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Schaltungsanordnung zur Funktionsprüfung von Verbindungsschaltgliedern
in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen Die Erfindung betrifft
eine Schaltungsanordnung für Fernmelde-, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen"
in denen ein Verbindungsschaltglied durch eine ausschaltbare Funktionsprüfeinrichtung
einer Reihe von Funktionsprüfungen unterworfen wird.
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Es ist allgemein üblich, bei der Anschaltung von Prüfeinrichtungen
an Verbindungsschaltglieder diese gleichzeitig zu belegen, damit sich kein anderes
Schaltglied mehr auf den Prüfling aufschalten und den Ablauf der Funktionsprüfung
stören kann. Die bekannten Schaltungsanordnungen sehen erst nach dieser wirksamen
Belegung Funktionsprüfungen vor.
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Die Erfindung ermöglicht es, Funktionsprüfungen an einem Verbindungsschaltglied
im freien Zustand durchzuführen, solange also das Verbindungsschaltglied noch nicht
wirksam belegt ist. Erreicht wird das dadurch, daß ein hochohmiges Prüfschaltmittel
der Funktionsprüfeinrichtung an die Prüfader des Verbindungsschaltgliedes in dessen
unbelegtem Zustand so angeschaltet wird, daß dieses Prüfschaltmittel im Belegungsstromkreis
über die Prüfader anspricht und durch Anlegen eines Sperrpotentials (Erde) das Verbindungsschaltglied
als besetzt kennzeichnet, jedoch keine wirksame Belegung vornimmt.
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Die Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung hat den Vorteil, daß verschiedene
Schaltmittel und ihre Schaltzustände im unbelegten Verbindungsschaltglied untersucht
werden können. Dadurch werden Fehler ausfindig gemacht, die nach den herkömmlichen
Prüfmethoden nicht erfaßbar sind, z. B. das »Kleben« eines Kontaktes, der während
der gesamten Belegungsdauer geschlossen ist.
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Ein weiterer Vorteil besteht drin, daß der Prüfling für die Dauer
der Prüfung im unbelegten Zustand als besetzt gekennzeichnet ist. Durch Anlegen
eines Sperrpotentials an die Prüfader, die von vorgeordneten Schaltmitteln auf der
Suche nach freien Schaltgliedern abgetastet wird, ist sichergestellt, daß keine
die Prüfung störende Doppelbelegung entstehen kann.
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Die Prüfungen dieses Verbindungsschaltgliedcs in belegtem Zustand
können zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden, nachdem durch Tastendruck
oder eine ähnliche Schaltmaßnahme die wirksame Belegung erfolgt ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird das für die Besetztkennzeichnung
erforderliche Sperrpotential, im allgemeinen Erde, in Verbindungsschaltgliedern
mit vom Eingang bis zum Ausgang durchgehender Prüfader an den Ausgang der Prüfader
angelegt. Diesen Anschaltepunkt auszuwählen hat den Vorteil, daß das Erdpotential
zwar zum Eingang des Verbindungsschaltgliedes durchdringt, es kann sich aber kein
Stromkreis ausbilden, in dem die Belegungsschaltmittel des Verbindungsschaltgliedes
erregt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Diese zeigt Ausschnitte aus einer Fernsprechvermittlungsanlage und einer daran angeschlossenen
FunktionsprüfeinrichtungPE. Essind eine Teilnehmer-Wahlstufe TW, ein Verbindungsschaltglied
RSA und ein nachfolgendes Durchschalteglied, z. B. ein Wähler oder Koppler GW auszugsweise
dargestellt.
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Bei einer normalen Verbindung schaltet sich die Teilnehmer-Wahlstufe
TW nach Abheben des Handsprechhörers an der Teilnehmerstelle an ein freies Verbindungsschaltglied
RSA an. Dort wird die gewählte Nummer aufgenommen und dementsprechend eine Verbindung
aufgebaut, deren erstes Durchschalteglied -der Wähler oder Koppler GW ist.
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Zur Belegung des Verbindungsschaltgliedes RSA prüfen die Schaltmittel
der Teilnehmer-Wahlstufe TW zunächst, ob dieses Verbindungsschaltglied und der nachfolgende
Wähler GW frei sind. Dabei bildet sich ein Prüfstromkreis aus, der von der Teilnehmer-Wahl-Stufe
TW zum Wähler GW wie folgt verläuft: 1. +; : . ., d, AH, Si, 1k,
c, 2c, Wil, In diesem Prüfstromkreis, der- in dem Verbindungsschaltglied
RSA eine durchgehende Prüfader bildet, sind nur als Beispiel die geschlossenen Kontakte
Si einer, Sicherung und l k eines Relais angegeben. Weiere mögliche Kontakte oder
kontakt-;ähnliche Schaltmittel sind nicht dargestellt.
