeleitungen, insbesondere fuer Fernsprechanlagen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: H 04 m

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

Deutsche KL: 21 a3 - 67/50

S 84825 VIII a / 21 a3
23. April 1963
15. Oktober 1964

Zur Übertragung von Zeichen über Fernmeldeleitungen ist es bekannt, die von einer an der Empfangsstelle angeordneten Wechselstromquelle ausgesendeten Halbwellen unterschiedlicher Polarität durch an der Sendestelle eingeschaltete Gleichrichter in unterschiedlicher Kombination wirksam zu schalten. Die Auswertung der jeweils an der Sendestelle wirksam geschalteten Halbwellen erfolgt durch den Adern der Fernmeldeleitung paarweise zugeordnete Empfangsschaltglieder mit unterschiedlicher Richtungsempfindlichkeit, die entsprechend den Gleichrichtern an der Sendestelle über die Wechselstromquelle gegen Erde geschaltet sind, wobei die Erde als gemeinsame Rückleitung gegebenenfalls durch eine weitere Ader der Fernmeldeleitung ersetzt werden kann. Insgesamt können auf diese Weise bei Verwendung zweiadriger Fernmeldeleitungen und Ausnutzung der Erde als Rückleitung fünfzehn eindeutig erkennbare Signalzeichen, bestehend aus jeweils vier Codezeichen, übertragen werden. Die Übertragung dieser vier Codezeichen je Signalzeichen erfolgt in zwei Zeitabschnitten, nämlich jeweils ein Zeichen je Ader während der positiven Halbwelle und jeweils ein Zeichen je Ader während der negativen Halbwelle des anliegenden Signalwechselstromes. Da die einzelnen Empfangsschaltglieder infolge ihrer Richtungsempfindlichkeit jeweils nur bis zum Ende der jeweils das Ansprechen des Empfangsschaltgliedes herbeiführenden Wechselstromhalbwelle gehalten bleiben, ist jedem Empfangsschaltglied ein individuelles Hilfsschaltglied, z. B. ein weiteres Relais, zugeordnet, das sich in einen von der Dauer der Zeichengabe abhängigen Haltestromkreis schaltet und der Markierung des jeweils empfangenen Codezeichens dient. Weiterhin ist in der Empfangsstelle ein Verzögerungsschaltglied vorgesehen, beispielsweise in Form eines abfallverzögerten Relais, dessen Ansprechstromkreis mit Anschaltung der Auswerteeinrichtung an die Übertragungsleitung aufgetrennt wird und das erst bei seinem Abfallen Steuerpotential an die durch Kontakte der erregten Empfangsrelais ausgewählte Zeichenleitung schaltet. Die Abfallzeit dieses Relais ist dabei so bemessen, daß ein übertragenes Signalzeichen sicher erkannt werden kann. Infolge der dadurch bedingten Sicherheitsfaktoren bei der Dimensionierung des Verzögerungsschaltgliedes entstehen unnötige Verlustzeiten, die sich insbesondere bei Anlagen mit einer für mehrere Leitungen gemeinsamen Auswerteeinrichtung nachteilig auswirken können.

Die Erfindung betrifft nun gleichfalls eine Schaltungsanordnung zur Übertragung von Zeichen über mehradrige Fernmeldeleitungen durch Einschalten einer Schaltungsanordnung zur Übertragung von
Zeichen über mehradrige Fernmeldeleitungen,
insbesondere für Fernsprechanlagen

Anmelder:

