-
Schaltungsanordnung zur Rückführung von als Mehrankerhafrrelais mit
inverser Kontaktbetätigung ausgebildeten Wählern in ihre Ruhelage in Fernmeldevermittlungsanlagen,
insbesondere Fernsprechwählanlagen Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung
zur Rückführung von als Mehrankerhaftrelais mit inverser Kontaktbetätigung ausgebildeten
Wählern in ihre Ruhelage zwecks Auslösung einer Verbindung in Fernmeldevermittlungsanlagen,
insbesondere Fernsprechwählanlagen, bei der die Einzelschalter jedes Mehrankerhaftrelais
vielfachgeschaltete Kontakte aufweisen, von denen der einem durchgeschalteten Einzelschalter
zugehörige Kontakt als Belegtanzeigekontakt den Ansprechstromkreis eines den Rückstellmagnet
anschaltenden Auslösehilfssehaltmittels vorbereitend schließt, der einerseits so
lange unwirksam gehalten wird, wie die Steuerader des Wählerausgangs vom nachgeschalteten
Verbindungssatz her wegen einer durchgeschalteten Verbindung mit Erdpotential als
Besetztkennzeichen verbunden ist, und andererseits erst dann wirksam wird, wenn
mindestens ein Einzelschalter noch durchgeschaltet, aber die Steuerader nicht mehr
geerdet ist, so daß sie ein über einen Widerstand fest angeschlossenes negatives
Freipotential führt.
-
Ein Mehrankerhaftrelais der genannten Art wurde beispielsweise durch
die deutsche Patentschrift 1109 217 bekannt. Es ist eine elektromagnetische
Relaisbaueinheit mit mehreren unabhängig voneinander in ihre Arbeitslage steuerbaren
Ankern, die z. B. durch einen Dauermagnet in ihrer Ruhelage gehalten werden und
individuell durch dem Fluß des Dauermagneten entgegengerichtete Steuerflüsse aus
ihrer Ruhelage lösbar und dann durch die Kraft mindestens einer mechanischen Feder
in die Arbeitslage überführbar sind, wonach alle in der Arbeitslage befindlichen
Anker gemeinsam durch eine elektromagnetisch steuerbare Rückstellvorrichtung wieder
in die Ruhelage zurückführbar sind. Jeder Anker ist dabei mit einem Betätigungssteg
verbunden, der auf den Kontaktfedersatz einwirkt, der für die Durchschaltung der
Sprechadern und der Signaladern vorgesehen ist.
-
Für die Auslösung durchgeschalteter Sprechverbindungen und auch für
die Auslösung von gegebenenfalls entstandenen Fehlverbindungen ist daher die den
durchgeschalteten Einzelschaltern zugeordnete Rückstellvorrichtung zu betätigen.
-
Durch die deutsche Auslegeschrift 1143 237 ist eine Schaltungsanordnung
zum Belegen, Sperren und Auslösen eines als Mehrankerhaftrelais mit inverser Kontaktbetätigung
ausgebildeten Wählers bekanntgeworden, bei der eine Steuerader über einen fest angeschlossenen
Widerstand mit einem negativen Freipotential verbunden ist und durch die Verbindungseinrichtung
während der Verbindung mit einem Erdpotential als Besetztkennzeichen verbunden wird,
so daß durch Kurzschließen des negativen Freipotentials das Ansprechen eines ebenfalls
an die Steuerader angeschlossenen Auslösehilfsschalters verhindert wird, dessen
Ansprechstromkreis durch einen Vielfachkontakt des Mehrankerhaftrelais vorbereitend
geschlossen ist, sobald und solange wenigstens ein Einzelschalter durchgeschaltet
ist. Beim Abtrennen des Besetztkennzeichens spricht dann der Auslösehilfsschalter
an und schaltet den Rückstellmagneten ein, dessen Arbeitskontakt jedoch zunächst
wieder Erdpotential an die Steuerader anlegt und damit den abfallverzögerten Auslösehilfsschalter
kurzschließt und das sperrende Erdpotential an der Steuerader noch eine gewisse
Zeit länger aufrechterhält, als das Auslösen der Verbindung dauert.
