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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Membranen für Federungen
Zusatz zum Patent: 1124 678 Die Erfindung geht von einem Verfahren aus zur Herstellung
einer an beiden Enden Öffnungen verschiedener Größe aufweisenden, im wesentlichen
schlauchartigen, biegsamen Membran durch Aufeinanderlegen und Verbinden mit biegsamer,
flüssigkeitsundurchlässiger Masse, wie Kautschuk, überzogener, zu einem schlauchartigen
Rohling vorgeformter Gewebelagen, bei dem der schlaucllartigc Rohling in der senkrecht
zu seiner Achse stehenden Mittelebene eingeschnürt und der auf der einen Seite der
Einschnürung gelegene Schlauchteil über den auf der anderen Seite der Einschnürung
gelegenen Teil gestülpt wird, nach Patent 1124 678.
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Wie im Hauptpatent ausgeführt, gibt es in der Technik eine Reihe
von Anwendungsgebieten, insbesondere bei hydraulischen oder pneumatischen Federungen,
bei denen ein Kolben gegen einen Zylinder durch eine schlauchartige Membran abgedichtet
ist, die mit dem Rand der Öffnung an ihrem einen Ende an einem Kolben und mit dem
Rand einer Öffnung an ihrem anderen Ende an dem Zylinder befestigt ist.
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Während nach dem Verfahren gemäß dem Hauptpatent nur im wesentlichen
zylindrische Membranen hergestellt werden können, liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das es gestattet, im wesentlichen
kegelförmige Membranen von im übrigen beliebiger Form des Achsschnittes der drehkörperförmigen
Membran herzustellen.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erzielt, daß der überzustülpende
Schlauchteil der zylindrisch vorgeformten Gewebelagen kegelförmig aufgeweitet und
anschließend umgestülpt, sowie der nach dem Umstülpen des aufgeweiteten Schlauchteils
von diesem umgebene, noch zylindrische andere Schlauchteil bis zur Anlage an dem
bereits aufgeweiteten Schlauchteil aufgeweitet und unter Druck mit diesem verbunden
wird.
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Es ist zwar im Hauptpatent bereits vorgeschlagen worden, die beiden
durch das Umstülpen zur Dekkung zu bringenden Teile an ihren Enden aufzuweiten und
nach dem Umstülpen die aufgeweiteten Teile zur Deckung zu bringen und miteinander
zu verbinden. Dies gestattet es jedoch nicht, eine im wesentlichen kegelige Achsschnittform
der Membran zu schaffen. Vielmehr erhält man, wenn man nach dem genannten Vorschlag
im Hauptpatent vorgeht, immer noch eine im wesentlichen zylindrische Schlauchform
der Membran, die nur am Ende einen mehr oder weniger kegelstumpfförmigen Endabschnitt
aufweist. Zur Herstellung mehrlagiger
Membranen durch Übereinanderlegen von Einzellagen
und Verbinden derselben untereinander bieten die Verfahrensschritte gemäß der Erfindung
die Möglichkeit, praktisch beliebige, kegelstumpfähnliche Formen von Membranen herzustellen
und dabei die Verbindung zwischen den Lagen äußerst fest zu gestalten, da es möglich
ist, den Druck beim Verbinden der beiden Lagen nach Bedarf zu steigern.
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Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des
obengenannten Verfahrens mit fluchtenden Tragdornen für den schlauchartigen Rohling
unter Verwendung von längs der Tragdorne verschiebbaren Matrizen zum Formen der
Schlauchteile des Rohlings, die gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist,
daß die getrennten, aufblasbare Blähkörper aufweisenden Tragdorne und die Matrizen
unabhängig voneinander verschiebbar sind.
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Die offenen Enden der Matrizen sind einander dabei zugewendet, während
die aufzuweitenden Enden des Rohlings einander abgewendet sind. Es ist daher erforderlich,
die eine Matrize beiseitezuschieben, bevor die andere Matrize, die nach Umstülpen
des einen Teiles des Rohlings beide Teile gemeinsam formt, zur Wirkung gebracht
werden kann.
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Vorteilhafterweise sind die Tragdome drehbar.
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Wie bereits im Hauptpatent beschrieben, dient eine in dem Rohling
an den einander zugewendeten Enden der Tragdorne gebildete Einschnürung des
Rohlings
dazu. den Rohling beim Umstülpvorgang festzuhalten und die Größe der Öffnung der
fertigen Membran an dieser Stelle festzulegen. Die Drehbarkeit der Tragdorne ermöglicht
es, diese Einschnürung durch Verwinden des Rohlings zu schaffen.
