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Schaltungsanordnung zur Übertragung von Signalzeichen über mehradrige Fernmeldeleitungen, insbesondere für
Fernsprechanlagen
Zur Übertragung von Signalzeichen über Fernmeldeleitungen ist es bekannt, die von einer an der
Empfangsstelle angeordneten Wechselstromquelle ausgesendeten Halbwellen unterschiedlicher Polarität durch an der Sendestelle wirksam geschaltete Gleichrichter in unterschiedlicher Kombination wirksam zu schalten.
Die Auswertung der jeweils an der Sendestelle wirksam geschalteten Halbwellen erfolgt durch den Adern der Fernmeldeleitung paarweise zugeordnete Empfangsschaltglieder mit unterschiedlicher Richtungs- empfindlichkeit, die entsprechend den Gleichrichtern an der Sendestelle über die Wechselstromquelle ge- gen Erde geschaltet sind, wobei die Erde als gemeinsame Rilckleitung gegebenenfalls durch eine weitere
Ader der Fernmeldeleitung ersetzt werden kann.
Insgesamt können auf diese Weise bei Verwendung zweiadriger Fernmeldeleitungen und Ausnutzung der Erde als Rückleitung 15 eindeutig erkennbare Signalzeichen, bestehend aus jeweils vier Codezeichen, übertragen werden. Die. Übertragung dieser vier Codezeichen je Signalzeichen erfolgt in zwei Zeit- abschnitten, nämlich jeweils ein Zeichen je Ader während der positiven Halbwelle und jeweils ein Zeichen je Ader während der negativen Halbwelle des anliegenden Signalwechselstromes.
Da die einzelnen Empfangsschaltglieder infolge ihrer Richtungsempfindlichkeit jeweils nur bis zum Ende der jeweils das Ansprechen des Empfangsschaltgliedes herbeiführenden Wechselstromhalbwelle gehalten bleiben, ist jedem Empfangsschaltglied ein Individuelles Hilfsschaltglied, z. B. ein weiteres Relais zugeordnet, dass sich in einen von der Dauer der Zeichengabe abhängigen Haltestromkreis schaltet und der Markierung des jeweils empfangenen Codezeichens dient. Weiterhin ist in der Empfangsstelle ein Verzögerungsschaltglied vorgesehen, beispielsweise in Form eines abfallverzögerten Relais, dessen Ansprechstromkreis mit der Anschaltung der Auswerteeinrichtung an die Übertrag1lngsleitung aufgetrennt, wird und das erst bei seinem Abfallen Steuerpotential an die durch Kontakte der erregten Empfangsrelais ausgewählte Zeichenleitung schaltet.
Die Abfallzeit dieses Relais ist dabei so bemessen, dass ein übertragenes Signalzeichen sicher erkannt werden kann. Infolge der dadurch bedingten Sicherheitsfaktoren bei der Dimensionierung des Verzögerungsschaltgliedes entstehen unnötige Verlustzeiten, die sich insbesondere bei Anlagen mit einer für mehrere Leitungen gemeinsamen Auswerteeinrichtung nachteilig auswirken können.
Die Erfindung betrifft nun gleichfalls eine Schaltungsanordnung zur Übertragung von Signalzeichen über mehradrige Fernmeldeleitungen durch Einschalten einer Wechselstromquelle zwischen die einzelnen Adern der Fernmeldeleitung und eine gemeinsame Rückleitung, z. B. Erde, deren Halbwellen an der Sehdestelle durch Gleichrichter in unterschiedlicher Kombination wirksam geschaltet und an der Empfangsstelle durch den einzelnen Adern paarweise zugeordnete, richtungsempfindliche Empfangsschaltglieder, z. B. Relais mit vorgeschalteten Gleichrichtern, ausgewertet werden. Sie vermeidet die Nachteile der bekannten Anordnung dadurch, dass den Empfangsschaltgliedern (z. B. Relais A und C bzw.
B und D) glei-
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eher Richtungsempfindlichkeit bezogen auf die positiven und negativen Halbwellen des Signalwechsel- stromes jeweils ein gemeinsames, nach Ansprechen eines der zugehörigen Empfangsschaltglieder (z. B. durch Kontakte 2a, 2c bzw. 2b, 2d derselben) jeweils um die Dauer einer Wechselstrcmhalbwelle ver- zögert einschaltbares Steuerglied (z. B. Relais Y bzw. Z) entgegengesetzter Richtungsempfindlichkeit zu- geordnet ist, und dass der erst nach Wirksamwerden aller Steuerschaltglieder (z. B. Y und Z) durchschalt- bare Ausgabestromkreis für die Weiterleitung des jeweils empfangenen Signalzeichens mit allen Steuer- schaltgliedern verknüpft ist.
Die Weiterleitung eines durch die Empfangsschaltglieder aufgenommenen Signalzeichens erfolgt al- so in direkter Abhängigkeit von den Empfangsschaltgliedern unabhängig von der Richtung und der Phasen- lage der jeweils ersten wirksamen Halbwelle des Signalwechselstromes, spätestens nach ungefähr drei
Halbwellen und damit unmittelbar anschliessend an die jeweilige Zeichenerkennung.