-
Diese bekannte Anordnung eines Mehrankerhaftrelais mit seinem Auslösehilfsschalter
läßt selbstverständlich an sich den Aufbau mehrstufiger Wähler mit jeweils mehreren
Mehrankerhaftrelais in jeder Stufe zu, allerdings ist dabei der Aufwand beträchtlich,
und das Suchen von freien Verbindungswegen ist schwierig. Außerdem ist der Stromverbrauch
während des Bestehens der Verbindung hoch, da das- über den fest angeschlossenen
Widerstand herangeführte negative Freipotential durch die Verbindungseinrichtung
mit einem Erdpotential verbunden wird. Dieser Widerstand kann aber nicht beliebig
hoch gewählt werden, da über ihn der Auslösehilfsschalter für die Auslösung der
Verbindung betätigt werden muß.
-
Bei dieser bekannten Anordnung wird also während der bestehenden Verbindung
der am Ansprechstromkreis des Auslösehilfsschalters vorbeifließende Strom wesentlich
vergrößert, um den Auslösehilfs-
Schalter unwirksam zu halten. Durch
die Erfindung wird dieser Nachteil vermieden, indem für das Unwirksamhalten eines
Auslösehilfsschaltmittels ein nur im Verbindungszustand fließender Strom benutzt
wird, der infolge der besonderen Ausbildung des Auslösehilfsschaltmittels als Speicherringkern
wesentlich geringer sein kann.
-
Diese Auslösehilfssehaltmittel sind außerdem für eine matrizenförmige
Anordnung besonders geeignet, so daß der Aufbau größer mehrstufiger Koppelfelder
mittels der genannten Mehrankerhaftrelais ermöglicht wird.
-
Es ist an sich bekannt, zur Überwachung des Zustandes von an Gleichspannung
liegenden Leitungen Schaltelemente zu verwenden, die aus einer auf einen aus ferromagnetischem
Material bestehenden Kern aufgebrachten Spulenanordnung bestehen, eine Sättigungscharakteristik
aufweisen und unter dem Einfluß von Prüfimpulsen den Leitungszuständen entsprechende
Kriterien an eine Auswerteeinrichtung übermitteln.
-
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Auslösehilfsschaltmittel
jedes Mehrankerhaftrelais als Speicherringkern ausgebildet ist, dessen erste Steuerwicklung
durch einen vom Belegtanzeigekontakt eingeschalteten Strom eine Erregung in der
einen Magnetisierungsrichtung erhält, die nur während der Verbindung aufgehoben
wird durch eine gleich große Gegenerregung, die ein nur bei geerdeter Steuerader
fließender Strom in einer zweiten Steuerwicklung erzeugt, und daß in bekannter Weise
der jeweilige Magnetisierungszustand jedes Speicherkerns aller Mehrankerhaftrelais
zyklisch abgelesen wird und zum Einschalten des betreffenden Rückstellmagneten ausgewertet
wird.
-
Die-Erfindung wird an Schaltbildern erklärt.
-
F i g. 1 zeigt die Anschaltung der bezeichneten Speicherringkerne
im folgenden kurz als Kerne an die zwischen den Mehrankerhaftrelais verlaufenden
Verbindungsleitungen in einem Koppelfeld; in F i g. 2 wird der Verlauf der verschiedenen
Magnetisierungen eines Kernes angegeben; in F i g. 3 ist die Anordnung der Wicklungen
und Abfragedrähte symbolisch angedeutet; F i g. 4 dient zur Erläuterung zeitlicher
Abläufe in einem Koppelfeld; F i g. 5 zeigt schematisch ein Beispiel für die Anordnung
und Zusammenschaltung der Kerne und der Betätigungsspulen der Rückstellvorrichtungen
in Form von Matrizen.
-
In F i g. 1 sind die zu zwei Stufen eines Koppelfeldes gehörigen Mehrankerhaftrelais
OHS1 und OHS2 sowie ein Verbindungssatz VS angedeutet. Von den erforderlichen
Kontakten und Verbindungsadern ist jeweils nur die Steuerader c gezeichnet, die
beim Zustandekommen einer Sprechverbindung im Verbindungssatz VS geerdet
wird. Diese als Belegtkennzeichen geltende Erdung wird über die Steuerader c bzw.
über die Kontakte c der Mehrankerhaftrelais OHS über alle Koppelfeldstufen weitergeleitet.