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Zu diesem Zweck ist der Tragdorn zweckmäßigerweise mit seinen Enden
an einer ihn tragenden Welle starr befestigt.
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Der Blähkörper des einen Tragdornes weist vorteilhaft Gewebeverstärkungen
auf, die sich über seine Länge bis zu einem Punkt kurz vor dem Ende des Tragdornes
erstrecken. Der Blähkörper des anderen Tragdornes weist Gewebeverstärkungen über
seine ganze Länge auf.
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Die Gewebeverstärkungen haben an sich den Zweck, ein Überdehnen des
Blähkörpers zu verhindern, indem sie das Maß des Aufblasens begrenzen.
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In dem nicht durch Gewebeeinlagen verstärkten Teil des einen Blähkörpers
ist eine Begrenzung dieser Art auch nicht erforderlich, denn als Widerlager gegen
den Innendruck des Blähbalges dient die Matrize, die dem Rohling nach dem Umstülpen
des einen Teiles über den anderen seine endgültige Form verleiht. Eine Gewebeeinlage
an dieser Stelle würde möglicherweise diesen abschließenden Formvorgang beeinträchtigen
und ist an dem dem Tragdorn benachbarten Ende an der Tragwelle starr befestigt und
mit dem anderen Ende an der Tragwelle gleitfähig angeordnet.
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Vorteilhafterweise ist mindestens eine der Matrizen drehbar.
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Ferner ist es zweckmäßig, daß ein Randbereich des aufgeweiteten Schlauchteiles
des Rohlings zum Wenden desselben zwischen den Matrizen einklemmbar ist. Dies gewährleistet,
daß der Rand dieses aufgeweiteten Schlauchteiles beim Wenden sicher gefaßt und gleichmäßig
beansprucht wird. Das Wenden erfolgt auf diese Weise zwangläufig.
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Schließlich ist es vorteilhaft, wenn an der drehbaren Matrize im
Abstand voneinander Vorsprünge für die Aufnahme der Drahteinlage des Rohlings angeordnet
sind.
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Die Vorrichtung stellt eine wirksame, halbautomatische Vorrichtung
für die Fabrikation von Membranen dar und eignet sich zur Durchführung des Verfahrens
in einer Weise, wie sie bei herkömmlichen Vorrichtungen nicht möglich wäre. Für
die Herstellung von Membranen gleichförmiger Ausbildung ist es nicht mehr erforderlich,
einen konstanten Luftdruck sowie eine gleichbleibende Festigkeit der Blähkörper
zu gewährleisten, was unmöglich wäre, wenn die aufblasbaren Blähkörper nicht innerhalb
kurzer Abstände erneuert würden.
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In den Zeichnungen ist eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung
beispielsweise dargestellt.
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Darin ist F i g. 1 ein Grundriß der Vorrichtung in Ruhestellung, F
i g. 2 eine Vorderansicht der Vorrichtung der Fig. 1, F i g. 3 ein ausschnittsweiser
Schnitt entlang der Linie 111-111 in Fig. 1, F i g. 4 bis 11 schematische Schnittdarstellungen
zur Veranschaulichung des Arbeitsablaufs an Hand aufeinanderfolgender Arbeitsschritte,
F i g. 8 a und 9 a schematische Darstellungen zur Veranschaulichung der Fadenlagen
in den in F i g. 8 bzw. Fig.9 veranschaulichten Arbeitsschritten und
Fig. 12 eine
schematische Darstellung des Druckluftsystems für die Steuerung der Arbeitsgänge
der Vorrichtung.
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Die Vorrichtung 10 (Fig. 1 bis 3) ist in einen rechten und einen
linken Teil 11 bzw. 12 gegliedert.
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Zwei im Abstand voneinander angeordnete Schienen 13 sind mit dem
rechten und linken Rahmen 14 bzw. 15 verbunden und dienen zur Führung von Teilen
der Vorrichtung im Betrieb.
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Der rechte Teil 11 der Vorrichtung weist vier Druckluftzylinder auf.
von denen zwei, 16 und 17, zum Antrieb einer hin und her beweglichen Spannvorrichtung
18 und die beiden anderen, 19 und 20, zum Antrieb einer hin und her beweglichen
Formmatrize 21 dienen. Eine Hohlwelle 22 der Spannvorrichtung 18 ist an Trägern
23 auf dem rechten Rahmen 14 horizontal hin und her beweglich und drehbar angeordnet.