Siemens & Halske Aktiengesellschaft,

Berlin und München,

München 2, Wittelsbacherplatz 2

Als Erfinder benannt:
Bruno Franchi,
Wilhelm Fath, München

Wechselstromquelle zwischen die einzelnen Adern der Fernmeldeleitung und eine gemeinsame Rückleitung, ζ. B. Erde, deren Halbwellen an der Sendestelle durch Gleichrichter in unterschiedlicher Kombination wirksam geschaltet und an der Empfangsstelle durch den einzelnen Adern paarweise zugeordnete, richtungsempfindliche Empfangsschaltglieder, z. B. Relais mit vorgeschalteten Gleichrichtern, ausgewertet werden. Sie vermeidet die Nachteile der bekannten Anordnung dadurch, daß den Empfangsschaltgliedern gleicher Richtungsempfindlichkeit, bezogen auf die positiven und negativen Halbwellen des Signalwechselstromes, jeweils ein gemeinsames Steuerschaltglied entgegengesetzter Richtungsempfindlichkeit zugeordnet ist, das nach Ansprechen eines der zugehörigen Empfangsschaltglieder über Kontakte derselben jeweils um die Dauer einer Wechselstromhalbwelle versetzt anspricht, und daß die Weiterleitung des jeweils empfangenen Zeichens erst nach Wirksamwerden aller Steuerschaltglieder erfolgt. Die Weiterleitung eines durch die Empfangsschaltglieder aufgenommenen Zeichens erfolgt also in direkter Abhängigkeit von den Empfangsschaltgliedern, unabhängig von der Richtung und der Phasenlage der jeweils ersten wirksamen Halbwelle des Signalwechselstromes, spätestens nach ungefähr drei Halbwellen und damit unmittelbar anschließend an die jeweilige Zeichenerkennung.

Zusätzliche Haltwicklungen für die Überbrückung der Pausen zwischen den Halbwellen gleicher Richtung können entfallen, wenn die Steuerschaltglieder in den

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Diagonalzweig einer individuellen Gleichrichterbrücke geschaltet sind, deren einer Brückenzweig jeweils im über die gemeinsame Wechselstromquelle und die Kontakte der zugehörigen Empfangsschaltglieder verlaufenden Ansprechstromkreis liegt, während der andere Brückenzweig erst nach Ansprechen des Steuerschaltgliedes unmittelbar über die gemeinsame Wechselstromquelle geschlossen wird und damit die der Ansprechrichtung entgegengesetzt gerichteten Halbwellen für das Halten der erregten Steuerschaltglieder ausgenutzt werden.

Das gleiche Prinzip ist auch für die Empfangsschaltglieder anwendbar.

Weitere Einzelheiten der Erfindung seien nachstehend an Hand der Zeichnung erläutert. Gezeigt ist ein Ausführungsbeispiel für eine zweiadrige Teilnehmeranschlußleitung in Fernsprechanlagen. Der linke Teil der Zeichnung zeigt als Sendestelle S¹ die Teilnehmerstelle mit den Sendekontakten Sa, Sb, Sa-b,

Stromgenerators G ergeben sich folgende Ansprechstromkreise für die Empfangsrelais A bis D:

G(2), 3,

Sa,Ga,X,lx,G2,A,G9 Sc, Gc, 2, 2.ν, G6, C, (713

2. G(I),

G12, B, G3, Xx, 1, Gb, Sb GU, D, Gl, Ix, 2, Gd, Sd

,3,(7(2).

gg ,

sich folgende Haltestromkreise für die Dauer der der Ansprechrichtung entgegengesetzt gerichteten Halbwellen ergeben:

Welcher von diesen vier möglichen Ansprechstromkreisen jeweils durchgeschaltet ist, ist abhängig von den jeweils betätigten Sendekontakten. Die den Empfangsrelais A bis D parallel geschalteten Kondensatoren Ca bis Cd dienen der Unterdrückung der beim Schließen und öffnen der Ansprechstromkreise gegebenenfalls auftretenden Störimpulse und der Glättung des über die Relaiswicklungen nach Ansprechen Sc, Sd und Sc-d. Der rechte Teil der Zeichnung zeigt 20 fließenden pulsierenden Gleichstromes, um insbesondie Speisebrücke der Anschlußleitung im Amt und dere bei schnellschaltenden Empfangsschaltgliedern, darunter die Auswerteeinrichtung mit den Empfangs- z. B. Kontaktankerrelais, ein Schwirren der Kontaktrelais A, B, C und D und den Steuerrelais Y und Z. anker zu vermeiden.

Jedes dieser Relais ist in eine Gleichrichterbrücke Sobald eines der Empfangsrelais erregt ist, schaltet

geschaltet, von der der eine Brückenzweig, beispiels- 25 es über einen eigenen Kontakt den Haltestromkreis weise die Gleichrichter (72 und (79 in Verbindung mit der zugehörigen Gleichrichterbrücke wirksam, so daß dem Empfangsrelais A, jeweils im Ansprechstromkreis
liegt, während der andere Brückenzweig, dem angeführten Beispiel entsprechend die Gleichrichter GX
und (710, erst nach Ansprechen des Empfangsrelais A 3°
über Kontakt 1 α wirksam geschaltet wird.