-
Jeder durch einen Einzelschalter eines Mehrankerhaftrelais OHS gebildete
Koppelpunkt enthält neben dem Kontakt c und neben den hier nicht gezeichneten Sprech-
und Signalkontakten auch einen zwischen den Einzelschaltern jedes Mehrankerhaftrelais
OHS vielfachgeschalteten Kontakt k, der mit einem Kontakt h parallel geschaftet
ist. Dieser Kontakt h wird jeweils durch die Rückstellvorrichtung des zugehörigen
Mehrankerhaftrelais OHS geschlossen. Durch diese Maßnahme wird während jeder bestehenden
Durchschaltung und während des Rückstellvorganges der dem Ausgang jedes Mehrankerhaftrelais-OfS
zugeordnete Kern K 1 in deni folgenden Stronikreas erregt: - _ - U, K 1(w 1),
R 1, Klh, Erde.
-
Während der Zeit der Erregung gilt die zwischen zwei Stufen des Koppelfeldes
bzw. die zwischen der einen Stufe und einem Verbindungssatz VS angeordnete
Leitung als belegt. Das Kriterium für den Belegungszustand der Leitung wird in an
sich bekannter und daher hier nicht näher zu beschreibender Weise aus dem Erregungszustand
des Magnetkernes K 1 abgeleitet.
-
Den Ausgangsleitungen der Mehrankerhaftrelais OHS ist außerdem jeweils
ein Kern K2 zugeordnet, der ausschließlich für die Abgabe des Rückstellkriteriums
dient. Er wird auf zwei Wegen in .verschiedenen Richtungen erregt: 1. - U, K
2 (H, 2), R 2, Db, Klh, Erde.
-
Diese Erregung erfolgt so lange, wie sich ein Relaiskoppelpunkt des
Mehrankerhaftrelais OHS in der Durchschaltelage oder in der Rückstellung befindet,
also so lange, wie auch der Kern K 1 den Belegtzustand signalisiert.
-
2. - U, K 2 (w 3), R 3, c, Da, VS.
-
Diese Erregung ist der unter 1 beschriebenen entgegengesetzt und dauert
an, solange eine Sprechverbindung zu einem Verbindungssatz VS durchgeschaltet
ist, wobei dort die Steuerader c geerdet ist.
-
In F i g. 2 ist symbolisch die Hysteresisschleife des Kernes K2 gezeichnet.
Durch die unter 1 beschriebene Erregung 12 möge der Sättigungspunkt a erreicht werden,
während die unter 2 beschriebene Erregung 13 entgegenwirkt.
-
Auf jedem Kern K2 ist (s. F i g. 3) außer den Steuerwicklungen w 2
und w 3 auch eine Lesewicklung w 4 angebracht. Außerdem sind in an sich bekannter
Weise zwei gekreuzte Abfragedrähte X und Y
durch den Kern gezogen.
Werden diese beiden durch zwei impulsförmige Halbströme Ix und 1y durchflossen,
so entsteht nur dann in der Lesewicklung w4 ein Ausgangssignal, wenn der Strom 12
fließt, nicht aber, wenn beide oder keiner der Ströme 12 und 13 fließen.
-
Ist im Mehrankerhaftrelais OHS kein Anker bzw. Einzelschalter in seiner
Arbeitslage, so liefert der Kern KI kein Belegtkriterium und der Kern K2 kein Rückstellkriterium.
Wird durch den Markierer eine Sprechverbindung durchgeschaltet, so wird die Steuerader
c im Verbindungssatz VS geerdet, und es fließen in den dabei betroffenen
Kernen K1 und K2 die Ströme 1 15 12 und 13. Der Kern K1 liefert
dann bei der Abfrage das Belegtkriterium, während der Kern K2 kein Rückstellkriterium
hervorbringt. Wird die Sprechverbindung durch Aufhebung der Erdung der Steuerader
c im Verbindungssatz VS unterbrochen, so liefert, weil der Gegenerregerstrom
13 unterbrochen wird, der Kern K2 bei Koinzidenz der Halbströme I x und
l y das Rückstellkriterium, das zur Rückführung der durchgeschalteten Relais
und folglich zur Öffnung der Kontakte k und h führt. Bis diese Kontakte
geöffnet sind, liefert auch der Kern K 1 sein Belegtkriterium.
Die
Funktion der Gleichrichter Da und Db wird an einem Verbindungsaufbau erläutert.