Die Hohlwelle 22 ist mittels eines Riementriebes, bestehend aus den Riemenscheiben
24 und 24' und einem Treibriemen 25, antreibbar. Ein Anschluß 26 am einen Ende der
Hohlwelle 22 dient zum Einlassen von Luft. Das Ende der Hohlwelle 22 ist mit einem
senkrechten Stab 27 drehfrei verbunden, der seinerseits mit den Kolbenstangen der
Zylinder 16 und 17 verbunden ist. Die Zylinder 16 und 17 sind auf dem rechten Rahmen
14 mittels einer vertikalen Platte 28 angeordnet, die mit einer Querplatte 29 verschweißt
ist, welche an den Rahmen unter den Trägern 23 angeschraubt ist.
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Die rechte Matrize 21 ist konzentrisch auf der Spannvorrichtung 18
mittels einer vertikalen Platte 30 befestigt, welche ihrerseits an den Kolbenstangen
der Druckluftzylinder 19 und 20 befestigt ist. Die Platte 30 ist auf einer Grundplatte
31 gelagert, die auf den Schienen 13 gleitbar angeordnet ist. An der Platte 30 und
der Grundplatte 31 sind Winkelbleche 32 und 33 befestigt, die einen einstellbaren
Anschlag 34 zur Begrenzung der horizontalen Bewegung der Matrize 21 tragen. Die
Matrize 21 ist in einem Lager 35 in einem Gehäuse 36 angeordnet, das an die Platte
30 angeschweißt ist. So ermöglicht die Anordnung der Matrize 21 sowohl eine horizontal
längs der Schienen 13 hin und her gehende Bewegung als auch eine Drehbewegung derselben
in dem Gehäuse 36. Die Matrize 21 weist getrennte Vorsprünge 37 auf, die zum Halten
einer im wesentlichen nicht dehnbaren und!oder nicht zusammendrückbaren Drahteinlage
43 dienen. Die Vorsprünge 37 können an ihrem äußeren Ende mit Rillen 37' (Fig. 11)
zum Halten der Drahteinlage versehen sein. Vorteilhafterweise können statt dessen
die Vorsprünge37 federnd nach außen gebogen sein, so daß die Drahteinlage innerhalb
dieser Vorsprünge gehalten wird.
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Ein Tragdorn38. der den Blähkörper 39 der Spannvorrichtung 18 trägt.
erstreckt sich durch die Matrize 21 und weist an seinem Ende eine Kappe und eine
Schraube 40 zur Befestigung am Ende des Blähkörpers 39 auf (F ig. 3). Das andere
Ende des Blähkörpers 39 ist mittels eines luftdichten Ringes 41 auf dem Tragdorn
38 der Welle 22 gleitbar angeordnet. Der Tragdorn 38 ist mit Lufteinlaßlöchern (Fig.3
und 4) zum Aufblasen des Blähkörpers 39 versehen. Der Blähkörper 39 ist über seine
ganze Länge durch ein Gewebe verstärkt (F i g. 4), das den Grad der Ausdehnung des
Blähkörpers begrenzt.
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Der Aufbau des linken Teiles 12 der Vorrichtung ist ähnlich wie der
des rechten Teiles 11 mit entsprechenden Teilen 24a, 25a, 30a, 31a und 36a,
nur
ist die Spannvorrichtung 18 a nicht horizontal hin und her beweglich ausgebildet,
und der Endstopfen, welcher das Ende des Blähkörpers 39 a mit dem Tragdorn 38a verbindet,
trägt eine Scheibe 42 für den engen Endverschluß der Membran. Der Blähkörper 39
a ist starr an dem Tragdorn 38 a mittels des Ringes 41 a befestigt, so daß eine
gleitende Bewegung des Blähkörpers auf den Tragdorn 38 e verhindert ist, und zur
Begrenzung der horizontalen Bewegung der Matrize 21 ist ein zurückziehbarer Anschlag
vorgesehen. Ferner ist ein Motor für den Drehantrieb der beiden Spannvorrichtungen
vorgesehen. Die Gewebeüberzüge in dem Blähkörper 39 a erstrecken sich nicht über
die ganze Länge desselben, sondern sie enden an einem Punkt »a« (F i g. 4) kurz
vor dem Ende des Blähkörpers unter der herzustellenden Lage. Die Matrize 21 a gleicht
der Matrize 21, doch fehlen bei der Matrize 21 a die Vorsprünge 37.
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Die Arbeitsweise der oben beschriebenen Vorrichtung ist aus den Fig.