Die Arbeitsweise dieser Anordnung ist folgende:
Im normalen Betriebszustand, d. h. bei abgenommenem Handapparat, ist lediglich das in der Teilnehmerschleife liegende Speisenbrüekearelais S erregt. Drückt 35
nun der Teilnehmer eine der an seiner Station angebrachten Zifferntasten, so schließen die mit dieser
Taste gekoppelten Sendekontakte (S...) und bereiten
die über die beiden Adern 1 und 2 der Fernmeldeleitung L und die gemeinsame Rückleitung 3 verlau- 40 zugehörigen Steuerrelais Z bzw. Y: fenden Signalstromkreise vor. Gleichzeitig wird der
mit allen Tasten gekoppelte gemeinsame Tastenkontakt Tg geöffnet und damit der über die Teilnehmerstation verlaufende Schleifenstromkreis aufgetrennt. Weiterhin hat die Tastenbetätigung in an 45
sich bekannter Weise das Ansprechen des mit dem
Speisenbrückenrelais S in Reihe geschalteten Differenzrelais X zur Folge, indem entweder durch die bei
Betätigung einer Wahltaste erfolgende Erdanschaltung

an die Ader 1 der über diese Ader und die angeschaltete 5° den zweiten Brückenzweig der zugehörigen Gleich-Speisenbrückenhälfte fließende Strom erhöht wird richterbrücke wirksam, so daß sich folgende Halteoder aber mit Abfall des Speisenbrückenrelais infolge Stromkreise für die Dauer der der Ansprechrichtung

3- (7(1),

4. (7(2),

Gl, A, GlO, la
(75, C, G14, Ic

Ib, GU, B, GA Id, (715, D, GS '

G(2).

Weiterhin schließen die Kontakte 2a und/oder 2c bzw. 2b und/oder 2d den Ansprechstromkreis der

5. G(I), ^2a , GlA, Z, G2X, (7(2).
2c

6. (7(2), (717. Y, (720,

2b 2d

(7(1).

Diese schalten ebenfalls mit Kontakt Xz bzw. Xy

Auftrennens des Schleifenstromkreises durch den gemeinsamen Tastenkontakt Tg der Entladestromkreis für den Kondensator Cx über die Kontakte Ii und sh geschlossen wird. Die Kontakte Xx und 2x trennen die Speisebrücke von der Leitung £ ab und schalten auf die Empfangseinrichtung um. Das Speisebrückenrelais S kann damit, falls es nicht schon bereits infolge der Schleifenauftrennung durch den gemeinsamen Tastenkontakt Tg abgefallen war, endgültig abfallen. Das Relais X bleibt dagegen über Kontakt 2s und Kontakt sh weiterhin gehalten.
Mit Umschalten der Adern 1 und 2 auf die Empfangsentgegengesetzt gerichteten Halbwellen ergeben:

7. (7(2), (723, Z, (722, Ir, ²° , G(X).

2c

8. G(I), ^2b , Xy, G18, Y, GX9, (7(2) .

2d

Zur Erläuterung der sich bei der Übertragung eines Zeichens ergebenden Zeitverhältnisse sei angenommen, daß mit Schließen der Signalstromkreise entsprechend Stromkreis 1 und 2 die Klemme 2 der Wechselstromeinrichtung durch die Kontakte l.r und 2x werden 65 quelle G positiv gegenüber der Klemme 1 ist und daß die durch die Sendekontakte S... bereits vorberei- der während dieser ersten Halbwelle fließende Strom teten Signalstromkreise endgültig geschlossen. Je nach ausreicht, die angeschalteten Empfangsrelais zu Richtung der zuerst wirksamen Halbwelle des Wechsel- erregen. Es können daher abhängig von den jeweils

betätigten Sendekontakten Sa bzw. Sc bzw. Sa-b bzw. Sc-d im Stromkreis 1 die Relais A und/oder C ansprechen. Bei der nachfolgenden Halbwelle entgegengesetzter Richtung bleiben diese Relais im Haltestromkreis 3 gehalten. Weiterhin können im Stromkreis 2, ebenfalls abhängig von den betätigten Sendekontakten Sb bzw. Sd bzw. Sa-b bzw. Sc-d, die Empfangsrelais B und/oder D und im Stromkreis 5 das Steuerrelais Z ansprechen. Bei der nachfolgenden dritten Halb welle halten sich diese Relais gleichfalls in den zugehörigen Haltestromkreisen 4 und 7. Weiterhin kann jetzt im Stromkreis 6 das letzte Steuerrelais Y ansprechen als Zeichen dafür, daß das übertragene Signalzeichen, falls kein Übertragungsfehler vorliegt, sicher ist. Über die Kontakte 3 z und 3j wird daher die über Kontakte der Empfangsrelais A bis D ausgewählte Zeichenleitung an Steuerpotential geschaltet.