Zusätzliche Haltewicklungen für die Überbrückung der Pausen zwischen den Halbwellen gleicher Richtung können entfallen, wenn die Steuerschaltglieder in den Diagonalzweig einer. individuellen Gleichrichterbrücke geschaltet sind, deren einer Brückenzweig jeweils im über die gemeinsame Wechselstrom- quelle und die Kontakte der zugehörigen Empfangsschaltglieder verlaufenden Ansprechstromkreis liegt, während der andere Brückenzweig erst nach Ansprechen des Steuerschaltgliedes unmittelbar über die gemeinsame Wechselstromquelle geschlossen wird, und damit die der Ansprechrichtung entgegengesetzt gerichteten Halbwellen für das Halten der erregten Steuerschaltglieder ausgenutzt werden.
Das gleiche Prinzip ist auch für die Empfangsschaltglieder anwendbar.
Weitere Einzelheiten der Erfindung seien nachstehend an Hand der Zeichnung erläutert. Gezeigt ist ein Ausführungsbeispiel für eine zweiadrige Teilnehmerschlussleitung in Fernsprechanlagen. Der linke Teil der Zeichnung zeigt als Sendestelle S die Teilnehmerstelle mit den Sendekontakten Sa, Sb, Sa-b,
Sc, Sd und Sc-d. Der rechte Teil der Zeichnung zeigt die Speisebrücke der Anschlussleitung im Amt und darunter die Auswerteeinrichtung mit den. Empfangsrelais A, B, C und D und den Steuerrelais Y und Z.
Jedes dieser Relais ist in eine Gleichrichterbrücke geschaltet, von der der eine Brückenzweig, beispielsweise die Gleichrichter G2 und G9 in Verbindung mit dem Empfangsrelais A, jeweils im Änsprechstromkreis liegt, während der andere Brückenzweig, dem angeführten Beispiel entsprechend die Gleichrichter GlundGIO, erst nach Ansprechen des Empfangsrelais A über den Kontakt la wirk- sam geschaltet wird.
Die Arbeitsweise dieser Anordnung ist folgende : Im normalen Betriebszustand, d. h. bei abgenommenem Handapparat, ist lediglich das in der Teilnehmerschleife liegende Speisebrückenrelais S'erregt. Drückt nun der Teilnehmer eine der an seiner Station angebrachten Zifferntasten, so schliessen die mit dieser Taste gekoppelten Sendekontakte (S.. ) und bereiten die über die beiden Adern 1 und 2 der Fernmeldeleitung L und die gemeinsame Rückleitung 3 verlaufenden Signalstromkreise vor. Gleich- zeitig wird der mit allen Tastengekoppeltegemeinsame Tastenkontakt Tg geöffnet und damit der über die Teilnehmerstation verlaufende Schleifenstromkreis aufgetrennt.
Weiterhin hat die Tastenbetätigung in an sich bekannter Weise das Ansprechen des mit dem Speisebrückenrelais S in Reihe geschalteten Dif- ferenzrelais X zur Folge, indem entweder durch die bei Betätigung einer Wahltaste erfolgende Erdanschaltung an die Ader 1 der über diese Ader und die angeschaltete Speisebrückenhälfte fliessende Strom erhöht wird oder absr mit dem AbfaU des Speisebrückenrelais infolge Auftrennen des Schleifenstromkreises durch den gemeinsamen Tastenkontakt Tg der Entladestromkreis für den Kondensator Cx über die Kontakte 1s und sh geschlossen wird.
Die Kontakte Ix und 2x trennen die Speisebrücke von der Leitung L ab und schalten auf die Empfangseinrichtung um. Das Speisebrückenrelais S kann damit, falls es nicht schon bereits infolge der Schleifenauftrennung durch den gemeinsamen Tastenkontakt Tg abgefallen war, endgültig abfallen.
Das Relais X bleibt dagegen über den Kontakt 2s und den Kontakt sh weiterhin gehalten.
Mit dem Umschalten der Adern 1 und 2 auf die Empfangseinrichtung durch die Kontakte Ix und 2x werden die durch die Sendekontakte S.. bereits vorbereiteten Signalstromkreise endgültig geschlossen. Je nach Richtung der zuerst wirksamen Halbwelle des Wechselstromgenerators G ergeben sich folgende Ansprechstromkreise für die Empfangsrelais A-D :
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Welcher von diesen vier möglichen Ansprechstromkreisen jeweils durchgeschaltet ist, ist abhängig von den jeweils betätigten Sendekontakten.
Die den Empfangsrelais A - D parallelgeschalteten Kondensatoren Ca-Cd dienen der Unterdrückung der beim Schliessen und Öffnen der Ansprechstromkreise gegebenenfalls auftretenden Störimpulse und der Glättung des über die Relaiswicklungen nach dem An- sprechen fliessenden pulsierenden Gleichstromes, um insbesondere bei schnellschaltenden Empfangsschaltgliedern, z. B. Kontaktankerrelais, ein Schwirren der Kontaktanker zu vermeiden.