4 bis 11 ersichtlich. Gemäß F i g. 4, die den ersten Arbeitsschritt der Herstellung
der Membran darstellt, wird die Scheibe 42 in dem Endverschluß der Spannvorrichtung
18 a angeordnet, und an den Vorsprüngen 37 der Matrize 21 wird die weite, ringförmige
Drahteinlage 43 befestigt. Die Spannvorrichtung 18 wird dann unter dem Antrieb durch
die Druckluftzylinder 16 und 17 in Richtung auf die Spannvorrichtung 18 a zu bewegt,
bis die Scheibe 42 zwischen den beiden Spannvorrichtungen 21, 21 a eingeklemmt ist.
Dann wird auf den Spannvorrichtungen ein Gewebeschlauch 44 aus im wesentlichen undehnbarem,
schußfreiem oder schußarmem Gewebe, ähnlich dem Laufdeckengewebe für Luftreifen,
aus einem Geflecht oder Gestrick, z. B. aus Polyamid, Baumwolle, Kunstseide, Glasfäden
oder aus einem anderen relativ nicht dehnbaren, biegsamen Material gebildet, das
mit natürlichem oder synthetischem Kautschuk überzogen ist. Der Streifen des Gewebes
ist schräg geschnitten und wird im allgemeinen schraubenförmig um die Spannvorrichtungen
gewickelt. Der Schlauch 44 kann auch auf einem (nicht gezeigten) Dorn hergestellt
und über die Spannvorrichtungen übergeschoben werden. Der Schlauch 44 wird dann
an der Scheibe 42 mit einem feinen Draht oder Faden befestigt, wobei der Teil des
Gewebes, der über der Rille der Scheibe liegt, zusammengezogen wird.
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Bei dem in Fig.5 dargestellten zweiten Arbeitsschritt wird die rechte
Hälfte des Schauches 44, welche die äußere Lage der fertigen Membran bilden soll,
geformt, indem die Matrize 21 a an den Blähkörper 39 herangeführt und dieser mit
hohem Luftdruck aufgeblasen wird. Die Kante der äußeren Lage 44 a wird dann über
die Matrize 21 a zurückgeschlagen. In dem Maß, in dem der Blähkörper 39 aufgeblasen
wird, gleitet der Ring 41 unter dem Zug des Versteifungsgewebes, welches sich über
die ganze Länge des Blähkörpers erstreckt, nach links, und die Lage 44 a wird an
die Matrize 21 a durch den Blähkörper 39 angedrückt.
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Der dritte Arbeitsschritt ist in F i g. 6 und 7 dargestellt. Der
Blähkörper 39 wird entleert, und die Matrize 21, die die Drahteinlage 43 trägt,
wird nach links bewegt, bis sie mit der Lage 44 a und der Matrize 21 a in Berührung
kommt (punktierte Linie in F i g. 6). Die beiden Matrizen bewegen sich nun gemeinsam
nach links, bis die Matrize 21 a die durch
die punktierte Linie in Fig. 7 gezeigte
Lage einnimmt. Die vorgeformte äußere Lage 44 a wird freigegeben und vollständig
über die umgeformte Lage 44b gezogen. Während dieser Bewegung wird die Kante der
Lage 44 a über die Drahteinlage 43 von Hand umgeschlagen. Da beide Matrizen drehbar
sind, kann der Fadenwinkel durch geeignete Umdrehung der Matrizen während dieser
Bewegung die jeweils gewünschte Größe erhalten. Ferner können gleichzeitig durch
die Drehung der Matrizen etwaige Falten des Gewebes in der Nähe der Scheibe 42 beseitigt
werden. Kurz bevor die Kolben der Druckluftzylinder 19, 20 und 19 a, 20a die Matrizen
verschieben, wird durch den Kolben eines kleinen Druckluftzylinders 45 ein Anschlag
46 vorgeschoben, der die Bewegung der Matrize 21 in die Lage nach F i g. 7 begrenzt.
Diese Stellung ist kurz vor der Endstellung der Matrize 21, die durch den Anschlag
34 bestimmt ist, und deshalb ist die vorgeformte Lage 44 a, obwohl sie vollständig
über die ungeformte Lage 44 b hinübergezogen worden ist, im entspannten Zustand
(F i g. 6). Nachdem der Anschlag 46 die Bewegung der Matrize 21 angehalten hat,
werden die Kolben der Druckluftzylinder 19 a und 20a umgesteuert, so daß sie die
Matrize 21 a in die durch die ausgezogene Linie in Fig. 7 dargestellte Lage zurückbringen.