Die den Kontakten 2 a und 2 c in den Stromkreisen 5 und 7 bzw. 2 b und 2d in den Stromkreisen 6 und 8 parallel geschalteten Kontakte 2y bzw. 2z stellen sicher, daß beide Steuerrelais Y und Z auch dann ansprechen können und die Weiterleitung des übertragenen Signalzeichens vornehmen, wenn die das Ansprechen ermöglichenden Codezeichen in einem übertragenen Signalzeichen nicht vorhanden sind, beispielsweise, wenn nur die Sendekontakte Sa und Sc betätigt sind.

Die erregten Empfangs- und Steuerrelais bleiben nun abwechselnd in einem der Stromkreise 1, 2, 5 und 6 oder 3, 4, 7 und 8 so lange gehalten, bis die Ansprechstromkreise 1 bzw. 2 durch öffnen der Sendekontakte S... bei Rückkehr der jeweils betätigten Taste in die Ruhelage wieder aufgetrennt werden. Ebenso bleibt das Differenzrelais X über Kontakte 3 a bzw. Ib bzw. 3 c bzw. 2>d der jeweils erregten Empfangsrelais erregt. Erst wenn alle Empfangsrelais abgefallen sind, kehrt auch das Differenzrelais X in die Ruhelage zurück und schaltet mit seinen Kontakten Ix und 2 χ die Adern 1 und 2 von der Empfangseinrichtung auf die Speisebrücke um.

Das der Erfindung zugrunde liegende Lösungsprinzip ist keineswegs auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Das gilt insbesondere für die Anschaltung der Empfangseinrichtung an die Adern der Fernmeldeleitung und deren Abschaltung nach Weiterleitung des empfangenen Signalzeichens. Auch können an Stelle von Relais als Empfangs- und Steuerschaltglieder ebensogut elektronische Bauelemente Verwendung finden.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Schaltungsanordnung zur Übertragung von Zeichen über mehradrige Fernmeldeleitungen durch Einschalten einer Wechselstromquelle zwischen die einzelnen Adern der Fernmeldeleitung und eine gemeinsame Rückleitung, z. B. Erde, deren Halbwellen an der Sendestelle durch Gleichrichter in unterschiedlicher Kombination wirksam geschaltet und an der Empfangsstelle durch den einzelnen Adern paarweise zugeordnete, richtungsempfindliche Empfangsschaltglieder, z. B. Relais mit vorgeschalteten Gleichrichtern, ausgewertet werden, dadurch gekennzeichnet, daß den Empfangsschaltgliedern (z. B. Relais A und C bzw. B und D) gleicher Richtungsempfindlichkeit, bezogen auf die positiven und negativen Halbwellen des Signalwechselstromes, jeweils ein gemeinsames Steuerschaltglied (z. B. Relais Y bzw. Z) entgegengesetzter Richtungsempfindlichkeit zugeordnet ist, das nach Ansprechen eines der zugehörigen Empfangsschaltglieder über Kontakte (2 a, 2c bzw. 2b, 2d) derselben jeweils um die Dauer einer Wechselstromhalbwelle versetzt anspricht, und daß die Weiterleitung des jeweils empfangenen Zeichens erst nach Wirksamwerden aller 'Steuerschaltglieder (z. B. Y und Z) erfolgt.

2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Schaltglieder (z. B. Relais A, B, C, D) als auch die Steuerschaltglieder (z. B. Relais Y und Z) in den Diagonalzweig einer individuellen Gleichrichterbrücke geschaltet sind, deren einer Brückenzweig jeweils im über die gemeinsame Wechselstromquelle (G) verlaufenden Ansprechstromkreis liegt, während der andere Brückenzweig erst nach Ansprechen des zugehörigen Empfangs- bzw. Steuerschaltgliedes unmittelbar für die gemeinsame Wechselstromquelle (G) geschlossen wird.

3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangs- und Steuerschaltglieder (A, B, C, D bzw. Y, Z) als Kontaktankerrelais ausgebildet sind und daß jedem Empfangsrelais ein Glättungskondensator parallel geschaltet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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