Hierzu sind in F i g. 4 vier Mehrankerhaftrelais OHS 1 bis OHS
4,
die in zwei Koppelstufen liegen, und die beiden Verbindungssätze VS1 und
VS2 dargestellt. Es möge hierbei der Fall vorliegen, daß die beiden durch strichpunktierte
Linien angedeuteten Sprechverbindungen A nach VS1 und B nach VS2 beendet
werden sollen und anschließend das neue Gespräch C längs der punktierten Linie nach
VS 2 aufgebaut werden soll. Es wäre bei der in F i g. 4 gezeichneten Anordnung
möglich, sofern die Mehrankerhaftrelais OHS 1, OHS 2 und OHS
4 zeitlich vor dem Mehrankerhaftrelais OHS3 zurückgestellt werden, bereits
vor der Zurückstellung von OHS 3 die Verbindung C über die Mehrankerhaftrelais
OHS1 und OHS4 zum Verbindungssatz VS2 neu aufzubauen. Damit wird die Steuerader
c erneut geerdet, und die Rückstellung des Mehrankerhaftrelais OHS3 unterbleibt.
Dann ist aber das Mehrankerhaftrelais OHS3 fälschlich in den Sprechweg mit eingeschaltet.
Die in F i g. 1 dargestellten Gleichrichter Da entkoppeln die Abschnitte
der Steuerader c und bewirken, daß die Mehrankerhaftrelais OHS in der Reihenfolge
vom Verbindungssatz VS weg zeitlich nacheinander ausgelöst werden, während über
die Gleichrichter Db die folgenden Abschnitte erst freigegeben werden, wenn die
Rückführung der vorangehenden beendigt ist.
-
Bekanntlich werden vorteilhafterweise die zu den einzelnen Mehrankerhaftrelais
bzw. zu deren Ausgangsleitungen zugeordneten Kerne K 1, die für die Abgabe des Belegtkriteriums
dienen, matrizenartig zusammengefügt. Das gleiche kann mit den Kernen K2 und mit
den Betätigungsspulen der Rückstelleinrichtungen der Mehrankerhaftrelais OHS vorgenommen
werden. F i g. 5 zeigt die Anordnung. Die Kerne K2 sind in der Matrize MK2 zusammengefaßt
und werden zeilen- und spaltenweise durch als Generatoren für die Halbströme Ix
und Iy wirkenden Zähler Zx und Zy abgefragt. Die dabei in den Lesewicklungen w 4
einzelner Kerne hervorgerufenen Signale werden im Leseverstärker LV verstärkt und
unterbrechen unmittelbar die Fortschaltung für die beiden Zähler Zx und Zy, d. h.,
die Zähler geben auf den gleichen Abfragedrähten X und Y weiterhin
Impulse ab, rücken aber nicht auf die folgenden Stufen weiter. Außerdem wird das
verstärkte Lesesignal einem Integrationsglied IG zugeführt, das nach einer vorgegebenen
Zeitspanne tv eine monostabile Schaltung T dazu veranlaßt, über von den Zählern
Zx und Zy vormarkierte Schalter Sx und Sy die zugehörige, in der Matrix MSP angeordnete
Betätigungsspule der Rückstelleinrichtung des Mehrankerhaftrelais OHS zu erregen.
Die Einschiebung der Integrationszeit tv ist notwendig, um beim Aufbau einer Verbindung
die Ansprechzeiten der Durchschalterelais in den Mehrankerhaftrelais OHS und die
Ansprechzeit des Erdungsrelais im Verbindungssatz VS zu überbrücken. Um das
Integrationsglied IG zu Beginn einer neuen Rückstellung in eine definierte
Ausgangslage zu bringen, ist eine bistabile Kippschaltung FF vorgesehen, die durch
die Rückflanke des Lesesignals in die eine Lage und durch die Rückflanke des Schaltsignals
in die andere Lage gebracht wird.
-
Nach der erfolgten Rückstellung sind im zurückgestellten Mehrankerhaftrelais
OHS die Kontakte k
und h wieder geöffnet, die Wicklung w4 des Kernes K2 gibt
kein Lesesignal beim laufenden Abfragen durch die Zähler Zx und Zy mehr ab, so daß
der Zählerstop beendigt ist und die Zähler weiterlaufen können.