Sobald eines der Empfangsrelais erregt ist, schaltet es über einen eigenen Kontakt den Haltestromkreis der zugehörigen Gleichrichterbrücke wirksam, so dass sich folgende Haltestromkreise für die Dauer der der Ansprechrichtung entgegengesetzt gerichteten Halbwellen ergeben :
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Weiterhin schliessen die Kontakte 2a und/oder 2c bzw. 2b und/oder 2d den Ansprechstromkreis der zugehörigen Steuerrelais Z bzw. Y :
EMI3.3
Dieseschaltenebenfallsmitden Kontakten lz bzw. ly den zweiten Brückenzweig der zugehörigen Gleichrichterbrücke wirksam, so dass sich folgende Haltestromkreise für die Dauer der der Ansprechrichtung entgegengesetzt gerichteten Halbwellen ergeben :
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Zur Erläuterung der sich bei der Übertragung eines Signalzeichens ergebenden Zeitverhältnisse sei angenommen, dass mit dem Schliessen der Signalstromkreise entsprechend den Stromkreisen l) und 2) die Klemme 2 der Wechselstromquelle G positiv gegenüber der Klemme 1 ist und dass der während dieser ersten Halbwelle fliessende Strom ausreicht, die angeschalteten Empfangsrelais zu erregen. Es können daher abhängig von den jeweils betätigten Sendekontakten Sa bzw. Sc bzw. Sa - b bzw. Sc - d im Stromkreis 1) die Relais A und/oder C ansprechen. Bei der nachfolgenden Halbwelle entgegengesetzter Richtung bleiben diese Relais im Haltestromkreis 3) gehalten. Weiterhin können im Stromkreis 2), ebenfalls abhängig von den betätigten Sendekontakten Sb bzw. Sd bzw.
Sa-b bzw. Sc - d, die Empfangsrelais B und/oder D und im Stromkreis 5) das Steuerrelais Z ansprechen. Bei der nachfolgenden dritten Halbwelle halten sich diese Relais gleichfalls in den zugehörigen Haltestromkreisen 4) und 7). Weiterhin kann jetzt im Stromkreis 6) das letzte Steuerrelais Y ansprechen als Zeichen dafür, dass das. übertragene Signalzeichen, falls kein Übertragungsfehler vorliegt, sicher ist, Über die Kontakte 3z und 3y wird daher die über Kontakte der Empfangsrelais A - D ausgewählte Zeichenleitung an Steuerpotential geschaltet.
Die den Kontakten 2a und 2c in den Stromkreisen 5) und 7) bzw. 2b und 2d in den Stromkreisen 6) und 8) parallelgeschalteten Kontakte 2y bzw. 2z stellen sicher, dass beide Steuerrelais Y und Z auch dann ansprechen können und die Weiterleitung des übertragenen Signalzeichens vornehmen, wenn die das Ansprechen ermöglichenden Codezeichen in einem übertragenen Signalzeichen nicht vorhanden
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dieden. Ebenso bleibt das Differenzrelais X über Kontakte 2a bzw. 2b bzw. 2c bzw. 2d der jeweils erregten Empfangsrelais erregt. Erst wenn alle Empfangsrelais abgefallen sind, kehrt auch das Differenzrelais X in'die Ruhelage zurück und schaltet mit seinen Kontakten Ix und 2x die Adern 1 und 2 von der Empfangseinrichtung auf die Speisebrücke um.
Das der Erfindung zugrunde liegende Lösungsprinzip ist keineswegs auf das dargestellte Ausführung-
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DasgilfinsbesonderefürFemmeldeleitung und deren Abschaltung nach Weiterleitung des empfangenen Signalzeichens. Auch können an Stelle von Relais als Empfangs- und Steuerschaltglieder ebensogut elektronische Bauelemente Verwendung finden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schaltungsanordnung zur Übertragung von Signalzeichen über mehradrige Fernmeldeleitungen durch Einschalten einer Wechselstromquelle zwischen die einzelnen Adern der Fernmeldeleitung und eine gemeinsame Rückleitung, z. B. Erde, deren Halbwellen an der Sendestelle durch Gleichrichter in unterschiedlicher Kombination wirksam geschaltet und an der Empfangsstelle durch den einzelnen Adern paarweise zugeordnete, richtungsempfindliche Empfangsschaltglieder, z. B. Relais mit vorgeschalteten Gleichrichtern, ausgewertet werden, dadurch gekennzeichnet, dass den Empfangsschaltgliedern (z. B. Relais A und C bzw. B und D) gleicher Richtungsempfindlichkeit bezogen auf die positiven und negativen Halbwellen des Signalwechselstromes jeweils ein gemeinsames, nach Ansprechen eines der zugehörigen Empfangsschaltglieder (z.
B. durch Kontakte 2a, 2c bzw. 2b, 2d derselben) jeweils um die Dauer einer
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glieder (z. B. Y und Z) durchschaltbare Ausgabestromkreis für die Weiterleitung des jeweils empfangenen Signalzeichens mit allen Steuerschaltgliedern verknüpft ist.