Ist der genannte
Prüfstromkreis frei, dann spricht das Relais AH an und betätigt andere Schaltmittel,
die beispielsweise diese gezeigten Schaltglieder belegen, Wähl- oder Amtszeichen
zur rufenden Teilnehmerstelle senden usw. Unter anderem spricht auch im Verbindungsschaltglied
RSA ein nicht gezeigtes Relais A an, das mit seinem Kontakt 4 a als Sperrpotential
Erde an den Eingang d der Prüfader anlegt. Im Wähler GW wird ein Belegungsrelais
C über seine Wicklung 1 erregt, so daß beispielsweise dessen Kontakt 3 c schließt.
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Die Funktionsprüfeinrichtung PE wird nun an mehreren Stellen an das
zu untersuchende Verbindungsschaltglied RSA angeschaltet, so mit Wicklung 1 ihres
Prüfrelais P an den Eingang d der Prüfader und mit anderen Schaltmitteln an den
Ausgang c der Prüfader, die im Freizustand und bei intaktem Verbindungsschaltglied
RSA durchgehend ist.
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Da die Teilnehmer-Wahlstufe TW bei einem freien Verbindungsschaltglied
RSA nicht angeschaltet ist, kann sich zunächst folgender Stromkreis ausbilden:
2. +. PI, d, AH, Si, 1k, c, 2c, Wil, -.
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Dabei ist die Wicklung l des Prüfrelais P so bemessen, daß nur dieses
Prüfrelais erregt wird, nicht aber das Relais AH.
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Bei belegtem Verbindungsschaltglied RSA liegt über den Kontakt 4 a
Erde am Eingang der Prüfader d, so daß das Prüfrelais P 1 nicht ansprechen kann.
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Ist die durchgehende Prüfader an irgendeiner Stelle unterbrochen,
so wird das Prüfrelais PI ebenfalls nicht erregt, weil der genannte Stromkreis 2
nicht zustande kommt. Ein hier nicht dargestelltes Schaltmittel, das beispielsweise
die am Ausgang c der Prüfader anliegende Spannung prüft, zeigt dann an, ob das Prüfrelais
PI deshalb nicht anspricht, weil das Verbindungschaltglied RSA besetzt ist oder
weil ein Fehler vorliegt.
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Sobald das Prüfrelais P angesprochen hat, schließt sein Kontakt
5 p und legt über einen Gleichrichter Grl Erde als Sperrpotential an den
Ausgang c der Prüfader an: 3. +, 5p, Grl, c.
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Damit wird aber gleichzeitig die Wicklung l des Prüfrelais P kurzgeschlossen,
so daß es - verzögert durch die Entladung eines Kondensators Co über einen Widerstand
Wi 3 und seine Wicklung P II -abfällt.
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In der Zwischenzeit wird ein Prüfhilfsrelais PH
erregt:
+, 5p, Gr2, PH, Wi2, -.
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Es ersetzt durch seinen Kontakt 6 ph den Erde anschaltenden
Kontakt 5p, so daß das Erdpotential weiter am Ausgang c der Prüfader c anliegt.
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Über den gleichen Kontakt 6 ph hält sich das Prüfhilfsrelais
PH und bleibt so lange erregt, bis nach beendetem Prüfvorgang der Kontakt
8 bs eines nicht dargestellten Relais BS schließt und das Prüfhilfsrel.ais durch
Kurzschließen abwirft.
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Dadurch, daß das Relais AH im Stromkreis 2 nicht ansprechen
kann, ist das Verbindungsschaltglied RSA von der Funktionsprüfeinrichtung PE nicht
wirksam belegt. Durch das Anlegen von Erdpotential an die durchgehende Prüfader
- erst über den Kontakt 5 p,
dann über den Kontakt 6 ph wird aber das
Verbindungsschaltglied RSA als besetzt gekennzeichnet, genauso, als ob es in einer
normalen Fernmeldeverbindung durch einen Teilnehmer belegt worden wäre, so daß sich
keine andere Einrichtung der Teilnehmerwahlstufe mehr aufschalten kann.
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Am Ausgang c der Prüfader des Verbindungsschaltgliedes RSA liegt bei
einer Belegung durch einen Teilnehmer nahezu Erdpotential an. Durch den Gleichrichter
Gr 1 ist jedoch verhindert, daß in diesem Fall die Relais P II und
PH erregt werden und in unerwünschter Weise ein Aufschalten der Funktionsprüfeinrichtung
ermöglichen.