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Beim vierten Arbeitsschritt wird die innere Lage 44 b bei geringem
Druck teilweise geformt. Der Blähkörper 39 a wird aufgeblasen und bringt die innere
Lage 44b bis zum teilweisen Kontakt mit der äußeren Lage 44 a, wobei die äußere
und innere Lage nur innerhalb des Bereiches neben der Scheibe 42 zusammenhängen.
Der der Drahteinlage 43 benachbarte Teil der äußeren Lage 44 a, welcher frei von
der inneren Lage 44 b ist, ist noch im entspannten Zustand, aber der Fadenwinkel
in diesem Teil ist durch den in F i g. 5 dargestellten Schritt der Formgebung gestört
(F i g. 8 a). Dasselbe gilt für den entsprechenden freien Teil der inneren Lage
44 b.
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Der fünfte Arbeitsschritt (F i g. 9) betrifft die Berichtigung des
deformierten Fadenwinkels in dem freien Teil der äußeren Lage 44 a in der Nähe des
breiten Wulstendes. Bei diesem Arbeitsschritt wird der Anschlag 46 durch den Kolben
des Druckluftzylinders 45 zurückgezogen, und somit können die Kolben der Druckluftzylinder
19 und 20 ihre Hubbewegung vollenden, bis die Endschrauben auf dem Anschlag 34 die
Platte 28 berühren (punktierte Linie in F i g. 3).
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Durch diese zusätzliche Bewegung der Matrize 21 während des Aufblasens
des Blähkörpers 39 a unter geringem Druck wird das spannungslose oder freie Ende
der äußeren Lage 44 a gestreckt, und dies bewirkt eine Rückwärtsdrehung des Endes
der Lage 44 a. Die Tatsache, daß die Matrize 21 frei drehbar angeordnet ist, erleichtert
wesentlich diese Rückwärtsdrehung, die den deformierten Fadenwinkel korrigiert.
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Bei dem nächsten Arbeitsschritt (Fig. 10) wird der Blähkörper 39
a unter hohem Druck aufgeblasen, um den freien Teil der inneren Lage 44 b zu dehnen,
der dem breiten Wulstende benachbart ist, und ihn in Kontakt mit der äußeren Lage
44 a zu bringen und die beiden Lagen miteinander zu verbinden. Es muß vermerkt werden,
daß der Ring 41 a des Blähkörpers 39 a an dem Tragdorn 38 a befestigt ist, so daß
eine Horizontalbewegung des Blähkörpers relativ zum Tragdorn verhindert ist. Die
Gewebeverstärkungen
in dem Blähkörper 39a enden kurz vor dem Ende
des Blähkörpers, so daß der in der Nähe der Endscheibe liegende Teil frei von Verstärkungen
ist.
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Diese Maßnahme dient dazu, eine Bewegung der Blähkörperwand auf das
breite Wulstende zu ermöglichen, die auf die größere Radial- und Längsdehnung des
von Verstärkungen freien Blähkö3perabschnittes zurückzuführen ist. Dadurch wird
das freie Ende der inneren Lage 44 b in der Nähe des breiten Wulstende gestreckt
und verursacht bei diesem Teil der Lage 44 b eine Verwindung im entgegengesetzten
Drehsinn, wie in F i g. 9 a gezeigt, wobei der Fadenwinkel korrigiert wird, der
durch die in F i g. 8 gezeigte teilweise Ausdehnung deformiert worden ist.
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Der Rand der Lage 44b wird dann über den Rand der Lage 44 a umgeschlagen,
und das Aufziehen oder Überziehen der Drahteinlage 43 wird in den Zwischenräumen
zwischen den Vorsprüngen 37 vervollständigt.
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Bei dem letzten Arbeitsschritt (Fig. 11) wird der Druck in dem Blähkörper
39a stark verringert, und die Matrize 21 wird durch die Kolben der Luftzylinder
19 und 20 zurückgezogen. Die überschlagene und die innere Hälfte der Membran werden
dann miteinander auf dem Blähkörper verbunden, indem man beide Spannvorrichtungen
durch einen Motor 47 über Riemenscheiben 47 a, einen Riemen 47 b, eine Zwischenwelle
48 und die Treibriemen 25 und 25 a (F i g. 1 und 2) in Umdrehung versetzt und eine
kleine Handwalze gegen den Umschlag und die aufeinandergelegten Lagen hält. Offensichtlich
können der Umschlag und die übereinandergelegten Lagen in dem Gebiet zwischen den
Vorsprüngen 37 miteinander verbunden werden, bevor die Matrize 21 zurückgezogen
wird.
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Der Blähkörper 39 a wird dann bis zu der in Fig. 11 in punktierter
Linie dargestellten Lage entspannt, und die Membran wird herausgenommen.
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Die aus zwei Lagen bestehende Membran kann nun an dem breiten Wulstende
mit einem stranggepreßten Band aus unbehandeltem Kautschuk oder einem ähnlichen
Werkstoff versehen werden, um einen nach auswärts gerichteten elastischen Ansatz
an dem weiten Wulstende zu bilden. Die fertiggestellte Membran kann dann endgültig
geformt und vulkanisiert werden.
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F i g. 12 stellt schematisch ein bevorzugtes Druckluftsteuersystem
für die Betätigung der Vorrichtung dar. Die für die Einleitung der einzelnen aufeinanderfolgenden
Arbeitsgänge zur Herstellung der Membran erforderlichen Kolben der Druckluftzylinder
werden durch handbetätigte Ventile gesteuert. Handventile 50, 51, 52 und 53 betätigen
die Kolben der Druckluftzylinder, und Doppelventile 54A, 54B, 55A, 55B, 56A, 56B
und 57A, 57B steuern die Druckluft für die Spannvorrichtungen. In den Hochdruck-
und Niederdruckleitungen sind Regulierventile REG angebracht, welche zu den Ventilen
54A, 54B und 56A, 56B führen. Alle Ventile und Zylinder sind in der Ausgangsstellung
gezeigt, wobei die Ventile 55B und 57B auf Luftauslaß, das Ventil 54A auf Zufuhr
mit hohem Luftdruck und das Ventil 56B auf Zufuhr mit niedrigem Luftdruck eingestellt
sind.
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Für die Betätigung der Vorrichtung wird die folgende Ventilfolge
verwendet: 1. Ventil 50 betätigt: Spannvorrichtung 18 geht nach links.
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2. Ventil 51 betätigt: Matrize 21 a nach rechts.
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3. Ventil 55A betätigt: hoher Luftdruck zur rechten Spannvorrichtung
18.
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4. Ventil 54B betätigt: niedriger Luftdruck zur Spannvorrichtung
18.
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5. Ventil 55B betätigt: Druck abgeschaltet -Spannvorrichtung 18 entleert.
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6. Ventil 52 betätigt: Anschlag 46 nach rechts.
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7. Ventil 53 betätigt: Matrize 21 nach links, erfaßt die Matrize
21 a und bewegt sich mit ihr nach links bis zum Anschlag 46.
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8. Ventil 51 geöffnet: Matrize 21 a trennt sich von der Matrize 21
und wird weiter nach links bewegt.
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9. Ventil 57A betätigt: niedriger Luftdruck zur Spannvorrichtung
18 a.
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10. Ventil 52 geöffnet: Anschlag 46 wird zurückgezogen, die Matrize
21 vollendet ihre Bewegung nach links.
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11. Ventil 56A betätigt: hoher Luftdruck zur Spannvorrichtung 18
a.
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12. Ventil 56B betätigt: niedriger Luftdruck zur Spannvorrichtung
18 a.
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13. Ventil 53 geöffnet: Matrize 21 kehrt in ihre Ausgangsstellung
zurück, der Überanschlag und die übereinandergelegten Lagen der Membran werden miteinander
verbunden.
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14. Ventil 57B betätigt: Spannvorrichtung 18a wird entleert.
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15. Ventil 50 geöffnet: Spannvorrichtung 18 kehrt in ihre Ausgangsstellung
zurück - die Membran wird entnommen.
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16. Ventil 54 A betätigt: Ausgangsstellung.
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Bei einer abgewandelten Ausführungsform der Vorrichtung kann der
mittlere Teil des Gewebeschlauches 44 auf andere Weise verengt werden, indem man
beispielsweise die eine Spannvorrichtung gegen die andere umlaufen läßt, wobei der
Mittelteil des Gewebeschlauchs verwunden und zusammengezogen wird.
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Dies kann durch eine zwischen den beiden Spannvorrichtungen vorgesehene
lösbare Kupplung ermöglicht werden.
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Zusätzlich kann eine Scheibe mit einer Rille zwischen den Spannvorrichtungen
vorgesehen sein und eine Schnur oder ein Draht zum Einklemmen der Membran an der
Einschnürstelle in die Rille geklemmt werden.